Zanussi Ping-O-Tronic

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zanussi Ping-O-Tronic
Hersteller Zanussi
Typ stationäre Spielkonsole
Veröffentlichung
JapanJapan nicht erschienen
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten nicht erschienen
Europa Ende 1974
AustralienAustralien nicht erschienen
China Volksrepublik nicht erschienen
Hauptprozessor keiner
Grafikprozessor drei 7400-Chips der US-amerikanischen Firma Texas Instruments
Speichermedien keine (festeingebaute Spiele)
Controller Gamepads
Onlinedienst keiner
Verkaufte Einheiten ca. 1.000.000 (Zanussi Play-O-Tronic miteinberechnet)
Vorgänger keiner
Nachfolger Zanussi Play-O-Tronic
Info Erste in Italien veröffentlichte Spielkonsole

Das Ping-O-Tronic (stilisiert als ping • o • tronic, auch Sèleco Ping-O-Tronic oder nur Ping-O-Tronic genannt) ist eine stationäre Spielkonsole, welche vom italienischen Haushaltswarenhersteller Zanussi hergestellt und gegen Ende 1974 unter Zanussis Handelsmarke Sèleco ausschließlich in Italien veröffentlicht[1] und bis 1977 produziert wurde. Das System war vor allem im Jahr 1975 sehr erfolgreich.[1]

Es ist die erste italienische Spielkonsole, ausgenommen von Importen und Klonen der Magnavox Odyssey.[1][2] Nachfolger des Systems ist das Play-O-Tronic.

Das Zanussi Ping-O-Tronic ist in einem orange-weißen Gehäuse untergebracht, an dem auch die beiden Paddles befestigt sind. Die drei in der Konsole vorinstallierten Spiele, welche sich alle sehr ähneln, werden von drei 7400-Chips von Texas Instruments generiert. Die Spiele wurden Pong, Squash/Solo und Automatic/Attract genannt.[3][4] Einzigartig ist das letzte der drei Spiele, da bei diesem die beiden Schläger über die komplette Spielfeldhöhe reichen und der Ball so ohne den Eingriff eines Spielers unendlich lange hin- und herfliegt. Es wurde deshalb oft auf Verkaufsflächen verwendet, um die Konsole zu demonstrieren.[1][5][6] Es gibt mehrere Revisionen der Konsole, die mit den Modellbezeichnungen PP-2 bis PP-10 gekennzeichnet sind. Die verschiedenen Versionen unterscheiden sich nur geringfügig voneinander, allerdings kam ab dem Modell PP-5 ein Slot hinzu, an welchem ein optisches Gewehr namens Gun-O-Tronic (stilisiert als gun • o • tronic) angeschlossen werden kann, um ein Zielspiel zu spielen.[7] Die einzigen Konsolen dieser Zeit, die ebenfalls über dieses Feature verfügen, sind die Magnavox Odyssey und das Philips Tele-Spiel ES 2201, wobei letzteres erst ein Jahr nach dem Ping-O-Tronic erschienen ist.[3] Das Ping-O-Tronic verfügt über ein eingebautes Netzteil für 220 Volt Eingangsspannung, das Bild wird mit einer Frequenz von 50 Hz ausgegeben. Der Sound wurde über den Monitor ausgegeben. Das Zanussi Ping-O-Tronic wurde bis 1983 verkauft.

Zanussi Play-O-Tronic

1977 produzierte und veröffentlichte Zanussi ein weiteres Modell einer Pong-artigen Konsole namens Play-O-Tronic (stilisiert als play • o • tronic, auch Sèleco Play-O-Tronic oder nur Play-O-Tronic genannt), das bis 1980 hergestellt wurde. Im Gegensatz zum Ping-O-Tronic, das aus mehreren einzelnen Komponenten aufgebaut ist, ist das Play-O-Tronic aus nur einem einzigen AY-3-8500-Chip aufgebaut.[3] Das System ist in der Lage, sechs verschiedene Spiele abzuspielen, in dem man eine der sechs orangen Tasten betätigt. Die Spiele wurden Fucile 1, Fucile 2, Tennis, Football, Pelota a 1 und Pelota a 2 genannt. Außerdem ist das Gehäuse des Systems nun grau-schwarz statt orange-weiß. Die Konsole wurde auch in Deutschland von dem deutschen Versandhaus Quelle unter dem Namen Universum TV Multi-Spiel (stilisiert als UNIVERSUM TV Multi-Spiel) vertrieben.[8] Das TV Multi-Spiel hatte ebenfalls ein integriertes Netzteil.[8] Zanussi erhielt am 21. April 1975 die Lizenzzustimmung zum Verkauf dieser Konsole unter dem Namen Play-O-Tronic von Sanders Associates.[1]

Zanussi selbst gab an, vom 1. Oktober 1977 bis zum 31. Dezember 1977, also in drei Monaten, 21.514 Einheiten des Play-O-Tronic für insgesamt 620.408.000 Italienische Lira verkauft zu haben, wovon 5,5 % (34.122.440 Lira) auf Sanders Associates entfielen.[1] Bei der Berechnung und Berücksichtigung von Vertriebsmargen kann davon ausgegangen werden, dass jede Konsole zwischen 70.000 und 130.000 Lira gekostet hat.

Bis ins Jahr 1983 wurden Ping-O-Tronic und Play-O-Tronic rund eine Million Mal verkauft.[9][10]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f pongmuseum.com - Newsblog. 27. April 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. April 2014; abgerufen am 23. August 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pongmuseum.com
  2. Pong-Story : Magnavox Odyssey, the first video game system. Abgerufen am 5. Mai 2019.
  3. a b c Pong-Story : Zanussi / Seleco Ping-O-Tronic. Abgerufen am 16. Februar 2019.
  4. Vox: The Ping-O-Tronic Video game console produced by Zanussi. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. März 2019 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.voxodyssey.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Zanussi Ping-O-Tronic Model PP6 (BINARIUM). Abgerufen am 18. Februar 2019.
  6. Pong-Story : Zanussi / Seleco Ping-O-Tronic. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  7. Zanussi Ping-O-Tronic Model PP6 (BINARIUM). Abgerufen am 7. Januar 2019.
  8. a b Pong Picture Page. 7. September 2012, archiviert vom Original am 7. September 2012; abgerufen am 16. Februar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pong-picture-page.de
  9. Riapre Sèleco, e la tv torna a parlare l'italiano. In: Tom's Hardware. Abgerufen am 7. Januar 2019 (italienisch).
  10. Martin Tobias Lithner: Super Retro:id: A Collector's Guide to Vintage Consoles. Books on Demand, 2019, ISBN 978-91-7851-302-4 (google.de [abgerufen am 1. April 2019]).