Verkehrsbetriebe Luzern

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Verkehrsbetriebe Luzern AG
Logo Verkehrsbetriebe Luzern
Basisinformationen
Unternehmenssitz Luzern
Webpräsenz Offizielle Website
Bezugsjahr 2021
Eigentümer Stadt Luzern
Vorstand Renzo Simoni
Geschäftsführung Laurent Roux
Verkehrsverbund Tarifverbund Luzern/Obwalden/Nidwalden (Passepartout)
Mitarbeiter 489.50 FTE
Umsatz 80.0 Mio.dep1
Linien
Trolleybus 7
Bus 17
Sonstige Linien 9 Nachtbuslinien
Anzahl Fahrzeuge
Trolleybusse 64
Busse vbl: 79
Tellbus/vbl-Reisen: 6
Sonstige Fahrzeuge 1 Lastwagen für Fahrschule
3 Anhänger
16 Dienstfahrzeuge
Statistik
Fahrgäste 50,1 Mio. pro Jahr
Einzugsgebiet 197'949 Einwohner (vbl)dep1
Länge Liniennetz
Trolleybuslinien 48,275 kmdep1
Buslinien 157,368 km[1]dep1
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe Depot Weinbergli
Depot Root[2]
Netzplan
Netzplan
Netzplan der Luzerner Zone 10 und Umgebung
ab 10. Dezember 2023

Die Verkehrsbetriebe Luzern AG (VBL), ehemals Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern und bis Ende 1941 Trambahn Luzern (TrL), sind ein Verkehrsunternehmen im Kanton Luzern. Sie betreiben in der Stadt Luzern und den umliegenden Gemeinden den 1941 eröffneten Trolleybus Luzern mit sieben Linien sowie diverse Autobus-Linien. Der Trolleybus wiederum ersetzte bis 1961 sukzessive die 1899 eröffnete Strassenbahn Luzern. Seit dem 1. Januar 2001 sind die Verkehrsbetriebe Luzern eine Aktiengesellschaft, deren Einzelaktionärin die Stadt Luzern ist.

Die Linien 1, 2, 4, 5, 6, 7 und 8 sind Trolleybuslinien, die Linien 1, 2 und 8 sind zudem Teil des Systems RBus.

  • 9 (Morgens-Mittags): Luzern Bahnhof–Pilatusplatz–Kasernenplatz-Brüggligasse–Kantonsspital–Bramberg-Mühlemattstrasse–Brüggligasse–Kasernenplatz–Pilatusplatz–Luzern Bahnhof
  • 9 (Mittags-Abends): Luzern Bahnhof–Pilatusplatz–Kasernenplatz-Brüggligasse–Mühlemattstrasse–Bramberg-Kantonsspital-Brüggligasse-Kasernenplatz-Pilatusplatz–Luzern Bahnhof
  • 10: Luzern Bahnhof–Pilatusplatz–Untergütsch–Obergütsch
  • 11: Luzern Bahnhof–Pilatusplatz–Paulusplatz–Eichhof–Steinhof–Kriens Dattenberg
  • 12: Luzern Bahnhof–Pilatusplatz–Kasernenplatz–Kreuzstutz–Längweiher–Gasshof
  • 14: Horw Zentrum–Pilatusmarkt–Südpol–Eichhof–Pilatusplatz–Luzern Bahnhof–Klinik St. Anna–Brüelstrasse
  • 15 (Ortsbus Kriens): Busschleife–Sidhalde / Busschleife-Pilatusbahnen / Busschleife–Feldmühle–Zumhof / Obere Weinhalde (Sonnenberg)–Busschleife
  • 16: Kriens Busschleife–Sportweg–Kriens Mattenhof–Kuonimatt–Pilatusmarkt–Horw Zentrum–Horw Spitz
  • 19: Luzern Bahnhof–Luzernerhof–Löwenplatz–Schlossberg–Kantonsspital–Reussport–Friedental
  • 20: Luzern Bahnhof–Pilatusplatz–Paulusplatz–Eichhof–Allmend–Wegscheide–Horw Zentrum–Ennethorw / Horw Technikumstrasse
  • 21: Luzern Bahnhof–Schönbühl–Langensand–St. Niklausen Unterwil–Kastanienbaum Schiffstation–Felmis – Wegscheide–Horw Zentrum–Pilatusmarkt–Kriens Busschleife
  • 22: Ebikon Bahnhof–Buchrain Dorf–Reussbrücke–Perlen Fabrik–Gisikon-Root Bahnhof
  • 23: Ebikon Bahnhof–Dierikon Migros–Root Dorf–Gisikon-Root Bahnhof–Gisikon Weitblick
  • 24: Luzern Bahnhof–Luzernerhof–Verkehrshaus/Lido–Seeburg–Hermitage–Meggen Schlössli–Kreuz–Meggen Gottlieben / Meggen Tschädigen
  • 25: Brüelstrasse–Eggen–Meggen Piuskirche(–Meggen Gottlieben)
  • 26: Brüelstrasse–Hochhüsliweid–Adligenswil Dorf–Unterlöchli–Schweizerheim–Ebikon Bahnhof–Ottigenbühl
  • 27: (Seebus Meggen, Saisonbetrieb) Meggen Piuskirche–Meggenhorn–Meggen Schiffstation–Meggen Schweizerhöhe–Meggen Piuskirche
  • 30: Luzern Littau Bahnhof–Luzern Littau Gasshof – Längweiher–Kantonsspital–Schlossberg–Maihof–Ebikon Bahnhof
  • Tellbus Uri (Schnellbus): Luzern Bahnhof–Luzern Eichhof–Altdorf Bahnhof

Darüber hinaus werden Teile des Nachtstern-Netzes ebenfalls von den Verkehrsbetrieben Luzern bedient.

Stillgelegte Linien und Teilstücke

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Nachfolgende Liste zeigt nicht abschliessend Strecken, die nicht mehr durch die Verkehrsbetriebe Luzern bedient werden. Nicht aufgelistet sind Wechsel der Liniennummern oder Betriebsarten. Die Liste zeigt die Liniennummer zum Einstellungszeitpunkt, verschiedene Liniennummern wurden später anderweitig neu vergeben.

  • Linie 1: Bis 1946 existierte ein Tramgleis von der Endstation Kriens zur Talstation der Sonnenbergbahn.
  • Linie 2: Zwischen 1899 und 1927 führte diese über die Bahnhofstrasse und die Pfistergasse. Auch nach der Verlegung der Gleise in den Hirschengraben wurde der Abschnitt Bahnhof–Stadttheater noch bis in die 1950er-Jahre für Theaterwagen genutzt.
  • Linie 2: Zwischen 1903 und 1913 endete die Linie am Bahnhof Emmenbrücke, danach wurde die Streckenführung ab Seetalplatz über die Gerliswilstrasse zum Centralplatz verlegt. Seit Dezember 2016 führt die Linie 2 wiederum über den Bahnhof Emmenbrücke statt durch die Gerliswilstrasse.
  • Linie 5 (Bahnhof Luzern–Bundesplatz–Steghof–Allmend): Diese Linie war fast identisch mit der Trolleybuslinie 4, nur das kurze Teilstück Breitenlachen-Allmend mit der Haltestelle Rhynauerstrasse wird seit 2005 nicht mehr bedient. Dafür wurde der Fahrplan auf der Linie 4 verdichtet.
  • Linie 6 (Luzern Bahnhof–Lido): Ursprünglich unter der separaten Liniennummer 15 fuhren im Sommerhalbjahr Busse von der Innenstadt direkt zum Strandbad Lido, wo vor dem Eingang eine Wendeschleife bestand. Diese Verbindung wurde ab 1959 aufgegeben, stattdessen wird das Lido seither über die Haltestelle Verkehrshaus-Lido auf der Haldenstrasse erschlossen.
  • Linie 13 (Seetalplatz – Frohburg – Ruopigen–Littau Gasshof–Littau Bahnhof): Diese wurde bis Dezember 2008 von den VBL betrieben. Dann verloren die Verkehrsbetriebe die Konzession an die Auto AG Rothenburg, welche die Linie über Emmenbrücke Sprengi nach Rothenburg Wahligen verlängerte.
  • Linie 16: Mit Eröffnung des neuen Pilatusmarkts im März 2006 wurde die Linienführung zwischen den Haltestellen Sportweg und Sternmatt auf die Horwerstrasse verlegt, wobei eine neue Haltestelle Lauerzweg geschaffen wurde. Die Haltestelle Arsenalstrasse entfiel, die Haltestellen Pilatus-Markt und Nidfeldstrasse wurden zur Haltestelle Nidfeld zusammengelegt und neu von der Linie 31 bedient.
  • Linie 17 (Bundesplatz–Paulusplatz – Steinhof – Eichhof): Der Versuchsbetrieb wurde im Dezember 2004 nach drei Jahren eingestellt, das Steinhofquartier dafür ab Dezember 2005 mit der geänderten Linienführung der Linie 11 erschlossen.
  • Linie 18 (Luzern Bahnhof–Kreuzstutz–Kantonsspital–Friedental): die Linie wurde per Fahrplanwechsel im Dezember 2019 eingestellt und der Abschnitt Gopplismoosweg–Judendherberge–Friedental ganz eingestellt. Gleichzeitig wurde die Haltestelle Gopplismoosweg auf der Spitalstrasse in Urnerhof umbenannt, wobei die bis dahin so bezeichnete Haltestelle auf der Friedentalstrasse ebenso wie die Haltestelle Jugendherberge entfiel. Die Linien 18 und 19 bildeten zuvor eine Acht mit gleichen Linienendpunkten aber unterschiedlichen Linienwegen, wobei beide Linien betrieblich verknüpft waren.
  • Linie 20: Das Teilstück von Ennethorw nach Hergiswil wurde 1964 eingestellt.
  • Linie 22: Der Linienast Buchrain, Reussbrücke–Inwil Dorf wurde im Dezember 2017 eingestellt. Diese Strecke wird heute von der Linie 111 (Ebikon Bahnhof–Inwil Dorf–Waldibrücke Bahnhof) der Auto AG Rottal bedient.
  • Gütschbus (Pilatusplatz–Kasernenplatz–Château Gütsch): Der Betrieb, welcher als Ersatz zur Gütschbahn zur Erschliessung des Hotels Gütsch eingerichtet wurde, wurde Anfang Januar 2009 nach nur sieben Monaten wieder eingestellt.

Umbenannte Linien

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  • Die Linie 18 Bahnhof Luzern – Friedental war bis 1981 die Linie 8. Die Nummerierung wurde nach der Eröffnung der Linie Bahnhof Luzern – Hirtenhof geändert.
  • Die 1929 eröffnete Autobuslinie Bahnhof Luzern – Lido hiess ursprünglich Linie 15, dann Linie 6. Nach 1959 endete diese Linie im Würzenbach (heutige Station Brüelstrasse) und wurde mit der auf Trolleybus umgestellten Linie 2 vereinigt. Die freigewordene Liniennummer 6 ging 1960 auf die neue Verbindung Bahnhof Luzern – Matthof über.
  • Die zweite Autobuslinie 15 führte bis 1991 von Kriens über die Feldmühle nach Obernau. Dann wurde die Trolleybuslinie 1 von Kriens nach Obernau verlängert und der Autobusbetrieb aufgehoben. Die Liniennummer 15 ging einige Jahre später an den Quartierbus Kriens, der bis dahin mit dem Buchstaben Q bezeichnet wurde.
  • Im Jahre 1998 wurden die Linien 2 Emmenbrücke – Bahnhof – Würzenbach und 4/5 Hubelmatt/Allmend – Bahnhof – Wesemlin an den Bahnhof Luzern eingekürzt; stattdessen verkehrten ab diesem Zeitpunkt die bis anhin am Bahnhof endenden Linien 6/8 nach Würzenbach und die Linie 7 nach Wesemlin.
  • Auf den Fahrplanwechsel 2014 wurden die Linien 26 und 27 zur neuen Linie 26 sowie die Linien 14 und 31 zur neuen Linie 14 zusammengehängt, dabei entfiel der Abschnitt Kasernenplatz – Pilatusplatz der 2006 eingeführten Linie 31.

Ehemalige (Auswahl)

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Bild Nummern Stück Hersteller Typ Art Baujahre Ausrangierung Bemerkungen
570–5721
611–616
09 Scania / Hess N94UB Midibus 2005–2006 2017–2021
5751; 617 02 Scania / Hess N280UB Midibus 2009 2021
618 01 Mercedes-Benz O530K Midibus 2010 2022 2014 gebraucht beschafft
ex. BE 640810, PU Steiner Messen für Ortsbus Lyss.
51–61 11 Volvo/Hess B10M Solobus 1984; 1986 2005–2006 Nr. 60–61 ab 2005 als Nr. 551–552
62–63 02 Volvo/Hess B10L Solobus 1996 2010
72–77 06 Volvo 7700 Hybrid Hybridbus 2011 Frühling 2015 Für 3 Jahre geleast
5601,7152 02 Mercedes-Benz O 405 N Solobus 1997 2011
561–5671
64,65,67–71
7023
716–7244
20 Mercedes-Benz O530 Solobus 1998–2001
2004–2006
2006
2005–2006
2011–2014
2017–2020
2017
2017–2018
69 nach Brand ausgemustert
702 Ehemaliges Vorführfahrzeug ohne Matrixkasten an der Front
7013 01 Neoplan N 4411 Solobus 2001 2014 zuletzt Reservewagen Linien 15, 16, 21
101–110 10 Volvo/Hess B58-55 Gelenkbus 1974 Ende 2002 Wagen 103 bei der Association RétroBus Léman
111–116 06 Volvo/R+J B10MA Gelenkbus 1983; 1986 Ende 2006
117–122 06 Volvo/Hess B10MA Gelenkbus 1991 Ende 2006 Nr. 117, 118 und 120 bis Mitte 2007 für Matchtransporte
Nr. 119 Ende 2006–2018 Eventbus
123–125 03 Volvo/Hess B10LA Gelenkbus 1996 Juni 2009
126–134
135–144
145–1505
151–157
30 Mercedes-Benz O530G Gelenkbus 2002
2004
2003
2006
2016–2017
2017–2019
2017–2018
2019–2020
134 nach Unfall ausgemustert
148 nach Brand am 15. Mai 2016 ausgemustert[3]
158; 160–161 03 Mercedes-Benz O530G Facelift Gelenkbus 2009 2021–2023
162 01 Volvo 7900A Hybrid Gelenk-Hybridbus 2012 2014 Erster Euro6 Hybridbus;
Einjähriger Feldtest zwischen Juli 2013 und Juni 2014

Anmerkungen:
1 Bis 2010 im Eigentum der GOWA AG, seit 2002 Tochtergesellschaft der vbl[4]
2 Bis 2010 im Eigentum der GOWA AG, bis Dezember 2005 als Nr. 559 in Einsatz
3 Bis 2012 im Eigentum der Heggli AG
4 Wagen 716–717 und 723–724 bis 2010 im Eigentum der GOWA AG
5 Bis Dezember 2005 bei Heggli unter den Nummern 707–712 geführt

Bild Nummern Stück Hersteller Typ Art Baujahre Bemerkungen
619–624
625-626
08 Mercedes-Benz Citaro 2 K
Citaro 2 K Hybrid
Midibus 2017
2020
66 01 Mercedes-Benz O530 Solobus 2006 66 bis 2021 Fahrschulwagen
51–55
78–80
08 Volvo 7900 Hybrid Hybridbus 2020
2015
81–84
85–86
87–92
93–96
16 Mercedes-Benz Citaro 2 Solobus 2015
2016
2018
2019
84 seit 2022 Fahrschulwagen
351-353 03 Solaris Urbino 12 electric Solo-
Elektrobus
2021 erste Vollelektrische Fahrzeuge
101-108 08 Solaris Urbino 18 Gelenkbus 2020
159 01 Mercedes-Benz O530G Facelift Gelenkbus 2009
163–175
176–183
184–191
192–194
32 Mercedes-Benz Citaro 2 G Gelenkbus 2014
2016
2017
2018
Nr. 163–175 für den Autobusersatz auf der Trolleybuslinie 2 beschafft.[5]
501-503 03 Mercedes-Benz eCitaro G Gelenk-Elektrobus 2024

Weitere Tätigkeitsfelder

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Die Verkehrsbetriebe Luzern AG ist eine Holdinggesellschaft, die neben der oberhalb beschriebenen vbl Verkehrsbetriebe Luzern AG mit Tätigkeitsfeld öffentlicher Verkehr in der Agglomeration Luzern zwei weitere Firmen beinhaltet. Sämtliche Tochtergesellschaften der Holding sind in 100-prozentigem Besitz der Holding.[6]

vbl Transport AG

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Die vbl Transport AG ist im Januar 2010 aus der 2002 übernommenen Tochtergesellschaft GOWA AG entstanden[7] und umfasst heute folgende Angebote bzw. Marken:

Bis Januar 2022 wurden unter dem Namen flugbus.ch Frühverbindungen zum Flughafen Zürich angeboten.[8] Ende März 2022 wurde zudem bekannt, dass das Geschäft mit Busreisen per Ende 2022 vollständig eingestellt wird.[9]

Fahrzeuge, die noch im aktiven Bestand sind, sind blau unterlegt[10]

Nummern Hersteller Typ Art Einsatzzeitraum Bemerkungen
801 Volvo 9700 Reisecar 3-achsig 2006 bis 2021 52 Sitzplätze
802 Volvo 9700 Reisecar 2-achsig 2006 bis 2014 46 Sitzplätze
803 Setra S 431 DT Doppelstockreisecar 3-achsig 2009 bis 2020 80 Sitzplätze
804 Volvo 9700 Reisecar 3-achsig 2011 bis 2020 49 Sitzplätze
805 Setra S 431 DT Doppelstockreisecar 3-achsig seit 2014 80 Sitzplätze
806 Volvo 9900 Reisecar 2-achsig seit 2014 46 Sitzplätze
807 Setra S 516 HDH Reisecar 3-achsig seit 2017 50 Sitzplätze
808 Setra S 531 DT Doppelstockreisecar 3-achsig seit 2020 80 Sitzplätze
821 Mercedes-Benz Sprinter Kleinbus 2012 bis 2021 18 Sitzplätze

Die vbl übernahm per 4. Juli 2016 Thepra AG aus Stans, welche zu diesem Zeitpunkt im Kanton Nidwalden insgesamt sieben Postautolinien mit 20 Bussen betrieb. Das 1975 gegründete Unternehmen agierte weiterhin als eigenständiges Postauto-Unternehmen. Durch die Übernahme des Unternehmens konnte die vbl ihr Marktgebiet südlich von Luzern erweitern, zudem konnten Synergien genutzt werden.[11]

Im Mai 2020 gab Postauto bekannt, die Nidwaldner Linien künftig in Eigenregie betreiben zu wollen und den Vertrag mit Thepra im Dezember 2020 auslaufen zu lassen. Postauto beabsichtigt, den Betriebshof in Stans auch künftig als Ausgangspunkt für die Linien in Nidwalden zu nutzen. Daher wurde die Halle ab 2020 von Thepra beziehungsweise der VBL Transport AG gemietet.[12] Im März 2022 verkaufte die VBL Transport AG die Liegenschaften in Stans an eine Anlagestiftung, womit sich die vbl und ihre Tochtergesellschaften vollständig aus Nidwalden zurückgezogen haben.[13]

Die historischen Fahrzeuge der vbl wurden lange Zeit im Depot Weinbergli abgestellt, wo auch die regulären Linienfahrzeuge gewartet und abgestellt werden. Da dies für den laufenden Betrieb nicht ganz unproblematisch war, wurden die Fahrzeuge im Jahr 2007 an einen Aussenstandort verlegt.[14] Pünktlich zum 111-jährigen Jubiläum der vbl im Jahr 2010 wurden die beiden Oldtimer-Autobusse aus dem historischen Bestand wieder fahrbereit gemacht und für Fahrten genutzt.[15]

Inzwischen war das Interesse von Oldtimer-Liebhabern geweckt worden, welche die historischen Fahrzeuge gerne weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich machen wollten. So kam es zu Gesprächen von Mitarbeitern der vbl und des Verkehrshauses, infolgedessen am 19. Oktober 2012 vbl-historic als Verein gegründet wurde.[14] Ziel dieses Vereines ist neben dem Erhalt und der Pflege der historischen Fahrzeuge auch der Betrieb dieser Fahrzeuge als historische Zeitzeugen an Anlässen.[16]

Folgende Fahrzeuge sind aktuell im Bestand von vbl-historic:[17]

  • Twin Coach/Herkules 38-S-DT Nr. 76 (1948), Autobus (betriebsfähig)
  • FBW/Hess B71U Nr. 81 (1955), Autobus (betriebsfähig)
  • FBW/FFA/MFO 1 MHe Nr. 25 (1949), Trolleybus (betriebsfähig)
  • NAW/Hess/Siemens BT5-25 Nr. 280 (1988), Trolleybus (betriebsfähig)[18]

Ausserdem befindet sich der Wagenkasten von Tramtriebwagen Nr. 13 von 1899 im Besitz des Vereins. Dieser Wagen diente nach der Betriebseinstellung 1961 als privates Gartenhäuschen. Später war er auf einem Kinderspielplatz, bevor er 1999 nach Luzern zurückkehrte.

Bis Herbst 2023 waren zudem folgende historischen Fahrzeuge bei vbl-historic und wurden anschliessend abgegeben[19]:

  • FBW/Schindler/MFO-BBC 1 MHe Nr. 242 (1963), Trolleybus, abgegeben an Rétrobus Léman
  • Berna (1958), Turmwagen, abgegeben an Saurer-Museum Arbon

Abgeltungsskandal

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Im März 2020 wurde bekannt, dass die Verkehrsbetriebe Luzern von 2010 bis 2017 zu viel Abgeltung bezogen haben.[20] Am 20. November gaben die Verkehrsbetriebe Luzern bekannt, dass drei Verwaltungsratsmitglieder per sofort zurücktreten.[21] Am 24. November gab das Bundesamt für Verkehr bekannt, dass es bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Luzern eine Strafanzeige gegen die Verkehrsbetriebe Luzern AG eingereicht hat.[22] Im Sommer 2023 gab das Bundesverwaltungsgericht dem Bundesamt für Verkehr weitgehend recht, die Verkehrsbetriebe Luzern mussten dem Bundesamt für Verkehr gut 200'000 Franken zurückzahlen.

Im Februar 2024 haben die Verkehrsbetriebe Luzern und der Verkehrsverbund Luzern in einer aussergerichtlichen Einigung beschlossen, dass inklusive den Zinsen über 21 Millionen Franken an den Verkehrsverbund Luzern zurückgezahlt werden.[23] Mit Stand März 2024 läuft noch ein Verfahren gegen fünf, zum Teil ehemalige, Kaderleute der Verkehrsbetriebe Luzern. Die Luzerner Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, in den Jahren 2018 und 2019 bewusst falsche Angaben gemacht zu haben, um höhere Subventionsgelder zu erhalten.

Einzelnachweise

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  1. VBL in Zahlen 2021 (PDF; 3,7 MB) auf vbl.ch
  2. Baueingabe für ein zweites vbl-Depot in Root Medienmitteilung der vbl vom 22. Juli 2016.
  3. VBL-Bus in Meggen ausgebrannt auf luzernerzeitung.ch.
  4. Geschichte auf vbl.ch
  5. 13 neue Gelenkbusse für Ihren Komfort. (Memento vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive) In: vbl-Zeitung 57, November 2013, S. 12.
  6. Geschäftsbericht 2016 (PDF) auf vbl.ch
  7. Geschäftsbericht 2009 (PDF; 1,5 MB) auf vbl.ch.
  8. Flughafentransfer auf www.vblreisen.ch
  9. Knall bei den VBL: Car-Reiseprogramm wird aufgegeben auf www.zentralplus.ch
  10. Unsere Reisecar-Flotte auf vbl.ch
  11. vbl AG erwirbt die Thepra AG in Stans Medienmitteilung der vbl vom 5. Juli 2016.
  12. Medienmitteilung vom 13. Mai 2020: PostAuto übernimmt Linien ab Stans in Eigenregie
  13. vbl transport ag hat Liegenschaft Rieden 2&4 in Stans verkauft Medienmitteilung der VBL vom 16. März 2022
  14. a b Wie entstand vbl-historic auf vbl-historic.ch.
  15. 111 Jahre jung (Memento vom 19. Februar 2015 im Internet Archive) in ÖV Panorama. 1/2011, S. 14.
  16. Vereinszweck auf vbl-historic.ch.
  17. Fahrzeuge auf vbl-historic.ch.
  18. Der NAW-Trolleybus verabschiedet sich von Luzern Medienmitteilung der vbl vom 6. September 2017.
  19. Ehemalige Fahrzeuge auf vbl-historic.ch
  20. Zu viel Subventionen für VBL? - Bund widerspricht den Luzerner Verkehrsbetrieben. In: SRF. 4. März 2020, abgerufen am 24. November 2020.
  21. Verwaltungsrat der VBL schmeisst per sofort hin. In: SRF. 20. November 2020, abgerufen am 24. November 2020.
  22. Bundesamt für Verkehr: BAV reicht Strafanzeigen gegen BLS und Verkehrsbetriebe Luzern ein. In: admin.ch. 24. November 2020, abgerufen am 24. November 2020.
  23. Luzerner Subventionsaffäre - Aussergerichtlich geeinigt: VBL zahlen über 21 Millionen zurück. In: srf.ch. 9. März 2024, abgerufen am 9. März 2024.