Werner Sczesny

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Werner Sczesny (* 1. Februar 1960) ist ein Generalmajor außer Dienst des Heeres der Bundeswehr und war zuletzt Kommandeur Einsatzkräfte und Militärisches Nachrichtenwesen im Kommando Cyber- und Informationsraum in Bonn.

Militärische Laufbahn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung und erste Verwendungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sczesny trat 1978 als Grundwehrdienstleistender beim leichten Pionierbataillon 15 in Köln in die Bundeswehr ein. 1979 wurde er Soldat auf Zeit und Offizieranwärter in der Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes (Pioniertruppe). 1980 absolvierte er den Offizierslehrgang als Offizieranwärter. Das Studium der Pädagogik an einer Universität der Bundeswehr schloss er als Diplom-Pädagoge ab. Zwischen 1983 und 1993 wurde er als Zugführer bei der Luftlandekompanie 270 in Minden und bei der Panzerpionierkompanie 180 in Lübeck, als Erkundungsoffizier bei der Panzerpionierkompanie 180 und als Kompaniechef bei der 2. Kompanie des Pionierbataillons 61, ebenfalls in Lübeck, verwendet. Von 1991 bis 1993 nahm Sczesny am 34. Generalstabslehrgang Heer an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg teil, wo er zusammen mit dem späteren Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, zum Offizier im Generalstabsdienst ausgebildet wurde.

Dienst als Stabsoffizier

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1993 war Sczesny Stabsoffizier G 2 op beim II. (Deutsch-Amerikanischen) Korps in Ulm. 1996 nahm er am britischen Generalstabslehrgang (30. ACSC) am Staff College Camberley im Vereinigten Königreich teil und wurde im selben Jahr G 3 Stabsoffizier in der Jägerbrigade 37 in Frankenberg/Sachsen. 1999 folgte die erste Ministerialverwendung als Referent im Führungsstab des Heeres, Referat III 1 im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn.

Im August 2000 übernahm Sczesny als Oberstleutnant das Kommando über das Pionierbataillon 320 in Lahnstein.[1] Anschließend kehrte er 2003 ins Bundesministerium der Verteidigung nach Bonn zurück als Stabsoffizier beim Chef des Stabes des Führungsstabes der Streitkräfte. Ab 2002 hatte Sczesny eine integrierte Verwendung bei der NATO als J 2 Plans bei SHAPE in Mons (Belgien) und von 2007 bis 2010 seine dritte Verwendung im Bundesministerium der Verteidigung, diesmal in Berlin im Führungsstab der Streitkräfte als Referatsleiter II 3 (Nationale Risikobeurteilung; Lage anderer Staaten; Beauftragter des Inspekteurs des Heeres für Militärisches Nachrichtenwesen). Aus diesem Referat wurde zum 1. April 2012, unter Sczesnys unmittelbarem Nachfolger Joachim Smola, das Referat SE I 3 der neuen Abteilung Strategie und Einsatz. 2010 folgte eine erste Verwendung im Bundesnachrichtendienst als Abteilungsleiter Gesamtlage. Hier sollte ihm ebenfalls Smola nachfolgen.

Dienst als General

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1. Januar 2013 hatte Sczesny seine erste Generalsverwendung als Stellvertretender Kommandeur im Kommando Strategische Aufklärung, in Gelsdorf.[2] Am 4. April 2016 wurde Sczesny, unter Ernennung zum Generalmajor, Vizepräsident für militärische Angelegenheiten des Bundesnachrichtendienstes (BND) als Nachfolger von Generalmajor Norbert Stier, welcher bereits im November 2015 in den Ruhestand versetzt worden war.[3] Zum 1. Januar 2021 übernahm Brigadegeneral Wolfgang Wien das Amt von Sczesny als BND-Vizepräsident.[4] Am 26. März 2021 wurde Sczesny als Nachfolger des in den Ruhestand versetzten Generalmajors Axel Binder Kommandeur des Kommandos Strategische Aufklärung in der Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Kaserne in Grafschaft. Danach wurde er in letzter Verwendung Kommandeur Einsatzkräfte und Militärisches Nachrichtenwesen im Kommando Cyber- und Informationsraum in Bonn. Im Juni 2024 wurde er in den Ruhestand versetzt.[5]

Auslandseinsätze

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verdacht der Vorteilsnahme

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 im Ahrtal wurde gegen Sczesny der Verdacht erhoben, er sei bei Aufräumarbeiten an seinem privaten Wohnhaus bevorzugt behandelt worden und er habe eine Bevorzugung nicht abgelehnt. Nach einem Bericht des Spiegel sei deshalb bundeswehrintern gegen den verantwortlichen Kommandeur der eingesetzten Hilfseinheiten sowie gegen Sczesny selbst ermittelt worden.[6]

  • Manfred Sadlowski (Hrsg.): Handbuch der Bundeswehr und der Verteidigungsindustrie 2018. 21. Auflage. Mönch Verlagsgesellschaft, Bonn 2018, ISBN 978-3-7637-6294-1, S. 222.
  • Vizepräsident für militärische Angelegenheiten (Memento vom 20. Oktober 2018 im Internet Archive) Vita auf „www.bnd.bund.de“
  • Generalmajor Werner Sczesny. (PDF) Bundesnachrichtendienst, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. November 2018; (Tabellarische Übersicht des Werdegangs von Werner Sczesny).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die Geschichte eines Verbandes. Btl-Chronik von 1996–2000. Traditionsgemeinschaft Pionierbataillon 320 e. V., abgerufen am 2. Oktober 2016.
  2. Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen. BMVg Presse- und Informationsstab, 27. Dezember 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. März 2016; abgerufen am 2. Oktober 2016.
  3. Sczesny wird militärischer Vizepräsident des BND. In: Presseportal. rbb exklusiv, 4. März 2016, abgerufen am 2. Oktober 2016.
  4. General Wien wird BND-Vizepräsident für Militär-Angelegenheiten. DBwV, 17. Dezember 2020, abgerufen am 18. Dezember 2020.
  5. Juli 2024: Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenpositionen. In: bundeswehr.de. 22. Juli 2024, abgerufen am 23. Juli 2024.
  6. Matthias Gebauer: »Helfende Hände« im Ahrtal: Bundeswehrgeneral soll Vorzugsbehandlung bei Fluthilfe bekommen haben, spiegel.de, 10. Dezember 2021
VorgängerAmtNachfolger
Axel BinderKommandeur
Kommando Strategische Aufklärung

seit 2021