Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz
Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz eG | |
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Rechtsform | Eingetragene Genossenschaft |
Gründung | 1894 in Hannover |
Sitz | Berckhusenstraße 16, 30625 Hannover |
Zweck | Förderung der Mitglieder vorrangig durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung |
Vorstand | Michael Roweda M. A., Vorstandsvorsitzender und Stefan Meisel, Mitglied des Vorstandes |
Mitglieder | 7.496 (31.12.2023) |
Website | www.kleefeldbuchholz.de |
Die Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz eG wurde 1894 gegründet und ist mit 7.496 Mitgliedern eine der größten Wohnungsgenossenschaften in Hannover. In ihrem Bestand befinden sich in 529 Häusern insgesamt 4.473 Wohnungen, 64 Gewerbeeinheiten und 769 Garagen. Die Mehrzahl der Wohnungen der Genossenschaft findet sich im Osten Hannovers im Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld. Im Jahr 2016 hat die Genossenschaft den Beschluss gefasst, ihren Investitionsradius auf das Umland der Region Hannover auszuweiten. Seit 2018 gehören auch neu gebaute Objekte in der Stadt Laatzen und seit 2021 im Vitalquartier an der Seelhorst zum Bestand der Genossenschaft.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Hannover unter Stadtdirektor Heinrich Tramm zu einer Großstadt.[1] Dadurch wurde Wohnraum immer knapper und soziale Probleme verschärften sich.
Dieser Notstand bewog den Kleefelder Schuhmacher Heinrich Schaper dazu, per Plakat für den 18. März 1894 eine „Öffentliche Volksversammlung“[2] einzuberufen. Die Kleefelder Baugenossenschaft eGmbH wurde gegründet, nahm ihre Arbeit unter dem Vorsitz von Heinrich Schaper auf und zählte bald mehr als 330 Mitglieder. Ihr Ziel war es, die „Mitglieder wohnungsmäßig besser zu stellen, sie von profitgierigen Vermietern unabhängig zu machen und ihnen Sicherheit vor Ausbeutertum zu geben“[3].
Dies wollten auch die Arbeiter und Handwerker erreichen, die im Jahr 1905 den Gemeinnützigen Bau- und Sparverein Hannover-Buchholz eGmbH ins Leben riefen. Sie hatten zudem den Wunsch, sich in der Nähe ihrer an den Stadtrand verlagerten Betriebe anzusiedeln.[4]
Etwas mehr als eineinhalb Jahre nach der Gründung der Kleefelder Baugenossenschaft konnten die ersten Mieter in neun neue Wohnungen an der Tieckstraße 13 einziehen. Bis zum Jahr 1914 folgten 27 weitere Häuser mit insgesamt 222 Wohnungen, drei Läden und einem Postraum. In Buchholz bestanden in dieser Zeit schon 31 Häuser mit 229 Wohnungen, einer Bäckerei, einer Schlachterei, einer Gastwirtschaft und einer Verkaufsstelle.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erlebten beide Wohnungsgenossenschaften einen Aufschwung. Dieser wurde erst durch die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre gestoppt. Die bis dahin so rege Bautätigkeit kam vollständig zum Erliegen. Erst ab 1935 und bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs entstanden in Kleefeld und Buchholz wieder insgesamt 120 Häuser. 1943 verschmolz die Kleefelder Baugenossenschaft eGmbH, die zuvor bereits die Siedlungskameradschaft Deutsche Arbeit und die Heimstätten Bau- und Spargenossenschaft übernommen hatte, mit dem Gemeinnützigen Bau- und Sparverein Hannover-Buchholz eGmbH[5] – die Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz eG entstand.
Die Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz eG hat 2022 eine Nachhaltigkeitsstrategie basierend auf dem ESG-Modell entwickelt (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung).[6]
Wohnungs- und Gebäudebestand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wohnungsbestand der Genossenschaft verteilt sich im Wesentlichen auf Stadtteile im Osten Hannovers. Außerdem befinden sich zwei Stadthäuser in Laatzen, einer Stadt südlich vor den Toren Hannovers:
- Kleefeld: 2.443 Wohnungen
- Groß-Buchholz: 1.011 Wohnungen
- Heideviertel / Misburg: 929 Wohnungen
- Seelhorst: 44 Wohnungen
- Laatzen: 46 Wohnungen
Seit 2006 wurde der Wohnungsbestand der Kleefeld-Buchholz Schritt für Schritt durch Balkonanbauten, Wärmedämmung sowie Fassadenanstriche modernisiert und saniert.[7] Zusätzlich errichtete die Genossenschaft ab dem Jahr 2010 neue Mehrfamilienhäuser.[8]
Mitgliederzeitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2006 gibt die Genossenschaft halbjährlich die Mitgliederzeitung "Blickpunkt. das Magazin für Mitglieder der Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz eG" heraus, zeitweilig unter dem Nebentitel "Kleefeld Buchholz Wohnen im Grünen".[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Hamann: Politische Kräfte und Spannungen in der Provinz Hannover um 1880. In: Nds. Jb. Bd. 53/1981, S. 1–39.
- Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover, Band 2: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, Hannover 1994, Schlütersche Verlagsgesellschaft
- Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Hannover Chronik. Zahlen – Daten – Fakten. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Hannover 1991, Schlütersche Verlagsgesellschaft
- Michael Hümpel: Kleefeld in Wort und Bild – Chronik des Stadtteils Kleefeld, Hannover 2005 (wird 2014 neu aufgelegt)
- Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz: 100 Jahre Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz eG. 1894 – 1994. Hannover 1994, Hammonia-Verlag GmbH
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Manfred Hamann: Politische Kräfte und Spannungen in der Provinz Hannover um 1880 in: Nds. Jb. Bd. 53/1981; S. 3
- ↑ Mlynek/Röhrbein: Geschichte der Stadt Hannover Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, Schlütersche Verlagsgesellschaft, S. 362
- ↑ Michael Hümpel: Kleefeld in Wort und Bild – Chronik des Stadtteils Kleefeld Hannover 2005; S. 86
- ↑ Mlynek/Röhrbein: Geschichte der Stadt Hannover Schlütersche Verlagsgesellschaft, S. 351
- ↑ 100 Jahre Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz eG. 1894–1994; S. 13
- ↑ Jana Sartor, Julia Gäbler, Julian Meyer: "Nachhaltigkeitsbericht", Säulen. In: kleefeldbuchholz.de. Abgerufen am 21. November 2024.
- ↑ Mitgliederzeitschriften und Geschäftsberichte der Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz eG
- ↑ "Über uns", Unsere Geschichte seit 1894, Abschnitt Neuausrichtung. Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz eG, abgerufen am 21. November 2024.
- ↑ Vergleiche die Angaben nebst Querverweisen unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
Koordinaten: 52° 22′ 27,1″ N, 9° 47′ 30,1″ O