Tüpraş Stadyumu

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Tüpraş Stadyumu
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Das Tüpraş Stadyumu im Juni 2022 zur Blauen Stunde
Der Innenraum im Oktober 2023
Bild oben: Das Tüpraş Stadyumu im Juni 2022 zur Blauen Stunde
Bild unten: Der Innenraum im Oktober 2023
Sponsorenname(n)

Vodafone Arena (2016–2017)
Vodafone Park (2017–2023)
Tüpraş Stadyumu (seit 2023)[1]

Daten
Ort Dolmabahçe Caddesi
Turkei Beşiktaş, 34357 Istanbul, Türkei
Koordinaten 41° 2′ 21,8″ N, 28° 59′ 40″ OKoordinaten: 41° 2′ 21,8″ N, 28° 59′ 40″ O
Klassifikation 4
Eigentümer Beşiktaş Istanbul
Betreiber Beşiktaş Istanbul
Baubeginn Oktober 2013
Eröffnung 10. April 2016
Erstes Spiel 11. April 2016
Beşiktaş Istanbul – Bursaspor 3:2
Oberfläche Hybridrasen
Kosten 125 Mio. Euro
Architekt Bünyamin Derman (DBArchitects)
Kapazität 42.590 Plätze
Spielfläche 105 m × 68 m
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
Lage
Tüpraş Stadyumu (Istanbul)
Tüpraş Stadyumu (Istanbul)

Der Beşiktaş Park (durch Sponsorenvertrag offiziell Tüpraş Stadyumu) ist ein Fußballstadion im Stadtteil Beşiktaş der türkischen Metropole Istanbul. Der Fußballverein Beşiktaş Istanbul aus der Süper Lig nutzt das Stadion seit 10. April 2016 als sportliche Heimat. Es war bis 2023 nach dem Klubpartner Vodafone Türkiye benannt. Nach Ablauf der Partnerschaft mit Vodafone Mitte 2023 einigte sich Beşiktaş Ende September 2023 mit dem Unternehmen Tüpraş auf einen Dreijahresvertrag. Seitdem heißt es Tüpraş Stadyumu. Die Spielstätte mit Baukosten von 125 Millionen Euro entstand auf dem Baugrund des 2013 abgerissenen İnönü Stadı aus dem Jahr 1947. Ausführendes Bauunternehmen war die Ticaret A.Ş.[2] Der Park bietet heute 42.590 Plätze.[3]

Bau im Oktober 2014

Am 11. Mai 2013 empfing Beşiktaş Istanbul zum letzten Heimspiel im vereinseigenen İnönü Stadı Gençlerbirliği aus der Hauptstadt Ankara. Die Süper-Lig-Partie gewannen die Hausherren mit 3:0. Nach dem Spiel sicherten sich die Besucher Andenken, wie ein Stück Rasen oder Stadionsitze, von der langjährigen Heimat des BJK.[4] Das letzte Tor im Stadion erzielte der slowakische Stürmer Filip Hološko in der 73. Minute.[5]

Mit dem symbolischen Start der Abbrucharbeiten am 2. Juni 2013 durch Beşiktaş-Präsident Fikret Orman wurde das Ende des İnönü Stadı eingeläutet. Aus Gründen des Denkmalschutzes blieben die südliche Fassade und der Eingang im Westen vom Abriss ausgenommen. Durch die räumliche Einschränkung der alten Bausubstanz und den umliegenden Straßen steigerte sich das Platzangebot vom İnönü Stadı (32.086) zum Vodafone Park (42.590) nur unwesentlich und bleibt weiterhin hinter den Spielstätten der beiden Istanbuler Stadtrivalen Fenerbahçe (47.834) und Galatasaray (52.223) zurück.[6][7]

Die neue Spielstätte sollte 29. Oktober 2014 am Tag der Republik eröffnet werden, dieser Termin konnte aber nicht gehalten werden.[8] Der Architekt Bünyamin Derman gab in einem Interview vom September 2014 an, dass erst im Januar 2015 die Dachkonstruktion gespannt werden soll.[9] Doch es gab weiterhin Verzögerungen im Zeitplan.

Zur Wahl der besten Stadien der Welt wurde das neue Stadion von der Website StadiumDB.com zum zweitbesten Stadion 2016 gewählt. Bei der öffentlichen Wahl erreichte das Stadion sogar den ersten Platz.[10][11]

Eröffnung und erste Spiele

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Fans beim Eröffnungsspiel

Am 10. April 2016 wurde die neue Heimat von Beşiktaş endgültig fertiggestellt.[12] Als eine der letzten Arbeiten wurden die fehlenden Teile der Dachmembran am inneren Dachring gespannt.[13] Kurz vor der Eröffnung erteilte der türkische Verband TFF am 8. April 2016 die Genehmigung. Am Tag vor dem ersten Spiel am 10. April wurde der Neubau mit einer Feier in Anwesenheit von Staatspräsident Erdoğan und 6.000 Zuschauern eingeweiht.[14]

Die erste Partie im 125 Mio. Euro teuren Stadion bestritten am 11. April 2016 Beşiktaş und Bursaspor, dem größten Rivalen außerhalb Istanbuls.[15] Vor dem Spiel gab es außerhalb des Stadions Auseinandersetzungen zwischen Beşiktaş-Fans und der Polizei. Die Einsatzkräfte setzten dagegen Wasserwerfer und Tränengas ein, welches bis in den Innenraum des Stadions zu spüren war.[16] Beşiktaş konnte das Ligaspiel mit 3:2 für sich entscheiden, wobei dem deutschen Stürmer Mario Gómez als Doppeltorschützen in der 22. Minute der Premierentreffer vor 38.420 Zuschauern im neuen Stadion gelang.[17]

Am 20. September 2017 wurde das Spiel um den UEFA Super Cup 2019 in das Stadion von Beşiktaş vergeben.[18]

Bombenanschläge am 10. Dezember 2016

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Am 10. Dezember 2016 war die Umgebung des Stadions Ziel zweier Bombenanschläge. Gegen 22:29 Uhr Ortszeit, nach Beendigung des Erstligaspiels zwischen Beşiktaş und Bursaspor, explodierte eine Autobombe. 45 Sekunden später sprengte sich ein Mann im nahe gelegenen Macka-Park in die Luft, als er von einer Gruppe Polizisten angehalten wurde. Bei den Anschlägen starben mindestens 38 Menschen, darunter 30 Polizisten. Mehr als 150 Menschen wurden verletzt.[19] Zu dem Anschlag bekannte sich die kurdische Terrororganisation Teyrêbazên Azadîya Kurdistan (Freiheitsfalken Kurdistans).[20]

Mitte August 2013 wurde das Telekommunikationsunternehmen Vodafone Türkiye Namenssponsor des Stadions und wurde zudem neuer Trikotsponsor von Beşiktaş. Der Namensvertrag für den Park hat eine Laufzeit von zehn Jahren (plus Option auf weitere fünf Jahre) und hat eine Höhe von 116 Millionen US-Dollar. Das finanzielle Volumen des Trikotsponsorenvertrages liegt bei 29 Millionen US-Dollar und läuft über drei Jahre mit einer Option auf zwei weitere Jahre.[21] Zunächst hieß die Anlage Vodafone Arena, wurde auf politischen Druck hin 2017 in Vodafone Park umbenannt.[22] Im Mai 2023 lief der Vertrag mit Vodafone aus. Der Club ist gegenwärtig auf der Suche nach einem neuen Sponsor. In der Zwischenzeit heißt es Beşiktaş Stadyumu. Nach Ablauf der Partnerschaft mit Vodafone Mitte 2023, einigte sich Beşiktaş Ende September 2023 mit dem Unternehmen Tüpraş, ein Betreiber von Erdölraffinerien, auf einen Dreijahresvertrag. Der neue Name lautet Tüpraş Stadyumu.[23]

Lage und Verkehrsanbindung

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Der Stadionstandort liegt direkt am europäischen Ufer des Bosporus nahe historischer Bauten der Osmanischen Architektur wie dem Dolmabahçe-Palast, dem Uhrturm von Dolmabahçe sowie der Dolmabahçe-Moschee.

Charakteristika

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Nach den Planungen zählten zu den 41.903 Sitzplätzen unter anderem 1.847 Plätze in den 147 V.I.P.-Logen und 2.150 V.I.P.- und Business-Sitze. Für rollstuhlfahrende Besucher sind 81 Plätze vorgesehen plus 81 Plätze für die Begleiter. Die Pressetribüne soll 186 Plätze für die Journalisten bieten. Auf 1.600 Quadratmeter erstrecken sich das V.I.P.-Restaurant und der Loungebereich. Im Stadion werden 350 Parkplätze entstehen.[24] Die Anzahl der Stadionplätze von 41.903 bezog sich auf das Jahr 1903, dem Gründungsjahr von Beşiktaş Istanbul. Heute bietet es 42.590 Sitzplätze.

Fassade und Dach

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Am 3. November 2015 begann man mit der Spannung des inneren Dachrings aus Stahl. Es dauerte fast ein halbes Jahr das 850 Tonnen schwere Teil des Dachs zusammenzubauen. Mit drei Meter pro Tag bewegte sich der Ring seinem Standort entgegen. Die gesamte Dachkonstruktion hat ein Gewicht von etwa 2.500 Tonnen und spannt sich über 84 Säulen.[25] Nach zwei Wochen war der Dachring an seinem Platz in 41,5 Meter Höhe über dem Spielfeld. Es mussten nur kleinere Korrekturen vorgenommen werden, damit das schwere Bauteil mit gleichmäßiger Geschwindigkeit an allen Seiten hochgezogen werden konnte, ohne die Stahlseile an einer Ecke zu überlasten.[26]

Die doppelstöckigen Ränge der Fußballarena werden von einer PTFE-Membran überspannt, die über einen Stahlrahmen mit Stahlseilen gehalten wird. Für den Stadionentwurf war der Architekt Bünyamin Derman von DBArchitects verantwortlich.

Zu den letzten Arbeiten gehörten die die Bestuhlung der Ränge und die Fertigstellung des Dachs, unter anderem mit dem Spannen der transluszenten Membran aus silikonbeschichtetem Textil, Atex 5000 TRL des britisch-lettischen Unternehmens Valmiera Glass.[27][28] Die Membran Atex 5000 TRL ist neu entwickelt für Stadiondächer und wurde hier zum ersten Mal eingesetzt, Vorteile sind unter anderem der hohe Lichtdurchlass und die Festigkeit. Am 13. Januar 2016 wurde mit der Montage der Sitze auf den Tribünen begonnen.[29] Mit dem Spannen des ersten Teils der Dachmembran konnte am 9. Februar 2016 begonnen werden.[30] Das letzte Teil der Membran wurde am 18. März 2016 gespannt. Die Bestuhlung wurde komplettiert.

Stadioninnenraum am Eröffnungstag

Das Verlegen der Spielfläche aus Hybridrasen erfolgte durch das britische Unternehmen SIS Pitches. Die Unterlage für den Spielfeldrasen wurde dabei mit Drainagesystem und Rasenheizung vorbereitet. Mit der Verlegung des Rasens wurde am 19. März 2016 begonnen und Anfang April 2016 mit der Installierung des Rasensystems abgeschlossen.[31] Darauf folgte drei Tage später der Start für das maschinelle Einsetzen der Kunstrasenfasern.[32][28]

Durch die Zusammenarbeit von Vodafone mit dem US-amerikanischen Telekommunikationsunternehmen Cisco Systems wird die Arena über Hot Spots im gesamten Stadion kostenlosen Wi-Fi-Internetzugang sowie Breitband-Mobilfunk bieten. Die in der Vodafone Arena verteilten Bildschirme für Livespiele, Interviews und Werbung werden Full HD erfüllen.[8]

Sicherheitssysteme

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Die Sicherheitsanlage wurde von dem türkischen Unternehmen Enmar Engineering geplant und durch den britischen Provider HEG Building Technologies installiert. Kern des Sicherheitssystems sind drei Expert Server (G-Scope/8000-IP-Serie) für das Videomanagement des deutschen Herstellers Geutebrück. Aktuell werten 8 G-VStations das Bildmaterial von 243 Kameras von Drittanbietern aus. Sechs von ihnen können für eine Monitorwand genutzt werden. G-VStations sind Hochleistungs-Auswerte-, Analyse- und Wiedergaberechner für G-Scope Systeme im Netzwerk. Das System bildet auch die Grundlage für die Videoüberwachungsanlage zur Speicherung von sicherheitsrelevanten Daten.

Innenraumpanorama vom Oktober 2021
Commons: Tüpraş Stadyumu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Tüpraş, Beşiktaş JK Stadı’nın İsim Sponsoru Oldu. 28. September 2023, abgerufen am 9. August 2024 (türkisch).
  2. BJK: Das neue Inönü-Stadion (Memento vom 16. Oktober 2014 im Internet Archive)
  3. Vodafone Park. In: tff.org. Türkiye Futbol Federasyonu, abgerufen am 17. September 2021 (türkisch).
  4. Istanbul: Last game at the temple of Beşiktaş. In: stadiumdb.com, 12. Mai 2013 (englisch)
  5. Spielbericht Beşiktaş Istanbul gegen Gençlerbirliği Ankara. In: weltfussball.de, 11. Mai 2013
  6. Ülker Stadi Fenerbahce Sükrü Saracoglu Spor Kompleksi. In: tff.org. Türkiye Futbol Federasyonu, abgerufen am 17. September 2021 (englisch).
  7. Ali Sami Yen Spor Kompleksi Türk Telekom Stadyumu. In: tff.org. Türkiye Futbol Federasyonu, abgerufen am 17. September 2021 (türkisch).
  8. a b Besiktas’ Vodafone Arena wird am 29. Oktober eröffnet. In: ligablatt.de, 14. Dezember 2013
  9. Vodafone Arena'nın Mimarı stat açılış tarihini verdi! In: milliyet.com.tr, 5. September 2014 (türkisch)
  10. Stadium of the Year 2016: Jury Vote 2nd Place – Vodafone Arena. In: stadiumdb.com, 7. März 2017 (englisch)
  11. Public Vote - Summary. In: stadiumdb.com (englisch)
  12. Istanbul: Grand finale at Beşiktaş new home. In: stadiumdb.com, 19. März 2016 (englisch)
  13. Die Vodafone Arena kurz vor der Fertigstellung. In: skyscrapercity.com (englisch)
  14. Erstes Spiel im neuen Stadion mit Licht und Schatten. (Memento des Originals vom 12. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadionwelt.de In: stadionwelt.de, 12. April 2016
  15. Nach Eröffnung heute erstes Spiel im neuen Stadion. (Memento des Originals vom 16. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadionwelt.de In: stadionwelt.de, 11. April 2016
  16. Besiktas: Randale bei Stadion-Eröffnung. In: krone.at, 11. April 2016
  17. Spielbericht Beşiktaş Istanbul gegen Bursaspor. In: weltfussball.de, 11. April 2016
  18. kicker.de: Champions-League-Finale 2019 in Madrid Artikel vom 20. September 2017
  19. Türkische Metropole: 38 Tote bei Doppelanschlag in Istanbul. In: tagesschau.de, 11. Dezember 2016
  20. Anschläge in Istanbul: Bekennerschreiben von PKK-Splittergruppe. In: tagesschau.de. 11. Dezember 2016, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  21. Istanbul: Beşiktaş announces Vodafone Arena. In: stadiumdb.com, 20. August 2013 (englisch)
  22. n-tv Nachrichten: Auch Besiktas leidet unter Erdogan. In: n-tv.de. 25. September 2017, abgerufen am 15. Januar 2019.
  23. Ailemize Hoş Geldin Tüpraş. In: bjk.com.tr. Beşiktaş Istanbul, 25. September 2023, abgerufen am 8. Oktober 2023.
  24. Daten zur Vodafone Arena. (Memento vom 11. Oktober 2014 im Internet Archive) In: vodafonearena.com.tr (türkisch)
  25. Istanbul: Big lift at Beşiktaş launched. In: stadiumdb.com, 7. November 2015 (englisch)
  26. Istanbul: Roof rests proudly above Vodafone Arena. In: stadiumdb.com, 19. November 2015 (englisch)
  27. Beşiktaş: Neue Arena eröffnet im März 2016! In: ligablatt.de, 2. Januar 2016
  28. a b Besiktas choose SISGrass. (Memento vom 5. Januar 2016 im Internet Archive) In: sispitches.com, 1. Dezember 2015 (englisch)
  29. Beginn der Bestuhlung des Stadions. In: skyscrapercity.com (englisch)
  30. Beginn der Montage der Dachmembran. In: skyscrapercity.com (englisch)
  31. Beginn der Rasenverlegung. In: skyscrapercity.com (englisch)
  32. Beginn des Einsetzens der Kunstrasenfasern. In: skyscrapercity.com (englisch)