Vittorio Adorni
Vittorio Adorni beim Premio Sant’Ilario 2016 | |
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 14. November 1937 |
Geburtsort | San Lazzaro di Parma, Italien |
Sterbedatum | 24. Dezember 2022 |
Sterbeort | Parma, Italien |
Nation | Italien |
Disziplin | Straße |
Fahrertyp | Fahrer |
Körpergröße | 68 kg |
Renngewicht | 174 cm |
Doping | |
1968 | Amphetamine |
Internationale Team(s) | |
1961 1962 1963 1964–1967 1968 1969–1970 |
VOV Philco Cynar Salvarani Faema SCIC |
Wichtigste Erfolge | |
Team(s) als Sportlicher Leiter | |
1972 1973 |
Salvarani Bianchi–Campagnolo |
Letzte Aktualisierung: 21. Januar 2023 |
Vittorio Adorni (* 14. November 1937 in San Lazzaro di Parma; † 24. Dezember 2022 in Parma)[1] war ein italienischer Radrennfahrer und Präsident der Vereinigung der italienischen Radprofis.
Sportliche Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1957 begann Vittorio Adorni im Alter von 19 Jahren seine sportliche Laufbahn als Amateur. Sehr schnell entwickelte er sich zu einem vielseitigen Rennfahrer, der sich sowohl auf der Bahn, als auch im Zeitfahren und im Gebirge behaupten konnte; nur der Sprint war nicht seine Stärke. Er beendete seine Bahnrennfahrerkarriere, nachdem er als damaliger italienischer Meister in der Einerverfolgung für die Olympischen Sommerspiele 1960 in Rom nur als Ersatzfahrer nominiert worden war.
Von 1961 bis 1970 war er als Berufsfahrer aktiv, in dieser Zeit gelangen ihm insgesamt 57 Siege.[2]
Adorni wurde von Learco Guerra trainiert, dem Straßen-Weltmeister von 1931. 1963 feierte er seinen ersten großen Erfolg mit einem zweiten Platz beim Giro d’Italia, nachdem er zwei Etappen gewonnen hatte. Bei den Weltmeisterschaften 1964 wurde er ebenfalls Zweiter. 1965 gewann er den Giro d’Italia, den er nach drei Etappensiegen mit mehr als elf Minuten vor Felice Gimondi und Italo Zilioli gewann. Im selben Jahr wurde er jeweils Zweiter bei den Klassikern Mailand–Sanremo und Lüttich–Bastogne–Lüttich. Insgesamt startete er zehnmal beim Giro d’Italia, schied nie aus und kam nur bei seinem ersten Start 1961 (28.) nicht unter besten zwölf Platzierten der Gesamteinzelwertung.[2]
Anfang 1968 bekam Adorni Probleme mit der Leitung seiner damaligen Mannschaft Faema, weil er ein Engagement als Quizmaster beim Fernsehsender Rai angenommen hatte.[3] Die Folgen waren: zu wenig Training und schlechte Leistungen. Er musste eine Konventionalstrafe von 100.000 Lire bezahlen (damals rund 700 Deutsche Mark). Erst bei einem Testrennen konnte er sich als Zehnter und Letzter für das WM-Aufgebot qualifizieren und wurde dann im heimischen Imola Weltmeister im Straßenrennen der Profis, mit neun Minuten Vorsprung vor dem Zweiten.[4]
Ebenfalls 1968 wurde Adorni Doping nachgewiesen: Amphetamine und ein Betrugsversuch bei einer Kontrolle, er wurde deshalb mehrfach für kurze Zeit gesperrt.[5][6]
Adorni gewann die Tour de Suisse 1969 mit einem Vorsprung von 3:48 Minuten und wurde in jenem Jahr auch italienischer Meister im Straßenrennen.[2] Bei der Tour de France schied er 1962 und 1965 aus und erreichte Platz 10 bei der Tour de France 1964.
Berufliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Noch während seiner aktiven Laufbahn arbeitete Adorni nebenberuflich als Showmaster für einen Fernsehsender.[3]
Nach Beendigung seiner aktiven Radfahrerlaufbahn wurde Adorni Sportdirektor und gewann mit seinen Fahrern Marino Basso und Felice Gimondi die Straßen-WM 1972 und 1973.
Ab 1974 war Adorni für die Finanzierung verschiedener Sportveranstaltungen zuständig und kümmerte sich um Sponsoren. Unter anderem arbeitete er für den Ski-Weltcup, die Olympischen Winterspiele 1976 in Innsbruck und die Olympischen Sommerspiele 1976 in Montreal. Außerdem war er zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des italienischen Radsportverbandes. Er arbeitete als Journalist für diverse Zeitungen und das italienische Fernsehen. Seit 1976 betrieb er ein eigenes Versicherungsbüro.
Von 2001 an war Ardorni Mitglied des Executiv-Komitees des Weltradsportverbandes (UCI), Vorsitzender des Rates des Profi-Radsports bei der UCI; zudem war er Mitglied der IOC-Kommission für Kultur und Bildung.[7]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Adorni war verheiratet und hatte zwei Kinder.
Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1961
- 1962
- eine Etappe Giro di Sardegna
- eine Etappe Giro d’Italia
- 1963
- eine Etappe Giro di Sardegna
- Vier-Kantone-Rundfahrt
- zwei Etappen Giro d’Italia
- 1964
- Gesamtwertung Giro di Sardegna
- zwei Etappen Giro d’Italia
- 1965
- Gesamtwertung und zwei Etappen Tour de Romandie
- Gesamtwertung und drei Etappen Giro d’Italia
- Italienische Meisterschaften – Straße
- 1966
- eine Etappe Giro di Sardegna
- eine Etappe Paris-Nizza
- Gesamtwertung und eine Etappe Belgien-Rundfahrt
- eine Etappe Giro d’Italia
- Gran Premio di Lugano
- 1967
- eine Etappe Tirreno-Adriatico
- Gesamtwertung und eine Etappe Tour de Romandie
- eine Etappe Giro d’Italia
- Italienische Meisterschaften – Straße
- Coppa Bernocchi
- 1968
- eine Etappe Tirreno–Adriatico
- Weltmeister – Straßenrennen
- Großer Preis von Baden-Baden
- 1969
- Sassari-Cagliari
- eine Etappe Tirreno-Adriatico
- zwei Etappen Tour de Romandie
- eine Etappe Giro d’Italia
- Gesamtwertung und zwei Etappen Tour de Suisse
- Italienische Meisterschaften – Straße[8]
- 1970
- eine Etappe Tour de Romandie
Wichtige Platzierungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grand Tour | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 | 1970 |
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Vuelta a EspañaVuelta | – | – | – | – | – | – | – | 5 | – | – |
Giro d’ItaliaGiro | 28 | 5 | 2 | 4 | 1 | 7 | 4 | 2 | 12 | 10 |
Tour de FranceTour | – | DNF | – | 10 | DNF | – | – | – | – | – |
Monument | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 | 1970 |
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Mailand–Sanremo | DNF | 31 | 5 | – | 2 | 48 | 28 | – | 46 | 137 |
Flandern-Rundfahrt | – | – | – | DNF | – | 9 | – | – | – | – |
Paris–Roubaix | – | – | – | 41 | 7 | DNF | – | – | 15 | – |
Lüttich–Bastogne–Lüttich | – | – | 3 | 3 | 2 | – | 5 | – | – | – |
Lombardei-Rundfahrt | – | 17 | 11 | 13 | – | 6 | – | DNF | – | – |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vittorio Adorni in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Vittorio Adorni in der Datenbank von Radsportseiten.com
- Vittorio Adorni auf cycling4fans.de
- Giro d’Italia winner, world champion Vittorio Adorni dies at 85 auf velonews.com (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Marco Bonarrigo: Morto Vittorio Adorni, ciclista che vinse il Giro d’Italia nel 1965 e fu anche campione del mondo. In: corriere.it. 24. Dezember 2022, abgerufen am 25. Dezember 2022 (italienisch).
- ↑ a b c Luciano Boccaccini, Giovanni Tarello: Annuario Storico Del Ciclismo Italiano. Publialfa Edizion, Mailand 1994, S. 17 (italienisch).
- ↑ a b Quiz Rai 1954–2006: Ciao mann (1968). Rai Teche, abgerufen am 21. Januar 2023 (italienisch).
- ↑ Helmer Boelsen: Die Geschichte der Rad-Weltmeisterschaft. Bielefeld 2007, S. 108, ISBN 978-3-936973-33-4.
- ↑ Radsport – Dopingfälle auf cycling4fans.de
- ↑ Bernd Frye: "Von einem Neuanfang kann keine Rede sein", Informationsdienst Wissenschaft, 21. Februar 2007 ( vom 9. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ uci.ch ( vom 23. Juni 2011 im Internet Archive)
- ↑ Die italienische Straßenmeisterschaft 1969 wurde beim Giro della Provincia di Reggio Calabria ausgetragen
Personendaten | |
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NAME | Adorni, Vittorio |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 14. November 1937 |
GEBURTSORT | San Lazzaro di Parma |
STERBEDATUM | 24. Dezember 2022 |
STERBEORT | Parma |
- Radsportler (Italien)
- Radsportfunktionär (Italien)
- Weltmeister (Radsport)
- Giro-d’Italia-Sieger
- Italienischer Meister (Radsport)
- Mitglied der Hall of Fame der UCI
- Dopingfall im Radsport
- Doping in Italien
- Sportler (Parma)
- Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großkreuz)
- Italiener
- Geboren 1937
- Gestorben 2022
- Mann