Miesenbach (Niederösterreich)

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Miesenbach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Miesenbach
Miesenbach (Niederösterreich) (Österreich)
Miesenbach (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Wiener Neustadt (Land)
Kfz-Kennzeichen: WB
Fläche: 34,11 km²
Koordinaten: 47° 51′ N, 15° 59′ OKoordinaten: 47° 50′ 31″ N, 15° 58′ 56″ O
Höhe: 470 m ü. A.
Einwohner: 647 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 19 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2761
Vorwahl: 02632
Gemeindekennziffer: 3 23 21
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Miesenbach 240
2761 Miesenbach
Website: www.miesenbach.at
Politik
Bürgermeister: Wolfgang Stückler (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
11
4
11 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Miesenbach im Bezirk Wiener Neustadt (Land)
Lage der Gemeinde Miesenbach (Niederösterreich) im Bezirk Wiener Neustadt-Land (anklickbare Karte)Bad ErlachBad Fischau-BrunnBad SchönauBrombergEbenfurthEggendorfFelixdorfGutensteinHochneukirchen-GschaidtHochwolkersdorfHohe WandHollenthonKatzelsdorfKirchschlag in der Buckligen WeltKrumbachLanzenkirchenLichteneggLichtenwörthMarkt PiestingMatzendorf-HöllesMiesenbach (Niederösterreich)MuggendorfPernitzRohr im GebirgeSchwarzenbachSollenauTheresienfeldWaidmannsfeldWaldeggWalpersbachWeikersdorf am SteinfeldeWiesmathWinzendorf-MuthmannsdorfWöllersdorf-SteinabrücklZillingdorfWiener NeustadtNiederösterreich
Lage der Gemeinde Miesenbach (Niederösterreich) im Bezirk Wiener Neustadt-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Gemeindeamt mit Raiffeisenkasse und Kindergarten
Gemeindeamt mit Raiffeisenkasse und Kindergarten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Miesenbach ist eine Gemeinde mit 647 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich. Der Ort ist untrennbar mit dem Leben des Malers Friedrich Gauermann verbunden, der hier geboren wurde und gewirkt hat.

Miesenbach liegt in den Niederösterreichischen Kalkalpen auf 500 bis 1.200 Meter Seehöhe in einem Seitental der Piesting im Industrieviertel.

Die Gemeinde erstreckt sich zwischen der Dürren Wand im Westen und der Hohen Wand im Osten, sowie im Süden auf einen Teil des Stolzenwörther Beckens mit dem frühgeschichtlichen Höhenweg in das Halltal bei Mariazell (Salzweg). Im Norden bildet die Hohe Mandling die Grenze. Die ganze Landschaft ist auf Wetterstein-, Dachstein- und Gutensteiner Kalk aufgebaut. 74,12 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

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Die Rotte Scheuchenstein vom Aussichtsturm auf der Hohen Wand aus gesehen

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Miesenbach.

Die Gemeinde Miesenbach umfasst 27 Ortsteile, von denen die Rotte Scheuchenstein die bedeutendste ist. Weitere Ortsteile sind die Streusiedlungen An der Leithen, An der Wand, Auf der Höh, Tiefenbach, Waidmannsbach und Wegscheid, dann die Rotten Bach, Balbersdorf, Frohnberg, Grandhäusl, Hausberg, Kaltenberg, Kreuzbach, Krottenbach, Lehen, Oberlehn, Oed, Rastberg, Tuft und Ungerberg sowie zahlreiche Einzellagen.

Nachbargemeinden

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Waidmannsfeld Waldegg
Gutenstein Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hohe Wand
Puchberg am Schneeberg (NK) Grünbach am Schneeberg (NK)

Der Name Miesenbach weist auf ein Gewässer und einen Mann namens „Miso“ hin, ist bayrischen Ursprungs und leitet sich von „moosiger Bach“ ab, da der Oberlauf des Baches in sumpfige und moosige Landschaft eingebettet ist.[1]

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg, welche Hauptort für das gesamte Nord-Ost-Norikum war. Später unter den Römern lag das heutige Miesenbach dann in der Provinz Pannonia.

Um 900, unter Kaiser Arnulf v. Kärnten, wird das Miesenbachtal durch treue Gefolgsleute besiedelt, als diese ihr Reich nach Osten kolonialisieren.[2]

1166 werden das Piestingtal und seine Nebentäler, die von Bayern aus der Gegend um Miesbach besiedelt wurden, im Falkensteiner Codex erwähnt. 1182 übergibt Adalram II. seine Güter an den steirischen Herzog Ottokar IV. Ein großer Teil der verschiedenen Besitzungen des Miesenbachtales dürfte an die Familie „von Scheuchenstein“ gelangt sein, in deren Zeit die Erbauung der Burg und der Kapelle in Scheuchenstein fiel.

1282 übernimmt Rudolf I. von den steirischen Herzögen das Land. 1464 spielt die Burg Scheuchenstein im Bruderzwist zwischen Kaiser Friedrich III. und Herzog Albrecht VI. eine bedeutende Rolle.

Mit dem Tod von Truchseß Ruprecht von Scheuchenstein, Dachenstein und Wulfingstein im Jahr 1530 verliert die Herrschaft Scheuchenstein immer mehr an Bedeutung und fällt später an die Herrschaft Hernstein. Hans Balthasar von Hoyos kauft 1632 die Ämter Scheuchenstein und Pernitz.

1850 wurde erstmals von den Gemeindebürgern ein Bürgermeister in freier und geheimer Wahl gewählt. Mit dem Bau der Straße über den Sattel des Aschers besteht seit 1874 eine Verbindung nach Puchberg am Schneeberg. 1885 wird eine Straßenverbindung nach Oed errichtet.

Nachdem umliegende Orte wie Gutenstein oder Puchberg am Schneeberg bereits seit längerer Zeit vom Fremdenverkehr profitieren, setzt in Miesenbach erst in den 1920er Jahren der Tourismus ein. Der ruhige Ort erfreut sich bei Wiener „Sommerfrischlern“ zunehmender Beliebtheit.

Anlässlich des 150. Geburtstages von Friedrich Gauermann wird 1967 im Gauermannhof eine Ausstellung gezeigt, die zahlreiche Besucher anzieht. 1962 findet in Miesenbach und Gutenstein die Niederösterreichische Landesausstellung „Friedrich Gauermann und seine Zeit“ statt, die von rund 162.000 Gästen besucht wird. 1976 wird die Gauermann-Schule geschlossen und in ein Gauermann-Museum umgewandelt.

Bevölkerungsentwicklung

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Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 94,6 % der Einwohner römisch-katholisch und 0,8 % evangelisch. 4,4 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bei der österreichischen Bundespräsidentenwahl 2016 kam die Gemeinde Miesenbach in den öffentlichen Fokus, da dort ein zum Wahlzeitpunkt 14-Jähriger zur Wahl zugelassen wurde und eine gültige Stimme abgegeben hat. Das Gesetz sieht jedoch vor, dass man zur Abgabe mindestens 16 Jahre alt sein muss.[6]

  • 1945–1947 Josef Postl[7]
  • 1947–1955 Karl Marsteurer
  • 1955–1956 Johann Offner
  • 1956–1980 Franz Berger
  • 1980–1989 Karl Postl
  • 1989–2014 Matthias Scheibenreif
  • seit 2014 Wolfgang Stückler (ÖVP)

Miesenbachs grünes Wappen steht für die lokale Forst- und Landwirtschaft. Es ist durch einen symbolisierten Flusslauf (den Miesenbach) getrennt. Im unteren Teil symbolisiert ein Wasserrad die Mühlen und Sägewerke entlang des Baches. Im oberen Teil sind Bischofsstab und Salzfass Referenzen zum Kirchenpatron Rupert von Salzburg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Miesenbach (Niederösterreich)
  • Burgruine Frohnberg
  • Katholische Pfarrkirche Scheuchenstein hl. Rupert
  • Gauermann-Museum: Das 1976 in der vormaligen Gauermann-Schule gegründete Museum wurde 1993 umgestaltet sowie von 2000 bis 2002 umgebaut und völlig neu gestaltet. Das Museum hat zwei Ausstellungsbereiche. Während im Erdgeschoß Werke von Friedrich Gauermann zu sehen sind, widmet sich der erste Stock verschiedenen Künstlern der Gegenwart, die hier ihre Werke präsentieren.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 insgesamt 27 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, nach der Erhebung 1999 74. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 313. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,64 Prozent.

Miesenbach (Mitte oben rechts) um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 3. Band: Klosterthal bis Neunkirchen. Mechitaristen, Wien 1831, S. 266 (MiesenbachInternet Archive).
  • Helmut Hudler: Die Hohe Wand. Landschaftsparadies vor unserer Haustür. 1. Auflage. Kral-Verlag, Berndorf 2022, ISBN 978-3-99024-972-7 (335 S., Bildband / landschaftsfotos.at).
Commons: Miesenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Homepage der Gemeinde Miesenbach: Kultur und Geschichte (Memento des Originals vom 15. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.miesenbach.at (abgerufen am 19. August 2008)
  2. Homepage der Gemeinde Miesenbach: Geschichte der Gemeinde@1@2Vorlage:Toter Link/www.miesenbach.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Scheibenreif Leopold „Nicht alle Wege führten nach Rom“)(abgerufen am 19. August 2008)
  3. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Miesenbach. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 8. Februar 2019.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Miesenbach. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 8. Februar 2019.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Miesenbach. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
  6. 14-Jähriger soll in NÖ gewählt haben. In: oe24.at. 30. Mai 2016, abgerufen am 16. Juni 2016.
  7. Theresia Mitterbück und Angela Spreitzer: Miesenbach. In: Der niederösterreichische Bezirk Wiener Neustadt und seine Gemeinden. Wiener Neustadt 1996, S. 165.