Amt Wolfsberg

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Mauerreste von Burg Wolfsberg und dem zugehörigen Vogteihaus im Hintergrund, dem ehemaligen Verwaltungssitz des Vogteiamtes
Das Territorium des Hochstiftes Bamberg mit Wolfsberg im Südosten dessen Kerngebietes

Das Amt Wolfsberg war ein Verwaltungsgebiet des Hochstiftes Bamberg, einem reichsunmittelbaren Territorium im Heiligen Römischen Reich. Das dem Fränkischen Reichskreis zugeordnete Hochstift Bamberg war ein geistliches Fürstentum, das bis 1802 existierte.

Das Amt Wolfsberg lag an der südöstlichen Peripherie des bambergischen Kerngebietes und grenzte im Süden an das Pflegamt Hiltpoltstein an, das zur Reichsstadt Nürnberg gehörte.[1]

Die Verwaltung des Amtes Wolfsberg bestand aus einem Vogteiamt und einem Kastenamt.

Verwaltungssitz

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Den Amtssitz bildete zunächst die Burg Wolfsberg, später fungierte dann das am westlichen Fuß des Burghügels errichtete Vogteihaus als Sitz der Wolfsberger Amtsverwaltung.

Das Wolfsberger Vogteiamt war eines der 54 Vogteiämter des Hochstiftes und gehörte damit zur unteren Verwaltungsebene dieses Reichsterritoriums.[2]

Zum Vogteibezirk des Vogteiamtes gehörten neben dem Hauptort Wolfsberg auch noch weitere Ortschaften, wie etwa Dörfles,[3] Geschwand,[4] Haselstauden, Hundsdorf,[5] Linden,[6] Rothenhof und Sorg,[7] in denen das Vogteiamt jeweils die Dorf- und Gemeindeherrschaft ausübte.[8] Die Hochgerichtsbarkeit über die nördlich der Trubach gelegenen Gebiete wurde dabei vom ebenfalls bambergischen Amt Pottenstein wahrgenommen, diejenige südlich des Baches oblag hingegen dem Pflegamt Hiltpoltstein. Damit befand sich der Kernort des südlich des Bachlaufs gelegenen Untertrubach innerhalb des Hiltpoltsteiner Hochgerichtsbezirks. Das Dorf unterstand aber dennoch bambergischer Landeshoheit, denn die im fränkischen Raum hierfür maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde ebenfalls vom Vogteiamt Wolfsberg ausgeübt.[9]

Die wirtschaftliche Bedeutung des Amtes für das Hochstift Bamberg war relativ niedrig und wurde daher als Amt I Klasse (von 5) geführt. Die Steuererträge des Steueramtes betrugen im Schnitt in der Amtszeit von Peter Philipp von Dernbach (1672–1683) 865 und in der Amtszeit von Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg (1683–1693) 730 fränkische Gulden pro Jahr.[10]

  • Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1965, ISBN 3-7696-9864-9.
  • Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367 (Digitalisat).
  • Karl Reichel: Obertrubach – Aus der Geschichte der Gemeinde. Hrsg.: Gemeinde Obertrubach. Gürtler Druck, Forchheim 2007, ISBN 978-3-00-021663-3.
  • Hermann Caspary: Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg (1672–1693). Selbstverlag des Historischen Vereins Bamberg, Bamberg 1976, ISBN 3-87735-083-6.
  • Claus Fackler: Stiftsadel und geistliche Territorien 1670–1803. Eos Verlag, 2007, ISBN 978-3-8306-7268-5.
  • Johann Georg Prändel: Die pfalzbairische Provinz in Schwaben, die beiden Fürstenthümer Bamberg und Würzburg, und das Herzogthum Berg enthaltend. In: Erdbeschreibung der gesammten pfalzbairischen Besitzungen: mit steter Hinsicht auf Topographie, Geschichte, physische Beschaffenheit, Land- und Staatswirthschaft. Uhlmannsche Buchhandlung, Amberg 1806.
  • Hochstift Bamberg (Hrsg.): Bamberger Hof-Staats- und Standskalender für das Jahr 1796. Bamberg 1796.
  • Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
  • Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
  • Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.

Einzelnachweise

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  1. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 25.
  2. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 712.
  3. Johann Kaspar Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, S. 615 (uni-wuerzburg.de [abgerufen am 17. August 2019]).
  4. Johann Kaspar Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, S. 314 (uni-wuerzburg.de [abgerufen am 17. August 2019]).
  5. Johann Kaspar Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, S. 777 (uni-wuerzburg.de [abgerufen am 17. August 2019]).
  6. Johann Kaspar Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, S. 374 (uni-wuerzburg.de [abgerufen am 17. August 2019]).
  7. Johann Kaspar Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, S. 357 (uni-wuerzburg.de [abgerufen am 17. August 2019]).
  8. Karl Reichel: Obertrubach – Aus der Geschichte der Gemeinde. S. 33.
  9. Ingomar Bog: Forchheim. S. 86.
  10. Hermann Caspary: Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg : (1672 - 1693), 1976, ISBN 3877350836, S. 377.

Koordinaten: 50° N, 11° O