Warngau
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 50′ N, 11° 44′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Miesbach | |
Höhe: | 726 m ü. NHN | |
Fläche: | 51,26 km2 | |
Einwohner: | 3819 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 75 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 83627, 83714 | |
Vorwahlen: | 08021, 08020, 08024, 08025 | |
Kfz-Kennzeichen: | MB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 82 136 | |
LOCODE: | DE ZIP | |
Gemeindegliederung: | 81 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Taubenbergstraße 33 83627 Warngau | |
Website: | www.warngau.de | |
Erster Bürgermeister: | Klaus Thurnhuber (FWG) | |
Lage der Gemeinde Warngau im Landkreis Miesbach | ||
Warngau ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Miesbach. Der Hauptort und Sitz der Gemeindeverwaltung ist Oberwarngau.[2] Einen Ort Warngau gibt es nicht.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt am nördlichen Alpenrand inmitten des Oberlandes, im Osten steigt der bewaldete Taubenberg (mit Aussichtsturm) auf 900 m an, welcher die wichtigste Trinkwasserreserve für München bildet.
Der Hauptort befindet sich an der B 318, 6 km südlich von Holzkirchen und der A8. In die Landeshauptstadt München sind es 37 km, nach Bad Tölz 19 km, nach Gmund am Tegernsee 10 km, nach Miesbach 15 km und nach Rosenheim 42 km.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 81 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Ableitner (Einöde)
- Allerheiligen (Weiler)
- Allgäu (Einöde)
- Allhöfe (Weiler)
- Angerer (Einöde)
- Aning (Einöde)
- Bergham (Weiler)
- Bernloh (Dorf)
- Bichlbauer (Einöde)
- Böttberg (Weiler)
- Bürg (Weiler)
- Bürgtal (Einöde)
- Burgweg (Weiler)
- Christoph (Einöde)
- Daxer (Einöde)
- Dickl (Einöde)
- Drahtzieher (Einöde)
- Draxlham (Weiler)
- Einhaus (Dorf)
- Feldschuster (Einöde)
- Gschwendtner (Einöde)
- Haid (Einöde)
- Haidhub (Einöde)
- Hainz (Einöde)
- Hairer (Weiler)
- Heigenkam (Weiler)
- Heigenland (Einöde)
- Hinterhöher (Einöde)
- Hochleiten (Einöde)
- Höhenstein (Einöde)
- Holzmann (Weiler)
- Hörndl (Einöde)
- Hössenthal (Einöde)
- Hufnagl (Einöde)
- Hummelsberg (Weiler)
- Jehl (Einöde)
- Kaishof (Einöde)
- Kirchlehen (Einöde)
- Kirchweg (Einöde)
- Kleinlechner (Weiler)
- Lechner (Einöde)
- Lehner (Einöde)
- Loch (Siedlung)
- Lochham (Dorf)
- Ludwiger (Einöde)
- Markhaus (Einöde)
- Marold (Einöde)
- Meister (Einöde)
- Mühlweg (Einöde)
- Neuhaus (Einöde)
- Neuhäusler (Einöde)
- Oberwarngau (Pfarrdorf)
- Osterwarngau (Kirchdorf)
- Pinkeneis (Einöde)
- Plankenhofer (Einöde)
- Polz (Einöde)
- Rain (Einöde)
- Raucher (Einöde)[5]
- Rechtal (Einöde)
- Reitham (Kirchdorf)
- Rinnentrad (Einöde)
- Sakra (Einöde)
- Schmerold (Weiler)
- Schusterhäusl (Einöde)
- Schwarz (Einöde)
- Sonnenreuth (Einöde)
- Stadler (Einöde)
- Steiner (Einöde)
- Steingräber (Einöde)
- Stillner (Einöde)
- Stuttlehen (Einöde)
- Tannried (Weiler)
- Taubenberg (Einöde)
- Thalham (Einöde)
- Thalmühl (Einöde)
- Trost (Einöde)
- Vorderhöher (Einöde)
- Wall (Kirchdorf)
- Weidenau (Weiler)
- Wieser (Einöde)
- Wölfl (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Gotzing (nur Gemarkungsteil 0), Wall und Warngau.[6]
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:
- Landschaftsschutzgebiet Schutz der Egartenlandschaft um Miesbach (LSG-00550.01)
- Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Taubenberg (8136-302)
- Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Mangfalltal (8136-371)
- Vogelschutzgebiet (Vogelschutzrichtlinie der EU) Taubenberg (8136-302)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 804 wurde Warngau als Uuormgoi erstmals urkundlich erwähnt. 1009 findet sich Worngowe. Es liegen der bajuwarische Personenname Woro und althochdeutsch gouwi zugrunde. Ausgangswort war *Woringouwi in der Bedeutung ‚Landschaft des Woro‘.[7]
Warngau war im 8. Jahrhundert Hauptort einer Herrschaft, die sich im Besitz der beiden Stifter des Klosters Tegernsee, Oatkar und Adalbert, befand und die diese dem Kloster geschenkt hatten. Als die Ländereien des Klosters im 10. Jahrhundert verödeten, kamen die Güter an adlige Ritter, von denen einer in den Besitz von Warngau kam. Erst 1009 gelangte Warngau wieder in den Besitz des Klosters zurück, bei dem es dann lange Zeit verblieb. Das Kloster ließ ein eigenes Gerichtshaus in Warngau errichten und in offener Schranne Gericht halten, bis es schließlich unter den Schutz der Herzöge von Bayern gestellt wurde.[8]
Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern 1818 wurde Warngau eine selbständige politische Gemeinde.
1975 kam es beim Eisenbahnunfall von Warngau zu 41 Toten.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Mai 1978 wurden im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Wall und ein Teil der aufgelösten Gemeinde Gotzing nach Warngau eingegliedert.[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2857 auf 3875 Einwohner bzw. um 35,6 %.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die vergangenen Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:
Partei/Liste | 2014[10] | 2020[11] |
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FWG | 5 | 5 |
CSU | 5 | 5 |
GRÜNE | 4 | 4 |
DXL | 1 | 1 |
BP | 1 | 1 |
Gesamt | 16 | 16 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klaus Thurnhuber (Freie Wählergemeinschaft Warngau-Wall) ist Erster Bürgermeister.[12] Er hat das Amt seit 1. Mai 2008 inne und wurde bei den Kommunalwahlen 2014 mit 66,0 % und 2020 mit 54,1 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber unter zwei grünen Seeblättern, an verschlungenen Stielen, ein rotes Kreuz, umgeben von einer dem Schildrand folgenden schwarzen Kette“[13] | |
Das Wappen wird seit 1991 geführt. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Allerheiligenkirche in Warngau
- Pfarrkirche in Warngau
- Kirche St. Margareth in Wall
- Wallfahrtskapelle Nüchternbrunn am Taubenberg
- Kapelle St. Johann in Einhaus
- Aussichtsturm Taubenberg
-
Allerheiligenkirche in Warngau
-
Osterwarngau
-
Frauenkirche in Osterwarngau
-
Pfarrkirche St. Georg in Osterwarngau
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Warngau liegt an der Bahnstrecke Holzkirchen–Lenggries. Diese wird von der Bayerischen Oberlandbahn im Stundentakt befahren. Es bestehen Zugverbindungen nach Holzkirchen, München, Lenggries, Bad Tölz und Tegernsee. Linienbusverbindungen bestehen mit Holzkirchen und Gmund am Tegernsee.
Der Flugplatz Warngau liegt etwa 1,2 km südwestlich des Ortszentrums.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Kronecker (1849–1927), Jurist, Kammergerichtsrat, Sohn des Mathematikers Leopold Kronecker, lebte von 1923 bis zu seinem Tod mit seiner Frau Emma in Warngau im Haus „Zum Silberkramer“, heute Austraße 1
- Gerd Fitz (1930–2015), deutscher Schauspieler, lebte zuletzt auf Gut Heigenkam.
- Hajo Netzer (* 1955), Bergführer, lebt in Reitham
- Georg Plasa (1960–2011), deutscher Automobilrennfahrer, lebte in Warngau und betrieb hier einen Motorsportbetrieb
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Warngau
- Warngau: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Pfarrverband Holzkirchen-Warngau
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Taubenbergstr. 33 83627 Oberwarngau
- ↑ Gemeinde Warngau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. September 2019.
- ↑ Gemeinde Warngau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2021.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Bayern in Zahlen. Nr. 7, 2023, S. 7 (bayern.de [PDF]). Mit Wirkung zum 6. Juni 2023 wurde der Name des Gemeindeteils „Rauscher“ in „Raucher“ geändert.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen: Herkunft und Bedeutung; Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 298.
- ↑ Joseph von Obernberg: Reisen durch das Königreich Baiern. I. Theil: Der Isarkreis. II. Heft: Reisen nach den baierischen Alpen, von dem Tegernsee gegen den Innstrom. München 1815, S. 138
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 581 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gemeinderäte. Abgerufen am 21. März 2020.
- ↑ Gemeinde Warngau – Kommunalwahl am 15.03.2020. Abgerufen am 24. März 2020.
- ↑ Der Gemeinderat 2020 bis 2026. Gemeinde Warngau, abgerufen am 19. November 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Warngau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 2. September 2020.