Uran(IV)-carbid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Strukturformel von Urancarbid
_ U4+ 0 _ C4−
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225

Allgemeines
Name Uran(IV)-carbid
Andere Namen

Uranmonocarbid

Verhältnisformel UC
Kurzbeschreibung

grauschwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12070-09-6
PubChem 166603
Wikidata Q2937977
Eigenschaften
Molare Masse 250,04 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

13,63 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

2370–2790 °C[2]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3][5]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330​‐​300​‐​373​‐​411
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Uran(IV)-carbid ist eine anorganische chemische Verbindung aus der Gruppe der Carbide und eines von mehreren bekannten Urancarbiden.

Uran(IV)-carbid kann durch Reaktion von Uran und Graphit in einem Vakuum-Lichtbogenofen gewonnen werden.[1]

Zur Herstellung keramischer Formkörper (z. B. Reaktorpellets) verpresst man ein Gemisch von Urandioxid oder Uran(V,VI)-oxid mit Graphit und sintert es bei 2250 °C.[1][6]

Möglich ist auch die Herstellung durch Reaktion von Uran mit Methan bei 600 °C.[7]

Uran(IV)-carbid ist eine grauschwarze, kristalline Masse mit metallisch glänzender Oberfläche. Sie besitzt eine Kristallstruktur vom Natriumchlorid-Typ mit Homogenitätsgebiet (a = 496,1–495,9 pm).[1] Er reagiert mit Sauerstoff und geschmolzenem Beryllium, Nickel, Zirconium und Silicium[8] sowie mit Wasser.[9]

Uran(IV)-carbid wird als Reaktorbrennstoff verwendet.[10]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band II. Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1241.
  2. a b Werner Martienssen, Hans Warlimont: Springer Handbook of Condensed Matter and Materials Data. Springer, 2006, ISBN 3-540-30437-1, S. 464 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Eintrag zu Uranverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag uranium compounds with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung.
  6. I. N. Tumanov: Plasma and High Frequency Processes for Obtaining and Processing Materials ... Nova Publishers, 2003, ISBN 1-59033-009-9, S. 218 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. J. J. Zuckerman: Inorganic Reactions and Methods, Formation of Ceramics. John Wiley & Sons, 2009, ISBN 0-470-14554-4, S. 349 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. Taylor & Francis US, 2011, ISBN 1-4398-1462-7, S. 488 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Pedro Oliveira: The Elements. S. 1239 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. United States. Office of Saline Water: Proceedings. U.S. Dept. of the Interior, Office of Saline Water; [for sale by the Supt. of Docs., U.S. Govt. Print. Off., 1965, S. 91 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).