Weikersdorf am Steinfelde
Weikersdorf am Steinfelde
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Wiener Neustadt (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | WB | |
Fläche: | 14,22 km² | |
Koordinaten: | 47° 48′ N, 16° 9′ O | |
Höhe: | 307 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.112 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 78 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2700, 2722 | |
Vorwahl: | 02638 | |
Gemeindekennziffer: | 3 23 34 | |
NUTS-Region | AT122 | |
UN/LOCODE | AT WAS | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 115 2722 Weikersdorf am Steinfelde | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Manfred Rottensteiner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Weikersdorf am Steinfelde im Bezirk Wiener Neustadt (Land) | ||
Weikersdorf am Steinfelde | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Weikersdorf am Steinfelde ist eine Gemeinde mit 1112 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weikersdorf am Steinfelde liegt im Süden des Industrieviertels in Niederösterreich. Wie schon der Name sagt, erstreckt sich die Gemeinde in der Ebene des Steinfeldes am Fuße der Hohen Wand. Ihre Fläche umfasst 14,22 Quadratkilometer. 44,84 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An Weikersdorf grenzen
- im Norden Bad Fischau-Brunn,
- im Osten Wiener Neustadt,
- im Süden Sankt Egyden am Steinfeld und
- im Westen Winzendorf-Muthmannsdorf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg, die Hauptort für das ganze Nord-Ost-Norikum war.
Später unter den Römern lag das heutige Weikersdorf dann in der Provinz Pannonia.
Weikersdorf wurde 1146 als „Wikkersdorf“ bzw. „Wicherisdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Bezeichnung weist auf den althochdeutschen Namen „Wigheri“ (Kampfgenosse) hin, vermutlich der Name des Gründers, Besitzers oder Rodungsführers.[1]
Am 1. April 1945 standen russischen Stoßtruppen der 99. Garde-Schützen-Division unmittelbar vor Weikersdorf am Steinfelde. Ein sowjetischer Panzervorstoß wurde von den deutschen Verteidigern abgewehrt. Danach erfolgt sowjetischer Artilleriebeschuss auf die Ortschaft. Dem damaligen Bürgermeister Hermann Laferl gelang die Kontaktaufnahme zu den Russen und er vereinbarte die kampflose Übergabe des Ortes am 2. April 1945.[2][3]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Neubau von Genossenschaftswohnungen und Viertelhäusern konnte der Zuzug in den letzten Jahren forciert werden – somit sind im Jahr 2008 rund 1000 Einwohner in dieser schönen Gemeinde beheimatet.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 89,7 % der Einwohner römisch-katholisch und 1,2 % evangelisch. 2,7 % sind Muslime, 0,9 % gehören orthodoxen Kirchen an. 4,8 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, und 2 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 3 Weikersdorfer Bürgerliste, und 1 SPÖ.[4]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 4 Weikersdorfer Bürgerliste, und 1 SPÖ.[5]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, und 5 SPÖ.[6]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, und 3 SPÖ.[7] (15 Mitglieder)
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, und 4 Unabhängige Liste Weikersdorf.[8]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 3 Unabhängige Liste Weikersdorf und 1 SPÖ.[9]
- Bürgermeister[10]
- 1945–1980 Hermann Laferl
- 1980–2005 Franz Laferl (ÖVP)
- seit 2005 Manfred Rottensteiner (ÖVP)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In einem grünen Feld, das oben von einem mit einem grünen Föhrenzweig belegten goldenen Schildeshaupt und unten von einem schwarzen mit einem goldenen Kreuz belegten Schildesfuß begrenzt wird, ein goldener Zwerchhof mit geschlossenem Tor.“
Die aus dem Gemeindewappen abzuleitenden Farben der Gemeindefahne sind: Schwarz-Gelb-Grün.
Das Recht zur Führung eines Gemeindewappens wurde der Gemeinde Weikersdorf am Steinfelde vom niederösterreichischen Landtag am 3. Juli 1984 verliehen.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2001 gab es 32 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten und 75 land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999. Nach der Volkszählung 2001 gab es 467 Erwerbstätige am Wohnort, die Erwerbsquote lag bei 49,63 Prozent.
Weikersdorf hat sich zum Zentrum für Betriebsansiedlungen in dieser Region entwickelt. Die ideale Lage am Ortsrand und mit direktem Autobahnanschluss zur A2 (Südautobahn) zeichnen das Industriegebiet der Gemeinde aus.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Weikersdorf befindet sich eine Volksschule.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche Weikersdorf am Steinfelde hl. Jakobus der Ältere: Ursprünglich eine romanische Chorquadratkirche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, deren Kernsubstanz noch vorhanden ist. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts Bau des Turmes über dem Chorquadrat. Im 15./16. Jahrhundert wurde die Annenkapelle errichtet, die seit 1753 als Sakristei dient. Unter dem Wiener Domherr Franz Zeißler erfolgte 1753 ein Um- und teilweiser Neubau. So wurden unter anderem das dreijochige Langhaus errichtet, der Chor erhöht und der Turm um eine Glockenstube aufgestockt sowie ein barocker Turmhelm aufgesetzt.[12]
- Steinfeldhof: Die Grundkonzeption stammt aus dem Jahre 1146.
Sport, Freizeit und Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weikersdorf am Steinfelde hat sich mit vielen Einrichtungen immer mehr als Naherholungszentrum profiliert. Die Gemeinde ist auch für die gemütlichen Heurigenschenken und Gasthöfe bekannt.
- Weinwanderweg: Als südlichste Weinbaugemeinde von Niederösterreich und letzte Weinbaugemeinde in der Thermenregion NÖ Süd, die entlang der ehemaligen römischen Verbindungsstraße liegt, ist der Weinwanderweg ein besonderes Angebot.
- markierte Wanderwege im angrenzenden Föhrenwald
- markierte Radwege
- markierte Reitwege
- sportliche Angebote wie beispielsweise
- Laufstrecke Steinfeld
- Reitstall
- Fußballplatz
- Tennisplätze
- Rollerbladesbahn
- Eislaufplatz
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Farnleitner (* 1939), Politiker
- Greta Freist (1904–1993), österreichische Malerin
- Elisabeth Markus (1895–1970), Bühnen- und Filmschauspielerin, Hörspielsprecherin
- Josef Pürzl (1852–1930), Architekt
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 7. Band: St. Valentin bis Zwölfaxing. Mechitaristen, Wien 1833, S. 152 (Weikersdorf – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Weikersdorf am Steinfelde in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 32334 – Weikersdorf am Steinfelde. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Chronik. Auf: Weikersdorf.at. Abgerufen 2. Juli 2011.
- ↑ Hans Egger und Franz Jordan: Brände an der Donau. Leopold Stocker Verlag, ISBN 3-7020-1053-X, Seite 184.
- ↑ Friedrich Brettner: Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges im südlichen Niederösterreich. Eigenverlag 1999, ISBN 3-9500669-2-6, Seite 90–91.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Weikersdorf am Steinfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Weikersdorf am Steinfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Weikersdorf am Steinfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Weikersdorf am Steinfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Weikersdorf am Steinfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Weikersdorf am Steinfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
- ↑ Franz Laferl: Weikersdorf am Steinfeld. In: Der niederösterreichische Bezirk Wiener Neustadt und seine Gemeinden. 2. Auflage. NÖ. Verlag GesmbH, Wiener Neustadt 1996, S. 243.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
- ↑ Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich, südlich der Donau. Teil 2. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, Seite 2568 f. ISBN 3-85028-365-8.