Viktoria Mullova

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Viktoria Yurievna Mullova (englische Transkription; russisch Виктория Юрьевна Муллова, deutsche Transkription Wiktorija Jurjewna Mullowa; * 27. November 1959 in Schukowski, Oblast Moskau) ist eine der bedeutenden Violinistinnen der Gegenwart.

Viktoria Mullova studierte an der Moskauer Zentralschule für Musik im Hauptinstrument Violine und setzte ihre Ausbildung bei Leonid Kogan am Moskauer Konservatorium fort. Internationale Aufmerksamkeit erlangte sie, als sie 1980 in Helsinki die International Jean Sibelius Violin Competition gewann. Beim Tschaikowsky-Wettbewerb 1982 erhielt sie die Goldmedaille. Viktoria Mullova flüchtete 1983 aus der Sowjetunion, indem sie auf Tournee in Finnland mit Hilfe des finnischen Journalisten Jyrki Koulumies im Auto nach Schweden floh, wo sie um politisches Asyl nachsuchte.[1][2] Schon vier Tage später befand sie sich mit einem Visum in den USA. Dennoch zog sie zuerst nach Kanada und erst später in die USA, wo sie ihre internationale Karriere begann. 1994 gründete sie ihr eigenes Mullova Ensemble.

Mullova trat als Solistin mit fast allen bedeutenden Orchestern auf. Sie spielt die Stradivari „Jules Falk“ (1723); für das barocke, klassische und frühromantische Repertoire spielt sie eine mit Darmsaiten bezogene Guadagnini.

Mullova lebt in London und ist mit dem Avantgarde-Cellisten Matthew Barley verheiratet, mit dem sie eine Tochter (Nadia) hat. Zwei weitere Kinder stammen aus anderen Beziehungen: eine Tochter (Katia) vom Violinisten Alan Brind und der Kontrabassist Misha Mullov-Abbado vom Dirigenten Claudio Abbado.[3]

  • Zwischen Perfektion und Freiheit. Die Geigerin Viktoria Mullova. Dokumentarfilm, Deutschland, 2004, 52 Min., Regie: Claudia Willke, Produktion: RBB, SWR, Erstausstrahlung: 18. Juni 2005 bei arte, Inhaltsangabe von arte, Filmdaten.
  1. Geschichte der Flucht (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive), Helsingin Sanomat, 14. September 2008 (engl.)
  2. http://www.iltasanomat.fi/kotimaa/art-1288336055304.html
  3. Ian Phillips: Reflections to Mullova. In: Evening Standard. 7. Juli 2000, archiviert vom Original am 5. Juni 2011; abgerufen am 1. Februar 2014.
  4. Hier wird nicht gezaubert. Beethoven mit Alina Ibragimova und Viktoria Mullova. In: FAZ. 17. Juli 2010, S. 37, abgerufen am 1. Februar 2014.