Wahlbezirk Österreich ob der Enns 22

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wahlbezirk Österreich ob der Enns 22
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich ob der Enns
Wahlkreisnummer 22
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Wels, Grieskirchen
Anwesende Bevölkerung  37.175  (1910)
Wahlberechtigte 8.855  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 22 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich ob der Enns (Oberösterreich). Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 22 umfasste die Gerichtsbezirke Wels und Grieskirchen, wobei die Städte Wels und Grieskirchen (beide Wahlbezirk 5) vom Wahlbezirk ausgenommen waren.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Josef Weiss (Katholisch-Konservative Partei) im ersten Wahlgang als Sieger hervor. Weiss konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 ebenfalls im ersten Wahlgang erfolgreich verteidigen.

Reichsratswahl 1907

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Eine Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Weiss im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Josef Weiss Katholisch-Konservative Partei 5622 71,6 %
Alois Schamberger Oberösterreichischer Bauernverein 1553 19,8 %
Rupert Kollinger Sozialdemokratische Arbeiterpartei 615 7,8 %
Sonstige 59 0,8 %
Wahlberechtigte: 8339, Ungültige/Leere Stimmen: 52, Wahlbeteiligung: 94,7 %

Reichsratswahl 1911

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[3] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund des absoluten Mehrheit von Weiss im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Josef Weiss Christlichsoziale Partei 4963 62,3 %
Alois Schamberger Oberösterreichischer Bauernverein 1931 24,2 %
Josef Gruber Sozialdemokratische Arbeiterpartei 847 10,6 %
Christlichsoziale Partei 93 1,2 %
Deutsche Volkspartei 29 0,4 %
Sonstige 100 1,3 %
Wahlberechtigte: 8855, Ungültige/Leere Stimmen: 403, Wahlbeteiligung: 94,5 %

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 16. Mai 1907, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
  3. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 15. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
    Die Wahlergebnisse. Oberösterreich. In: Deutsches Volksblatt / Deutsches Volksblatt. Radikales Mittelstandsorgan / Telegraf. Radikales Mittelstandsorgan / Deutsches Volksblatt. Tageszeitung für christliche deutsche Politik, 14. Juni 1911, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dvb