Wikipedia Diskussion:Schiedsgericht/Wahl/Mai 2017/Mautpreller
Angenommen,
[Quelltext bearbeiten]du würdest gewählt und müsstest dann feststellen, dass ein oder mehrere andere Schiedsrichter politische, religiöse oder ethische Meinungen haben, die das Gegenteil von deiner Meinung sind. Angenommen, du könntest diese Meinungen beim besten Willen nicht nachvollziehen. Wie würdest du reagieren? Würdest du beispielsweise versuchen, die Äußerungen dieser Personen einfach zu ignorieren? Oder würdest du aus aus Wut oder weil du eine konstruktive Zusammenarbeit im SG nicht mehr für möglich hältst oder aus anderen Gründen das Schiedsgericht verlassen? Würde es für deine Reaktion generell einen Unterschied machen, ob die (große) Mehrheit der Schiedsrichter deine Meinung teilt oder ablehnt? Würdest du von einem Schiedsrichter, der immer wieder mit anderen Schiedsrichtern in Konflikt gerät, erwarten, dass er das Schiedsgericht verlässt? Und würdest andererseits du das Schiedsgericht verlassen, wenn mehrere Schiedsrichter drohen, ansonsten ihrerseits das SG zu verlassen? Ich bin gespannt auf deine Antwort.
Die Fragen sind übrigens alle ernst gemeint und sollen keine versteckten Vorwürfe, Kritik, Forderungen, Karikaturen oder sonstige Auseinandersetzungen zu bisherigen Vorfällen im SG enthalten. Wenn jemand anderes als Mautpreller meint, meine Fragen z. B. durch das Stellen von Gegenfragen beantworten zu müssen, Vergleiche zwischen meinen Fragen und bisherigen Vorfällen im SG ziehen zu müssen oder seine Meinung, Rechtfertigung oder sein "Statement" zu bisherigen Vorfällen im SG abgeben zu müssen, kann er dies gerne auf WD:SG tun, aber nicht hier. Weitere Nachfragen von anderen Diskussionsteilnehmern an Mautpreller sind natürlich erlaubt. ーTesser4D 【Diskussion】 11:49, 2. Mai 2017 (CEST)
- Zunächst mal nur eine ganz provisorische Antwort, vielleicht schreibe ich hinterher noch mehr: Ich würde dann "das Schiedsgericht verlassen", wenn ich selbst glaube, dass ich dort nichts Sinnvolles (mehr) bewirken kann.--Mautpreller (Diskussion) 12:45, 2. Mai 2017 (CEST)
- Noch ein paar Ergänzungen: Meinungen sind zunächst mal etwas Folgenloses und stören mich infolgedessen nicht sonderlich. Ich hab davon auch ein paar, die andere nicht nachvollziehen können. Interessanter sind schon Haltungen, die auch Konsequenzen haben und vor allem in Handlungen münden. Ich kann mir schon Handlungen vorstellen, die ich nicht zu tolerieren bereit bin. Konflikt halte ich für ein Lebenselement jeder halbwegs offenen Diskussion; dass jemand "mit anderen Schiedsrichtern in Konflikt gerät", würde ich per se nicht mal als was Negatives empfinden. Es kommt einfach sehr darauf an, was jemand macht.--Mautpreller (Diskussion) 21:20, 2. Mai 2017 (CEST)
Anonymität
[Quelltext bearbeiten]Hallo Mautpreller! Der Realname des AfD-Schiedsrichters ist innerhalb und außerhalb der Wikipedia in aller Munde gewesen. Wie beurteilst Du solche Offenlegungen durch die Wikipedia-Community? Beste Grüße --Reiner Stoppok (Diskussion) 13:06, 6. Mai 2017 (CEST)
- Ich halte gar nichts davon, Realnamen gegen den Willen des Betreffenden offenzulegen.--Mautpreller (Diskussion) 15:52, 6. Mai 2017 (CEST)
- Um eine Offenlegung zu verurteilen muss aber nicht der Gegenwille eines Betroffenen extra erklärt worden sein, sondern es reicht völlig aus, wenn ein Betroffener nicht ausdrücklich zugestimmt hat. (Kleiner Unterschied.) :-) Ich unterstelle aber, dass Du das auch so meintest. VG --Apraphul Disk WP:SNZ 17:34, 12. Mai 2017 (CEST)
- Ja, WP:ANON gilt auch im Schiedsgericht.--Mautpreller (Diskussion) 18:15, 12. Mai 2017 (CEST)
- Um eine Offenlegung zu verurteilen muss aber nicht der Gegenwille eines Betroffenen extra erklärt worden sein, sondern es reicht völlig aus, wenn ein Betroffener nicht ausdrücklich zugestimmt hat. (Kleiner Unterschied.) :-) Ich unterstelle aber, dass Du das auch so meintest. VG --Apraphul Disk WP:SNZ 17:34, 12. Mai 2017 (CEST)
Gründe für SG etc.
[Quelltext bearbeiten]Auf diese Frage: Der entscheidende Punkt ist aus meiner Sicht nicht, dass es "ein SG ... geben muss". Der entscheidende Punkt ist, dass es der Wikipedia an Möglichkeiten fehlt, einen brauchbaren Umgang mit langwierigen Benutzerkonflikten zu etablieren. Dafür ist ein Schiedsgericht als Kollegialorgan an sich geeignet. Ich meine allerdings, es müsste stärker darauf bauen, den Konflikt zu erkunden und nachzuvollziehen. Das Verfahren der Vandalismusmeldung ist dazu im Allgemeinen nur wenig geeignet. Dort ist gewöhnlich wenig Zeit und Energie vorhanden, sich anzugucken, woher denn der erhebliche Frust kommt, der Leute oft dazu veranlasst, die VM aufzusuchen, und noch weniger ist dort Zeit und Energie vorhanden, praktikable Lösungsformen für die Beteiligten zu entwickeln. VMs sind geeignet, grobe Regelbrüche zu sanktionieren und Editwars vorübergehend zu stoppen, tieferliegende dauerhafte Konflikte können dort nicht angegangen werden. Vermittlungsausschüsse haben sich ebenfalls als wenig geeignet erwiesen, meines Erachtens vor allem deshalb, weil sie davon ausgehen (wie übrigens oft auch VMs), dass man einen Konsens herstellen könnte (in der VM heißt es dann: "Einigt Euch auf der Diskussionsseite"). Das Problem aller dauerhafteren Konflikte ist, dass ein "Konsens" eben nicht ohne weiteres oder auch gar nicht erreichbar ist. Da dieser auch par ordre de mufti nicht verordnet werden kann, braucht man einen vernünftigen Umgang mit Dissens. Das SG könnte, wenn es sich darauf konzentriert, sehr hilfreich dabei sein, durch eine (bindende) Entscheidung über die Art der Austragung der Konflikte (gestützt auf die Grundregeln der Wikipedia) diese in produktivere Bahnen zu lenken. Dazu ist allerdings aus meiner Sicht besonders wichtig, dass es als Organ eine Art Bestandaufnahme macht: Was ist eigentlich los? Das fehlt in der Wikipedia sehr.
Dazu kommt, dass die Verfahren zur Überprüfung von Adminentscheidungen auf Regelgerechtigkeit (insbes. WP:SP und WP:AP) nicht übermäßig funktional sind. Nicht nur sind dies erneut Adminentscheidungen, es ist auch sehr oft nicht klar, auf welcher Grundlage sie abgeschlossen und "entschieden" werden. Ein Gremium mit halbwegs durchschaubaren Prozeduren ist für die Überprüfung ("in letzter Instanz") gut geeignet. Es sollte sich allerdings ausdrücklich nicht an die Stelle der "Exekutive" (dh der Admins) setzen, sozusagen als eine Art Superadmin, sondern sich auf die Prüfung auf Regelgerechtigkeit beschränken. Die Community hat kein "Oberhaupt", ihr Thron ist leer, und das muss er auch bleiben.
Für beide Jobs kann das SG gerade als Kollegialorgan gut geeignet sein, in dem sich sehr unterschiedliche Benutzer aus einer anderen Perspektive intensiv (und regelgeleitet) mit einem Fall beschäftigen - nicht "als Benutzer" (und erst recht nicht "als Admins"), sondern eben "als Schiedsgericht". Da geht es nicht um totale Neutralität, sondern darum, dass man sich so was aus einer mehr oder weniger neutralen Warte anguckt. Die Zusammensetzung als gerade nicht-homogenes Kollegialorgan kann dabei helfen. Ich fände es übrigens auch gut, wenn sich das SG, neben den notwendigen Entscheidungen, mehr als bisher an Empfehlungen versucht.
Falls es nicht gelingt, ein SG zu wählen, das das Vertrauen der Community genießt, muss man sich meines Erachtens an anderen Institutionen versuchen, die diese notwendigen Funktionen erfüllen können. Bei den Benutzerkonflikten kann das ein ad hoc zusammengesetzter Schlichtungsausschuss sein (siehe Benutzer Diskussion:Andropov#Ping). Bei Konflikten um Adminentscheidungen müsste man m.E. das Verfahren der Überprüfung (SP, AP) reformieren. --Mautpreller (Diskussion) 13:44, 7. Mai 2017 (CEST)
- Ja, nach digitaler Zeitrechnung ist eine Perestroika in WP überfällig. Aber ob Du in der SG-Wahl durchkommst und dann mit diesem Deinen mMn vernünftigen Anliegen durchdringst - schaun mer mal. Also meine Stimme und Unterstützung ist Dir sicher - obs ein gutes Omen ist, wissen wir in gut zwei Wochen und noch viel später. MfG --Methodios (Diskussion) 18:15, 7. Mai 2017 (CEST)
- Hallo Mautpreller, du bist derzeit der Einzige in dieser illustren Kandidatenrunde, dem ich es zutraue, das SG im positiven Sinne zu reformieren und ihm möglicherweise neue Impulse zu verleihen (basierend auf dem, was ich von den Kandidaten so gelesen habe). Die Ideen, die du hier auf deiner Disk. und andernorts vorgebracht hast, klingen schon mal vernünftig. Grundsätzlich ist es natürlich so, dass in der Theorie manches gut klingen mag, was sich dann in der Praxis als völlig unbrauchbar herausstellt, aber man sollte es trotzdem versuchen.
- Obwohl ich nach wie vor Zweifel an der Institution des SG an sich habe, gebe ich dir ein PRO als Vertrauensvorschuss (das du aber ohnehin nicht mehr brauchst, da du wohl der Kandidat mit der besten Stimmenbilanz werden wirst). Wir werden ja sehen, wie sich das SG dann in der Zukunft entwickelt. Dir ist aber sicher klar, dass das SG nicht mehr allzuviele Gelegenheiten haben wird, seine Nützlichkeit unter Beweis zu stellen.
- Du kannst selbstverständlich nichts dafür, aber das SG hat offensichtlich ein Problem, wie allein schon die Kandidatenliste am Sonntagmorgen zeigte, bevor dann im Laufe des Tages im Hintergrund hektisch alle möglichen Fäden gezogen wurden, um wenigstens noch ein paar präsentable Kandidaten aufzustellen, bei denen wenigstens eine positive Stimmbilanz zu erwarten ist. So wie's aussieht, war das auch erfolgreich, denn durch die reaktivierten Kandidaten sind zumindest die 8 Plätze abgedeckt.
- Alles Gute. --Agentjoerg (Diskussion) 12:17, 8. Mai 2017 (CEST)
- P.S. Die Lustreisen waren natürlich ironisch gemeint. Was gibt's denn in Fulda auch anzusehen, das eine Lustreise rechtfertigen würde?
Analysen / Zeitfaktor
[Quelltext bearbeiten]Hallo Mautpreller. Du schreibst auf der Wahlseite, dass es "in der Wikipedia generell kaum den Versuch" (gibt), "überhaupt einmal zu erfassen, wie sich ein Konflikt entwickelt hat und worin er eigentlich besteht" und weiter: "Hier könnte das SG eine wichtige Aufgabe erfüllen, für die sonst niemand bereitsteht. Das ist nicht einfach, aber meines Erachtens machbar. Wenn es gelingt, eine solche Darstellung zu erarbeiten, die den Beteiligten einigermaßen gerecht wird, besteht eine höhere Chance, dass eine Entscheidung, die sich darauf stützt, als legitim und akzeptabel gelten kann, auch dann, wenn sie die Interessen und Vorstellungen von Beteiligten beeinträchtigt." Das klingt sinnvoll (wenn auch aus meiner Sicht zu optimistisch). Andererseits frage ich mich, wie viel Zeit Du für eine derartige, von Dir selbst als "nicht leicht" bewertete Aufgabe (realistisch) ansetzen würdest. Generell ist die Dauer der Tätigkeit als SGler doch recht eng begrenzt (im Gegensatz zur Tätigkeit der meisten Admins). Abgesehen davon sollte bei angenommenen Fällen natürlich auch im Interesse aller Betroffenen nicht "endlos" verhandelt, sondern in angemessener Zeit eine Entscheidung gefällt werden. Ich möchte Dich daher bitten, hier noch etwas mehr Klarheit zu schaffen. Grüße --Niedergrund (Diskussion) 10:36, 10. Mai 2017 (CEST)
- Hallo Niedergund, das lässt sich m.E. nicht allgemein beantworten. In einem relativ isolierten Fall ohne endlos lange Vorgeschichte und mit begrenzter Zahl der Beteiligten ist das m.E. relativ schnell machbar. Man bespricht den Fall, einer macht einen Entwurf, beim nächstenmal wird diskutiert/ergänzt, und man hat eine Falldarstellung (die dann noch eine Woche für Einwände offen ist, das wars dann). In einem Großkonflikt wird das deutlich länger dauern. Das scheint mir aber auch gerechtfertigt, denn der hat bereits so viel Zeit gefressen und tut das immer weiter, dass man sich ruhig ein, zwei Monate Zeit für eine solide Falldarstellung nehmen kann (und soll).--Mautpreller (Diskussion) 17:33, 10. Mai 2017 (CEST)