Weyerburg
Weyerburg (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Weyerburg Verwaltungssprengel | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Hollabrunn (HL), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Hollabrunn | |
Pol. Gemeinde | Hollabrunn | |
Koordinaten | 48° 34′ 18″ N, 16° 11′ 7″ O | |
Höhe | 263 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 107 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 67 (2001 | )|
Fläche d. KG | 12,53 km² | |
Postleitzahl | 2031 | |
Vorwahl | +43/02953 | |
Ortsvorsteher | Josef Riepl | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03757 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 09066 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Weyerburg (31022 083) | |
Weyerburg mit dem Schloss im Vordergrund | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Weyerburg (bis 1959 Weierburg) ist ein Dorf in Niederösterreich und eine Ortschaft sowie Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Hollabrunn im gleichnamigen Bezirk Hollabrunn. Die Ortschaft hat 107 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[1]).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weyerburg liegt im nördlichen Niederösterreich östlich von Hollabrunn und am nördlichen Rand des Glasweiner Waldes. Der Name der Ortschaft ist auf den gleichnamigen Herrschaftssitz (Burg) zurückzuführen. Nachbarorte von Weyerburg sind in der Stadtgemeinde Hollabrunn die Orte Eggendorf im Thale und Altenmarkt im Thale sowie in der Marktgemeinde Göllersdorf der Ort Porrau.
Eggendorf im Thale | Altenmarkt im Thale | |
Wieselsfeld | Glasweiner Wald | |
Porrau | Füllersdorf, Herzogbirbaum |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Urkundlich 1204 erstmals erwähnt, wurde Weyerburg Mitte des 14. Jahrhunderts zum Markt erhoben. Das Dorf lag ursprünglich südlich der rezenten Ortschaft, diese frühere Siedlung ist im 15. Jahrhundert jedoch verödet.
Das in Weyerburg befindliche Schloss, früher eine Burg, befand sich in wechselndem Besitz[2], seit 1714 gehört es der Familie Schönborn, nachdem der damalige Reichsvizekanzler, Graf Friedrich Karl von Schönborn-Puchheim, der spätere Fürstbischof, die Herrschaft Weyerburg nebst anderen dazugehörigen Dörfern vom Grafen Johann Dominik von Hochburg gekauft hatte, um seine 1710 erworbene Herrschaft Göllersdorf zu ergänzen, wo er 1712–1717 das Schloss Schönborn hat erbauen lassen. Anfang des 20. Jahrhunderts war im Gemeindegebiet die Errichtung des Eisenbahnstrecke Stockerau – Joslowitz vorgesehen, an der in Weyerburg eine Station projektiert wurde.
Mit 24. Juli 1959 wurde der damals noch Weierburg genannte Ort in Weyerburg umbenannt.[3]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Weyerburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1960–1970 Johann Dantner
Ortsvorsteher der Katastralgemeinde Weyerburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1971–1975 Johann Dantner
- 1975–1989 Karl Goldinger
- seit 1989 Josef Riepl
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Filialkirche, geweiht der heiligen Kunigunde, am nördlichen Ortsrand leicht erhöht gelegen, ist ein barockisierter, im Kern mittelalterlicher Saalbau. Die Ausstattung beinhaltet u. a. einen barocken Hochaltar vermutlich von Lukas von Hildebrandt sowie eine spätgotische Heiligenfigur aus dem 15. Jahrhundert.
- Auf einer Anhöhe am südlichen Ortsrand weithin sichtbar gelegen befindet sich das Schloss, eine im Kern hochmittelalterliche, im 16. Jahrhundert ausgebaute wehrhafte Vierflügelanlage.
- Die Prangersäule in der Ortsmitte stammt vermutlich aus dem 16. Jahrhundert.
- Vor dem Schloss befindet sich eine barocke Figur des heiligen Johannes von Nepomuk von um 1730.
- Südwestlich des Ortes befindet sich eine Pestkapelle von 1633.
- Beim Follykreuz aus dem 15./16. Jahrhundert südöstlich der Gemeinde handelt es sich um einen Achtseitpfeiler auf Sockel, der unterhalb des profilierten Quaderaufsatz vier Abwehrköpfe besitzt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehrenreich Weismann (1641–1717), evangelischer Geistlicher in Württemberg und Verfasser lateinischer Wörterbücher
- Mathias Thier (1742–1806), bedeutender Geigenbauer
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 7. Band: Sebarn bis Zwingendorf. Mechitaristen, Wien 1835, S. 201 (Weyerburg – Internet Archive; mit einem Nachtrag zum 6. Band: Schloßhof; c) Sebarn).
- Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 1284–1286.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schloss Weyerburg. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Weyerburg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 97. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.