Wolfgang Hellmich (Politiker)
Wolfgang Hellmich (* 5. Mai 1958 in Welver) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist seit Juni 2012 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2015 bis 2021 war er Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, in dem er weiterhin Mitglied ist; seit Februar 2019 saß er dem 1. Untersuchungsausschuss des Verteidigungsausschusses der 19. Wahlperiode des Deutschen Bundestages vor.[1] Von Dezember 2021 bis Oktober 2024 war Hellmich Sprecher der Arbeitsgruppe Sicherheits- und Verteidigungspolitik der SPD-Bundestagsfraktion.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hellmich wuchs auf einem Bauernhof auf. Er besuchte die Evangelische Volksschule in Welver und machte sein Abitur am Archigymnasium in Soest. Daraufhin studierte er an der Universität Münster Geschichte für das Lehramt.[3]
Er ist seit dem Jahr 2010 verwitwet und seit 2014 wieder verheiratet; er hat zwei Kinder (* 1991 und * 1998) und wohnt seit 2018 in Soest.
SPD-Politiker
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hellmich trat im Jahr 1976 der SPD bei und war in Soest, Bad Sassendorf, Welver, Münster und im Ruhrgebiet ehrenamtlich in der Kommunalpolitik tätig. Im Jahre 1986 wurde er hauptamtlicher Geschäftsführer der SPD beim Bezirk Westliches Westfalen in Dortmund und stellvertretender Landesgeschäftsführer in Düsseldorf. Bei der Bundestagswahl 2009 kandidierte er im Wahlkreis Soest und verpasste den Einzug in den Bundestag knapp.
Abgeordneter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Mandatsverzicht Michael Groscheks am 21. Juni 2012 rückte Hellmich in den Deutschen Bundestag nach. Er war in der 17. Wahlperiode ordentliches Mitglied des Verteidigungsausschusses und stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Gesundheit sowie für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 kandidierte Hellmich im Kreis Soest erneut. Er konnte wieder nicht das Direktmandat holen und zog über die Landesliste der SPD Nordrhein-Westfalen (Listenplatz 13) erneut in den Deutschen Bundestag ein. In der 18. Legislaturperiode war er Ordentliches Mitglied im Verteidigungsausschuss und seit 20. Mai 2015 dessen Vorsitzender als Nachfolger von Hans-Peter Bartels, der zum Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages ernannt worden war. Im Ausschuss für Gesundheit und im Unterausschuss Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung sowie der Parlamentarischen Versammlung der NATO (kurz: NATO PV) war er stellvertretendes Mitglied. Er war Mitglied und Leiter der Deutschen Delegation in der Interparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) der EU.
Bei den Bundestagswahlen 2017 und 2021 trat Hellmich erneut an und schaffte es zwar wieder nicht, das Direktmandat zu holen, kam aber erneut jeweils über die Landesliste in den 19. und 20. Deutschen Bundestag. Er ist weiterhin Mitglied im Verteidigungsausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Haushalts- sowie Europaausschuss. Er gehört dem Ausschuss zur Umsetzung des 100 Mrd. Sondervermögens für die Bundeswehr an.
Ab dem 14. Februar 2019 hatte er den Vorsitz im Untersuchungsausschuss des Verteidigungsausschusses inne, der die Berateraffäre um Verteidigungsministerin von der Leyen und das Beschaffungswesen der Bundeswehr aufklären sollte. Wolfgang Hellmich leitete die Sitzungen des Untersuchungsausschusses.[4] Der Ausschuss legte im September 2020 seinen Abschlussbericht vor.
Am 16. Dezember 2021 wählte die SPD-Bundestagsfraktion Wolfgang Hellmich zum Sprecher ihrer Arbeitsgruppe Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Weiterhin war er Schatzmeister der NATO-Parlamentarierversammlung. Diese Ämter hatte er bis Oktober 2024 inne.[5]
Bei der Bundestagswahl 2025 tritt Hellmich nicht erneut an.[6]
Sonstige Tätigkeiten und ehrenamtliches Engagement
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 2002 bis 2008 war Hellmich Geschäftsführer einer Grundstücksgesellschaft in Dortmund. Er ist Mitglied des Förderkreises Deutsches Heer. Bis 2012 war er ehrenamtlicher Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes in Bad Sassendorf. Zudem ist er Mitglied der IGBCE und der IG Metall.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webauftritt Wolfgang Hellmich
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Wolfgang Hellmich auf der Seite der NRW-SPD
- Wolfgang Hellmich auf abgeordnetenwatch.de
- Wolfgang Hellmich auf der Seite der SPD-Bundestagsfraktion
- Der Westen: Wolfgang Hellmich zittert sich nach Berlin, aufgerufen am 23. September 2013
- Soester Anzeiger: Hellmich zieht nach einem Jahr Bilanz, aufgerufen am 25. Juni 2013
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 1. Untersuchungsausschuss des Verteidigungsausschusses. In: www.bundestag.de. Deutscher Bundestag, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juli 2019; abgerufen am 25. Februar 2019.
- ↑ Wolfgang Hellmich ist Sprecher der AG Sicherheits- und Verteidigungspolitik der SPD-Bundestagsfraktion. In: wolfgang-hellmich-sprecher-agsv. Wolfgang Hellmich – Mitglied des Deutschen Bundestages, 17. Dezember 2021, abgerufen am 17. Januar 2022 (deutsch).
- ↑ Wolfgang Hellmich. In: www.linkedin.com. Linkedin, abgerufen am 22. September 2021.
- ↑ Patrick Pehl: Auftakt: 1. Sitzung – 14. FEB 2019. In: erateraffaere.de. Sendebereitschaft, 14. Februar 2019, abgerufen am 25. Februar 2019 (deutsch).
- ↑ Ali von Wangenheim: Falko Droßmann wird verteidigungpolitischer Sprecher. In: SPD-Bundestagsfraktion. 8. Oktober 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ Jens Behrens (SPD) will im Kreis Soest für den Bundestag kandidieren. In: derpatriot.de. 1. Juli 2024, abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Deutscher Bundestag: Wolfgang Hellmich, SPD ( vom 24. Juni 2017 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Hellmich, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdB |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1958 |
GEBURTSORT | Welver |