Wolfgang Knoll (Politiker)
Wolfgang Knoll (* 21. März 1929 in Cunnersdorf bei Hirschberg[1]; † 25. Juli 2019 in Kelkheim (Taunus)) ein deutscher Politiker (LDP/FDP).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Knoll, ein Handwerkersohn[2], stammte aus Schlesien und floh nach Kriegsende in die Sowjetische Besatzungszone. Als Folge seiner politischen Tätigkeit verließ er 1948 Ostdeutschland und siedelte zunächst nach Niedersachsen und dann nach Hessen über. Nach einer kaufmännischen Ausbildung war er von 1961 bis 1971 tätig für den Bundesnachrichtendienst, zuständig für „Aufklärung Ost“.[2][3][4] Anschließend war er Referent für Planungsangelegenheiten im Hessischen Wirtschaftsministerium.[5] Er war Mitbegründer und lange Jahre Geschäftsführer der Gesellschaft zur Rekultivierung der Kiesgrubenlandschaft Weilbach mbH (GRKW), zuletzt mit Sitz im Aufsichtsrat.[6] Er starb am 25. Juli 2019 in Kelkheim (Taunus) im Alter von 90 Jahren.[7][8]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Knoll trat im November 1945 als 16-Jähriger[5] in die Liberal-Demokratische Partei in Jerichow im Kreis Genthin ein. Nach 1948 trat er in die FDP Holzminden ein.[9] Mindestens seit Anfang 1953 war er stellvertretender Vorsitzender im Bundesvorstand vom Bund Deutscher Jugend.[10] 1955 wurde er in den Kreisvorstand der FDP Marburg gewählt.
1977 war er Gründungsmitglied der Karl-Hermann-Flach-Stiftung und saß zeitlebens in deren Stiftungsrat. 1982 war er Gründungsmitglied und erster Bundesvorsitzender der Vereinigung liberaler Kommunalpolitiker, langjähriges Mitglied des Präsidiums der FDP Hessen und von 1991 bis 1997 Mitglied des FDP-Bundesvorstandes. Zudem war er von 1974 bis 1989 Erster Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises. Er war Ortsvorsitzender der FDP in Kelkheim, Bezirksvorsitzender und später Ehrenvorsitzender des Kreisverbandes. Laut dem Höchster Kreisblatt hatte Knoll maßgeblichen Anteil daran, dass Hofheim am Taunus 1980 Kreisstadt wurde.[11]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er war Präsidiumsmitglied der Präsidiumsmitglied der Hessisch-Slowenischen Gesellschaft. 1975 war er Vorsitzender vom Naturpark Hochtaunus, der ab 1988 eine Partnerschaft mit dem Nationalpark Triglav in Slowenien führte.[12] Ab 1988 gehörte er dem Aufsichtsrat der Hessische Industriemüll AG an, aus der später die HIM GmbH hervorging.[13]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paulskirchen-Medaille in Gold
- 2006 Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Hessen ausgehändigt von Volker Bouffier für „sein Jahrzehnte langes Engagement politisches Engagement“.[5]
- 1996 Ehrenabzeichen der Freiheit der Republik Slowenien für Verdienste und persönliche Beiträge in der fachlichen Zusammenarbeit zwischen dem Naturpark Hochtaunus und dem Nationalpark Triglav (dritthöchste Ordensstufe Častni znak svobode der höchsten Auszeichnung des Landes)[14]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wolfgang Knoll war verheiratet.[15]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Habel: Wer ist wer? Das deutsche Who's Who. Lübeck, Profil-Eintrag ab dem Jahr 1984 (S. 677) bis 2015 (S. 517)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stefan Ruppert: Freie Demokraten trauern um Wolfgang Knoll. Artikel auf der Webseite der FDP Hessen, 29. Juli 2019.
- Trauer um Wolfgang Knoll. FDP-Politiker, der viele Jahrzehnte im Main-Taunus-Kreis aktiv war, stirbt im Alter von 90 Jahren. In: Wiesbadener Kurier, 30. Juli 2019.
- Trauer um Wolfgang Knoll. Abschied von einem großen Liberalen, karl-hermann-flach-stiftung.org, 29. Juli 2019.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who's Who. 2001/2002. 40. Auflage. Schmidt-Römhild, Lübeck 2001, ISBN 3-7950-2032-8, S. 750.
- ↑ a b LEUTE. Wolfgang Knoll. In: Frankfurter Rundschau. 20. März 1999, ISSN 0940-6980, S. 30.
- ↑ Von 1961 bis 1971 beim BND. 3. November 2018, abgerufen am 27. September 2024.
- ↑ Stefan Ruppert: Freie Demokraten trauern um Wolfgang Knoll. In: fdp-hessen.de. FDP Hessen, 29. Juli 2019, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ a b c Angelika Heyer: Wiesbadener Kurier vom 18. Februar 2006
- ↑ Kelkheim Chronik 1999. (PDF) In: kelkheim.de. Abgerufen am 27. September 2024.
- ↑ Freie Demokraten trauern um Wolfgang Knoll. In: fdp-hessen.de. 29. Juli 2019, abgerufen am 4. Oktober 2024.
- ↑ Traueranzeige Wolfgang Knoll. In: trauer-rheinmain.de. 8. August 2019, abgerufen am 4. Oktober 2024.
- ↑ Politik: Wolfgang Knoll wird 85. In: taunus-nachrichten.de. Verlagshaus Taunus Medien GmbH, 19. März 2014, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Dehler und der BDJ. In: Der Spiegel. 10. Februar 1953, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 27. September 2024]).
- ↑ Respekt. In: Höchster Kreisblatt. 3. August 2019, ZDB-ID 1001538048, S. 10 (Karl-Josef Schmidt (Redaktionsleiter)).
- ↑ Co-Autor Wolfgang Knoll: Jubiläum Naturpark Hochtaunus feiert 50-jähriges (siehe dort Autorenverzeichnis). 2012, abgerufen am 27. September 2024.
- ↑ Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who's Who. XXIII. Ausgabe von Degeners Wer ist's? Bundesrepublik Deutschland, West-Berlin. 1984/1985. 23. Auflage. Schmidt-Römhild, Lübeck 1984, ISBN 3-7950-2004-2, S. 677 (Profil-Eintrag Wolfgang Knoll).
- ↑ Odlikovanci. Častni znak svobode, Wolfgang Knolle. In: predsednica-slo.si. 19. Februar 1996, abgerufen am 27. September 2024 (slowenisch): „za zasluge in osebni prispevek v strokovnem sodelovanju med naravnim parkom Hochtaunus in Triglavskim narodnim parkom ter za drugo delo, pomembno zlasti za mednarodno priznanje Republike Slovenije“
- ↑ Wer ist wer? Das deutsche Who's Who.
Personendaten | |
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NAME | Knoll, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (FDP) |
GEBURTSDATUM | 21. März 1929 |
GEBURTSORT | Cunnersdorf bei Hirschberg |
STERBEDATUM | 25. Juli 2019 |
STERBEORT | Kelkheim (Taunus) |