Wattenbach (Söhrewald)
Wattenbach Gemeinde Söhrewald
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Koordinaten: | 51° 13′ N, 9° 36′ O |
Höhe: | 336 m ü. NHN |
Fläche: | 4,25 km²[1] |
Einwohner: | 1140 (1970)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 268 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 34320 |
Vorwahl: | 05608 |
Kirche von Wattenbach
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Wattenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Söhrewald im nordhessischen Landkreis Kassel.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wattenbach ist der mittlere Söhrewalder Ortsteil. Er befindet sich in der bewaldeten Mittelgebirgslandschaft Söhre am nördlichen Mülmisch-Zufluss Wattenbach. Das Dorf liegt südlich des bewaldeten Bergrückens von Hambühlskopf (445,2 m ü. NN) im Westen und Brandt (441,6 m ü. NN) im Osten; nördlich dieses Rückens befindet sich der Söhrewalder Ortsteil Wellerode und wattenbachabwärts im Süden an der Einmündung in die Mülmisch der Ortsteil Eiterhagen.
Durch Wattenbach verläuft etwa in Nord-Süd-Richtung die Landesstraße 3236 (Wellerode–Eiterhagen), die nördlich der Ortschaft die in West-Ost-Richtung verlaufende L 3460 (Wollrode–St. Ottilien) kreuzt. Rund 2,8 km westlich des Dorfs liegt der teils zur Gemeinde Söhrewald gehörende Stellbergsee und etwa 1,5 km nordöstlich steht am Franzosentriesch (ca. 490 m ü. NN) der Sendeturm Söhrewald.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1323 erstmals urkundlich erwähnt als die von Meisenbug die Gerichtsbarkeit an die Landgrafschaft Hessen abtraten.[1]
Zur Zeit des napoleonischen Königreichs Westphalen gehörte Wattenbach zum Kanton Kaufungen.
Im Jahr 1836 wurde das Braunkohle-Bergwerk Stellberg (u. a. am heutigen Stellbergsee) erschlossen. Mit Eröffnung der Söhrebahn am 21. August 1912 wurde der Abbau rentabel, da jetzt für reibungslosen Transport der geförderten Kohle gesorgt war. Zudem konnten die reichen Basaltvorkommen abgebaut werden. Wattenbach wurde zu einem Bergmannsdorf. Der Abbau in der Zeche wurde 1967 eingestellt. Die Bergmannstradition wird bis zum heutigen Tag gepflegt.
Gebietsreform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Dezember 1970 fusionierten die ehemals selbstständigen Gemeinden Eiterhagen, Wattenbach und Wellerode im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig zur neuen Gemeinde Söhrewald.[2][3]
Historische Ortsnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wattenbach (1323); Wattenpach (1539) (Kasseler Salbuch); Wattenbach (1585)[1]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche (mit einem spätgotischen Westturm) stammt aus dem Jahr 1782. 1791 erhielt sie den heutigen Haubenhelm. Im Kirchenportal befindet sich ein großer weißer Stein, der wie eine Rübe aussieht. Die Bauarbeiter sollen diesen beim Bau der Kirche eingefügt haben, um auf die einseitige Verpflegung während des Baues hinzuweisen. Die Zuckerrübenernte soll im Jahr der Erbauung reichlich gewesen sein. Die Wattenbacher tragen daher den Spitznamen „Rübenesser“.[4]
Die katholische Kapelle St. Anna wurde nach Plänen des Architekten Josef Bieling errichtet, nachdem sich nach der Flucht und Vertreibung in Folge des Zweiten Weltkriegs rund 100 katholische Familien aus Schlesien in Wattenbach angesiedelt hatten. Am 20. November 1960 erfolgte die Grundsteinlegung, und am 15. August 1961 wurde die nach der heiligen Anna benannte Kapelle eingeweiht.[5] Am 5. Dezember 2020 wurde das Gotteshaus profaniert.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1997/1998 existiert eine Windkraftpark mit fünf Windrädern mit den Namen „Frau Holle“, „Hänsel“ und „Gretel“, „Rumpelstilzchen“ und „Schneewittchen“, welche zusammen jährlich etwa 6,8 Mio. kWh Strom erzeugen.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Wilhelm Hermann Hochhuth: Statistik der evangelischen Kirche im Regierungsbezirk Cassel, S. 196.
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen, 1926, S. 496.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Wattenbach. In: Internetauftritt. Gemeinde Söhrewald
- Wattenbach, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Wattenbach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Karte Wattenbach ATKIS 1:50000. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Wattenbach, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. Juli 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Zusammenschluss der Gemeinden Eiterhagen, Wattenbach und Wellerode im Landkreis Kassel zur neuen Gemeinde „Söhrewald“ vom 12. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 48, S. 2252, Punkt 2243 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 400 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Wattenbach – Regiowiki. In: regiowiki.hna.de. Abgerufen am 12. Oktober 2016.
- ↑ Bau und Weihe der St. Anna-Kapelle. don-bosco-lohfelden.de, abgerufen am 23. Dezember 2020.
- ↑ [1] Kirchliches Amtsblatt für das Bistum Fulda vom 21. Dezember 2020, Nr. 122
- ↑ proplan.de: Windpark Wattenbach, abgerufen am 12. Oktober 2016