Ursprung des Schwarzen Kochers

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Kocherursprung

Der Ursprung des Schwarzen Kochers
Lage
Land oder Region Ostalbkreis (Baden-Württemberg)
Koordinaten 48° 46′ 19″ N, 10° 5′ 43″ O
Höhe 499,2 m ü. NHN
Ursprung des Schwarzen Kochers (Baden-Württemberg)
Ursprung des Schwarzen Kochers (Baden-Württemberg)
Kocherursprung
Lage der Quelle
Geologie
Gebirge Schwäbische Alb
Quelltyp Karstquelle
Austrittsart Hangschuttquelle
Gestein Weißer Jura
Hydrologie
Flusssystem Rhein
Vorfluter Schwarzer KocherKocherNeckarRheinNordsee
Schüttung 680 l/s

Koordinaten: 48° 46′ 18,9″ N, 10° 5′ 42,7″ O Der Ursprung des Schwarzen Kochers, auch Kocherursprung[1] genannt, ist eine Karstquelle bei Oberkochen im Ostalbkreis in Baden-Württemberg.

Auf Landkarten ist der Ursprung des Schwarzen Kochers oft mit den grammatikalisch falschen Bezeichnungen „Schwarzer Kocher Ursprung“ und „Schwarzer Kocherursprung“ eingetragen.

Karte des Kocherursprungs (Norden ist rechts)

Die Karstquelle liegt südlich der Stadt Oberkochen auf 499,2 m ü. NHN an den westlichen Talhängen. Der dort entspringende Kocher­quellfluss fließt durch das Urbrenztal in Richtung Nordosten nach Unterkochen, wo er sich mit dem Weißen Kocher vereinigt.

Der Schwarze Kocher entspringt hier sehr dicht an der Europäischen Hauptwasserscheide – denn nur zwei Kilometer weiter südlich beginnt der Ziegelbach, welcher in Gegenrichtung über die Brenz der Donau zufließt. Durch das Tal laufen sehr nahe die Bundesstraße 19 und die Brenzbahn.

Der Ursprung des Schwarzen Kochers ist Start- und Endpunkt der Oberkochener Route des Karstquellenweges.

Der Ursprung des Schwarzen Kochers umfasst mehrere Quellaustritte, die sich immer weiter in den Berg einschneiden. Das Quellwasser entspringt dem Hangschutt und den Wohlgeschichteten Kalken des Weißen Jura, die hier im Mittel 680 l/s schütten; je nach Jahreszeit und Witterung schwankt der Wert zwischen 50 l/s und 4000 l/s.[2] Dieser Flussursprung ist damit die größte Karstquelle in Oberkochen.

Die wirkenden Erosionskräfte des Wassers sind an der Ursprungshalde gut erkennbar. Das Einzugsgebiet ist fast zu 100 % bewaldet und kaum besiedelt, weshalb das Wasser sehr sauber ist. Gelegentliche Trübungen bei hohem Abfluss stammen aus dem unterirdischen Kluftgrundwasserleiter.

Umwelt und Naturschutz

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Der Ursprung des Schwarzen Kochers ist ein geschütztes Naturdenkmal. Im Feuchtbiotop leben zahlreiche geschützte Pflanzen und Tierarten. Bis zum Stadtgebiet von Oberkochen erstrecken sich im Schwarzen Kocher die verschiedenen Arten sattgrünen Pflanzenpolster.

Von 1551 bis 1644 stand beim Kocherursprung ein Eisenhüttenwerk. Nach dessen Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde dort von 1646 bis Mitte des 18. Jahrhunderts eine Schlackenwäsche betrieben. Dunkle Schlackenreste im Flussbett sollen der Grund für den Namen „Schwarzer Kocher“ sein.

An die frühere Eisenverhüttung erinnert auch der Name des „Schmiedesteins“[3] (auch: „Schmidtestein“ oder „Schmiedefels“), eine Felsgruppe direkt oberhalb des Kocherursprungs auf 620 m ü. NHN, in dem sich eine als Kulturdenkmal ausgewiesene[4] Höhle befindet.[5] Es handelt sich um eine Dolomitfelsgruppe im Weißen Jura, an der infolge unterschiedlicher Verwitterungsstabilität des Gesteins bizarre Formen entstanden sind.

Weitere Quellen bei Oberkochen

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Weitere Karstquellen in der Nähe
Commons: Ursprung des Schwarzen Kochers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Informationstafel: Kocherursprung
  2. Ursprung des Schwarzen und Weißen Kocher (Memento des Originals vom 1. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aquamax.de
  3. Dietrich Bantel: Eisenschmiede am Kocherursprung auf heimatverein-oberkochen.de. Abgerufen am 12. Januar 2019.
  4. Dietrich Bantel: Die vier größten Oberkochener Höhlen. In: Stadt Oberkochen, Bürgermeister Harald Gentsch (Hrsg.): Oberkochen – Geschichte, Landschaft, Alltag. Oberkochen 1986, ISBN 3-9801376-1-9, S. 286–292, hier: S. 288.
  5. Dietrich Bantel: Die Höhle im Schmiedestein auf heimatverein-oberkochen.de. Abgerufen am 26. Februar 2019.