Walter Hanusch

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Walter Hanusch (* 21. Mai 1934 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Bildhauer, Objektkünstler, Zeichner und Druckgraphiker.

Nach einer Lehre als Maschinenschlosser entschied Walter Hanusch 1958, sich der Kunst zuzuwenden. Eigentlich Autodidakt bildete er sich auf dem Gebiet der Zeichnung weiter über die Freundschaft zu dem Frankfurter Künstler Wolfgang Klee, der an der Städelschule bei Heinz Battke studiert hatte. Hanusch professionalisierte sich in der Druckgraphik bei Eberhard Behr, Leiter der Druckwerkstätten an der Werkkunstschule Offenbach, der späteren Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main, und bei Christian Kruck, Dozent für Druckgraphik an der Frankfurter Städelschule.[1]

Zwischen 1963 und 1970 lebte und arbeitete Walter Hanusch in einem in 9 m² großem Dachzimmer in Frankfurt. 1970 zog er in ein Hochhaus in der Nordweststadt Frankfurts. Beengtheit und Anonymität des Wohnens führten zu der Werkgruppe der „Gefängnisse“ und „Isolierten Zustände“, die aus Schubladen, Paletten, Ballenbrettern und Zigarrenkisten als Tafelbildersatz gebaut wurden.

„Die früheren Arbeiten Walter Hanuschs sind bitter, sarkastisch, zeigen eine Vielzahl von Figürchen, vergittert, verrammelt, eingeschlossen, sich selbst einschließend. Gitter, Stäbe, Zellen, verwaltete Welten, traurig reduziertes Leben: alles zu!

Später dann, in manchen Kästen, blitzt es auf: Ironie, Gegenwehr. Es ist nicht mehr so deutlich, ob da einer nicht seine kleine Kiste mit Absicht verschließt gegen die Außenwelt und sie mit Farbe anfüllt: Kraft entsteht durch Fantasie, als Abwehr gegen Druck und Zwang.“

Bernhard Jäger[2]

Ab 1973 führte Hanusch eine Druckwerkstatt für Lithographie und Radierung in einem Gewerbegebäude an der Peripherie Frankfurts. Viele Künstler drucken bei Walter Hanusch, z. B. Dieter Krieg. 1975 nahm Walter Hanusch an der 1. Ersatzkunst-Ausstellung teil, die von den Künstlern Vollrad Kutscher und Stephan Keller organisiert wurde.[3]

1980 wendete sich Hanusch dem Material Schrott zu und richtet sich eine Metallwerkstatt ein. Prägende Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs, den er als Kind im Frankfurter Gallusviertel erlebte, haben sich in sein Werk eingeschrieben. Er arbeitet mit Fundmaterial aus Eisen, darunter auch Bombensplitter, das er zu figurativen Werken formt, so genannter „Schrottplastik“. Ab 1981 wurde der Künstler von der Frankfurter Galerie Timm Gierig vertreten, die seine Werke auf der Art Cologne und der Art Basel zeigte.

Seit 1986 verschiedene Lehraufträge für Drucktechniken an der Städelschule, Kunstakademie Trier und in Gießen.

Walter Hanusch lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

Arbeiten in öffentlichem Besitz

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  • Adam Seide, Über die Kästen und Metallplastiken von Walter Hanusch, in: Walter Hanusch, hg. v. Verlag Werkstätten Galerie tg Timm Gierig, Frankfurt am Main 1983, S. 8. ISBN 3-921103-0-4
  • Bernhard Jäger, Über Walter Hanuschs Kästen, in: Gerhard König/Adam Seide (Hgg.), Ein halbes Jahrhundert Kunst und Literatur. Was da ist in Frankfurt, Frankfurt a. M. 1983, S. 124, ISBN 3-8218-1017-3
  • Isa Bickmann. (Hg.), Ersatzkunst. Die Wüsten-Jahre 1975–1985, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-943619-99-7
  • Walter Hanusch zum 70. Holz – Eisen – Papier. Ausstellung 1. 12. Mai – 22. Juni 2004, Wetzlar, Galerie im Kreishaus
  • Walter Hanusch, Transformationen. Eisen, Holz und Schrott, DASA-Galerie Dortmund 2000

Einzelnachweise

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  1. Walter Hanusch: Eine offene Gruppe. In: Isa Bickmann (Hrsg.): ERSATZKUNST. Die Wüsten-Jahre 1975–1985,. Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-943619-99-7, S. 24.
  2. Bernhard Jäger: Über Walter Hanuschs Kästen. In: Gerhard König/Adam Seide (Hrsg.): Ein halbes Jahrhundert Kunst und Literatur. Was da ist in Frankfurt. Eichborn, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-8218-1017-3, S. 124.
  3. Isa Bickmann: Aus der Zwischenzeit. ERSATZKUNST in Frankfurt. In: Isa Bickmann (Hrsg.): ERSATZKUNST. Die Wüsten-Jahre 1975–1985. KANN Verlag, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-943619-99-7, S. 4.