Villa Ernst Berthold
Die Villa Ernst Berthold steht im Stadtteil Serkowitz der sächsischen Stadt Radebeul, in der Wasastraße 49. Sie wurde ab 1896 durch die Baufirma der Gebrüder Ziller für den Fabrikbesitzer Ernst Berthold errichtet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die größere zweigeschossige, mit der Einfriedung unter Denkmalschutz[1] stehende Villa liegt auf einem Eckgrundstück zur Meißner Straße. Der aufwändige Putzbau steht auf einem Bruchsteinsockel, er hat ein abgeplattetes Walmdach. Zur Straßenecke zeigt das Gebäude einen eckigen, dreigeschossigen Turm mit einer viereckigen Haube.
Die beiden Straßenansichten sind unterschiedlich ausgebildet. Die fünfachsige Hauptansicht zur Meißner Straße mit einem dreiachsigen Mittelrisalit trug ursprünglich eine Attika, die sich heute als Dachhaus zeigt. Mittig im Obergeschoss sitzt auf Sandstein-Konsolen ein Balkon mit Ziergitter. In der Straßenansicht zur Wasastraße wurde eine zweigeschossige Veranda beseitigt, die Fenster/Tür-Kombination ist noch im Obergeschoss zu sehen. In der linken Seitenansicht befindet sich der Eingang in einem Treppenhaus-Vorbau, geschützt durch ein Glasdach auf gusseisernen Konsolen.
Die Fassaden des heute als Mietvilla[1] angesprochenen Wohnhauses werden durch Eckquaderungen eingefasst und jeweils unter den Fenstern durch Ornamente verziert. Die Fenster haben Gewände aus Sandstein, dazu Verdachungen.
Die ebenfalls denkmalgeschützte Einfriedung besteht aus aufwändigen Eisenzaunfeldern zwischen Eisenpfosten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fabrikbesitzer Ernst Berthold (1850–1938)[2] aus Nieder-Neukirch in der Lausitz beantragte im Juli 1896 den Bau eines Wohnhauses, der durch die ortsansässige Bauunternehmung der Gebrüder Ziller ausgeführt wurde. Die Ingebrauchnahmegenehmigung erging im Februar 1900, die völlige Fertigstellung des Gebäudes erfolgte jedoch erst 1903.
Berthold wurde im Familiengrab Löffler/Berthold auf dem Friedhof Radebeul-Ost beerdigt.
Vor August 1934 wohnte Richard Feibelmann (1883–1948), Geschäftsführer der Chemischen Fabrik „Pyrgos“ und kaufmännischer Prokurist der Chemischen Fabrik v. Heyden, mit seiner Familie in der Wasastraße 49, bevor er in die Villa in der heutigen Straße des Friedens 59 zog.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Ingrid Lewek; Wolfgang Tarnowski: Juden in Radebeul 1933–1945. Hrsg.: Große Kreisstadt Radebeul/ Stadtarchiv. Erweiterte und überarbeitete Auflage. Radebeul 2008, ISBN 978-3-938460-09-2.
- Gudrun Täubert; Hans-Georg Staudte: Kunst im Öffentlichen Raum II. Grabmale. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2005.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950911 (PDF, inklusive Kartenausschnitt). Abgerufen am 9. März 2021.
- ↑ Gudrun Täubert; Hans-Georg Staudte: Kunst im Öffentlichen Raum II. Grabmale. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2005.
Koordinaten: 51° 6′ 14″ N, 13° 40′ 6,5″ O