Ursula Zoege von Manteuffel

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Ursula Zoege von Manteuffel (verheiratete Ursula von Trebra-Lindenau; * 7. Augustjul. / 19. August 1850greg. in Poll, Gouvernement Estland, Russisches Kaiserreich; † 30. August 1910 in Blasewitz bei Dresden) war eine erfolgreiche deutsche Schriftstellerin.

Ursula entstammte baltischen und französischen Adelsgeschlechtern. Ihr Vater war Leo Baron Zoege von Manteuffel (1823–1908), ihre Mutter Alwine, geborene de la Trobe (1827–1860).[1] Ihre Geschwister hießen Hans und Anna. Der Vater zog mit den Kindern und seiner neuen Ehefrau Sidonie von Trebra-Lindenau (1844–1888) bald nach Schlesien (Wandriß?) und später in der Steiermark, wo sie in abgelegenen Gütern lebten.[2]

1885 heiratete Ursula den Major Hans Felix Ewald von Trebra-Lindenau (1847–1909), den jüngeren Bruder ihrer Stiefmutter und Sohn des Generals Hans Felix Eduard von Trebra-Lindenau.[3] Sie zog mit nach Blasewitz in die Naumannstraße 4, (Bismarck-Villa).[4], wo sie ihr weiteres Leben verbrachte.

Schriftstellerisches Schaffen

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„In einem äußerst stillen, ungetrübten, aber an äußeren Ereignissen armen Familienleben in ländlicher Einsamkeit hatte sie Zeit genug, die vielen Gebilde ihrer Phantasie, die ganz ohne ihr Zutun sich entwickelten, niederzuschreiben, und so entstanden im Wetteifer mit ihrer Schwester, die der gleichen Neigung huldigte, eine ganze Reihe von Romanen, die als sauber geschriebene und solid gebundene Manuskripte allmählich einen kleinen Bücherschrank füllten. Verwandte, denen sie ihren Roman ‚Seraphine‘ geliehen hatte, beschlossen 1880 denselben einem Buchhändler zu übergeben und die Verfasserin mit dem Druck zu überraschen. Der Erfolg dieses Werkes ermutigte dann die Dichterin, nun auch ihre weiteren Arbeiten der Öffentlichkeit zu übergeben (...)“[5]

Ursula Zöge von Manteuffel veröffentlichte insgesamt 17 Romane und Novellen, einige davon in der Deutschen Roman-Zeitung.[6][7] Einige erschienen in mehreren Bänden und Auflagen, Lora (1885) wurde in das Französische übersetzt. Zur linken Hand gehörte um 1900 zu den meistgelesenen Büchern in einigen Bibliotheken.[8]

  • Ein Strauß unverwelklicher Blüten am Lebenswege gepflückt, München 1877[9]
  • Seraphine, Georg Böhme, Leipzig, 1881, 2. Auflage 1886
  • Il Romano, Böhme, Leipzig, 1882[10]
  • Mark Albrecht, Böhme, Leipzig, 1883
  • Das Majorat, Otto Janke, Berlin, 1884
  • Graf Lorenz, Janke, Berlin, 1884
  • Violette Fouquet, Janke, Berlin, 1885
  • Désirées Geheimnis, Böhme, Leipzig, 1885
  • Lora, Böhme, Leipzig, 1885 Digitalisat; französische Übersetzung 1891
  • Auf dem hohen Fels. Eine Geschichte aus alter Zeit, Janke, Berlin, 1890
  • Am langen See , Janke, Berlin, 1898
  • Jone. Eine Herzensgeschichte, Janke, Berlin, 1900
  • Zur linken Hand, E. Pierson’s, Dresden, 1900, 3. Auflage 1922[11]
  • Helmuth von Loysen, Pierson’s, Dresden, 1904
  • Sybold von Eck, Pierson’s, Dresden, 1906
  • Erneste, Pierson’s, Dresden, 1908
  • Liebesopfer, Janke, Berlin, 1909

Einzelnachweise

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  1. Ursula Zoege gen. von Manteuffel Family Angaben
  2. Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten. 1913, S. 211, dort wurde das Jahr 1862 angegeben, die Mutter starb 1860, die Halbschwester Felicie Zoege von Manteuffel wurde aber bereits 1857 in Wandriß in Niederschlesien geboren; möglicherweise hatten sich die Eltern bereits um 1856 getrennt und der Vater hatte danach neu geheiratet (oder uneheliches Kind); der Vater Leo Graf Zoege von Manteuffel starb 1908 in Hohenegg in der Steiermark.
  3. Carola L. Gottzmann, Petra Hörner: Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs. Band 1. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-091213-5, S. 1324 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).; wahrscheinlich nach standesamtlichem Heiratseintrag; Brümmer, S. 211, hatte dagegen 1878 (wahrscheinlich nach ihren Angaben) angegeben, was heißt, dass sie das Hochzeitsdatum um 7 Jahre zu früh angegeben hatte!
  4. Straßen und Plätze in Blasewitz (Memento vom 7. Februar 2023 im Internet Archive), jetzt Kulturdenkmal
  5. Brümmer, S. 211, mit diesem Zitat, das wahrscheinlich von ihr selber verfasst wurde (wie es damals bei Personenlexika allgemein üblich war)
  6. Carola L. Gottzmann, Petra Hörner: Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs. Band 1. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-091213-5, S. 1324 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)., mit vollständiger Bibliographie, vgl. auch Brümmer, S. 211
  7. Suche nach Ursula Zoege von Manteuffel. In: Deutsche Digitale Bibliothek, mit einigen Digitalisaten; siehe auch WorldCat, DNB, und Börsenblatt digital
  8. Das litterarische Echo, 1900/1901, Sp. 505–509, Die meistgelesenen Bücher; zitiert in Alberto Martino, Die deutsche Leihbibliothek, 1990, S. 454, siehe auch weitere Seiten des Buches
  9. Gotzmann, S. 1324; nicht bei Brümmer, S. 211
  10. Theologisches Literaturblatt / Zeitschriftenband (1882). (Zeitschriftenheft) In: DigiTheo. Digizeitschriften – Das deutsche digitale Zeitschriftenarchiv, S. 325–327, abgerufen am 31. März 2022.
  11. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 15. November 1922, S. 12737, Verlagsanzeige; suche auch in Volltextsuche nach weiteren Buchtiteln (Manteuffel + Buchtitel)