Wiesmühle (Nabburg)
Wiesmühle Stadt Nabburg
| ||
---|---|---|
Koordinaten: | 49° 28′ N, 12° 11′ O | |
Höhe: | 367 m | |
Einwohner: | 5 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 92507 | |
Vorwahl: | 09433 | |
Lage von Wiesmühle in Bayern
|
Wiesmühle ist ein Ortsteil der Stadt Nabburg im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).[2][3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wiesmühle liegt etwa 830 Meter westlich der Bundesautobahn 93, 700 Meter nördlich der Staatsstraße 2040 und ungefähr 500 Meter nordöstlich von Nabburg auf dem Ostufer der Naab.[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wiesmühle (auch: Wisenmühl, Wisenmull, Wißmühl, Wismühl) wurde im Zins-, Steuer- und Giltbuch des Amtes Nabburg aus dem Jahr 1444 erstmals schriftlich erwähnt. Im Salbuch von 1473 wurden zwei Mühlen erwähnt, womit wohl die Ledermühle und die Wiesmühle gemeint waren.[4] Im Salbuch von 1513 wurde die Wiesmühle mit Mühlenzins von Weihnachtswecken und 24 Achtel Kornzins eingetragen. Die Wiesmühle wurde auch im Amtsverzeichnis von 1596 genannt. Im Türkensteueranlagsbuch von 1606 wurde Wiesmühle zusammen mit der Ledermühle veranlagt mit 2 Mühlen, 1 Pferd, 2 Ochsen, 2 Kühen und einer Steuer von 15 Gulden und 48 Kreuzer.[5]
Im Herdstättenbuch von 1721 erschien die Wiesmühle mit 1 Anwesen, 1 Haus und 1 Feuerstätte. Im Herdstättenbuch von 1762 erschien die Wiesmühle mit 1 Herdstätte und 2 Inwohnern. 1792 hatte die Wiesmühle 1 hausgesessenen Amtsuntertan. 1808 gab es in Wiesmühle 1 Anwesen. Die Mühle gehörte Johannes Gerstner. Sie hatte 6 Gänge und einen Ölstampf oder Leinschlag und zahlte eine Steuer von 1830 Gulden.[6][7]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Wiesmühle kam zur Obmannschaft Tauchersdorf. Zur Obmannschaft Tauchersdorf gehörten: Tauchersdorf, Namsenbach, Neusath, Wiesensüß, Perschen, Haselhof, Richtmühle, Kurmhof, Wiesmühle sowie die ämtischen Untertanen der Stadt Nabburg.[8]
Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Wiesmühle zum Steuerdistrikt Nabburg II. Der Steuerdistrikt Nabburg II bestand aus der Vorstadt Venedig, der Einöde Wiesmühle und der Stadtkammerwaldung Pirkig. Er hatte 25 Häuser und zusammen mit Nabburg I 1424 Seelen. Nabburg II hatte 200 Morgen Äcker, 56 Morgen Wiesen, 10 Morgen Holz, 6 Weiher, 30 Morgen öde Gründe und Wege, 5 Pferde, 10 Ochsen, 60 Kühe, 8 Stück Jungvieh, 20 Schweine.[9]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Wiesmühle 1842 zur Ruralgemeinde Diendorf. Die Gemeinde Diendorf bestand zunächst aus den Ortschaften Diendorf mit 23 Familien, Wölsenberg mit 8 Familien, Girnitz mit 10 Familien, Höflarn mit 9 Familien, Eckendorf mit 12 Familien, Kumpfmühle mit einer Familie, Bärnmühle mit einer Familie, Namsenbach mit 10 Familien und Perschen mit 19 Familien.[10] Seit 1842 wurde Wiesmühle als zur Gemeinde Diendorf gehörig verzeichnet und 1946 kamen die Ortschaften Haindorf, Haselhof, Neusath und Richtmühle aus der aufgelösten Gemeinde Neusath zur Gemeinde Diendorf hinzu.[11] Die Gemeinde Diendorf blieb bis 1975 bestehen und wurde dann nach Nabburg eingegliedert.[12]
Wiesmühle gehörte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zur Filialkirche Perschen der Pfarrei Nabburg, Dekanat Nabburg.[13][14][15]
-
Wiesmühle 2023
-
Wiesmühle (2018)
-
Wiesmühle (2018)
Einwohnerentwicklung ab 1864
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1864 | 17 | 6[16] |
1875 | 26 | 7[17] |
1885 | 37 | 5[18] |
1900 | 37 | 2[19] |
1913 | 29 | 3[14] |
1925 | 11 | 1[20] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1950 | 52 | 4[21] |
1961 | 25 | 6[22] |
1964 | 39 | 6[11] |
1970 | 40 | k. A.[23] |
1987 | 29 | 7[24] |
2011 | 5 | k. A.[1] |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ a b Wiesmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ a b Wiesmühle bei bavarikon.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 74
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 310
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 314
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 338
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 409
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 400
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 412
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 419
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 184 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 352 (Digitalisat).
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 98
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 701, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 858 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 864 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 735 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 543 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 276 (Digitalisat).