Wikipedia:Kurier/Ausgabe 9 2011
Mission: Der Kurier ist das Boulevardblatt der Wikipedia-Gemeinschaft. Nicht neutral, nicht enzyklopädisch, aber hoffentlich unterhaltsam und informativ berichtet er, was die Wikipedia gerade bewegt.
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Bewegung in der Debatte um den Bildfilter
In der Signpost der englischsprachigen Wikipedia erschien gestern ein Artikel, der sich für eine „local solution“ (Lösung vor Ort) für die deutschsprachige Wikipedia einsetzt. Der Autor begründet diesen Ausnahmeanspruch mit einer Reihe von spezifischen Faktoren. Zudem gab Sue Gardner am 22. September bekannt, dass sie im November Deutschland besuchen werde, um das Problem mit der deutschsprachigen Community zu diskutieren.
Wikimedia als globales Projekt und die deutschsprachige Region
Die Fürsprechenden des angekündigten Bildfilters führen unter anderem eine Sorgfaltspflicht gegenüber den Lesenden an. Wikipedia solle sich die Frage stellen, was den Rezipierenden hilft. Inhalte, die von der Nutzung des Projekts abhalten, seien keine Unterstützung für sie oder das Projekt. Zudem gebe es Gruppierungen mit gesonderten Anforderungen wie Menschen, die überzeugt seien, dass sie keine Bilder Muhammad ibn Abdullahs sehen dürften. Sie würden Wikipedia aber trotzdem nutzen wollen und haben bereits 454.129 Unterschriften in einer Onlinepetition gesammelt (thepetitionsite . com/2/removal-of-the-pics-of-muhammad-from-wikipedia). Auf allen Wikimedia-Projekten sollte es also möglich sein, nach dem Prinzip des „least astonishment“ (geringstes Erstaunen) Artikel aufzurufen. Dabei soll es auch möglich sein, Gewaltdarstellungen, Angsterweckendes und andere individuell abstoßende Bilder durch von Freiwilligen angelegte und gepflegte Kategorien für sich auszublenden.
Der Beitrag von Jan eissfeldt in der Signpost zeigt den spezifisch deutschen post-89er-Trend auf. Nicht nur, dass die auf absolute Netzfreiheit setzende Piratenpartei ihren Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus schaffte: Bereits vorher war die durch das Kinderpornographieargument stark emotionalisierte Einführung von Netzsperren durch das Kabinett Merkel I grandios gescheitert. Das Zugangserschwerungsgesetz wurde 2011 beerdigt.
Mittendrin sitzen die deutschsprachigen Benutzer*innen, die sich hauptsächlich aus den strapazierten „digital Natives“ (Digitalgebürtigen) zusammensetzen (wobei an dieser Stelle erlaubt sei, BASIC in die digitale Welt zu rechnen). Die DACH-Community bezieht eine extremistische Position, was die Wahrung der Grundprinzipien und besonders des neutralen Standpunkts betrifft. Diesen sieht sie durch die individuelle Privatgestaltung eines Artikels – zu dem fundamental die enzyklopädisch relevante Illustration gehört – gefährdet, wiewohl in technischer Hinsicht der Bildfilter nicht das Laden des Gesamtinhalts im Computer unterbindet, sondern sich nur zwischen diesen und das Ausgabegerät setzt und die Wahl zur Einblendung jederzeit offenlässt.
Im Gegensatz zur englischen Sprachausgabe setzt sich die Gemeinschaft der Wikipedians deutscher Sprache zudem hauptsächlich aus Personen zusammen, die sich real kennen und im überschaubaren geographischen Raum begegnen. Vor diesem Hintergrund der im globalen Maßstab homogenen und vertrauten Community hat sich die deutschsprachige Wikipedia zu einer der größten und qualitativ anspruchsvollsten Ausgaben entwickelt. Da scheint es nur fair, ihr einen Sonderstatus in der pluralistisch geprägten Wikimediawelt zuzugestehen und das Meinungsbild umzusetzen, in dem 86 Prozent der Teilnehmenden die Ablehnung der Einführung des Bildfilters in der deutschen Sprachausgabe fordert.
Sue Gardner, Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation, wird im November Deutschland besuchen und die Erkenntnisse der Foundation für eine bestmögliche Einbeziehung der verschiedenen lokalen Kulturen erörtern sowie für Anregungen der deutschsprachigen Community, ihre Projekte betreffend, ansprechbar sein. (sgth, 27.9.2011)
Leonardo Award 2011 an Jimmy Wales und Wikipedia
In Köln wurde letzte Woche der Leonardo Award for European Corporate Learning an Jimmy Wales und Wikipedia verliehen. Einerseits Geschäftsleute und Weiterbilder in der Wirtschaft, andererseits Wikipedianer – die Preisverleihung mit Pressekontakten und Foren wurde ein zaghaftes Kennenlernen einer jeweils anderen Kultur.
Da Jimmy Wales nicht selbst kommen konnte, nahmen drei Wikipedia/Wikimedia-Aktive mit Hintergrund im Bereich Bildung und Wissen den Preis in Empfang. Dabei vertrat Denis Barthel als Projektmanager den deutschen Wikimedia-Verein, Ziko van Dijk als Vorsitzender den niederländischen und Nando Stöcklin von der PH Bern die Wikimedia CH. Der Preisträger Wales habe, so die Begründung für die Auszeichnung, viele Menschen dazu gebracht, ihre Kreativität aktiv einzubringen. So habe er auch Unternehmen inspiriert, ihre Lernprozesse entsprechend zu verändern.
Es war erst das zweite Mal, dass der (undotierte) Preis verliehen wurde, erster Preisträger war Jacques Delors. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der Bundesbildungsministerin Annette Schavan und des Präsidenten des Europäischen Parlamentes Jerzy Buzek und wurde vergeben von einem Beirat aus Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft. In den Gesprächen rund um die Verleihung wurde deutlich, wie schwierig es für Unternehmen ist, die Phänomene Wikipedia und Freies Wissen zu verstehen sowie sich auf die Community einzustellen.
Ein Beispiel: Viele Unternehmen denken selbstverständlich daran, auf den Wikipedia-Artikel über sich selbst im eigenen Interesse Einfluss zu nehmen. Bei den Wikipedianern stoßen sie dabei auf berechtigte Abwehr. Auch der pfiffigste Geschäftsmann gibt aber sofort zu, dass er, wenn er sich über andere Unternehmen informiert, natürlich neutrale und objektive Artikel lesen will.
Zum möglichen Ansatz für eine Zusammenarbeit könnte die Tatsache werden, dass jedes Unternehmen heutzutage mit Medien umgeht. Alle präsentieren sich im Internet, fast alle haben Fotos von Produkten oder Dienstleistungen. Würde es nicht den Wert eines Artikels in beiderseitigem Interesse steigern, wenn ein Unternehmen historische Produktfotos freigibt?
Solche möglichen Schnittmengen von Wikipedia und Unternehmen auszuloten und in Diskussionen, Foren und Gesprächen zu thematisieren: Diese schwierige Aufgabe wird noch zu wenig angegegangen. Die Verleihung dieses Preises ist nicht zuletzt eine Einladung zu einem Dialog. (Z., DB (WMDE), 27.09.2011)
Sto Lat – polnischsprachige Wikipedia feiert Geburtstag
Heute vor zehn Jahren, am 26. September 2001 erfolgte in der polnischsprachigen Wikipedia der allererste Edit – ein Eintrag über die Titius-Bode-Reihe. Zehn Jahre später ist die polnischsprachige Ausgabe mit über 800.000 Artikeln die fünftgrößte Sprachversion und die größte der slawischsprachigen Wikipedias.
Aus diesem Anlass kamen am vergangenen Wochenende in Posen etwa 200 Wikipedianer aus ganz Polen, sowie aus Tschechien, Weißrussland, der Ukraine, Russland, Ungarn, den Philippinen und Deutschland zusammen. Das Programm in der Posener Alten Brauerei war vielfältig und spannend. Nicht nur gefeiert wurde, in dem umfangreichen Programm wurden viele große Fragen diskutiert, die die Wiki-Welt bewegen.
- Das Verhältnis zwischen Freiem Wissen und Wissenschaft – welche Gemeinsamkeiten haben Wissenschaftswelt und Wiki-Community, was unterscheidet sie? Wie könnten sie besser zusammenfinden?
- „Das weibliche Antlitz der Wikipedia“ – braucht die Wikipedia mehr Autorinnen? Wenn ja, warum?
- „Wikipedia – Fluch oder Segen des Übersetzers“ – dieser Vortrag beleuchtete Wikipedia als Übersetzungshilfe und veranschaulichte Schwierigkeiten, die sich aus inkonsistenten Übersetzungen ergeben.
- Einen wichtigen Platz im Programm hatten gesellschaftliche Fragen – Open Government, Transparenz, Forderungen nach Reform und Vereinfachung von Urheberrechten und Weiternutzung von Inhalten, wie auch das Verhältnis von Wiki und Politik insgesamt. Auch der kürzliche Erfolg der Piratenpartei bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus fand Beachtung.
Beachtlich waren auch die Videobotschaften zahlreicher polnischer Prominenter. Für besonderes Aufsehen sorgte die Grußbotschaft von Staatspräsident Bronisław Komorowski. In seiner Botschaft bekannte er sich als Nutzer der Wikipedia und empfahl allen, an dem Projekt eben aktiv teilzunehmen. Er hatte 2010 bei einer Pressekonferenz, bei einer Stellungnahme zum Nationalen Sicherheitsrat Polens, einen Ausdruck des entsprechenden Wikipedia-Artikels verwendet, statt von den Experten der Präsidentenkanzlei vorbereitete Unterlagen. Zu diesem Lapsus meinte er sinngemäß, wichtiger als die Herkunft sei die Korrektheit der Informationen. (Quellen: [1] [2])
Ein besonderes Highlight war auch die dreisprachige Ausstellung (polnisch, englisch, deutsch) Picture of the Year im Ausstellungsraum der Alten Brauerei, die, wie der Titel erahnen ließ, aus großen Farbdrucken (mit korrekter Lizenzangabe!) von Bildern des Jahres aus den Commons zusammengesetzt war. Intelligent war das GFDL-Problem gelöst: Die GNU Free Documentation License fordert auch bei Druckreproduktion die Beigabe des vollständigen Lizenztextes, was normalerweise die Druckreproduktion unmöglich macht. Bei den Großdrucken konnte dieser einfach auf die Rückseite gedruckt werden. ;-) (JR (W), 26.09.2011)
Wikipedia schreiben doch nur irgendwelche Leute?
Die Wikipedia-Benutzerumfrage 2011 fand unter anderem heraus, dass 60–80 % der Bearbeitungen in der deutschsprachigen Wikipedia von Menschen mit abgeschlossenem Studium erfolgen. Auch ein Doktortitel ist keine Seltenheit. Offen bleibt die Frage, in welchem Fachbereich die Autoren schreiben. Editieren sie querbeet, stürzen sich auf die Themen ihres Hobbys oder vertreten sie in der Wikipedia die Inhalte ihres Berufes?
Für die vorliegende Untersuchung wurde willkürlich die medizinische Versorgung von Schwangeren als Stichprobe herausgegriffen. In den Bereich fallen hauptsächlich neun Artikel, die weiter untersucht wurden. Der Versionsstand ist jeweils die letzte Bearbeitung im Jahr 2010. Zur Auswertung diente das Userscript WikiTrust in Version 0.5. Das Userscript zählt die Buchstaben, die von den einzelnen Autoren beigesteuert wurden.
In der folgenden Tabelle ist der Anteil an Zeichen von eindeutig identifizierten Medizinern und der von IPs aufgeführt:
Titel | Fachpersonen (%) | Anonym (% IPs) |
---|---|---|
First-Trimester-Screening | 80 | 13 |
Amniozentese | 6 | 77 |
Spina Bifida | 13 | 60 |
Nackentransparenz | 29 | 56 |
Serothorax | 78 | 0 |
Anastomose | 52 | 18 |
Humanes Choriongonadotropin | 34 | 6 |
Down-Syndrom | 8 | 52 |
Trisomie | 5 | 75 |
Die fehlenden Prozente zu 100 sind Autoren, von denen nicht durch ihre Benutzerseiten oder Kommentare ersichtlich war, auf welchem Gebiet sie beruflich arbeiten. Erstaunlicherweise wurde kein Autor gefunden, der definitiv nicht in der Medizin tätig ist. Für genauere Angaben müssten die Autoren befragt und die IP-Adressen so gut es geht verfolgt werden.
Unter den anonymen Bearbeitungen sind einige aus dem IP-Adressbereich von Unikliniken. Auf den Profilseiten mehrerer Ärzte steht, sie würden öfter auch als IP editieren.
Fazit: Die betrachteten Artikel wurden zu einem erheblichen Teil von Fachpersonen geschrieben. Es ist davon auszugehen, dass die von Laien geschriebenen Informationen gelesen und gegebenenfalls korrigiert werden. (netAction, 23.9.2011)
Europa lokal. Rückblick auf das zweite europäische RegioWikiCamp
Brest, die Stadt am „Ende der Welt“ (Finistère), zeigt seit den späten 1990ern Profil durch die Unterstützung Freier Software und Freien Wissens. Seit 2006 gibt es dort ein Regiowiki (www.wiki-brest.net), das als partizipative Bürgerplattform von der Stadtverwaltung initiiert wurde und von einer fest angestellten Moderatorin betreut wird. Dieses Projekt war das erste seiner Art in Frankreich, ein guter Ort also um dorthin alle einzuladen die an regionalem Freien Wissen interessiert sind. Von Freitag, 2. bis Sonntag, 4. September 2011 fand dort daher das zweite europäische RegioWikiCamp statt. Gastgeber war die Stadtverwaltung, organisiert wurde die Veranstaltung von der European Regiowiki Society, unterstützt durch die Stadtwiki-Gesellschaft und Wikimedia Deutschland.
Neben Vertretern der Regiowiki-Projekte Wiki-Brest, Wiki-Rennes, Wiki-Niort, Rhein-Neckar-Wiki, TÜpedia und dem Stadtwiki Pforzheim-Enz waren auch Beitragende von OpenStreetMap, Wikimedia Commons und Wikipedia in den Sprachvarianten Französisch, Deutsch, Englisch, Bretonisch und Spanisch mit von der Partie.
Auf der im BarCamp-Stil gehaltenen „Unkonferenz“ wurden folgende Sessions durchgeführt:
- Nutzung interaktiver Landkarten im Wiki-Rennes und Wiki-Brest.
- Video-Konferenz mit den Machern des Stadtwiki-Projekts im russischen Nischni Nowgorod (Ни́жний Но́вгород).
- Konzeption und Einführung eines Stadtwikis mit soziokulturellem Anspruch für die Stadt Niort im Département Deux-Sèvres.
- Strategien gegen Spam-Attacken durch Bot-Netze.
- Werkzeuge zum Sichern von Wikis (ohne Server-Zugang).
- Hugin, eine Open-Source-Software zum Erstellen großformatiger Panorama-Fotos.
- Augmented Reality – was geht schon, wo geht die Reise hin.
- Entstehungsgeschichte und Verbreitung der Stadt- und Regiowikis in deutscher Sprache.
- Integration von Multimedia-Inhalten.
- Nutzung von Wikipedia und Regiowikis im Unterricht.
- Möglichkeiten der OpenStreetMap-Integration in Wiki-Projekte.
- Diskussion über unterschiedliche Lizenzierung und Befreiung von Inhalten: Free Content and Content Liberation into and out of Regiowikis.
Als Rahmenprogramm organisierte die Stadtverwaltung Exkursionen zum Kunstmuseum („Musée des Beaux-Arts“), dem Hochseeschlepper „Abeille Bourbon“ und dem zur Erinnerungsstätte an den Zweiten Weltkrieg ausgebauten Zivilschutzbunker „L’abri Sadi Carnot“.
Dokumentation und weitere Fotos unter: wiki.regiowiki.eu/RegioWikiCamp_2011
(FV, 21.9.2011)
eLitstip-Geburtstag – Und los! Weiter geht’s!
Zwei Jahre ist es her, dass erstmals eine Gruppe von Wikipedianern zur Unterstützung ihrer Mitarbeit an der Wikipedia Zugriff auf elektronische Literaturdatenbanken erhielt. Seit dem Herbst 2009 konnten Zugänge für Biologie-Autoren im Rahmen einer Kooperation mit BioOne vergeben werden, weit über 100 Artikel wurden damit inzwischen angelegt, überarbeitet und verbessert. Umso erfreulicher ist es, dass die ursprünglich auf eine Laufzeit von 2 Jahren begrenzte Zusammenarbeit von BioOne um weitere zwei Jahre verlängert wurde, die Zugänge stehen also weiterhin bereit. Wer sich dafür interessiert, bisher aber noch keinen Zugang zu BioOne hat, kann sich an litstip@wikimedia.de wenden, die Zugänge werden schnell und unbürokratisch vergeben.
Die Kooperation mit BioOne diente auch als Modell für das eLitstip, den Schwerpunkt des Literaturstipendiums von Wikimedia Deutschland in diesem Jahr. Nachdem bereits Initiativen aus der Redaktion Chemie und des WikiProjekts Afrika im Lauf dieses Jahres zu entsprechenden Ergebnissen führten, sind es passend zum runden Geburtstag der Zusammenarbeit mit BioOne erneut Biologen, genauer gesagt Ornithologen, die den nächsten Akzent im eLitStip setzen: 9 „Ornis“ haben dank der Initiative von Toter Alter Mann am gestrigen Tag Zugänge zu „Birds of North America Online“ erhalten, einem Referenzwerk zum Thema nordamerikanischer Vögel.
Wir hoffen, dass dieses Beispiel weitere Autorengruppen ermutigt, mit ihren Wünschen an Wikimedia Deutschland heranzutreten. Je mehr, je besser, das Programm ist für euch da. Mehr Informationen zum eLitstip hier oder direkt unter litstip@wikimedia.de. Wir informieren gern und freuen uns auf die nächsten Anfragen. (DB_(WMDE), 20.09.)
Wikimedia Deutschland veröffentlicht Entwurf zum Wirtschaftsplan 2012
Heute veröffentlicht Wikimedia Deutschland den Entwurf des Wirtschaftsplans 2012. Damit soll allen Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben werden, die Planung des Vereins für das kommende Jahr mitzugestalten. Als PDF-Datei steht der Plan hier zur Verfügung, als Wiki-Text findet er sich hier im Forum des Vereins.
Ein spannendes Jahr 2012 liegt vor Wikimedia Deutschland. Die im Wirtschaftsplan entwickelten Aufgaben sind ambitioniert und die vorgestellten Ziele legen die Messlatte hoch. Als Verein werden wir diese Aufgaben nur gemeinsam angehen können, und nur gemeinsam werden wir unsere Ziele erreichen. Ein erster Schritt ist dieser Wirtschaftsplan: Er ist ein Entwurf – und man kann ihn ändern. Wie Wikipedia auch wird dieser Plan besser, wenn sich viele daran beteiligen, ihre Meinung sagen, ihre Vorschläge einbringen und ihre Ideen entwickeln. Hierzu besteht ab sofort eine Möglichkeit auf der Diskussionsseite hier im Forum.
Mitglieder des Vereins haben darüber hinaus die Möglichkeit, formale Änderungsanträge zum Wirtschaftsplan 2012 zu stellen, die dann auf der kommenden Mitgliederversammlung am 19. November 2012 in Hannover diskutiert und zur Abstimmung gestellt werden können. Diese müssen bis vier Wochen vor der Versammlung, also bis zum 21. Oktober 2012, ebenfalls im Online-Forum vorgestellt werden (siehe hier).
Zusätzlich laden wir in den kommenden Tagen in fünf Städten zum Wikimedia Forum, wo Vorstand und Geschäftsführung die Planung vorstellen und sie mit Mitgliedern und allen weiteren Interessierten diskutieren. Alle Informationen dazu findet ihr weiter unten auf dieser Seite. Weiterhin haben wir unter plan2012@wikimedia.de eine Email-Adresse für Rückmeldungen, Fragen und Anregungen eingerichtet. (DB (WMDE), 16.9.2011)
Wiki Loves Monuments: Halbzeit, Fleißpreise und Erlebnisse
Um Mitternacht war offiziell Halbzeit im Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments. Über 51.000 eingereichte Bilder, davon fast 8800 aus Deutschland, scheinen sogar 100.000 Bilder in den Bereich des Möglichen zu rücken. Allen Lesern sei an dieser Stelle die Galerie der letzten 20 Uploads ans Herz gelegt, die sich auch hervorragend als „Bildschirmschoner“ eignet.
Mittlerweile hat auch der Wettbewerb um die meisten Einsendungen begonnen, wie die Ranglisten für Deutschland, Österreich und die Schweiz zeigen. Interessant auch die europäische Rangliste, aus der auch hervorgeht, für wie viele und welche nationalen Wettbewerbe die Teilnehmer ihre Bilder hochgeladen haben.
Um diesen Fleiß zu belohnen, werden in Deutschland – zusätzlich zu den einhundert Qualitätspreisen, die durch die Jury vergeben werden – auch Preise für die Teilnehmer mit den meisten eingereichten Bildern vergeben, die allesamt von Calumetphoto gestiftet werden. Der Sieger erhält eine Sensorreinigung sowie einen Gutschein (119€) für die Teilnahme an einem Workshop des Anbieters nach Wahl. Auch der Zweitplatzierte darf sich über eine Sensorreinigung freuen. Ermittelt werden die Sieger nach Abschluss des Wettbewerbs über die oben verlinkte Statistik, der SternthalerBot, der gerade eine umfangreiche Bildspende einstellt, ist von der Teilnahme selbstverständlich ausgeschlossen.
Doch genug mit all der Statistik und den Zahlenspielereien: Worum es bei Wiki Loves Monuments in erster Linie geht, sind die vielen interessanten Entdeckungen, die man in der vermeintlich gewohnten und alltäglichen Umgebung macht. Ein Beispiel:
„Da gibt es den kleinen Friedhof in Köln Meschenich an der Trenkebergstraße. Ohne die Liste der Baudenkmäler hätte ich diesen Friedhof nie besucht und gesehen. Ganz versteckt in einer Wohnsiedlung […]. Irre schön, gepflegt und mit vielen Details aber auch Grabsteinen die Jahrhunderte alt und doch gut erhalten sind.“
Solche und ähnliche Geschichten werden noch bis in den Oktober hinein auf dieser Seite gesammelt. Die Organisatoren freuen sich über jeden Beitrag! (Cd, 15./16.9.2011)
Kleine Wikipedien: Wir können alles. Außer Hochdeutsch.
Nürnberg, im September: Welche Wikipedien gibt es noch außer der deutschsprachigen? Unter anderem die kleinen von Regionalsprachen und Dialekten, wie Alemannisch und Sorbisch. Wikimedia-Mann Johannes Rohr hatte die Vertreter zu einer Session auf der WikiConvention eingeladen, um Schwierigkeiten und Sorgen, aber auch Möglichkeiten zu erkennen.
Ziko van Dijk (der Schreiber dieser Zeilen) war mit Einführung und Moderation beauftragt worden. Er verwies auf die große Vielfalt der Wikipedia-Sprachversionen, jedenfalls nach Sprachverwandtschaften und Soziolinguistik. Vor allem ging es ihm darum, in Studien nicht allzu sehr der Computerstatistik zu trauen, sondern auf Gespräche mit Wikipedianern und die eigene Anschauung der Inhalte zu setzen.
Bina Meusl erweiterte die Einführung und ging auf die vielen Schwierigkeiten für kleine Sprachversionen ein. Als Mitglied des WMF-Sprachenkomitees war sie mit für die Einführung von Kriterien verantwortlich. Diese Kriterien muss eine Sprachversion erfüllen, wenn sie von der WMF eingerichtet werden will. Damals hat man eine Schwelle von zehn Mitmachwilligen eingeführt. Erfahrungsgemäß bleiben davon nur ein, zwei Leute hängen, daher sähe sie jetzt lieber eine Grenze von zwanzig.
Bunter Reigen oder immer die gleichen Probleme?
MichaWiki aus Sachsen stellte die sorbischen Sprachen und die beiden Wikipedien vor, Niedersorbisch und Obersorbisch. Verblüffenderweise sind viele Aktive dieser Wikipedien keine Muttersprachler, sondern Sprachinteressierte aus Deutschland und aus slawischen Nachbarstaaten. Tschechen greifen gern der obersorbischen, Polen der niedersorbischen Wikipedia unter die Arme. Zufällig oder nicht zufällig sprechen viele der deutschen Mitmacher auch Esperanto, wie MichaWiki selbst.
Sinnierer erklärte, was Bairisch bedeutet: nicht die Grenzen des Freistaates Bayern, sondern die Dialekte, die im Südosten Bayerns und in den meisten Teilen Österreichs gesprochen werden. Die bar.wikipedia.org hat Artikel in den verschiedenen Dialekten, die auch entsprechend gekennzeichnet werden.
Die Alemannen hatten ebenfalls die Dialektkennzeichnung, so Terfili, dies aber wieder aufgegeben. Die Probleme sind ähnlich wie bei den Baiern, und doch noch anders, unter anderem, weil die Aktiven aus unterschiedlichen Ländern kommen, in denen das Alemannische einen unterschiedlichen Status hat. Die Elsässer haben obendrein als Dachsprache nicht Deutsch, sondern Französisch.
Robby und sein Kollege kamen aus Luxemburg angereist. Er griff vor allem das bereits beschriebene Problem der wenigen Mitmacher auf, obgleich die Luxemburger mit etwa einem Dutzend noch recht gut aufgestellt sind. Luxemburgisch ist diejenige Nationalsprache des Großherzogtums, die im Bildungswesen am stiefmütterlichsten behandelt wird. Für die Wikipedia-Luxemburger war Wiki loves monuments ein ungeheurer Glücksfall, denn mit recht wenig Aufwand hat man ein prima Thema, um die Presse zu erreichen.
Purodha Blissenbach hat mit der ripuarischen Wikipedia allein schon das Problem, dass Ripuarisch ein Fachbegriff ist, den kein Mensch aus Köln und Umgebung kennt. Viele der Dialektsprecher seien schon älter, er selbst mit Mitte Fünfzig der Jungspund, und hätten Probleme mit der Technik. Auch das Ripuarische kennt unterschiedliche Dialekte, und auch die Wörterbücher des Kölnischen sind nicht einheitlich.
Konflikte größer im kleinen Maßstab
In der abschließenden Diskussion stellte sich heraus, dass die so Wikipedia-typischen Konflikte in kleinen Wikipedien noch einmal von anderem Kaliber sind. Wenn in der deutschsprachigen Wikipedia sich zwei streiten, bekommen viele das gar nicht mit. Aber bei Mitmacherzahlen von zwei bis zehn behindert dies oft die Arbeit der Sprachversion insgesamt. Purodha zufolge könnten manche Kölsch-Wikipedianer gar nicht zu Treffen gehen, denn da wäre ihre Anonymität in Gefahr. Und in der Folge fänden sie sich für ihre Beschimpfungen womöglich vor dem Richter wieder.
Johannes Rohr dankte den Teilnehmern herzlich für die inhaltlich und formal so unterschiedlichen Beiträge. Kann der Verein vielleicht helfen? Gibt es Interesse an eigenen Treffen, die der Verein ebenso wie Redaktionstreffen unterstützen würde? Wären Werbeblätter in der Sprache hilfreich, könnte man die überhaupt verteilen? Möglichkeiten sind vorhanden, doch die begrenzte Zeit der Aktiven erweist sich wahrscheinlich als bedeutendster Flaschenhals. (Z., 12.9.2011)
Neue Wikipedia-Nutzungsbedingungen
Zur Information: Zurzeit findet auf Foundation-Ebene eine Diskussion über die Einführung neuer Nutzungsbedingungen statt (Erläuternde E-Mail von der Mailingliste). Die Gemeinde fühle sich frei, an dieser Diskussion teilzunehmen:
Ein paar Kernsätze aus dem Eröffnungsstatement:
- As I see it, right now our present terms of use is not much more than a licensing agreement. It does not address a number of other subjects that are normally found in terms of use of other community-driven websites and that are often relevant for both legal and community reasons.
- What we would like to do is to invite you to read the draft, reflect on it, and leave your comments and feedback on the discussion page. We plan to leave this version up for at least 30 days;
Some key provisions:
[...]
- Roles and responsibilities: We feel we need to be honest with the community on a number of issues, including user liability.
- Free Licensing: We felt our present agreement is somewhat confusing on the free licensing requirements. The proposed agreement attempts to explain more clearly those requirements for editors.
- Harassment, threats, stalking, vandalism, and other long-term issues: The proposed agreement would make clear that such acts are prohibited. Novel for us, the agreement also raises the possibility of a global ban for extreme cross-wiki violations, a need that we have heard expressed from a number of community members. We will share that policy with the community in draft form shortly. Dealing with such matters is a process that we hope volunteers will continue to lead on a day-to-day basis.
Viel Spaß bei der Diskussion! :-) (Anneke, 12.9.2011)
Wer zunächst eine deutschsprachige Diskussion zum Thema sucht, findet diese in der Projektdiskussion (Wkpd, 12.9.2011)
Ergänzung: Eine unautorisierte deutsche Übersetzung befindet sich nun auf meta. Danke an Benutzer:Rosenkohl für diese Arbeit. (Anneke, 17.9.2011)
Literaturstipendium für alle – Einschränkung auf Fachbereiche aufgehoben
Der Wikimedia-Verein sponsort fleißigen Autoren teure Fachliteratur – Literaturstipendium heißt das. Von Anfang an, 2007, bis heute galt das nur für bestimmte Fachbereiche. Warum eigentlich, hieß es immer wieder. Nach Ansprachen und Diskussion auf der Diskussionsseite von Mbdortmund hat der Verein eingesehen: Wir wollen doch die Qualität der Wikipedia insgesamt fördern, die Begrenzung hat ausgedient.
So verkünden wir am heutigen Tage feierlich. Das Literaturstipendium steht ab sofort jedem Autor der Wikipedia zur Verfügung, der Erfahrungen in der Artikelarbeit aufweisen kann. Die Bindung an einen Fachbereich ist nicht mehr erforderlich.
Endlich kommt das Literaturstipendium allen zugute, denn alle Autoren tragen zum Erfolg der Website bei, alle haben das gleiche Recht auf Förderung. In diesem Sinn: Danke den Diskussionsteilnehmern für ihre Weisheit, und den Literaturstipendiaten für ihr Interesse! (DB (WMDE), 12.9.2011)
Nähere Informationen zum erneuerten Angebot findet ihr hier oder unter litstip@wikimedia.de.
Vorwürfe gegen Wiki-Watch „nachweislich falsch“!
Die von diversen Medien gegenüber der Arbeitsstelle Wiki-Watch an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und ihren Mitarbeitern Wolfgang Stock, Maximilian Kall und Johannes Weberling erhobenen Vorwürfe sind nachweislich falsch. Sagt jedenfalls Medieninformation Nr. 129-2011. Trotzdem verzichtet Wolfgang Stock auf die Leitung der Arbeitsstelle Wiki-Watch. Oder jedenfalls auf Zugriffsrechte auf der Internet-Plattform Wiki-Watch.de. Ob er und seine Mitarbeiter der Arbeitsstelle Wiki-Watch auch auf die Bearbeitungsrechte auf der Internet-Plattform wikipedia.org verzichten, ist hingegen nachweislich nicht bekannt.
Da „die Vorwürfe“ „nachweislich falsch“ sind, ist es bedauerlich, dass die Mitteilung nachweislich keine Hinweise darauf enthält, welche Vorwürfe nun eigentlich konkret geprüft wurden, wer sie geprüft hat und auf welche Art und Weise sie geprüft und offenbar zweifelsfrei widerlegt worden sind. So mancher Wikipedianer hat daher vermutlich trotz des nachweislich eindeutigen Untersuchungsergebnisses der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) nach wie vor seine Zweifel, und würde deshalb, speziell mit Blick auf die hauseigene Dokumentation, sicherlich die Behauptung unterschreiben, dass die Behauptung, die Vorwürfe gegen Wiki-Watch seien nachweislich falsch, nachweislich falsch ist. (X-W, 12.9.2011)
Plagiatssoftware überlisten? Gebraucht mehr Umlaute!
Nürnberg, im September: Trotz traurigem Thema war Stimmung im Raum bei Debora Weber-Wulff. Die Berliner Informatik-Professorin und deutschlandweit bekannte Plagiatsexpertin lud auf der WikiConvention dazu ein, „Plagiatsjäger in 60 Minuten“ zu werden.
Es war nicht Deboras Schuld, dass die Stunde von Unfähigkeit durchzogen war. Unfähigkeit von Studenten, richtig zu zitieren. Unfähigkeit von Nichtwissenschaftlern, die Verwerflichkeit von Plagiaten einzusehen. Unfähigkeit von Plagiatssoftware, Plagiate zu erkennen. So hatte sie mehrmals solche Software getestet, mit haarsträubenden Ergebnissen.
Das fängt schon mit der Benutzerunfreundlichkeit der oftmals teuren Software an. Unbrauchbar aus diesem Grund nennt sie Software, die von zwei Informatiker(innen) ihres Instituts nicht verstanden wird. Gern testet sie auch den Support, also die Kundenbetreuung bei Fragen und Problemen. Mailt sie unter ihrem richtigen Namen, so wird die gnädige Frau Professorin innerhalb von fünfzehn Minuten kontaktiert. (Ihren Titel gibt sie zwar nicht an, aber ihr Ruf eilt ihr voraus.) Mailt sie unter Pseudonym oder einfach als Debbie, dann dauert die Antwort Tage oder kommt nie.
Plagiatssoftware wäscht Guttenberg rein
Umsonstprogramme taugen gar nichts, Teuerprogramme fast gar nichts, so ihr Fazit. Bei einem Programm reichte ein Umlaut aus, um den Suchtext zu unterbrechen. Die Doktorarbeit von Freiherr zu Guttenberg war den Programmen zufolge nur zu einem Prozent plagiiert. Eine Software hatte nach überaus lang andauernder Suche immerhin fünf Prozent gemeldet.
Der anwesende Wikia-Verwalter Tim Bartel erklärte dabei, dass gerade diese Doktorarbeit die Plagiatsjäger ausgesprochen motiviert habe, weil auf fast jeder Seite etwas zu finden war. Anwesend war übrigens auch der berühmt gewordene Wikia-Benutzer Goalgetter, der Initiator des VroniPlag Wikis.
Debora urteile in Zeitungsinterviews doch ziemlich lax über erwischte Studenten, meinte der Kurier-Korrespondent. Die Professorin entgegnete, dass Studenten sich in einer Lernsituation befänden und daher auch eine Fürsorgepflicht der Unterrichtenden greife. Das Studium sei die Zeit zu lernen und zu üben. Etwas anderes sei natürlich ein Plagiat, das jemand begeht, der einen Abschluss hat. Denn der soll das Zitieren schließlich beherrschen, sonst verdiene er den Abschluss gar nicht.
Der Korrespondent erfrechte sich doch noch zu augenzwinkern, dass auch das Abitur ein Abschluss ist. (Z., 11.9.2011)
„Kürzlich hat ein Universitätsprofessor gefragt: Beim VroniPlag Wiki tippt wohl einer alles mit der Schreibmaschine ab und stellt das dann ins Internet? Nein, habe ich ihm erklärt, das sieht nur so aus, weil so ein Schriftsatz gewählt worden ist.“
WikiConvention: So weit die deutsche Zunge klingt
Nürnberg, im September: Rob Irgendwer war geschafft, aber glücklich: „Super Veranstaltungsort, super Leute, die Teilnehmer so fantastisch hilfsbereit, besser ging's nicht.“ Der Leiter des Orga-Teams war mit seiner Meinung nicht allein: Eine angenehme Atmosphäre begleitete ein überaus buntes Programm. Der gesamte deutsche Sprachraum war vertreten, mit altbekannten und neuen Gesichtern.
Eine Leistungsschau nannte man die Skillshare im letzten Jahr im norddeutschen Lüneburg. Ein solches großes Wochenendtreffen hatte den Mitmachern der Wikipedia und anderer Wikis seit langem gefehlt. Würde es gelingen, die Fackel aufzunehmen, die Nadine damals entzündet hatte? Ein Fähnlein sprach mit Nadine, unter anderem mit der Wikimedia Deutschland und mit den Communitys, und im Juni 2011 wurde die WikiConvention angekündigt: 9. bis 11. 9. '11.
Eine schmucke Riege von Fremdenführerinnen wie in Lüneburg konnten Rob, Henriette, Achates und die anderen nicht aufbieten. Doch die WikiConvention setzte mit Umfang und Programm neue Maßstäbe, so dass eher befürchtet werden muss, dass ein neues Orga-Team von den Ansprüchen abgeschreckt werden könnte. Umso wichtiger wäre ein breites Echo in den Wiki-Communitys, und eine anziehende Idee für eine andere Stadt, gut erreichbar für Deutschland, Österreich und die Schweiz. (Z., 11.9.2011)
20.000 Bilder in 7 Tagen
Noch nicht ganz eine Woche ist es her, dass pünktlich um kurz nach Mitternacht am 1. September die ersten Beiträge für Wiki Loves Monuments ihren Weg ins freie Medienarchiv Wikimedia Commons fanden. Mittlerweile wurden schon mehr als 20.000 Fotos aus 16 europäischen Nationen hochgeladen, von denen die allermeisten eine große Bereicherung für die Wikipedia darstellen, wovon sich auch jeder selbst überzeugen kann. Empfehlenswert ist auch der Upload-Ticker, der stets die letzten 20 Uploads anzeigt.
Aktuell liegt die Schweiz bei der Anzahl der Fotos vorne, was aber daran liegt, dass dort schon seit Anfang Juli hochgeladen werden darf. Deutschland liegt mit zur Zeit 3150 Denkmalfotos hinter Frankreich auf dem dritten Platz, dann folgen fast gleichauf die Niederlande und Spanien mit etwa 2100 Bildern. Österreich liegt mit knapp 750 Dateien fast gleichauf mit Rumänien und Portugal im Mittelfeld.
Doch diese hohen Zahlen sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch viel zu tun ist: Selbst in dem Fall, dass jedes der für Deutschland hochgeladenen Fotos ein anderes Bau- oder Kulturdenkmal zeigen würde, wären gerade einmal 4 Promille aller deutschen Denkmäler mit einem Foto dokumentiert. Auch zusammen mit den schon auf Commons vorhandenen Bildern dürften wir kaum bei einem Prozent liegen.
Das soll aber kein Grund zur Trauer sein oder gar das unerwartet gute Ergebnis der ersten Wettbewerbswoche schmälern. Vielmehr sollte jeder einzelne einen Blick auf die Denkmallisten seines Wohnorts werfen und sich eine Digitalkamera schnappen – und nein, es muss keine Spiegelreflex sein, eine ganz normale „Knipse“ genügt. Ebenso willkommen sind Bilder aus dem letzten Urlaub oder dem eigenen Archiv, solange sie selbstgemacht sind. Ausgangspunkt für den Upload ist diese Commons-Seite. Für alle, die viele Bilder hochladen oder auch generell gerne auf bewährte Werkzeuge setzen gibt es auch eine Anleitung für Erfahrene.
Nicht zuletzt sei an dieser Stelle auch nochmal auf die zahlreichen Veranstaltungen hingewiesen, die im Rahmen des Wettbewerbs organisiert werden. So stehen am Wochenende große Aktionen in Fürth und Wennigsen an, ebenso in Kooperation mit dem Silberwissen-Projekt von Wikimedia Deutschland ein Workshop in Groß Kreutz im Landkreis Potsdam-Mittelmark. (Cd, 7.9.2011)
Die Ergebnisse zum Referendum des Bilderfilters sind da!
Wie schon berichtet, gab es von 15. August 2011 bis zum 30. August 2011 ein Referendum zum Bilderfilter, bei dem ein Benutzer einstellen kann, welche Bilder er sehen will und welche nicht. Die Ergebnisse sollte es schon zum 1. September geben, der Termin wurde aber auf den 3. September 2011 verschoben. Aus deutscher Sicht gesehen (MESZ) sogar heute erst um etwa 3:00 Uhr. Die Ergebnisse sind erstmal in einer englischen Version verfügbar. Hier einige Hauptfakten: Das Referendum lief, wie schon gesagt, 15 Tage. Es gab insgesamt 24.146 Stimmen, wovon 123 Stimmen vom Ausschuss wegen Mehrfachabstimmung gestrichen wurden und es drei Teststimmen gab. Also wurden 24.023 Stimmen akzeptiert. Die Abstimmung wurde via SecurePoll (Sichere Abstimmung) auf einer externen Seite durchgeführt.
Die Ergebnisse
Man konnte in den 6 Fragen auf einer Skala von 0-10 (0=stark dagegen – 5=neutral – 10=stark dafür) abstimmen. Dazu konnte man auch „?“ auswählen, wenn man sich nicht entscheiden konnte bzw. man nicht genug Informationen hatte.
Da das einzelne Aufschreiben zu aufwändig und überflüssig wäre, hier eine Version mit Diagrammen.
- Es ist wichtig für die Wikimedia-Projekte, Lesern diese Funktion anzubieten.
- Es ist wichtig, dass die Funktion sowohl für angemeldete als auch für nicht angemeldete Benutzer verfügbar ist.
- Es ist wichtig, dass Leser Bilder melden oder markieren können, die sie als kontrovers betrachten, die aber nicht in diesem Sinne markiert sind.
- Es ist wichtig, dass der Zusatz kulturell neutral ausgeführt wird
- Soweit möglich soll ein globaler, multikultureller Standpunkt eingenommen werden.
- Es ist wichtig, dass das Ausblenden rückgängig gemacht werden kann. Lesern muss auch die Möglichkeit geboten werden, ihre Meinung zu ändern.
- Es ist wichtig, dass es die Funktion den Lesern schnell und leicht ermöglicht die Arten von Bildern auszuwählen, die sie verstecken möchten (beispielsweise 5–10 Kategorien), so dass sie z. B. Bilder mit sexuellem Inhalt ausblenden, aber Bilder mit Gewalt zulassen können.
Endergebnis
Im Hinblick auf die Beurteilung der Bedeutung des Filters von den Befragten wurde eine weitere Analyse durchgeführt. Die durchschnittliche Abstimmung über diese Frage war 5,74 und die mittlere Stimme war 6, was darauf hinweist, dass eine größere Zahl von Befragten diese wichtiger als unwichtig sieht, obwohl der Unterschied nicht überwältigend ist. Von den 8464 Wählern (35,6 % von den 23.754), die entweder mit „0“ oder „10“ stimmten, wählten 4791 Wähler (56,6 %) „10“ und 3763 Stimmen (43,4 %) wählten eine „0“.
Ein Meinungsbild
Kurz nach dem Start des Referendums wurde in der deutschsprachigen Wikipedia ein Meinungsbild gestartet, welches den Bilderfilter verhindern soll. Schon in einer frühen Version kann man erkennen: Die Community in der deutschsprachigen Wikipedia wird sich wohl gegen den Filter entscheiden (230:43:14).
Hinweise
Dies ist nur eine Kurzfassung des gesamten Ergebnisses. Es ist unter dieser Seite verfügbar. Die Übersetzung kann besonders im Endergebnisteil Übersetzungsfehler beinhalten. Eine deutsche Version der Ergebnisse wird im Laufe der nächsten Zeit hier veröffentlicht werden. (iw u. I-ius, 4.9.2011)
30 Tage, 750.000 Denkmäler, 100 Preise: Wiki Loves Monuments in Deutschland
Pünktlich um Mitternacht fiel heute, am 1. September 2011, der Startschuss für Wiki Loves Monuments. Von jetzt an sind 30 Tage lang alle aufgerufen, Bilder europäischer Kultur- und Baudenkmäler auf Commons hochzuladen und damit die zahlreichen Denkmallisten zu illustrieren. Auch Nicht-Wikipedianer sind herzlich eingeladen, dank dem eigens eingerichteten Upload-Assistenten muss sich niemand mit Kategorien und Lizenzen herumschlagen, in die österreichischen und in die Bremer Listen wurde zudem ein vereinfachter Uploadlink integriert.
Auch die Preise – vergeben von der Jury – können sich sehen lassen: Der Sieger des deutschen Wettbewerbs erhält einen von Wikimedia Deutschland gestifteten Gutschein für Fotoausrüstung im Wert von 400 €, der Fotograf des zweitplatzierten Bilds darf sich über einen einstündigen Tragschrauberflug an einem Ort seiner Wahl freuen. Für die Plätze drei bis fünf stiftet Pixum großformatige Fotodrucke ihres Siegerbilds auf Acryl, die Plätze sechs bis zehn werden mit Büchern von O’Reilly belohnt, bis zum hundertsten Platz erhalten die Gewinner großformatige Drucke ihrer Bilder. Außerdem benennt die Jury das beste Bild aus jedem Bundesland; die Landessieger erhalten eine Ausgabe des neuen Wikipedia-Buches. Dazu kommen in einigen Ländern weitere Buchpreise von Partnern.
Die ersten zehn Bilder des deutschen Wettbewerbs gehen zudem – wie auch die Top Ten aus Österreich, der Schweiz und allen anderen teilnehmenden Nationen – in den europäischen Wettbewerb. Entscheidend ist beim Hochladen übrigens nicht die Nationalität des Teilnehmers, sondern in welchem Land das abgebildete Denkmal steht. So können auch die Fotos aus dem letzten Urlaub eingereicht werden, sofern sie noch nicht auf Commons zu finden sind. Genaueres ist auf der Seite zu den Regeln erklärt.
Das Organisationsteam um elya und Cirdan wünscht allen Wikipedianern viel Erfolg und freut sich auf zahlreiche Denkmalfotos! Oder, um es mit den Worten des niederländischen Initiators Effeietsanders zu sagen: „It’s party time!“ (Cd, 1.9.2011)
Meilenstein 2000 Exzellente Artikel
In den späten Abendstunden des 29. September 2011 ist es gelungen, den bzw. die beiden Artikel Bertha Lou und Pfälzerwald als Exzellent auszuwerten, die ihren Beitrag dazu leisten, dass aktuell 2000 Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia die Auszeichnung tragen dürfen. Rein technisch ging das natürlich nicht ganz gleichzeitig, es gibt jedoch noch kein Regelwerk, das dem Auswerter vorschreibt, in welcher Reihenfolge ausgewertet werden muß, insofern Kandidatur vom gleichen Tag und Auswertung auch am gleichen Tag, also beides Gewinner. Besonders erfeulich für mich war dabei, dass bei beiden Artikeln mit sehr unterschiedlicher Versionsgeschichte einer noch keine zwei Monate alt und der andere ein etwas angestaubter Lesenswerter seit 2005 war und insbesondere mit ExzellentBenutzer:Krächz und Benutzer:AF666 zwei verdiente KALP-Kollegen involviert waren, was wiederum die Leistung von Benutzer:H. Schreiber nicht schmälern soll. Ein Dankeschön an dieser Stelle auch an alle anderen Autoren, Reviewer, Bewerter und Auswerter, ohne deren fleißige Beiträge die 2000er-Marke nicht möglich gewesen wäre. (vux, 30.09.2011)
Kurzer Test für den Fundraiser 2011
Am Freitag, den 30. September wird um 14:00 Uhr der erste einstündige Test für den kommenden Fundraiser stattfinden. Das Jimmy-Wales-Banner wird dabei ausschließlich anonymen Nutzern angezeigt. Warum der Test stattfindet und warum noch weitere durchgeführt werden, erfahrt ihr hier. (TM (WMDE), 29.09.2011)
Informationen aus dem Wikimedia-Universum
Wikimedia Deutschland veröffentlicht ab heute über die Vereinsmailingliste wöchentlich eine Zusammenfassung der Ereignisse aus dem Wikimedia-Universum (Erste Ausgabe). Wer die Liste nicht abonniert hat, kann die entsprechenden Mails trotzdem über das Web-Archiv lesen. (Anneke, 28.9.2011)
Übersetzer für den Fundraiser 2011 gesucht
Wer beim Übersetzen der Banner für den Fundraiser 2011 mithelfen möchte, kann sich hier eintragen. (A, 27.9.2011)
Viertes Treffen der Redaktion Medizin
Vom 23. bis 25. September 2011 fand das vierte Treffen der Redaktion Medizin (RM) in Marburg statt. Eingeladen und organisiert hatte in diesem Jahr M.ottenbruch, und insgesamt 8 Redaktionsmitglieder konnten sich am Wochenende freimachen. Es war ein sehr effizientes Treffen, das vor allem der Optimierung der Redaktionsarbeit diente. Mit Bedauern wurde festgestellt, dass drei der beim letzten Treffen initiierten Projekte entweder eingeschlafen sind oder keine Zustimmung der Community erfuhren. Neu eingeführt wurde ein Wanderpokal für Neuanlagen – die Missing Article Trophy. Es wurden auch Wege zur Lösung des Nachwuchsproblems erörtert. Stolz sind wird darauf, dass die RM – trotz eines kleinen Mitarbeiterstabs und eines großen Artikelbestands – bei der Nachsichtung der Artikel eine Spitzenposition einnimmt. (u.g., 26.9.2011)
100.000 Denkmalbilder
Fünf Tage vor Ende des Wiki-Loves-Monuments-Wettbewerbs ist die Zahl von 100.000 eingereichten Bildern von Denkmalen in den 18 Teilnehmerländern überschritten worden. Die meisten Bilder, 16.800, gibt es derzeit von deutschen Monumenten. Frankreich folgt mit 15.600, die Niederlande mit 10.300 und Spanien mit 10.100. Österreich hat 8100, die Schweiz 6100 Fotos. Nach Intensität (Fotos pro 1000 Einwohner) führt Andorra mit 10,4, Estland folgt mit 1,68. Österreich hat 0,97, die Schweiz 0,79 und Deutschland 0,20 Fotos pro 1000 Einwohner. Aa (26. 9.) P. S.: Mittlerweile hat der Wettbewerb den bisherigen Guinness-Weltrekord für das Sammeln von Bildern in einem bestimmten Zeitraum überflügelt. DH (30. 9.)
Office-Hour zur Bildfilterdiskussion
Von Zeit zu Zeit veranstaltet die Wikimedia-Foundation sogenannte Office-Hours im IRC (Termine hier). Hier können Community-Mitglieder Fragen stellen und Feedback geben. Am 22. September fand ein Chat mit Sue Gardner statt, an dem Mitglieder der deutschen Community ihre Sichtweise darstellten. Wer sich für das Protokoll des Chats interessiert, kann dies hier nachlesen. (Anneke, 23.9.2011)
Babel-Erweiterung freigeschaltet
Mit den Babelbausteinen für Benutzerseiten kann man seine Sprachkenntnisse öffentlich machen. Oder die Sprachkenntnisse, die man gern hätte. Auf jeden Fall sind die Bausteine praktisch, um herauszufinden, mit wem man wie kommunizieren kann. Das dachten wohl auch die Entwickler. Funktionierten die Babels bisher mit Hilfe von selbstgebastelteten Vorlagen, gibt es bereits seit längerer Zeit eine MediaWiki-Erweiterung, die diese Boxen erzeugt. Seit heute auch in den MediaWikis: The Babel extension is being deployed on Wednesday (sp, 21.9.2011)
Neu: Der Geburtstagstisch
Wer kennt das nicht? Man möchte einem befreundeten Wikipedianer etwas schenken, aber man weiß nicht was. Ein materielles Geschenk kommt meistens nicht in Frage und kann zu unpersönlich wirken, und ein Glückwunsch auf der Diskussionsseite allein mag zu wenig erscheinen. Um dieses Bedürfnis nun entsprechend zu befriedigen, gibt es ab sofort den Wikipedia-Geburtstagstisch. Er stellt eine Analogie zum Hochzeitstisch dar, ist aber ein bisschen anders gestrickt: Wünscht sich ein Wikipedianer ein paar Artikel zum Geburtstag, kann er einen Geburtstagstisch aufstellen: hier sammelt er seine Artikelwünsche. Ein anderer Wikipedianer kann sich nun ein Lemma raussuchen und einen Artikel dazu schreiben. Zum Geburtstag werden alle fertigen Artikel in den Artikelnamensraum verschoben – und der Beglückwünschte hat Grund zur Freude. Die Seite steht offen und wartet nun auf viele neue Artikel, die sowohl dem Geburtskind als auch der Enzyklopädie Freude machen. (SSS, 19.9.2011)
Viertes Arbeitstreffen des Portals Berge und Gebirge
Das diesjährige Arbeitstreffen des Portals Berge und Gebirge fand mit vier Autoren vom 16. bis zum 18. September auf der Rüsselsheimer Hütte in den Ötztaler Alpen statt. Auf der Tagesordnung stand das Thema Bebilderung von Artikeln, welche historischen Werke werden im Jahr 2012 gemeinfrei, welche Lizenzen sollen sinnvollerweise verwendet werden und welche Bilder haben zwar einen ästhetischen, aber keinen enzyklopädischen Wert. Dies wurde auch im Zusammenhang mit dem Fotowettbewerb Wiki loves monuments diskutiert. Zur Sprache kam außerdem die Struktur des Geografie-Kategoriensystems mit seinen Schwächen. Einen breiten Raum in der Runde nahm die Diskussion über die Relevanz von sogenannten Landmarken ein. Das Unterhaltungsprogramm des Treffens bestand am Samstag aus der gemeinschaftlichen Besteigung der Hohen Geige über den Westgrat und einem Besuch im Klettergarten im Umfeld der Hütte. (Schlesinger, 19.9.2011)
Buchtitel revisited
Im Kroeg der niederländischsprachigen Wikipedia hieß es, das neue Buch Alles über Wikipedia habe wohl einen fehlerhaften Titel erhalten. Es müsse lauten: Wikipedia über alles. (Z., 18.9.2011)
2. Runde Community-Projektbudget
Die 2. Runde für das Community-Projektbudget startet. Bis zum 14. Oktober 2011 muss sich jeder, der einen Antrag stellen will, in die Antragsliste eintragen. Dazu benötigen wir nur einen Projektnamen, den Namen des Antragstellers und eine E-Mail-Adresse. Es besteht aber keine Verpflichtung, den Antrag auch einzureichen. Umgekehrt werden aber Anträge, die nicht in der Antragsliste stehen, nicht angenommen. Die Antragsliste dient der besseren Planung des ehrenamtlich arbeitenden Ausschusses. Die vollständigen Unterlagen müssen spätestens bis zum 28. Oktober 2011 eingereicht werden. Dieser Stichtag wird als Ausschlussfrist verstanden, d.h. nach dem genannten Stichtag eingereichte Unterlagen werden im aktuellen Auswahlverfahren nicht mehr berücksichtigt. Alle weiteren Informationen gibt es auf der Projektseite. (Olaf Kosinsky (WMDE), 16.9.2011)
.hist 2011
Ich verweise schlicht auf meinen Beitrag zur Tagung .hist 2011 – Geschichte im digitalen Wandel im Wikimedia-Blog, um ein Crossposting zu vermeiden. (MC, 16.9.2011)
Video zur Podiumsdiskussion Bildfilter
Begleitend zu den aktuellen Debatten um die Einführung eines Bildfilters seitens der Wikimedia Foundation fand auf der diesjährigen WikiCon eine Podiumsdiskussion zum Thema statt. Das dazugehörige Video ist seit heute auf Commons verfügbar. Videos von weiteren Veranstaltungen der WikiCon finden sich in den nächsten Tagen in der entsprechenden Kategorie. (Anneke, 15.9.2011)
theopenglobe.org – Fork der en-Wikinews online
Heute gab Tempodivalse auf mehreren Mailinglisten bekannt, dass ein Teil der englischsprachigen Wikinews-Community mit einem Fork online gegangen ist. http://theopenglobe.org ist das Projekt, das viel Zuspruch und gute Wünsche zum Start erhielt. Tempodivalse erklärt die Gründung des Forks mit dem aggressiven Projektklima und den zu hohen Qualitätsansprüchen, die es unmöglich machen, zeitnah zu aktuellen Themen zu berichten. Auf der Wikinews-Mailingliste werden die bestehenden Standards derweil verteidigt. Warten wir gespannt, ob theopenglobe das schafft, was weder en- noch de-Wikinews bisher erreichten: Eine wichtige und gelesene Ergänzung zu den etablierten online-Nachrichtendiensten zu werden. (lzy, 13.9.2011)
Juroren für Wiki Loves Monuments in Österreich gesucht
Um die tausenden Fotos die für Wiki Loves Monuments in Österreich zu sichten, bevor sie an die Jury aus externen Experten weitergeleitet werden, suchen die Organisatoren Kandidaten für eine Vorjury. Für jedes Bundesland werden zwei Wikipedianer gesucht, die diese Aufgabe übernehmen möchten. Interessierte können sich auf dieser Seite eintragen, auch Vorschläge sind dort hochwillkommen. (Rg/Cd, 10.9.2011)
JSTOR gibt Zugang zu alten Texten frei
JSTOR hat entschieden, den Zugang zu inzwischen gemeinfreien Journaltexten freizugeben. Dies bedeuet, daß nun jedermann auf veröffentlichte Texte zugreifen kann, die vor 1870 erstveröffentlicht wurden (oder vor 1923, falls dies in den USA erfolgte). Auch wenn der Forschungsstand vieler der fast 500.000 betroffenen Artikel veraltet sein dürfte, ist zu hoffen, daß in dieser etwa sechs Prozent des gesamten JSTOR-Bestandes umfassenden Artikelsammlung (PDF) der eine oder andere Text enthalten ist, der als zeitgenössische Quelle in Biographien oder geschichtliche Darstellungen genutzt werden kann und sonst schwer zugängliche Informationen enthält. (MaB, 9.9.2011)
Von Anton bis Zylinder
Hier mal der Mitschnitt des Keynote-Vortrages, den ich im Rahmen der DeLFI 2011 Konferenz in der TU Dresden halten durfte. (sk, 8.9.2011)
Schwesterprojekte: Meilenstein in Wikisource
Heute wurde ein enormer Meilenstein erreicht: Alle 26.380 Artikel der Allgemeinen Deutschen Biographie („ADB“) sind mindestens einmal korrekturgelesen worden. Begonnen am 24.08.2005, hat es also 6 Jahre bis zu diesem Meilenstein gedauert. Momentan sind aber auch schon fast 5.000 Artikel im Bearbeitungsstand „fertig“, das heißt, sie sind
- zweimal korrekturgelesen
- sofern vorhanden, mit dem Wikipedia-Artikel verlinkt
- intern innerhalb der ADB verlinkt
- sofern zutreffend, mit einer PND-Nummer versehen.
Hoffen wir mal, dass es nicht bis September 2017 dauert, bis dieses Projekt abgeschlossen wird. (Anneke, 8.9.2011)
Hinweis: Die Vorlage wurde nach Vorlage:Laufendes Ereignis verschoben. --Tommes ✉ 17:01, 26. Apr. 2019 (CEST)
Diese Vorlage ist heute online gegangen. Sie dient dazu, um laufende Veranstaltungen als solche zu kennzeichnen und auf die möglicherweise fehlende Aktualität der Daten hinzuweisen. Man kann angeben, um was für eine Veranstaltung es sich handelt und wie lange sie noch läuft. Das Ergebnis lässt sich zurzeit unter Vuelta a España 2011/Etappen (Achtung, lange Ladezeit!) betrachten. (I-ius, 4.9.2011)
Nach dem Wikipedia-Prinzip!
Peter Schrak von der Breitbandinitiative Kärnten kennt sich zwar mit Trachtenanzügen nicht so aus, dafür aber umso besser mit der Wikipedia. Sein Internetportal www.kaernten-chronik.at funktioniere nämlich nach dem Wikipedia-Prinzip: „Laien bringen ihr Wissen ein, Experten checken alles und dann geht die Info online.“ Da staunt der Laie und der Experte wundert sich. (Z., 4.9.2011) Nachdem ich als echter Kärntner Laie mich dort vor zwei Wochen angemeldet und ein paar Verbesserungen gemacht habe, warte ich bis heute vergeblich, dass irgendwer meine Änderungen sichtet. Ein Hinweis auf der Disku eines admins blieb auch unbeantwortet. Wer offenbar glaubt, man muss nur ein Wiki installieren muss und dann gehts zu wie bei uns, der irrt gewaltig. (Hu, 2.10.2011)
Den Bots in den Kopf geschaut
Nachdem sich wissenschaftliche Studien bis jetzt immer nur mit den Menschen hinter der Wikipedia beschäftigt haben, hat ein Forscherteam auch mal unsere kleinen Helferlein mit einer Studie gewürdigt. Schließlich editieren sie inzwischen ebensoviel wie IPs. (DaB., 1.9.2011)
Wiki-Love nun auch in Commons
Nun kann man auch auf Commons einfacher „Danke“ sagen – nachdem die WikiLove-Erweiterung in der englischsprachigen Wikipedia seit einiger Zeit läuft, wurde sie nun auch für die Commons aktiviert – der beste Zeitpunkt, sich mal bei ein paar Leuten für gute Bilder, Bildverwaltung und andere Dienste zu bedanken. (nec, 1.9.2011)