Neukirch/Lausitz

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Wappen Deutschlandkarte
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Neukirch/Lausitz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neukirch/Lausitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 6′ N, 14° 18′ OKoordinaten: 51° 6′ N, 14° 18′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Bautzen
Höhe: 317 m ü. NHN
Fläche: 21,3 km2
Einwohner: 4756 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 223 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01904
Vorwahl: 035951
Kfz-Kennzeichen: BZ, BIW, HY, KM
Gemeindeschlüssel: 14 6 25 380
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 20
01904 Neukirch/Lausitz
Website: www.neukirch-lausitz.de
Bürgermeister: Jens Zeiler (CDU)
Lage der Gemeinde Neukirch/Lausitz im Landkreis Bautzen
KarteTschechienDresdenLandkreis GörlitzLandkreis MeißenLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeArnsdorfBautzenBernsdorfBischofswerdaBurkauCrostwitzCunewaldeDemitz-ThumitzDoberschau-GaußigElsterheideElstraFrankenthal (Sachsen)GödaGroßdubrauGroßharthauGroßnaundorfGroßpostwitzGroßröhrsdorfMalschwitzHaselbachtalHochkirchHoyerswerdaKamenzKönigsbrückKönigswarthaKubschützLaußnitzLautaLichtenberg (Landkreis Bautzen)LohsaMalschwitzNebelschützNeschwitzNeukirch (bei Königsbrück)Neukirch/LausitzObergurigOhornOßlingOttendorf-OkrillaPanschwitz-KuckauPulsnitzPuschwitzRadebergRadiborRäckelwitzRalbitz-RosenthalRammenauSchirgiswalde-KirschauSchmölln-PutzkauSchwepnitzSohland an der SpreeSpreetalSteina (Sachsen)SteinigtwolmsdorfWachau (Sachsen)WeißenbergWilthenWittichenauBrandenburgPolen
Karte

Neukirch/Lausitz (obersorbisch Wjazońca) ist ein Ort in der Oberlausitz und die zugehörige Gemeinde im Südosten Sachsens. Es gehört zum Landkreis Bautzen und liegt eingebettet zwischen zwei Bergzügen des Oberlausitzer Berglandes am Fuße des reich bewaldeten 587 m hohen Valtenberges.

Blick auf Neukirch mit dem Valtenberg

Der Valtenberg ist der Neukircher Hausberg. An ihm entspringt die durch Neukirch fließende Wesenitz. Größere Städte in der Umgebung sind Bautzen (15 km) und Bischofswerda (12 km). Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) Doberschau-Gaußig, Wilthen und Steinigtwolmsdorf mit den Ortsteilen Ringenhain und Weifa im Landkreis Bautzen, Neustadt in Sachsen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie Schmölln-Putzkau im Landkreis Bautzen.

Gemeindegliederung

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Der Ort besteht aus den Gemarkungen Niederneukirch und Oberneukirch.

Zu Niederneukirch gehören die Weiler

  • Hübelschenkhäuser
  • Rupprechtshäuser
  • Steinhübel
  • Valtenhäuser
  • Viehbig

Zu Oberneukirch gehören die Weiler

  • Buschmühle
  • Gickelshäuser
  • Meyershäuser
  • Richtershäuser
  • Sandhübel
  • Viehbighäuser
Die Entwicklung der Einwohnerzahl in Neukirch/Lausitz von 1925 bis 2013

Die Einwohnerentwicklung von Neukirch ist seit Jahren rückläufig.

Entwicklung der Einwohnerzahl:[2] (ab 2002 Stichtag: 31. Dezember, Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen)

Jahr Einwohner
1925 5382
1939 6778
1946 7563
1950 7648
Jahr Einwohner
1964 7368
1990 6294
2000 5844
2002 5680
Jahr Einwohner
2004 5540
2006 5434
2008 5323
2009 5287
Jahr Einwohner
2010 5236
2011 5153
2012 5099
2013 5074
Jahr Einwohner
2014 5043
2015 5066
2016 5011

Um 1200 legten herbeigerufene fränkische Siedler ein Waldhufendorf an und errichteten eine neue Kirche. 1222 wurde Neukirch als „Neinkirgen“ erstmals urkundlich erwähnt. Während sich der deutsche Name auf die damals neu erbaute Kirche im Ortsteil Niederneukirch bezieht, weist die sorbische Bezeichnung auf die geographische Lage an der Wesenitz hin.[3]

In der Nähe der Ortschaft fanden im Mai 1813 im Zusammenhang mit der Schlacht bei Bautzen Gefechte zwischen französischen und russischen Truppen statt.

Vom 12. bis 15. September 1830 fand im Ort die sogenannte Neukircher Hofrevolution statt.[4]

In den 1850er Jahren gründeten Auswanderer in Victoria in Australien eine wendische Gemeinde, die sich auch Neukirch nannte und heute Byaduk heißt. Der erste Siedler war Johann Rentsch, der bis zu seinem Tod im Jahr 1915 dafür sorgte, dass dort Wendisch gesprochen wurde.[5]

Der Ort bestand bis 1923 aus vier selbständigen Gemeinden[6]

  • Niederneukirch,
  • Oberneukirch, Steinigtwolmsdorfer Anteil (Oberneukirch St. A.),
  • Oberneukirch, Oberlausitzer Seite (Oberneukirch L. S.) und
  • Oberneukirch, Amtsanteil (Stolpener Anteil; Oberneukirch A. A.).

Am 15. November 1923 wurden Niederneukirch und Oberneukirch, Oberlausitzer Seite zu Neukirch am Hohwald zusammengelegt, am 13. August 1924 wurde der Name in Neukirch/Lausitz geändert. Der Zusammenschluss von Oberneukirch, Steinigtwolmsdorfer Anteil und Oberneukirch, Amtsanteil zu Oberneukirch erfolgte am 1. Februar 1925. Am 1. Juli 1928 wurde dann die Gemeinde Oberneukirch in die Gemeinde Neukirch/Lausitz eingemeindet.

Neukirch ist neben der brandenburgischen Kreisstadt Forst (Lausitz) die einzig verbliebene Gemeinde mit dem Namenszusatz Lausitz, andere Gemeinden benennen in ihren Namenszusätzen den Teil der Lausitz explizit, beispielsweise Weißwasser/Oberlausitz, oder wurden mittlerweile eingemeindet wie der Bischofswerdaer Ortsteil Schönbrunn/Lausitz.

Gebäude des ehem. Oberen Ritterguts in Neukirch/Lausitz, Hauptstraße 62–62e: Wohn- und Wirtschaftsgebäude

In Neukirch bestanden zeitweise zwei größere güterliche Besitzungen in adeliger Hand. Ober-Neukirch gehörte vormals unter anderem der Familie von Raussendorf, Nieder-Neukirch der Familie von Burkersroda. 1711 trat die Tochter Sidonia Erdmuth von Burkersroda ihrem Ehemann Ernst Ludwig Freiherrn von Stein zum Altenstein Gut Nieder-Neukirch für 22.000 Thaler ab. Seine Belehnung durch den Landesherrn fand 1715 statt. Hinzu erwarb der neue Grundherr auch für 37.000 Thaler gesamt das Gut Ober-Neukirch, Belehnung 1716. Die nun vereinte Besitzung Ober- und Nieder-Neukirch wurden dann an Daniel Erasmus Freiherr von Huldenberg veräußert.[7] Nachfolgend verband sich die Familie von Huldenberg mit der Familie von Oppen auf Fredersdorf in der Zauche, südlich von Potsdam gelegen. Karoline Freiin von Huldenberg (1770–1840), Erbherrin auf Ober- und Nieder-Neukirch mit Steinigt-Wolmsdorf, hatte 1790 den Hauptmann Ferdinand von Oppen-Fredersdorf geheiratet.[8] 1840 erfolgte die preußische Erlaubnis zur Namensvereinigung zu Freiherren von Oppen zu Huldenberg, 1859 in Form der Primogenitur.[9] Vertreter[10] wurde Albert Freiherr von Oppen-Huldenberg,[11] dann sein Sohn der gut situierte Oberst[12] Hans Matthias Albert Freiherr Oppen von Huldenberg mit zeitweilgem Hauptwohnsitz in Dresden und Fredersdorf. Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels war später der Oberleutnant d. R. Hans-Carl Freiherr von Oppen-Huldenberg (1911–1943) der letzte Grundbesitzer. Er war mit Elsita Gräfin von Reichenbach verheiratet und hatte mit ihr zwei Töchter, beide in Dresden geboren. So starb die Familie Oppen von Huldenberg aus.

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 73,5 % (2019: 65,6 %)
 %
40
30
20
10
0
35,2 %
30,1 %
18,7 %
8,8 %
7,2 %
n. k. %
NBZ
GBN
FWN
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
−1,9 %p
+7,5 %p
+1,9 %p
−2,0 %p
−1,8 %p
−3,7 %p
NBZ
GBN
FWN
Gemeinderat ab 2024
1
3
1
6
5
Insgesamt 16 Sitze
  • SPD: 1
  • NBZ: 3
  • GBN: 1
  • CDU: 6
  • AfD: 5

Der Gemeinderat von Neukirch/Lausitz wurde zum letzten Mal am 9. Juni 2024 gewählt.

Sitzverteilung (insgesamt 18 Sitze):

  • CDU: 6 Sitze
  • AfD: 5 Sitze
  • Neukirch braucht Zukunft: 3 Sitze
  • Gemeinschaft der Bürger Neukirchs (GBN): 1 Sitze
  • SPD: 1 Sitz
letzte Gemeinderatswahlen
Liste 2024[13] 2019[14] 2014[15]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
CDU 6 35,2 8 37,1 6 34,3
AfD 5 30,1 4 22,6
Neukirch braucht Zukunft 3 18,7 3 16,8 2 15,4
Gemeinschaft der Bürger Neukirchs 1 8,8 2 10,8 6 31,9
SPD 1 7,2 1 9,0 1 6,4
FWN 3,7 3 12,0
Wahlbeteiligung 73,5 % 65,6 % 54,3 %

Von 1990 bis 2001 war Dietmar Belke Bürgermeister der Gemeinde.[16] Ihm folgte im August 2001 Gottfried Krause (seit 2009 CDU, vorher parteilos) nach, der bis zum 31. August 2015 amtierte. Seit dem 1. September 2015 ist Jens Zeiler (CDU) Bürgermeister der Gemeinde.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2022 Jens Zeiler CDU 70,1
2015 69,9
2008 Gottfried Krause Krause 47,9
2001 BI Neukirch 65,0

Zweckverband Wasserversorgung

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Die Gemeinden Neukirch/Lausitz und Steinigtwolmsdorf haben den Zweckverband Wasserversorgung „Obere Wesenitz“ gebildet, jede Gemeinde stellt vier Mitglieder in der Verbandsversammlung (Bürgermeister und drei Gemeinderäte).

Das wappenähnliche Ortssignet Neukirchs

Neukirch führt kein Wappen, sondern ein Ortssignet, das auf das Siegelbild Oberneukirchs (Amtsanteil Stolpen) zurückgeht. Das Siegel zeigt ein auf einem Felsen stehendes Schaf oder Lamm, das von einem rechts unterhalb des Felsens befindlichen Löwen bedroht wird. Ihm wurde später ein Wappenschild hinzugefügt. Das Ortssignet, dessen Gestaltung den Regeln der Heraldik widerspricht, ist nicht als Wappen verwendbar.[17]

Bereits 1801 und 1837 führte Oberneukirch A. A. zwei in dieser Art gestaltete Stempel. Zu dessen Bedeutung schrieb Walter Hoffmann: „Oberneukirch A. A. gehörte früher zum Stolpener Gerichtsamte. Stolpen auf dem Basaltfelsen war Festung. Das Schaf oder Kalb auf den aufgeschichteten Basaltblöcken stellt den Schützling dar, welcher durch die Festung vor seinem Verfolger, einem Löwen, einen gesicherten Platz einnimmt.“[18] Der Löwe könnte Sinnbild für die Familie Nostitz sein, die ihren Besitz durch Ankäufe zu jener Zeit erheblich mehrte und auch am Kauf des Gutes von Neukirch A. A. interessiert gewesen sein soll. Dessen Käufer, die freien Obereck-Bauern, wandten sich Schutz suchend an das Amt Stolpen, dem sie fortan unterstellt waren und welches ihnen das Recht brachte, ein eigenes Dienstsiegel zu führen.[17]

Das Siegelbild Oberneukirchs L. S. zeigte „einen großen Laubbaum (wohl Linde), neben dem rechts und links je ein kleinerer Nadelbaum stand.“ Oberneukirch St. A. hatte nur einen Namensstempel und führte kein Siegelbild. Das Siegel Niederneukirchs zeigte einen Anker mit der Umschrift „Gemeinderat zu Niederneukirch“.[17]

Am 15. November 1923 schlossen sich die Gemeinden Niederneukirch und Oberneukirch Oberlausitzer Seite unter dem Namen „Neukirch am Hohwald“ zusammen.[6] Oberneukirch führte zu dieser Zeit auf Empfehlung des Königlich-Sächsischen Ministeriums des Innern vom Juni 1913 „der Gleichförmigkeit wegen“ das Siegelbild von Oberneukirch Amtsanteil. Eine entsprechende Siegelumschrift diente der Unterscheidung. Auf der Suche nach einem gemeinsamen Siegel konnte für den Anker Niederneukirchs weder eine geschichtliche, geografische noch wirtschaftliche Bedeutung gefunden werden. Das Ministerium des Innern in Dresden empfahl die Beibehaltung des bisherigen Siegelbildes mit dem Lamm auf dem Felsen aus dem Jahr 1801 mit dem Hinweis, dass ein kombiniertes Siegel zu überladen wirke. Im Mai 1926 wurde einstimmig beschlossen, das Siegelbild mit dem Lamm und der Umschrift Gemeinde Neukirch (Lausitz), Amtsh. Bautzen, 1926 zu führen.[18] Die Bezeichnung Neukirch/Lausitz wurde der Gemeinde am 13. August 1924 gestattet. Zuvor führte der Ort Neukirch bei Kamenz diesen Namen.

Auch nach der Vereinigung von Oberneukirch A. A. und Oberneukirch St. S. zu Oberneukirch im Jahr 1925 und der Eingemeindung nach Neukirch/Lausitz im Jahr 1928 führte man das bewährte Siegelbild in einfacherer Form und mit anderer Umschrift weiter.

Städtepartnerschaften

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Seit 1992 ist Bönnigheim im Landkreis Ludwigsburg Partnerstadt von Neukirch/Lausitz.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftsstandort

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Luftbildpanorama in der Nähe des Gewerbegebietes

Die Gemeinde Neukirch hat ein für die Oberlausitz relativ hohes Wirtschaftswachstum. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leistet der Werkzeugmaschinenhersteller Trumpf, der mit 417 Arbeitsplätzen (Stand 2014) der größte Arbeitgeber im Ort ist.[19] Er ist aus dem Rationalisierungsmittel- und Sondermaschinenbau des Kombinates „Fortschritt“ hervorgegangen.[20]

Neukirch ist zudem bekannt für seine Töpfereien. So haben hier die Karl Louis Lehmann GmbH, Heinke Keramik und die Saxonia-Feinsteinzeug-Manufaktur ihren Sitz.

Auch die Textilindustrie, die in der Oberlausitz vor allem zu DDR-Zeiten beheimatet war, spielte eine Rolle. So gab es Händlerfamilien, etwa Thräne oder Wendler, die auch über Neukirch hinaus Handel trieben.

Ernst Lehmann gründete im Jahr 1893 eine Kofferfabrik mit einem Produktionsstandort an der Hauptstraße. Diese wurde nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht und in den VEB Fortschritt Landmaschinen eingegliedert. Die Produktion wurde 1960 auf Zulieferteile für das Mähdrescherwerk Bischofswerda umgestellt. Um einen Mangel an Konsumgütern zu beheben, wurde 1974 die Produktion um Jugendfahrräder erweitert. Nach der Wiedervereinigung wurde der VEB Fortschritt von der Treuhandanstalt aufgeteilt und das Werk als Sachsen Zweirad GmbH an die Firma Biria verkauft. Im Jahr 2005 wurde dieses Werk an einen US-Fonds verkauft, der die Produktion 2007 einstellte.[21]

Mit Little John Bikes hat das erste Franchisesystem für den Fahrradeinzelhandel seinen Hauptsitz in Neukirch. Die Firma wurde 1993 als Fahrradzulieferbetrieb gegründet und 1997 zu einem Einzelhandelsunternehmen umfirmiert und startete im März 2010 das Franchisesystem. Mittlerweile gehört das Unternehmen eigenen Angaben zufolge damit zu den zehn größten Fahrradfachmärkten in Deutschland.[22] Seit 1696 ist in Neukirch die Herstellung von hochwertigen Zwieback belegt, dessen Produktion unverändert bis heute fortbesteht.[23]

Wichtige Firmen in Neukirch

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  • TRUMPF Sachsen GmbH (Maschinenbau)
  • Käppler & Pausch GmbH (Blechteile)
  • POWER-CAST Magnetech GmbH & Co. KG (Magnesium-Druckgussteile)
  • Neukircher Zwieback GmbH
  • EAN Elektroanlagenbau Neukirch GmbH
  • Karl Louis Lehmann GmbH (Töpferei)

Von Neukirch bis Zittau führt eine gut ausgeschilderte Radroute – der Oberlausitzer Umgebindehaus-Radweg. An der Zittauer Straße nahe dem Bahnübergang gibt es eine Rettungswache.[24]

Bahnhofsgebäude Neukirch (Lausitz) Ost im Juni 2023

Für Bahnreisende stehen in Neukirch zwei Bahnhalte, (Neukirch (Lausitz) Ost und Neukirch (Lausitz) West), mit durchgehenden Verbindungen nach Dresden und Liberec sowie in der Ski-Saison vereinzelt durchgebundenen Zügen nach Tanvald im Isergebirge zur Verfügung. Hier verkehren die Regionalverkehrslinien RE 2 und RB 61 des Trilex.

Das baufällige Bahnhofsgebäude am Haltepunkt Neukirch (Lausitz) Ost stand lange Zeit leer. Eine begonnene Sanierung 2018[25] wurde wieder abgebrochen. Für den Eisenbahnbetrieb steht noch ein Gleis und ein Bahnsteig zur Verfügung.

Im Bahnhof Neukirch West zweigt die Bahnstrecke Neukirch West–Bischofswerda von der Bahnstrecke Bautzen–Bad Schandau ab. Bis 12. Dezember 2004 wurde letztere durchgehend mit Regionalzügen bedient, seitdem dient sie lediglich dem Güterverkehr. Am nördlichen Ortseingang von Neustadt (Sachs) wurde bald nach Betriebseinstellung ein ca. 200 Meter langes Stück der Trasse abgerissen, um eine neue Straße bauen zu können. Damit ist die landschaftlich reizvolle Strecke nicht mehr befahrbar. Das Reststück von Neukirch (Lausitz) West wird noch bis zum Steinbruch Ottendorf für Schotterzüge genutzt. Der andere verbliebene Streckenast wird von Bad Schandau bis Sebnitz, mitunter auch bis Neustadt (Sachs) befahren.

Über die regionale Buslinien 115, 117, 181 sind Bischofswerda, Bautzen, Oppach und Neustadt in Sachsen (mit Anschluss nach Bad Schandau und Pirna) erreichbar.

Wie die Regionalbahnlinien sind diese Buslinien in den Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) integriert.

Durch Neukirch führt die Bundesstraße 98, die nächsten Autobahnanschlussstellen sind Salzenforst und Burkau an der Bundesautobahn 4, etwa 13 Kilometer bzw. 17 Kilometer vom Ortszentrum entfernt.

Die Staatsstraße 119 verbindet Neukirch mit der Kreisstadt Bautzen.

Der Flughafen Dresden ist mit Zug und Auto ca. 45 Minuten entfernt.

Bei der Volkszählung 2011 gehörten 1806 Gemeindebürger (35,1 %) der evangelischen Kirche und 156 (3,0 %) der römisch-katholischen Kirche an. 3183 Bürger (61,9 %) gehörten einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft an.[26]

Vor Ort besteht eine evangelisch-lutherische Kirchengemeinde. Die Kirche geht auf einen Bau aus dem 12. Jahrhundert zurück. Das heutige Kirchenschiff wurde ab 1723 zunächst ohne Turm errichtet. Von 1749 bis 1753 erhielt sie mit der Fertigstellung des Turmes ihre heutige Gestalt.[27]

Das Gemeindegebiet gehört der römisch-katholischen Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Schirgiswalde an. Die nächstgelegene römisch-katholische Kirche ist die Kirche St. Barbara in Wilthen. Diese war bis 2007 eine eigenständige Pfarrgemeinde, die auch Neukirch umfasste und wurde in diesem Jahr mit Schirgiswalde zusammengelegt.[28]

Neukirch hat eine Grundschule, die Lessingschule, und eine Oberschule. Die frühere Pestalozzi-Grundschule wurde im Sommer 2010 aufgrund des Gemeinderatsbeschlusses vom 10. März 2010 geschlossen. Im Jahr 2016 wurde die Pestalozzischule verkauft und als Wohnobjekt umgebaut.

Daneben gibt es mit dem von der Volkssolidarität betriebenen Naturhaus „Querx Valentin“ und der vom DRK betriebenen Heimatkindertagesstätte „Zur kleinen Feuerwehr“ zwei Kinderbetreuungseinrichtungen. Der Valtenbergwichtel e. V. hat hier seinen Stammsitz und betreibt ein Kinder- und Jugendhaus.

Im Jahr 1926 wird im „Sächsischen Erzähler“ vom Kindererholungsheim Bethlehemstift geschrieben, das sich zur Zeit Pilks in seinen Anfängen befand. Die Einzigartigkeit des Gebäudeensembles wird erwähnt und gelobt.[29] In der Zeit der DDR wurde der Bethlehemstift als Wochenkrippe für Kinder genutzt, deren Eltern im Schichtbetrieb arbeiten mussten. Bis zum Jahr 2005 befand sich in den Gebäuden eine Förderschule für geistig behinderte Menschen.

Das Ortszentrum bildet das ehemalige Rittergut, dort befindet sich unter anderem die Festscheune, das Heimatmuseum sowie die Gemeindebibliothek.

Sport und Freizeit

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Im Fußball spielt die 1. Herrenmannschaft des örtlichen Fußballvereins TSV 90 Neukirch aktuell (Stand 2014/15) in der 1. Kreisklasse Staffel II des Westlausitzer Fußballverbandes.

Der SV Valtenberg spielte in der Saison 2013/14 mit seiner 1. Herrenmannschaft Volleyball in der Sachsenklasse.[30]

Daneben haben vor Ort die Motorsportfreunde „Valtental“ ihren Sitz.

Seit 1992 pflegt der Reit- und Fahrverein am Valtenberg vor Ort den Pferdesport.[31]

Am Nordhang des Valtenberges existiert eine 750 m lange Skipiste, welche momentan nicht betreut und nur für vereinzelte Veranstaltungen genutzt wird. Rund um den Valtenberg sind bei Schnee Langlaufloipen angelegt.

Am Rittergut existiert darüber hinaus seit Frühjahr 2014 ein Skatepark, welcher stetig erweitert wird. Dieser wird betrieben vom Jugendhaus Neukirch, welches nahe der Ortsmitte angesiedelt ist. Das Jugendhaus dient als pädagogisch betreute Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche und Standort für verschiedenste Kulturveranstaltungen.[32]

Seit 1989 findet in Neukirch jährlich das Töpferfest statt. Anfang Oktober versammeln sich auf Einladung der Töpferfamilie Lehmann um die 85 Aussteller und über 15.000 Besucher (Stand 7. Oktober 2008, Sächsische Zeitung). Höhepunkte sind das Gesellenschlagen und der „Töppellauf“, ein Wettlauf, bei dem Geschicklichkeit und Schnelligkeit der Töpfer auf die Probe gestellt werden.[33]

Zwischen 1953 und 2003 fand rund um die ehemalige Festhalle in der Nähe des Ostbahnhofes ein Volksfest statt. Mit deren Abriss endete diese Tradition. Im Jahr 2015 fand auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes erstmals wieder ein Volksfest statt.

1924 bekam der Ort sein erstes Kino. Das noch heute existierende, aber mittlerweile leerstehende Kinogebäude an der Bautzner Straße wurde 1960 errichtet.[34]

Zu den rund 30 in Neukirch ansässigen Vereinen gehören unter anderem:[35]

  • Jugendverein Valtenbergwichtel e. V.
  • TSV 90 Neukirch
  • Naturschutzzentrum „Oberlausitzer Bergland“ e. V.
  • Kulturförderverein Neukircher Heimat e. V.
  • Reit- und Fahrverein am Valtenberg e. V.
  • TV Valtenberg e. V.
  • SV Valtenberg Neukirch e. V.

Der Heimatforscher Georg Pilk (sorbisch Jurij Pilk) hat drei Bücher über die Geschichte von Neukirch geschrieben. Die ersten beiden Bände „Neukirch am Hohwald in den Befreiungskriegen“[36] und „Neukirch im 18. Jahrhunderte“ wurden noch zu seinen Lebzeiten veröffentlicht. Den dritten Band „Kulturbilder und Annalen von Neukirch am Hohwald“ konnte er nur noch als Manuskript fertigstellen. Alle drei Bücher erschienen nach über 80 Jahren als Sammelband im Oberlausitzer Verlag unter dem Namen „Die Geschichte Neukirchs“:

  • Georg Pilk: Die Geschichte Neukirchs, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, Dittelsdorf 2005, ISBN 3-933827-55-8.

Siegfried Heinrich hat drei Bände „Neukirch (Lausitz) in alten Ansichten“ veröffentlicht. Darin sind alte Fotografien und Postkarten aus der Zeit um 1900 enthalten. Zu jeder Abbildung gibt es interessante Informationen. Viele Fotos stammen von dem Neukircher Fotograf Julius Grunewald (1875–1922), in dessen Villa auch der Heimatforscher Georg Pilk einige Zeit gewohnt hat.

  • Siegfried Heinrich: Neukirch (Lausitz) in alten Ansichten – Band 1, Europäische Bibliothek Zaltbommel/Niederlande. ISBN 90-288-5625-0.
  • Siegfried Heinrich: Neukirch (Lausitz) in alten Ansichten – Band 2, Europäische Bibliothek Zaltbommel/Niederlande. ISBN 90-288-5897-0.
  • Siegfried Heinrich: Neukirch (Lausitz) in alten Ansichten – Band 3, Europäische Bibliothek Zaltbommel/Niederlande. ISBN 90-288-6247-1.

Persönlichkeiten

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In Neukirch wurden geboren:

Im Ort wirkten:

  • Jurij Pilk (1858–1926), sorbischer Historiker, Komponist, Pädagoge, Heimatforscher und Musiker
  • Kurt Dinter (1868–1945), Botaniker, Forstbeamter, Afrikaforscher, insbes. Südwestafrika
  • Evelyn Richter (1930–2021), Fotografin
  • Walter Pfützner (1933–2017), Heimatforscher und Ortschronist von Neukirch[37]
Commons: Neukirch/Lausitz – Sammlung von Bildern
Wikisource: Neukirch/Lausitz – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Neukirch/Lausitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen, (Wjazońca) w Schirgiswalde, Lkr. Bautzen, 316 m. Stand 13. Februar 2024.
  3. Jan Meschgang: Die Ortsnamen der Oberlausitz. Domowina Verlag, Bautzen 1973, S. 97.
  4. Marcel Richter: Die sogenannte Hofrevolution zu Neukirch – Bewegte Tage in der Ortsgeschichte. Heimatmuseum Neukirch/Lausitz, Februar 2000, abgerufen am 13. Februar 2024.
  5. Early BYADUK Settlers (Memento vom 6. August 2009 im Internet Archive): Early Byaduk Settlers, in englischer Sprache, abgerufen am 5. Oktober 2011.
  6. a b Heimatmuseum (Hrsg.): Die Entwicklung der Schreibweise des Ortsnamens Neukirch, im September 2002.
  7. Walter von Boetticher: Geschichte des oberlausitzischen Adels und seiner Güter 1635 - 1815. Band 2., S. v. Stein zum Altenstein, Freiherren. Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, Görlitz, Oberlößnitz 1913, S. 922–923 (uni-duesseldorf.de).
  8. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1900. In: "Der Gotha". 1. Auflage. Oppen und Oppen von Huldenberg, I. Linie. 1. Ast. Haus Fredersdorf. Justus Perthes, Gotha Januar 1900, S. 660–661 (uni-duesseldorf.de).
  9. Rudolf von Stillfried-Rattonitz: Verzeichniss der seit dem Bestehen des Kgl. Preuss. Heroldamtes (1855) erfolgten Standeserhöhungen, Adelsbestätigungen und Namensvereinigungen nebst Beschreibung der verliehenen Wappen, in: Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie, C. Freiherren, Oppen von Huldenberg, Auflage Separat-Ausgabe, Hrsg. Herold Verein zu Berlin, Mitscher & Röstell, Berlin 1875, S. 9. Online
  10. Moritz Maria Edler von Weittenhiller: Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter. 1879. 4. Auflage. von Oppen. Buschak & Irrgang, Brünn 1879, S. 404–405 (uni-duesseldorf.de).
  11. Marcelli Janecki: Handbuch des Preußischen Adels. 1893. Band 2, Oppen-Huldenberg. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893, S. 464–465 (uni-duesseldorf.de).
  12. Albert Johannesson (Hrsg.): Deutsches Millionär-Adressbuch. Oppen von Huldenberg, Freih. Hans, Oberst, Dresden, Königsstr. 3. Alb. Johannesson (Inh. Paul Grund). Selbstverlag des Ersten Berliner Reclame-Bureau, Centralstelle für die Verbreitung von Drucksachen, Berlin 1894, S. 142 (uni-duesseldorf.de).
  13. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 12. August 2024.
  14. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 12. August 2024.
  15. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 12. August 2024.
  16. Stadt Bönnigheim: „Nachruf zum Tode von Bürgermeister a.D. Dietmar Belke“ 14. Januar 2008
  17. a b c Daniel Pfletscher: Das Neukircher Ortssignet, mit einer Anmerkung von Marcel Richter, 2003.
  18. a b Walter Hoffmann: Siegelbild der Gemeinde Neukirch (Lausitz), in: Otto Marx: Grenzland Oberlausitz. Oberlausitzer Heimatzeitung. Monatsschrift für Heimatforschung, Heimatpflege u. Verkehrswerbung, Mitteilungsblatt des Verbandes Lusati, Nr. 8. 16. Jahrgang, Verlag und Druck Alwin Marx GmbH, Reichenau, 17. August 1935, S. 226. Online
  19. Sächsische Zeitung Lokalteil Bischofswerda: „Trumpf erobert die USA“, 25. Oktober 2014
  20. Christian Müller: DDR unvergessen. Erfahrungsaustausch ist die billigste Investition, Hrsg. Horst Jäkel, Schkeuditz 2016, S. 83 ff., ISBN 978-3-89819-430-3.
  21. Heimatmuseum Neukirch: „Kofferfabrik Lehmann / Sachsen-Zweirad-GmbH“
  22. Little John Bikes GmbH (Hrsg.): Das Unternehmen, abgerufen am 30. Oktober 2014
  23. Roswitha Hennig: Süßes Schlesien. Verführerisches Backwerk, 1. Auflage, Selbstverlag Bäko Ost eG, Dresden 2017.
  24. Bau der Rettungswache geht voran. Archiviert vom Original am 19. Oktober 2013; abgerufen am 17. Oktober 2016.
  25. Goodbye Spanien – Hallo Neukirch!
  26. Zensus 2011: Bevölkerung im regionalen Vergleich nach Religion, abgerufen am 1. November 2014.
  27. Kirchengeschichte, auf www.kirche-neukirch.de, abgerufen am 19. Dezember 2018.
  28. Katholische Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahr Schirgiswalde: Chronik Schirgiswalde. Geschichte der Gemeinde „Mariä Himmelfahrt“ Schirgiswalde sowie deren Pfarrer und Kapläne, Hrsg. Pfarrer Martin Prause, Schirgiswalde-Kirschau, abgerufen am 13. Februar 2024.
  29. Gustav Sommerfeldt: Durch Dörfer und Kleinstädte im Bereich der Röder und Wesenitz. Mit 4 literarischen Beilagen, in: Streifzüge durch das Rödertal; 4, Adler, Dresden 1926.
  30. SV Valtenberg: „Herren 1“, abgerufen am 8. November 2014.
  31. Hrsg. Reit- und Fahrverein am Valtenberg, Stand 7. Februar 2015.
  32. Website des Trägervereins Valtenbergwichtel e. V.
  33. Töpferfest Töpferei Lehmann Neukirch/Lausitz. In: toepferfest.de. Karl Louis Lehmann GmbH, abgerufen am 16. April 2012.
  34. Neukirch Filmtheater In: Kinowiki, abgerufen am 8. November 2014.
  35. Vereinsverzeichnis Neukirch/Lausitz, abgerufen am 7. Mai 2018.
  36. Georg Pilk: Neukirch am Hohwalde bis zum Befreiungskriege. F. Julius Baumert (Ad. Methner), Meißen 1889 (Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde, Universität Rostock).(Online).
  37. Trauer um Ortschronisten, in: Sächsische Zeitung, (Online), DDV Mediengruppe GmbH & Co. KG Dresden.