Valentin von Massow (Politiker)
Valentin von Massow (* 7. Dezember 1712 in Rohr; † 20. September 1775 in Berlin) war ein königlich preußischer wirklicher geheimer Staatsminister und Vizepräsident des General-Oberfinanz-Direktoriums, Erbherr auf Rohr, Rummelsburg, Groß Karzenburg, Waldow, Schweßin, Friedrichshuld etc.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er stammte aus der uradligen pommerschen Familie Massow. Seine Eltern waren Valentin von Massow auf Rohr (1676–1760) und dessen Ehefrau Marie Luise von Schlieffen (1689–1749).
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Valentin von Massow wurde 1738 Kriegs- und Domänenrat als auch Landrat in der Mark und 1744 Kammerpräsident zu Küstrin. Nach einer Strafversetzung[1] wurde er 1746 Kammerpräsident in Minden. Hier bemühte er sich um die Erbauung des Salzwerks in Melbergen/ Rehme und erwarb Kuxe an der bergrechtlichen Gewerkschaft. Aber der preußische König Friedrich der Große übertrug die Erbauung der Saline und die Einrichtung des Siedebetriebs nicht ihm, sondern den beiden damaligen Siedepächtern des königlichen Salzwerks bei Unna, dem Baron Friedrich Ludolph von Torck zu Nordherringen[2] und dem kleveschen Kriegsrat Johann Bertram Arnold von Rappard, was zu jahrelangen Auseinandersetzungen führte.[3]
Im Siebenjährigen Krieg war er Chef des General-Kriegs-Kommissariats der alliierten Armee. Am 9. Mai 1763 erhielt er die Würde eines wirklichen Staatsministers des Generaldirektoriums, wobei er das Königreich Preußen und alle Kassensachen zu seinem Departement bekam.
Er starb nach einer vierzehntägigen Krankheit in einem Alter von 62 Jahren.
Ehen und Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In erster Ehe heiratete er Juliane Scholastica von Massow, älteste Tochter aus zweiter Ehe des Valentin von Massow auf Waldow. Das Paar hatte folgende Kinder:
- Valentin George Anton (* 1740; † 11. Juni 1786), Kriegs- und Domainenrat in Halberstadt ⚭ 8. Mai 1764 Marie Elisabeth von Schellersheim, Tochter des Geheimrats Paul Andreas von Schellersheim
- Anna Juliane Dorothea († 1814)
- ⚭ Karl August von Massow auf Woblanse († 10. März 1778)[4] (Eltern des Generals Karl Friedrich Heinrich von Massow)
- ⚭ 1781 Friedrich Wilhelm von Normann (1761–1788), Rittmeister[5][6]
Am 20. August 1743 heiratete er Freiin Johanna Friderike von Krause (1726–1813), Tochter des Johann Rudolf von Krause, Landeshauptmann und Konsistorialpräsident, Oberhofmeister des Herzogs von Württemberg-Oels, und der Christiane Charlotte von Stein-Altenstein. Das Paar hatte folgende Kinder:
- Luise Charlotte Frederike (* 11. Juli 1746; † 29. März 1808) ⚭ Friedrich Adolf Riedesel, Braunschweiger Generalmajor
- Friedrich Ewald Ernst (* 23. Juli 1750; † 10. Januar 1791), Kammerpräsident in Marienwerder ⚭ Freiin Wilhelmine von Seidlitz (Tochter von Friedrich Wilhelm von Seydlitz) (Scheidung)
- Valentin (1752–1817) ⚭ Charlotte von Blumenthal (1766–1835), Tochter von Minister Joachim Christian von Blumenthal
- Elisabeth Henriette († 1801) ⚭ Georg Johann von Schack (1753–1794), Major, Königlich-Preußischer Gouverneur des Kronprinzen[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fortgesetzte neue genealogisch-historische nachrichten, S. 705–706 Digitalisat
- Leopold von Zedlitz-Neukirch; Neues preussisches Adelslexicon, Band 4, S. 472f, Digitalisat
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 625 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Christian August Ludwig Klaproth, Immanuel Karl Wilhelm Cosmar: Der Königlich-Preußische und Churfürstlich-Brandenburgische Wirkliche Geheime Staats-Rath an Seinem zweyhundertjährigen Stiftungstage, S. 442, Digitalisat
- Franz Wiemers: Die Erbauung von Neusalzwerk durch B. Rappard und v. Torck, Feindseligkeiten mit v. Massow. S. 76–81. In: Franz Wiemers, Das Salzwesen an Ems u. Weser unter Brandenburg-Preußen. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Stadt Oeynhausen. 1915. Münster, Universität, Dissertation, 1919
- Paul Hermann Adolph von Massow (herausgegeben von Ewald Ludwig Valentin von Massow): Nachrichten über das Geschlecht derer v. Massow, Valentin Nr. 287, Berlin 1878, S. 124, Digitalisat
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Valentin von Massow bei worldhistory.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Franz Wiemers, Das Salzwesen an Ems u. Weser unter Brandenburg-Preußen. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Stadt Oeynhausen. 1915. Münster, Universität, Dissertation, 1919, S. 107 (Quelle in Anmerkung 18: Acta borussica, Behördenorganisationen, Bd. VII, p. 26, 27.)
- ↑ Klaus Basner: Unna. Historisches Porträt einer Stadt. Bd. 1, Bönen 2014, S. 282f.
- ↑ Franz Wiemers, Die Erbauung von Neusalzwerk durch B. Rappard und v. Torck, Feindseligkeiten mit v. Massow. S. 76–81. In: Franz Wiemers, Das Salzwesen an Ems u. Weser unter Brandenburg-Preußen. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Stadt Oeynhausen. 1915. Münster, Universität, Dissertation, 1919
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern, S. 813, Digitalisat
- ↑ Jahrbuch des deutschen Adels, Band. 3, 1899, S. 242.
- ↑ Geschichte der Gesammt-Familie von Normann, S. 147 f.
- ↑ https://web.archive.org/web/20071021210848/www.garnisonfriedhof-berlin.de/112.html
Personendaten | |
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NAME | Massow, Valentin von |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Staatsminister und Beamter |
GEBURTSDATUM | 7. Dezember 1712 |
GEBURTSORT | Rohr |
STERBEDATUM | 20. September 1775 |
STERBEORT | Berlin |