Wippra

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Wippra
Wappen von Wippra
Koordinaten: 51° 34′ N, 11° 16′ OKoordinaten: 51° 34′ 28″ N, 11° 16′ 28″ O
Höhe: 256 m ü. NHN
Fläche: 46,09 km²
Einwohner: 1328 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2008
Postleitzahl: 06526
Vorwahl: 034775
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Lage von Wippra in Sangerhausen

Wippra ist eine Ortschaft der Stadt Sangerhausen im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, Deutschland. Sie ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Talsperre Wippra

Wippra liegt am südöstlichen Harzrand, etwa 13 km nördlich von Sangerhausen, auf etwa 320 m Höhe. Der Ort liegt im Tal der durch Wippra fließenden Wipper und ist umringt von dichten Wäldern. Der Wald war jedoch lange nicht immer so dicht gewachsen wie heute, da der Mansfelder Kupferschieferbergbau große Mengen von Holz sowohl für Stollenbau, als auch für den Schmelzprozess benötigte.

Etwa sieben Kilometer außerhalb der Ortschaft, tief im Wippertal, befindet sich die Talsperre Wippra. Sie wurde 1951 bis 1952 erbaut und fasst maximal 2 Millionen m³ Wasser. Die Staumauer ist etwa 20 m hoch und 126 m breit.

Im Nordosten grenzt der Ort Friesdorf an Wippra.

Ortschaftsgliederung

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Die Ortschaft Wippra setzt sich aus den Ortsteilen Hayda, Popperode und Wippra sowie den Forsthäusern Bodenschwende und Schiefergraben und dem Wohnplatz Talsperre zusammen.

Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges in Wippra

In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis, der Zehnten des Klosters Hersfeld, wird Wippra als zehntpflichtiger Ort Vuipparacha im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt[2]. Der Ort entstand als Marktflecken im späteren Amt Rammelburg, wovon auch heute noch die älteste Straße Wippras, die Fleckstraße berichtet. Auf dem Schlossberg befinden sich noch Reste der Burg Wippra aus dem 11. Jahrhundert.

Im Zuge der einsetzenden Industrialisierung und der Entstehung des Walzwerkes Hettstedt, wurde die Wippertalbahn im Jahre 1920 gebaut, die von Klostermansfeld über Mansfeld bis Wippra führt und auch heute noch fährt.

In der DDR war Wippra ein (Luft-)Kurort.

Wippra war bis zur Eingemeindung nach Sangerhausen am 1. Januar 2008[3] eine selbstständige Gemeinde. Vor der Eingemeindung gehörte die Gemeinde Wippra der Verwaltungsgemeinschaft Wipper-Eine an.

Evangelisches Pfarrhaus (links) und ehemaliges katholisches Gemeindehaus

Evangelisch-lutherische Kirche

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Wippra wurde durch die Reformation protestantisch.

Zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wippra gehören neben der St.-Marien-Kirche in Wippra auch die St.-Bartholomäus-Kirche in Biesenrode, die St.-Maria-Magdalena-Kirche in Braunschwende, die St.-Martin-Kirche in Friesdorf, die St.-Laurentius-Kirche in Gorenzen und die St.-Nikolaus-Kirche in Piskaborn. Zum Pfarrbereich Wippra gehört neben der Kirchengemeinde Wippra auch der Kirchgemeindeverband Königerode.[4] Der Pfarrbereich Wippra ist dem Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zugeordnet.

Römisch-katholische Kapelle

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Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa wieder Katholiken in größerer Zahl nach Wippra und in die umliegenden Ortschaften, sodass es am 23. August 1950 zur Gründung der Kuratie Wippra kam, die zur Pfarrei in Sangerhausen gehörte. Ab dem 1. Oktober 1950 wurde von der Kuratie das Haus Heidenberg 152 b angemietet, da deren Besitzerin nach Westdeutschland übersiedelte, und dort eine katholische Kapelle eingerichtet. Um eine Beschlagnahme durch das Wohnungsamt zu verhindern, bezog Vikar Gerhard Schwingel Ende Oktober das Haus. Da sich die Kapelle als zu klein erwies und das Haus in schlechtem Zustand war, mietete die Kuratie Anfang 1953 ein auf einem Hinterhof gelegenes Gebäude einer ehemaligen Käserei. Die dort eingerichtete Kapelle wurde am 15. Februar 1953 geweiht, sie trug das Patrozinium St. Simon Stylites. 1963 folgte der Ankauf des Hausgrundstückes Fleckstraße 15 als Gemeindehaus, das nahe dem evangelischen Pfarrhaus lag und bis 1964 renoviert wurde. Bis 1973 war die Kuratie Wippra noch mit einem Priester besetzt, ab 1974 war eine Seelsorgehelferin in Wippra stationiert.[5] Nachdem die Zahl der Gemeindemitglieder und Gottesdienstbesucher wieder erheblich abgesunken war, wurde die Kuratie Wippra aufgelöst, die Kapelle wieder profaniert und das Gemeindehaus veräußert. Heute gehören Katholiken in Wippra zur Pfarrei St. Jutta mit Sitz in Sangerhausen, das nächstgelegene katholische Gotteshaus ist die Herz-Jesu-Kirche in Sangerhausen.

Die letzte ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Wippra war Monika Rauhut.

Historisches Wappen von Otto Hupp

Blasonierung: „In Silber eine rote Kirche mit eckigem Turm, blauen Dächern, blau beknauften Dachgiebeln und zwei beknauften blauen Türmchen; das Längsschiff belegt mit einem quadrierten Halbrundschild: Feld 1 und 4: von Silber und Rot fünfmal geteilt, Feld 2 und 3: in Silber sechs rote Rauten (3:3).“

Das Wappen wurde vom Heraldiker Lutz Döring gestaltet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Wippraer Kirche

Das Ortsbild bestimmen zahlreiche schöne Fachwerkhäuser. Als besonderes Bauwerk ist die St.-Marien-Kirche, ein barocker Putzbau aus dem 18. Jahrhundert hervorzuheben, in deren Kirchturm sich zwei ca. 700 Jahre alte Glocken mit gotischen Schriftzeichen befinden. Des Weiteren besitzt die St.-Marien-Kirche einen geschnitzten Marienaltar, dieser (spätgotische Flügelaltar) stammt aus der Zeit um das Jahr 1480. Sehenswert ist auch das um 1640 gebaute Pfarrhaus, das 1998 saniert wurde. Ebenso bemerkenswert ist das Schieferhaus, ein 650 Jahre alter Fachwerkbau. In Wippra findet man ebenso am westlichen Ortsende die Hasselbachschanze (43-Meter-Schanze) sowie ein kleines Waldbad.

Im Zentrum des Ortes befindet sich die Brauerei, welche bereits seit 500 Jahren braut. Unter Graf Vollrad von Mansfeld wurde der Brauhof 1480 an der jetzigen Stelle errichtet. Nach einer längeren Pause wird dieser seit März 2004 wieder betrieben.

  • Das Heimatmuseum ist in einem Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert beheimatet und bietet einen kleinen beschaulichen Einblick in vergangene Zeiten.
  • Brauerei Wippra
    Museums- und Traditionsbrauerei Wippra
  • Kirche Sankt Marien mit einem Marienaltar aus der Hildesheimer Schnitzkunst von 1480.
  • Wippra hat einen Männerchor, eine Blaskapelle, weitere musikalische Unterhaltung bietet der Heimatverein.

Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr

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Hotel Deutsches Haus
  • In Wippra befindet sich eines der 25 Forstämter des Landes Sachsen-Anhalt.
  • Ebenso bietet Wippra ein vielfältiges Angebot von Dienstleistungen und Einzelhandel.
  • Übernachtungsmöglichkeiten finden sich vielfach im Ort, von Hotel- bis Gastzimmer.

Eisenbahnverkehr

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Bahnhof von Wippra
Wipperliese

Die Personenzüge auf der, insbesondere touristisch genutzten, Bahnstrecke nach Klostermansfeld (auch Wipperliese genannt) verkehren regelmäßig an Wochenenden und Feiertagen.

Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den TaktBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindung führt durch Wippra:

Durch eine weitere Buslinie ist Wippra auch aus Quedlinburg über Harzgerode mit der Linie 242 von den Harzer Verkehrsbetriebe erreichbar.

Straßenverkehr

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  • Grundschule Wippra
  • Kindertagesstätte Wippra

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter des Ortes

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  • Hermann Schotte: Rammelburger Chronik. Geschichte des alten Mansfeldischen Amtes Rammelburg und der zu ihm gehörigen Flecken, Dörfer und Güter Wippra, Abberode, Biesenrode, Braunschwende, Forst Braunschwende, Friesdorf, Haida, Hermerode, Hilkenschwende, Königerode, Popperode, Rammelburg, Ritzgerode, Steinbrücken, Halle 1906, Neuauflage 2005.
Commons: Wippra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://www.sangerhausen.de/ortsteile/wippra
  2. Reg. Thur. Nr. 287
  3. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2008
  4. Willkommen im Pfarrbereich Wippra. Pfarrbereich Wippra, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  5. Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 32, Teil 12, Geschichte und Rechtsstellung von der Gründung der DDR bis zur Ernennung des Apostolischen Administrators. St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 52–56.