Wurzbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 28′ N, 11° 32′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Saale-Orla-Kreis | |
Höhe: | 525 m ü. NHN | |
Fläche: | 72,32 km2 | |
Einwohner: | 2940 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07343 | |
Vorwahl: | 036652 | |
Kfz-Kennzeichen: | SOK, LBS, PN, SCZ | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 75 133 | |
LOCODE: | DE WZB | |
Stadtgliederung: | Kernstadt; 6 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Leutenberger Str. 10 07343 Wurzbach | |
Website: | www.wurzbach.de | |
Bürgermeister: | Guido Kant-von der Recke | |
Lage der Stadt Wurzbach im Saale-Orla-Kreis | ||
Wurzbach ist eine Landstadt im thüringischen Saale-Orla-Kreis.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Wurzbach liegt am Nordwestrand des Frankenwaldes an der Sormitz, ist 72,31 km² groß und befindet sich in einer Höhenlage von 500 bis 725 m ü. NHN.
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Stadt Wurzbach (urkundliche Ersterwähnung 23. Juni 1250) gehören folgende Ortsteile:
- Grumbach (1616),
- Heberndorf (17. Dezember 1413),
- Heinersdorf (23. Juni 1250),
- Oßla (23. Juni 1250),
- Rodacherbrunn (30. April 1570),
- Titschendorf (1616) und
- Weitisberga (18. Januar 1380)[2]
sowie die Siedlung Heinrichsort.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der als Waldhufendorf angelegte Ort wurde am 23. Juni 1250 als Besitz der Herren von Lobdeburg erstmals genannt. Der Ort gehörte zur reußischen Herrschaft Ebersdorf, zeitweise zu den Linien Reuß-Lobenstein und Reuß-Ebersdorf.[3] Von 1848 bis 1918 gehörte Wurzbach zum Fürstentum Reuß jüngerer Linie. 1930 wurde Wurzbach das Stadtrecht verliehen. Nachdem der FDGB-Feriendienst das Heim Frankenwald im Jahr 1984 in Betrieb genommen hatte, wurde Wurzbach zu einem Erholungsort der Werktätigen. Es fanden täglich Veranstaltungen wie geführte Wanderungen, Farbdiavorträge, Musikveranstaltungen, Zauberei- und Tanzabende und auch Fahrten in die nähere Umgebung statt.
Technikgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 15. Jahrhundert wurde bereits das Handwerk der Hammerschmiede erwähnt. Es ist somit das älteste im Ort. Teller- und Löffelmacher kamen im 16. Jahrhundert hinzu; es entstanden die Hüttenwerke in Benignengrün und Solmsgrün. 1729 wurde die Heinrichshütte (zuletzt im Besitz der Familien Meier und Kämmerer, 1969 enteignet) gegründet, die als technisches Schaudenkmal erhalten geblieben ist.
Heute können Touristen im Technischen Schaudenkmal die größte Dampfmaschine ihrer Bauart Europas besichtigen und am Schaugießen teilnehmen.
Politische Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zweiten Weltkrieg mussten 18 Arbeitskräfte aus den besetzten Ländern Osteuropas Zwangsarbeit verrichten. Ein Zwangsarbeiter aus Polen wurde wegen „Selbstverstümmelung“ 1943 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.[4]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1999 wurden die bisher selbstständigen Gemeinden Grumbach, Heberndorf, Heinersdorf, Oßla, Titschendorf und Weitisberga sowie die bisherige Stadt Wurzbach (alter Gemeindeschlüssel 16 0 75 126), welche die Verwaltungsgemeinschaft Region Wurzbach bildeten, aufgelöst und in die Stadt Wurzbach eingemeindet.[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 jeweils Stand 31. Dezember):
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Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die letzten drei Stadtratswahlen in Wurzbach führten zu den in folgender Tabelle dargestellten Ergebnissen:
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent 2019[6] |
Sitze 2019 |
Prozent 2014[7] |
Sitze 2014 |
Prozent 2009[8] |
Sitze 2009 | |
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CDU-BU | Christlich Demokratische Union Deutschlands – Bürgerunion1 | 37,7 | 6 | 44,1 | 7 | 20,0 | 3 |
VWG | Vereinswählergemeinschaft Wurzbach | 27,9 | 5 | 38,6 | 6 | 42,9 | 7 |
UBV | Unabhängige Bürgervertretung – Freie Wählergemeinschaft Saale-Orla-Kreis | 14,9 | 2 | – | – | – | – |
WGH | Wählergemeinschaft Heberndorf | 10,7 | 2 | – | – | – | – |
Linke | Die Linke | 8,8 | 1 | 17,4 | 3 | 14,2 | 2 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | – | – | – | – | 22,9 | 4 |
Gesamt | 100 | 16 | 100 | 16 | 100 | 16 | |
Wahlbeteiligung | 57,1 % | 47,8 % | 46,5 % |
1 2009 als Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum hauptamtlichen Bürgermeister wurde am 11. Juni 2023 Guido Kant-von der Recke (parteilos) gewählt. Zuvor amtierten von 1999 bis 2011 Jürgen Fischer (parteilos) und von 2011 bis 2023 Jan Schübel (CDU/BU Wurzbach).[9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber auf grünem Berg ein schreitender goldener Kranich.“[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kunst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Leipziger Künstler Michael Fischer-Art gestaltete den alten Trafo-Turm am Markt neu. Die Initiative kam von Bärbel Müller, die eine Galerie am Markt direkt neben dem Turm betreibt. Das Projekt wurde durch Spenden finanziert. Im August 2008 wurde das Kunstwerk eingeweiht.[11]
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das technische Museum Heinrichshütte informiert über die Entwicklung der Gießereitechnik. Als besondere Sehenswürdigkeit gilt eine der größten erhaltenen Dampfmaschinen Europas.
- Das Museum Zschachenmühle zeigt als technisches Denkmal die Geschichte der Landwirtschaftstechnik in der Region. Es verfügt auch über eine Mineralien-Schausammlung und einen Kunst- und Skulpturenpark mit teils skurrilen Schrottfiguren und einem „Paradiesgarten“.
- Das Museum für Steindruck im Kunsthaus Müller besteht seit 2015 und zeigt in der ständigen Ausstellung Geschichte und Technik des Steindruckes sowie vierteljährlich Wechselausstellungen zum Steindruck.
Gedenkstätten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1985 erinnert am Ortsausgang in Richtung Lobenstein eine Stele an den Todesmarsch von KZ-Häftlingen des Außenlagers Laura bei Lehesten im Frühjahr 1945.
Tourismus und Freizeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das alte Rathaus am Markt (WurzBachHaus) ist ein alter Familienbesitz und wird auch heute noch bewohnt. Einzelne Räume werden als Naturparkinformationsstelle genutzt. Nur wenige Meter entfernt informieren Tafeln über die Stadtgeschichte. In der Nähe des Familienhotels Aparthotel Am Rennsteig befindet sich der 320 m lange Skilift mit Abfahrts-, Langlauf-Ski- und Rodel-Möglichkeiten. Wurzbach besitzt auch ein Kino und eine Bibliothek. Im angrenzenden Frankenwald gibt es ca. 120 km ausgeschilderte Wanderwege.
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Wohnhäuser „An der Sormitz“
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Stadtpark
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Sormitz im Stadtpark
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Das Wurz-Bach-Haus
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Kirche und Gebäude, mit Schiefer verkleidet
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Gartenhaus
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Aparthotel Wurzbach
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Bahnhof
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Der Trafo-Turm auf einem Notgeldschein von 1921
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- August Stiehler (1807–1896), deutscher Pfarrer und Politiker
- Fritz Spindler (1816–1905), Pianist und Komponist
- Heinrich Hertwig (1819–1889), Richter und Politiker
- Christian Neumeister (1824–1897), deutscher Beamter und Politiker
- Ferdinand Fischer (1840–1934), Gastwirt und Politiker, MdL Reuß
- Ernst Schmidt (1889–1985), Maler, Politiker und Bürgermeister von Garching
- Knut Herschel (1948–1999), Großmeister im Fernschach
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Wurzbach (Thür) liegt an der Bahnstrecke Hockeroda–Unterlemnitz. Die Station ist eine Spitzkehre.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Band 5, verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl Verlag, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 321, 104, 114, 116, 214, 286, 309.
- ↑ Johann Ernst Fabri: Geographie für alle Stände. Theil 1, Band 4: Welcher die Fortsetzung und den Beschluß vom Obersächsischen Kreise enthält. Schwickert Verlag, Leipzig 1793, S. 882.
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 230.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
- ↑ Ergebnisse der Stadtratswahl 2019 in Wurzbach auf wahlen.thueringen.de, abgerufen am 26. März 2023.
- ↑ Ergebnisse der Stadtratswahl 2014 in Wurzbach auf wahlen.thueringen.de, abgerufen am 26. März 2023.
- ↑ Ergebnisse der Stadtratswahl 2009 in Wurzbach auf wahlen.thueringen.de, abgerufen am 26. März 2023.
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Bürgermeisterwahl 2023 in Thüringen, Stadt Wurzbach. Abgerufen am 8. Juli 2023.
- ↑ Hartmut Ulle: Neues Thüringer Wappenbuch. Band 2: Ilmkreis, Jena, Kyffhäuserkreis, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt (Landkreis), Schmalkalden-Meiningen (Landkreis), Suhl. 2., veränderte, überarbeitete Auflage. Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen, Erfurt 1997, ISBN 3-9804487-2-X, S. 48.
- ↑ Sammlung von Zeitungsberichten der OTZ. ( vom 10. November 2010 im Internet Archive) Abgerufen am 16. Januar 2011.