Weiperfelden
Weiperfelden Gemeinde Waldsolms
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Koordinaten: | 50° 25′ N, 8° 33′ O |
Höhe: | 329 m ü. NHN |
Fläche: | 58 ha[1] |
Einwohner: | 273 (Mai 2011)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 471 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35647 |
Vorwahl: | 06085 |
Weiperfelden ist ein Ortsteil der Gemeinde Waldsolms im Süden des mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weiperfelden liegt im östlichen Hintertaunus (Bodenroder Kuppen), innerhalb des Naturpark Taunus im von Wald gesäumten, oberen Solmsbachtal. Im Südosten befinden sich der 491,1 m ü. NN hohe Hinterster Kopf und der 492,3 m hohe Hainbuchenkopf, im Südsüdosten liegen der 505,1 m hohe Gickel und der etwa 518 m hohe Hesselberg. Die Gemarkungsfläche ist mit 58 Hektar ausgesprochen klein, davon sind fünf Hektar Holzungen (Stand: 1885). Sie umfasst im Wesentlichen nur die Talauen am Solmsbach und einige Rodungsflächen, die sich von der Ortslage nach Norden am Hang des 421,2 m hohen Altenwaldes hinaufziehen. Der größte Teil der Gemarkungsgrenze ist zugleich Gemeindegrenze, und zwar zu Langgöns im Norden und Butzbach im Süden.
Nachbarorte sind Bodenrod (südlich), Hasselborn (südwestlich), Brandoberndorf (nordwestlich) und Espa (östlich).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Schreibweise Walpurgeuelde lässt sich der Ort bis in das Jahr 1207 urkundlich zurückverfolgen. Somit ist diese frühe Erwähnung von Weiperfelden eine der ersten im oberen Solmsbachtal.
Östlich des Ortes wurde über mehrere Jahrhunderte Kupfer, Silber, Blei und Gold abgebaut – in der Grube Silbersegen.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Brandoberndorf, Griedelbach, Hasselborn, Kraftsolms, Kröffelbach und Weiperfelden freiwillig zur neuen Großgemeinde Waldsolms.[3][4] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Waldsolms wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Weiperfelden angehört(e):[1][6]
- vor 1803 Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Regierungsbezirk Gießen, Amt Butzbach und Philippseck[7]
- ab 1803 Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Usingen,[Anm. 2] Amt Usingen
- ab 1806: Herzogtum Nassau,[Anm. 3] Amt Usingen
- ab 1849: Herzogtum Nassau, Kreisamt Idstein[Anm. 4]
- ab 1854: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- ab 1867: Norddeutscher Bund,[Anm. 5] Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis[Anm. 6]
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- ab 1886: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 7] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar, Gemeinde Waldsolms[Anm. 8]
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Waldsolms
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Waldsolms
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Weiperfelden 273 Einwohner. Darunter waren 15 (5,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 54 Einwohner unter 18 Jahren, 109 zwischen 18 und 49, 69 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 120 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 39 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 90 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weiperfelden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 170 | |||
1840 | 179 | |||
1846 | 192 | |||
1852 | 179 | |||
1858 | 172 | |||
1864 | 136 | |||
1871 | 124 | |||
1875 | 116 | |||
1885 | 112 | |||
1895 | 90 | |||
1905 | 96 | |||
1910 | 101 | |||
1925 | 106 | |||
1939 | 93 | |||
1946 | 154 | |||
1950 | 155 | |||
1956 | 141 | |||
1961 | 124 | |||
1967 | 151 | |||
1970 | 148 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 273 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[2] |
Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1885: | 112 evangelische (= 100,00 %), kein katholischer Einwohner[1] |
• 1961: | 105 evangelische (= 84,68 %), 13 katholische (= 10,48 %) Einwohner[1] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbeirat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Weiperfelden besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Weiperfelden) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 66,06 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Weiperfelden“ an.[8] Der Ortsbeirat wählte Uwe Scholl zum Ortsvorsteher.[9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 30. April 1968 wurde der Gemeinde Weiperfelden im damaligen Landkreis Wetzlar ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Schwarz auf grünem Boden eine silberne Kirche mit roter Tür und roten Fenstern.[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiwillige Feuerwehr Weiperfelden
- Freizeitsportverein Weiperfelden
Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Waldsolms-Weiperfelden
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dieter Wolf: Zur Geschichte der Kapelle bzw. Kirche Mariazell. In: Gemeinde Waldsolms und Arbeitskreis „800 Jahre Weiperfelden“ (Hrsg.): 800 Jahre Weiperfelden 1207–2007. Gemeinde Waldsolms, Waldsolms 2007, S. 76–87.
- Literatur über Weiperfelden nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Weiperfelden im Internetauftritt der Gemeinde Waldsolms
- Weiperfelden, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Abtrennung der Justiz (Justizamt Usingen) bis 1854.
- ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
- ↑ Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Usingen) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur neu gebildeten Gemeinde Waldsolms.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Weiperfelden, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 17 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Waldsolms, abgerufen im Februar 2024.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Ortsbeiratswahl Weiperfelden. In: Votemanager. Gemeinde Waldsolms, abgerufen im Februar 2024.
- ↑ Ortsbeirat Weiperfelden. In: Gremienportal. Gemeinde Waldsolms, abgerufen im Februar 2024.
- ↑ Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Weiperfelden, Landkreis Wetzlar, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 30. April 1968. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr. 21, S. 826, Punkt 594 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).