Stelle-Wittenwurth
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 16′ N, 9° 4′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Dithmarschen | |
Amt: | Kirchspielslandgemeinde Heider Umland | |
Höhe: | 1 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,71 km2 | |
Einwohner: | 469 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 44 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25795 | |
Vorwahl: | 04837 | |
Kfz-Kennzeichen: | HEI, MED | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 51 107 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kirchspielsweg 6 25746 Heide | |
Website: | www.amt-heider-umland.de | |
Bürgermeister: | Matthias Sauder (ABBSW) | |
Lage der Gemeinde Stelle-Wittenwurth im Kreis Dithmarschen | ||
Stelle-Wittenwurth ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet der Gemeinde Stelle-Wittenwurth erstreckt sich im Ostteil des Naturraums Dithmarscher Marsch[2] in südlicher Fortsetzung vom Lundener Donn[3] am Marschengewässer des Ruthenstroms. Im Gemeindegebiet mündet von orografisch links der Brandstrom.[4]
Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde umfasst siedlungsgeografisch die namentlich im Gemeindenamen verbundenen einzelnen Wohnplätze Stelle und Wittenwurth, welche beide als Dorf eingestuft sind.[5]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet von Stelle-Wittenwurth wird direkt umlagert von jenen der Gemeinden:[6]
Hemme | Rehm-Flehde-Bargen | Fedderingen |
Neuenkirchen | Weddingstedt |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits in der Steinzeit muss es nach Urnenfunden bei Stelle eine Siedlung gegeben haben. Um 1200 erscheint das Dorf Stelle im Güterverzeichnis des Klosters Neumünster-Bordesholm (Quelle: Walter Kühl „Überlieferungen über das Dorf Stelle“). Woher der Name Stelle-Wittenwurth stammt, ist schwer zu deuten. Um das Jahr 1222 wurden die Orte Stelle und Wittenwurth auf die Namen Sybern de Stella und Boge sowie Ove Wittenstad zurückgeführt. Im Jahre 1329 wurde der Ort Stelle als Stella erwähnt (lt. Dorfchronik 1559–1959 aus: Dithmarscher Landeskunde 9. Jahrgang, S. 8).
Die Stellerburg, die auf Weddingstedter Gemeindegebiet liegt, ist eine sächsische Ringwallanlage, die aus der Zeit vor dem Karl dem Großen stammt und an der strategischen günstigen Stelle zur Verteidigung gegen die Wikinger diente. Sie wurde im 10. Jahrhundert aufgegeben. Die Bauerschaft Stelle-Wittenwurth ist eine der ältesten im Lande. Die erste Beliebung stammt aus dem Jahre 1562. Heute gibt es nur noch drei landwirtschaftliche Betriebe im Ort. Stelle-Wittenwurth liegt an der Bahnstrecke Hamburg–Westerland. Bis Anfang der 1980er Jahre war in Wittenwurth ein Haltepunkt.
Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Weddingstedt aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Stelle-Wittenwurth.[7]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt neun Sitze vergeben. Von diesen erhielt das Allgemeine Wählerbündnis Stelle-Wittenwurth fünf Sitze und die Allgemeine Wählergemeinschaft Stelle-Wittenwurth vier Sitze.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Geviert von Grün und Silber mit aufgebogener Teilungslinie; in vertauschten Farben überdeckt oben mit einem Bauernhaus (Frontalansicht), unten mit zwei auswärts weisenden, an den Stielen sich kreuzenden, aufrechten Eichenblättern.“[9]
Die Gemeinde liegt am Rande der schleswig-holsteinischen Marschlandschaft auf dem Rücken einer Dünenkette, die sich als ehemalige Uferzone der Nordsee bis in das südwestliche Schleswig-Holstein hineinzieht. Auf dieser „weißen, sandigen Wurth“ bauten die ersten Siedler, geschützt vor den Fluten der Nordsee, ihre ersten Behausungen, die ebenso wie das umgebende, dem Meer abgewonnene Marschland über die Jahrhunderte landwirtschaftlich geprägt waren. Die senkrechte Wappenteilung mit dem doppelten Farbwechsel zwischen Silber und Grün symbolisiert die erdgeschichtlich bedeutsame Situation zwischen dem Meer und dem Festland. Ein giebelständiges, in dieser Region typisches Bauernhaus auf einer leichten Anhöhe (Wurth) bezieht sich auf den Ortsnamen Wittenwurth. Die gekreuzten Eichblätter weisen darauf hin, dass hier am Rande der Marsch ehemals ausgedehnte Eichenmischwälder standen.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bärbel Wolfmeier (* 1966), Radiomoderatorin und niederdeutsche Autorin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 18, abgerufen am 23. Oktober 2023.
- ↑ Vgl. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (Hrsg.): Geologische Übersichtskarte von Schleswig-Holstein 1:250 000. 2012 (schleswig-holstein.de [JPG; abgerufen am 23. Oktober 2023]).
- ↑ Verwaltungsbezirk Stelle-Wittenwurth (01051107) - [Gemeinden] auf Topographische Karten im Digitaler Atlas Nord. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. 1992, S. 24 (statistischebibliothek.de [PDF; abgerufen am 23. Oktober 2023]).
- ↑ Relation: Stelle-Wittenwurth (415686) bei OpenStreetMap (Version #15). Abgerufen am 23. Oktober 2023.
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
- ↑ wahlen-sh.de
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein