Wilamowo (Rozogi)

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Wilamowo
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Wilamowo (Polen)
Wilamowo (Polen)
Wilamowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Szczytno
Gmina: Rozogi
Geographische Lage: 53° 29′ N, 21° 20′ OKoordinaten: 53° 28′ 55″ N, 21° 19′ 44″ O
Einwohner: 350 (2011[1])
Postleitzahl: 12-114[2]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NSZ
Wirtschaft und Verkehr
Straße: TuroślKowalikRozogi/DK 59Księży Lasek
Lipniak – (DK 53) → Wilamowo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Wilamowo (deutsch Willamowen, 1932 bis 1945 Wilhelmshof) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Rozogi (Landgemeinde Friedrichshof) im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg).

Geographische Lage

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Wilamowo liegt in der südlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 24 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Szczytno (deutsch Ortelsburg).

Anwesen (mit Storchennest) in Wilamowo

Gründer der Siedlung Wilhelmmowa (nach 1820 Wyllamowen)[3] ist Friedrich Wilhelm, der „große Kurfürst“.[4] Er verlieh in seiner Handfeste am 24. Januar 1646 dem Hans Simon Land und Wald zur Anlegung des Dorfes. 1783 allerdings wurden die Vermögensverhältnisse der Bauern nicht gerade als rosig bezeichnet: „Der Holzbedarf muss in der staatlichen Forst gedeckt werden. Heu muss in Polen gekauft werden.“[4] Eigentlich erst in den 1920er Jahren setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein.

1874 wurde Willamowen in den neu errichteten Amtsbezirk Friedrichshof (polnisch Rozogi) im ostpreußischen Kreis Ortelsburg eingegliedert.[5] Im Jahr 1910 betrug die Zahl der Dorfeinwohner 845.[6] Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung in den Volksabstimmungen in Ost- und Westpreußen am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Willamowen stimmten 627 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]

Am 12. Dezember 1932 wurde Willamowen aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen umbenannt. In Erinnerung an den Ortsgründer, den Großen Kurfürsten, wählte man den Namen „Wilhelmshof“.[4] Die Einwohnerzahl belief sich 1933 auf 706 und sank bis 1939 auf 665.[8]

Mit dem gesamten südlichen Ostpreußen kam Wilhelmshof im März 1945 zur Volksrepublik Polen. Das Dorf ist heute als Sitz eines Schulzenamtes[9] (polnisch Sołectwo) eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Rozogi (Friedrichshof) im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg), bis 1998 der Woiwodschaft Ostrołęka, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Bis 1945 war Willamowen resp. Wilhelmshof in die evangelische Kirche Friedrichshof[10] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Liebenberg[11] (polnisch Klon) im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Wilamowo katholischerseits noch zur Pfarrei in Klon, die jetzt dem Erzbistum Ermland zugehört. Die evangelischen Einwohner orientieren sich zur Kirche in Szczytno (Ortelsburg) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Die Dorfschule in Willamowen wurde während der Regierung Friedrich Wilhelms I. gegründet. 1939 wurden in zwei Klassen etwa 80 Kinder unterrichtet.[4]

Wilamowo liegt verkehrsgünstig nahe an den beiden Landesstraßen DK 53 und DK 59 und ist von Lipniak (Lipniak bei Farienen, 1938 bis 1945 Lindenheim) bzw. Rozogi (Friedrichshof) aus zu erreichen. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Historische Aufnahmen aus Willamowen/Wilhelmshof:

Einzelnachweise

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  1. Wieś Wilamowo w liczbach
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1454
  3. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Wilhelmshof
  4. a b c d Willamowen/Wilhelmshof bei der Kreisgemeinschaft Ortelsburg
  5. Rolf Jehke: Amtsbezirk Friedrichshof
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ortelsburg
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 99.
  8. Michael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Ortelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  9. Urząd Gminy Rozogi: Sołectwa
  10. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 496.
  11. Kreis Ortelsburg bei der AGOFF