Virius Nicomachus Flavianus

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Virius Nicomachus Flavianus (signo Flavianius)[1] (* um 330;[2]394) war ein spätantiker römischer Politiker und Schriftsteller. Er war einer der führenden Köpfe der heidnisch-stadtrömischen Senatsaristokratie im späten 4. Jahrhundert. Das von ihm verfasste Geschichtswerk ist zwar verloren gegangen, diente aber nach Ansicht der modernen Forschung möglicherweise als wichtige Quelle für spätere Geschichtsschreiber.

Stark beschädigter Flügel eines Konsulardiptychons mit Inschrift „NICOMACHORUM“. Die dargestellte Frau ist eine Priesterin der Ceres. Ihre Attribute entstammen dem Kult der Kybele.

Der hochgebildete Nicomachus Flavianus stammte aus der angesehenen stadtrömischen Familie der Virier. Sein Vater war Virius Volusius Venustus, der über reichen Landbesitz in Apulien verfügte; sein Cousin war der berühmte Redner und Senator Quintus Aurelius Symmachus. Flavianus absolvierte erfolgreich den Staatsdienst, neben den üblichen Posten der Ämterlaufbahn (Quaestur und Praetur, wobei beide Ämter in spätrömischer Zeit kaum noch Bedeutung hatten) gehörte er unter anderem dem Kollegium der pontifices maiores an, war also für die Ausübung der traditionellen Götterdienste verantwortlich.[3] 364/65 war Flavianus Statthalter (Konsular) von Sizilien, widmete sich nach 365 aber zunächst privaten Angelegenheiten. Von Kaiser Gratian wurde er dann 377 zum Vicarius Africae ernannt, fiel bald danach aber aufgrund seiner Duldung der Donatisten in Africa in Ungnade. Er genoss dafür das Wohlwollen Theodosius’ I. Theodosius hatte sich zunächst mit dem Usurpator Magnus Maximus, der nach Gratians Tod den Westen des Imperiums beherrschte, verständigt, war 388 jedoch gegen ihn vorgegangen. Ebenfalls 388 wurde Flavianus Quaestor sacri palatii des Theodosius und war somit unter anderem für die Abfassung von Gesetzen zuständig; O’Donnell nimmt allerdings an, dass Flavianus dieses Amt bereits 381/82 bis 383 bekleidet hat.[4] Als quaestor sacri palatii war er auch Mitglied des kaiserlichen Staatsrats (consistorium).

389/90 wurde Flavianus zudem die Prätorianerpräfektur von Italia, Illyria und Africa übertragen, womit er einer der ranghöchsten zivilen Beamten des Reiches wurde. Regulär bekleidete er dieses Amt bis 392. Aufgrund widersprüchlicher Quellenangaben ist es möglich, aber eher unwahrscheinlich, dass Flavianus bereits 383 als Prätorianerpräfekt fungiert hat.[5] Theodosius bemühte sich offenbar sehr um Flavianus, um so eine Verständigung mit den heidnischen Senatskreisen in Rom zu erreichen, die teilweise noch immer in Opposition zu den christlichen Kaisern standen.

Trotz der Bemühungen des Theodosius, dem Flavianus auch sein Geschichtswerk widmete (siehe unten), unterstützte Flavianus nach dem mysteriösen Tod Valentinians II. 392 den Usurpator Eugenius und dessen wichtigste Stütze, den Heermeister Arbogast, mit aller Kraft. Im Dienste des Eugenius fungierte er sogar als oberster Zivilbeamter im Westen. Die Erklärung für Flavianus’ Handeln bietet die Religionspolitik des Eugenius, die sich von der des Theodosius stark unterschied. Eugenius (obwohl selbst formal Christ) und Arbogast standen den heidnischen Kreisen nahe und ermöglichten, nachdem Theodosius nicht zur Anerkennung des Eugenius bereit war und sich auch Ambrosius von Mailand reserviert zeigte, ein letztes Mal die volle Entfaltung des alten Götterglaubens im Westen (wenngleich Alan Cameron bestritten hat, dass man von einem „pagan revival“ sprechen könne).[6] Dagegen formierte sich allerdings auch christlicher Widerstand. Es wurde lange Zeit angenommen, dass gegen Flavianus das carmen contra paganos (daher auch carmen adversus Flavianum genannt) eines unbekannten christlichen Autors gerichtet ist,[7] doch ist der Adressat letztendlich unbekannt; es könnte sich auch etwa um Vettius Agorius Praetextatus gehandelt haben.[8] 394 wurde Flavianus von Eugenius zum Konsul für den westlichen Reichsteil ernannt, was Theodosius allerdings nicht anerkannte.

Währenddessen hielt sich Flavianus’ enger Freund und Verwandter Symmachus auffallend zurück, wohl aufgrund der Tatsache, dass er sich 388 zu sehr für Magnus Maximus engagiert hatte – er hatte eine Lobrede auf ihn gehalten – und nach der Niederwerfung der Usurpation nur knapp einer Bestrafung entgangen war. Hinzu kam, dass Symmachus den religiösen Eifer des Flavianus, der die Situation teils unnötig verschärfte, nicht teilte. Dennoch wurde die ohnehin schon enge Verbindung zwischen den beiden Familien weiter gestärkt: Flavianus’ Sohn, Nicomachus Flavianus der Jüngere, heiratete eine Tochter des Symmachus.

Theodosius ging militärisch gegen Eugenius vor und vernichtete am 6. September 394 dessen Heer in der blutigen Schlacht am Frigidus. Flavianus beging daraufhin Suizid, Eugenius wurde von Soldaten getötet. Theodosius I. scheint eine Rede im römischen Senat gehalten zu haben, in der er die Anhänger des Eugenius und auch Virius Nicomachus Flavianus verurteilte.[9] In den folgenden Jahren wandelte sich die Zusammensetzung des Senats; die heidnischen Traditionalisten, bis dahin eine nicht zu unterschätzende Gruppe im Senat, wurden bald zu einer bedeutungslosen Minderheit (noch bis ins 6. Jahrhundert wurde Senatoren allerdings des Öfteren vorgeworfen, heimlich den alten Kulten anzuhängen).

Zwar erließen die Söhne und Nachfolger Theodosius’ I., Arcadius und Honorius, im Mai 395 eine allgemeine Amnestie für Anhänger des Eugenius, wobei sie sich auf eine Anordnung ihres Vaters beriefen, doch unterlag Flavianus einer damnatio memoriae (wenn auch in abgemilderter Form), die in Kraft blieb. Von den Söhnen der Rebellen wurde ein Übertritt zum Christentum im Gegenzug für eine Begnadigung erwartet,[10] doch gab Flavianus’ Sohn, Nicomachus Flavianus der Jüngere, diesem Druck zunächst vielleicht nur scheinbar nach und konnte dennoch schon 399 seine Laufbahn im Staatsdienst fortsetzen. Alan Cameron zufolge hat sich der jüngere Nicomachus Flavianus in späteren Jahren jedoch nicht mehr zu den heidnischen Kulten bekannt und war wenigstens oberflächlich Christ.[11] 431 gelang es jedenfalls ihm und dem Enkel des Flavianus, dem prominenten Senator Appius Nicomachus Dexter, mit Unterstützung einflussreicher Senatskreise eine öffentliche Rehabilitierung des Flavianus durchzusetzen. Es wurde eine Flavianus-Statue errichtet und die Kaiser Valentinian III. und Theodosius II. erklärten in gewundenen Formulierungen, ihr Großvater Theodosius I. habe Flavianus stets geschätzt, seinen Tod bedauert und dies im Senat erklärt. Die damnatio memoriae sei auf die Missgunst von Neidern zurückzuführen, denen die Kaiser alle Verantwortung zuschoben.[12]

Macrobius, der Symmachuskreis und die neue Edition der Vita Apollonii

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Vergilius Vaticanus, Vatikanische Apostolische Bibliothek, latinus 3225, Folio 31v (um 400): Vergil, Aeneis, 3. Buch, Szene: Aeneas umsegelt Sizilien und landet in Drepanum

Die Rezeption des Virius Nicomachus Flavianus ist nicht unwesentlich durch die Saturnalia des Macrobius geprägt. Darin tritt Nicomachus als einer der zentralen Diskutanten in einem fiktiven platonischen Dialog auf, der sich unter anderem um die Werke Vergils dreht. Weitere prominente Gesprächsteilnehmer aus der heidnisch-senatorischen Führungsschicht Roms sind Quintus Aurelius Symmachus und Vettius Agorius Praetextatus. Die Saturnalia wurden lange als ein zeitgenössisches Dokument der Reaktion des „Heidentums“ gegen das aufsteigende Christentum und der in ihnen auftretende „Symmachuskreis“ als der zentrale Akteur in dieser gelehrt-politischen Auseinandersetzung verstanden (so noch bei Jelle Wytzes und Herbert Bloch).

Allerdings sind nach neueren Forschungen die Saturnalia nicht zeitgenössisch, sondern wurden frühestens im 2. Jahrzehnt des 5. Jahrhunderts verfasst. Daher sind sie kein authentisches zeitgenössisches Dokument, sondern eher ein glorifizierender, fiktiver Rückblick. Alan Cameron hat in seiner umfassenden Studie zur stadtrömischen Oberschicht des 4. Jahrhunderts betont, dass der „Symmachuskreis“ deshalb keinesfalls als politischer Kreis missverstanden werden darf, der eine anti-christliche Zielrichtung verfolgte. Der reale Symmachuskreis sei vielmehr vor allem in den Briefen des Symmachus zu greifen. Symmachus korrespondierte jedoch nur mit einem kleinen Teil der heidnischen Eliten und ebenso mit einigen Christen, für die die traditionelle Bildung oft ebenfalls von Bedeutung war.[13] An den älteren Nicomachus sind alleine mindestens 91 Briefe aus den Jahren um 365 bis 394 erhalten.[14]

Dennoch scharte sich um Flavianus und Symmachus durchaus ein paganer Gelehrtenkreis, dem auch Vettius Agorius Praetextatus angehörte. Sie gaben unter anderem eine Neuausgabe des Geschichtswerks des Titus Livius und eine neue Ausgabe der Aeneis Vergils heraus;[15] die prachtvolle spätantike Handschrift der Aeneis befindet sich heute im Vatikan (Cod. Vat. lat. 3225; Vergilius Vaticanus).

Flavianus übersetzte unter anderem griechische Werke ins Lateinische. Er befasste sich mit der griechischen Lebensbeschreibung des Pythagoreers Apollonios von Tyana, die Flavius Philostratos im 3. Jahrhundert verfasst hatte. Flavianus hat dieses Werk aber nicht, wie man früher annahm, ins Lateinische übersetzt, sondern nur eine Abschrift davon angefertigt.[16]

Die Annalen des Flavianus

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Flavianus verfasste ein heute verlorenes Geschichtswerk, das dem Kaiser Theodosius I. gewidmet war und den Titel Annales trug.[17] Es ist als das Hauptwerk des Flavianus anzusehen, er selbst wurde auf einer später (allerdings von Verwandten des Flavianus) gestifteten Inschrift sogar ehrfurchtsvoll als historicus disertissimus („redegewandtester Geschichtsschreiber“) bezeichnet.[18] Ansonsten ist nichts über das Werk bekannt, so dass über Aufbau und Inhalt – mit mehr oder weniger guten Argumenten – nur spekuliert werden kann.

Die Annalen sind in neuerer Zeit im Rahmen der Quellenforschung zum 4. Jahrhundert recht intensiv diskutiert worden. Eine Kernfrage der Diskussion ist, ob Flavianus in den Annalen die Republik oder die Kaiserzeit behandelt hat[19] – oder vielleicht sogar beide Zeitabschnitte. Von der Beantwortung dieser Frage und den darauf aufbauenden Hypothesen hängt ab, ob das Werk des Flavianus als Quelle für mehrere spätantike Geschichtswerke in Betracht kommt oder nicht. Mehrere Forscher, so schon Otto Seeck (der annahm, das Werk habe bis ins Jahr 366 gereicht und sei an Thukydides orientiert gewesen),[20] plädieren für letzteres und vermuten, dass das Werk Ammianus Marcellinus und anderen Geschichtsschreibern als Quelle gedient hat.[21] Während Werner Hartke noch annahm, dass das Werk von Ende des 3. Jahrhunderts bis 366 reichte und als Geschichte des konstantinischen Hauses aufgefasst werden könnte,[22] gehen die Befürworter diese These heute zumeist davon aus, dass das Werk weitergereicht hat; Anfang und mögliches Enddatum sind aber weiterhin umstritten.

Ausgehend von der neueren Forschung, sofern sie der Kaiserzeit-These folgt, reichten die Annalen wohl bis in die Zeit Gratians. Nach den Überlegungen Bruno Bleckmanns bot eine Behandlung der Kaiserzeit mehrere Vorteile. So konnte Flavianus Kaiser Theodosius, der selbst Interesse an Geschichte hatte,[23] im Vergleich zu dessen Vorgängern hervorheben, aber gleichzeitig ein konservatives, den heidnischen Senatskreisen genehmes Regierungsprogramm einfordern.[24] Bleckmann vermutet auch, dass die Annalen noch von Petros Patrikios im 6. Jahrhundert benutzt und, vermittelt über diese oder eine ähnliche griechischsprachige Zwischenquelle, auch von mittelbyzantinischen Geschichtsschreibern wie Johannes Zonaras verwendet wurden. Dem schlossen sich unter anderem François Paschoud und Michel Festy an, die neben anderen Forschern ebenfalls dafür plädieren, dass Flavianus vor allem zeitgeschichtlichen Stoff aufgearbeitet hat.

Nach einer plausiblen Vermutung der neueren Forschung gehörte der unbekannte Verfasser der Epitome de Caesaribus, der sich in seinem Werk auf die Annalen gestützt hat, zum Umkreis der Familie des Flavianus. Möglicherweise war die Epitome, die die Kaiser bis Theodosius I. behandelt, zum Teil als Ersatz für die Annalen gedacht, deren Verbreitung in Anbetracht der damnatio memoriae zeitweilig nicht opportun war.[25] Es wurde sogar erwogen, dass Flavianus der Verfasser der Historia Augusta sein könnte bzw. sein Sohn (so schon Hartke) der Autor dieses mysteriösen Werks war.[26]

Wenngleich besonders in Deutschland, Frankreich und Italien die These vorherrschend ist, dass die Annalen die Kaiserzeit behandelt haben und eine wichtige Quelle für andere Werke dargestellt haben, ist die anglo-amerikanische Forschung diesbezüglich wesentlich skeptischer, wenngleich auch dort manche die These befürworten (wie Anthony R. Birley). John Matthews beispielsweise schloss aber nicht aus, dass Flavianus eher die Republik behandelt hat.[27] Auch Timothy D. Barnes und Richard Burgess verwiesen auf die Problematik, den Annalen derart großes Gewicht zuzumessen.[28] Der Titel Annales – immer vorausgesetzt, es handelt sich um den Werktitel und um keine Beschreibung – muss nicht darauf hindeuten, dass Flavianus etwa an Tacitus anschloss. Ebenso kann damit gemeint sein, dass Flavianus doch die entferntere Vergangenheit (also die Republik) oder vielleicht beides behandelt hat. Alan Cameron hat vehement gegen die These Bleckmanns und Paschouds argumentiert; Cameron war der Meinung, dass man die Bedeutung der Annalen völlig überschätzt hat, zumal weder Inhalt noch Umfang (Cameron ging eher von einem knappen Werk aus) bekannt ist.[29]

Als Ergebnis der neueren Forschung kann jedenfalls festgehalten werden, dass ein (wohl lateinisches) Geschichtswerk mit pro-senatorischer Tendenz aus dem späten 4. Jahrhundert eine wichtige Quelle für mehrere spätere Geschichtsschreiber gewesen ist. Die Spuren dieser „Grundquelle“ (deren Existenz auch von den Gegnern der Flavianus-Theorie nicht ernsthaft bezweifelt wird)[30] lassen sich noch bis in die byzantinische Zeit verfolgen (siehe Leoquelle und als Fallbeispiel die „Lügen des Metrodoros“). Es muss jedoch weiterhin offenbleiben, ob es sich dabei um die Annalen des Nicomachus Flavianus gehandelt hat oder nicht. Bleckmann wies denn aber auch darauf hin, dass der Name Flavianus durchaus nur als Etikett für diese Quelle (die mit großer Wahrscheinlichkeit existiert hat) verstanden werden kann.[31]

Editionen/Übersetzungen

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  • Lieve Van Hoof, Peter Van Nuffelen (Hrsg./Übers.): The Fragmentary Latin Histories of Late Antiquity (AD 300–620). Edition, Translation and Commentary. Cambridge University Press, Cambridge 2020, S. 36 ff. (hinsichtlich der spärlichen Angaben zu den Annalen)

Übersichtsdarstellungen

Untersuchungen

  • Bruno Bleckmann: Bemerkungen zu den Annales des Nicomachus Flavianus. In: Historia. Band 44, 1995, S. 83–99.
  • Herbert Bloch: The Pagan Revival in the West at the End of the Fourth Century. In: Arnaldo Momigliano (Hrsg.): The Conflict Between Paganism and Christianity in the Fourth Century. Oxford 1963, S. 193–218.
  • Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011.
  • Giovanni Alberto Cecconi: Alan Cameron’s Virius Nicomachus Flavianus. In: Rita Lizzi Testa (Hrsg.): The Strange Death of Pagan Rome. Reflections on a Historiographical Controversy. Brepols, Turnhout 2013, S. 151–164 (zur Neuinterpretation der Rolle und Karriere des Nicomachus durch Alan Cameron).
  • Robert Malcolm Errington: The Praetorian Prefectures of Virius Nicomachus Flavianus. In: Historia. Band 41, 1992, S. 439–461.
  • Thomas Grünewald: Der letzte Kampf des Heidentums in Rom? Zur posthumen Rehabilitation des Virius Nicomachus Flavianus. In: Historia. Band 41, 1992, S. 462–487.
  • Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, ISBN 0-292-73121-3.
  • Tony Honoré, John F. Matthews: Virius Nicomachus Flavianus. Konstanz 1989.
  • James J. O’Donnell: The Career of Virius Nicomachus Flavianus. In: Phoenix. Band 32, 1978, S. 129–143 (online).
  • Jelle Wytzes: Der letzte Kampf des Heidentums in Rom. Brill, Leiden 1977.
  1. Vgl. Joyce Maire Reynolds, John Bryan Ward-Perkins (Hrsg.): The Inscriptions of Roman Tripolitania. Rom 1952, Nr. 475 aus Leptis Magna, dazu Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, S. 15.
  2. Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, S. 17 mit Anm. 36 (S. 261).
  3. Diese drei Ämter werden nur auf einer von Quintus Fabius Memmius Symmachus errichteten Inschrift auf einer Statuenbasis auf dem Caelius genannt, die wohl aus dem Haus der Familie stammte (CIL 6, 1782 = Hermann Dessau: Inscriptiones Latinae selectae, Nr. 2947). Dazu Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, S. 13 f., 17.
  4. James J. O’Donnell: The Career of Virius Nicomachus Flavianus. In: Phoenix. Band 32, 1978, S. 129–143 (online), hier S. 136.
  5. Vgl. Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, S. 20–22.
  6. Siehe Cameron, Last Pagans of Rome, passim. Zur Erhebung des Eugenius siehe Hartmut Leppin: Theodosius der Große. Darmstadt 2003, S. 205ff.
  7. Vgl. Bloch, The Pagan revival.
  8. Ausführlich dazu Cameron, Last Pagans of Rome, S. 273ff.
  9. Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, ISBN 0-292-73121-3, S. 249 auf Grundlage von CIL 6, 1783, Zeilen 16–21.
  10. Vgl. Ambrosius von Mailand, De obitu Theodosii 4.
  11. Cameron, Last Pagans of Rome, S. 197 f.
  12. CIL 6, 1783 = Inscriptiones Latinae selectae, Nr. 2948; vgl. die detaillierte Darstellung von Charles W. Hedrick, Jr.: History and Silence: Purge and Rehabilitation of Memory in Late Antiquity. University of Texas Press, Austin 2000, S. 1 ff.; 247–258, englische Übersetzung der Inschrift ebd., S. 2 f. Siehe auch Eintrag in Last Statues of Antiquity mit englischer Übersetzung; Diskussion der Inschrift von Carlos Machado.
  13. Cameron, Last Pagans of Rome, S. 353ff.
  14. Tabea L. Meurer: Vergangenes verhandeln. Spätantike Statusdiskurse senatorischer Eliten in Gallien und Italien. de Gruyter, Berlin/Boston 2019, ISBN 978-3-11-064327-5, S. 137.
  15. Detaillierter Überblick bei Cameron, Last Pagans of Rome, S. 421ff.
  16. Zur Frage der angeblichen Philostratos-Übersetzung siehe Cameron, Last Pagans of Rome, S. 546ff.; André Loyen (Hrsg.): Sidoine Apollinaire. Bd. 3: Lettres (Livres VI–IX). Paris 1970, S. 196f.
  17. Vgl. zu den diesbezüglichen Datierungsvorschlägen Bleckmann, Bemerkungen, S. 96.
  18. CIL 6, 1782 = Inscriptiones Latinae selectae 2947.
  19. Jörg A. Schlumberger: Die verlorenen Annalen des Nicomachus Flavianus. Ein Werk über Geschichte der römischen Republik oder Kaiserzeit?. In: Bonner Historia Augusta Colloquium 1982/83. Bonn 1985, S. 305–329. Schlumberger plädiert dafür, die Annalen als eine Geschichte der Kaiserzeit anzusehen.
  20. Vgl. Seeck, Flavianus, Sp. 2508.
  21. Siehe zusammenfassend und mit weiterer Literatur: Bleckmann, Bemerkungen.
  22. Zusammenfassend Werner Hartke: Römische Kinderkaiser. Berlin 1951, S. 329ff.
  23. Vgl. Epitome de Caesaribus 48,11.
  24. Bleckmann, Bemerkungen, S. 97.
  25. Vgl. Jörg A. Schlumberger: Die Epitome de Caesaribus. Untersuchungen zur heidnischen Geschichtsschreibung des 4. Jahrhunderts n. Chr. München 1974, S. 235ff., besonders S. 245f.
  26. Für Flavianus plädierte etwa Stéphane Ratti: Nicomaque Flavien senior auteur de l’Histoire Auguste. In: Hartwin Brandt, G. Bonamente (Hrsg.): Historiae Augustae colloquium Bambergense. Bari 2007, S. 305–317.
  27. John F. Matthews: The Roman Empire of Ammianus. London 1989, S. 10 und S. 476f., Anmerkung 6.
  28. Richard W. Burgess: A Common Source for Jerome, Eutropius, Festus, Ammianus, and the Epitome de Caesaribus between 358 and 378, along with Further Thoughts on the Date and Nature of the Kaisergeschichte. In: Classical Philology 100 (2005), S. 166–192, hier S. 168f.
  29. Cameron, Last Pagans of Rome, S. 627 ff.
  30. Vgl. auch die Rezension von Michael Kulikowski zum Ammianus-Kommentar von den Boeft u. a.: „There is a good pragmatic case for avoiding Bleckmann’s arguments, inasmuch as they raise the vast red herring of Nicomachus Flavianus' Annales. But Bleckmann has almost certainly shown that behind Peter the Patrician (whose text is identical with the so-called 'Leoquelle' used by Leo the Grammarian) there lies a lost fourth-century source which, on my reading of the evidence, must be Greek, although Bleckmann favours Flavianus.“
  31. Bruno Bleckmann: Die Schlacht von Mursa und die zeitgenössische Deutung eines spätantiken Bürgerkrieges. In: Hartwin Brandt (Hrsg.): Gedeutete Realität. Krisen, Wirklichkeiten, Interpretationen. Stuttgart 1999, S. 47–102, hier S. 91, Anmerkung 174.