Zatypota albicoxa
Zatypota albicoxa | ||||||||||||
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Zatypota albicoxa, Weibchen, Dorsalansicht | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Zatypota albicoxa | ||||||||||||
(Walker, 1874) |
Zatypota albicoxa ist eine Schlupfwespe aus der Tribus Polysphinctini innerhalb der Unterfamilie der Pimplinae. Die Art wurde von dem englischen Entomologen Francis Walker im Jahr 1874 als Glypta albicoxa erstbeschrieben.[1] Das lateinische Art-Epitheton albicoxa bedeutet „mit weißen Coxae (Hüften)“.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schlupfwespen sind etwa 8 mm lang. Kopf und Hinterleib sind überwiegend schwarz gefärbt. Am Augeninnenrand verläuft ein gelber Strich bis zur Frons. Die Fühler der Weibchen weisen 23–27 Flagellomere auf, die der Männchen 21–23.[2] Scapus, Pedicellus, Mandibeln, Palpi, sämtliche Coxae und Trochanteren sowie die Tegulae sind weißlich-gelb gefärbt.[2] Das rötlich-braun gefärbte Mesosoma weist gelbe Längsflecke auf. Scutellum und Postscutellum sind gelb.[2] Die Metapleuren (Sklerite an der Seite des hinteren Rumpfsegments) sind vollständig behaart.[2] Das zweite Tergit ist 0,94 mal so lang wie am Hinterrand breit.[2] Der Ovipositor ist am hinteren Ende leicht nach oben gebogen.[2] Nahe dem basalen Ende der unteren Valven befindet sich eine ventrale Verdickung.[3] Die hinteren Tibien und Tarsen sind dunkelbraun, wobei die hinteren Tibien auf halber Länge ein breites weißes Band aufweisen. Die hinteren Femora sowie die Femora, Tibien und Tarsen der vorderen und mittleren Beine sind gelbrot gefärbt. Die Männchen sind gewöhnlich etwas kleiner als die Weibchen.[2] Es gibt männliche Individuen mit schwarzbrauner Metosoma.[2] Die Vorderflügel weisen kein Areolet auf. Die Flügeladern sowie das Pterostigma sind dunkelbraun. Die Hinterflügel besitzen vier distale Hamuli.[2]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zatypota albicoxa ist in der Paläarktis verbreitet. Ihr Vorkommen reicht von Europa bis in den Fernen Osten (Korea, Japan). In Europa ist die Art verbreitet, fehlt aber offenbar im Süden.[1] Im Norden reicht das Vorkommen bis nach Skandinavien und Großbritannien.[1]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schlupfwespen sind wie alle Vertreter der Tribus Polysphinctini koinobionte Ektoparasitoide von Webspinnen (Araneae).[3] Zatypota albicoxa ist ein solitärer Parasitoid.[3] Die Wirtsart ist die kosmopolitisch verbreitete Gewächshausspinne (Parasteatoda tepidariorum) aus der Familie der Kugelspinnen (Theridiidae). Das Weibchen packt die Spinne mit ihren vorderen und mittleren Beinpaaren am Hinterleib. Sie betäubt zuerst die Spinne. Anschließend reibt sie mit ihrem Ovipositor und dem hinteren Ende der Metasoma über die Hinterleibsunterseite der Spinne, um diese von möglichen anderen Ektoparasiten (Eier oder Larven derselben Art oder einer anderen Art) zu befreien.[4] Dies dauert gewöhnlich mehrere Minuten.[4] Die Parasitoidenlarven sitzen gewöhnlich auf einem Sattel, der an der Spinne fixiert ist. Dieser Sattel wird ebenfalls entfernt. Schließlich platziert die Schlupfwespe ein eigenes Ei auf die Unterseite des Hinterleibs der Spinne. Abhängig von der Größe der Spinne legt sie ein befruchtetes oder ein unbefruchtetes Ei ab. Folglich stammen die weiblichen Schlupfwespen von größeren Wirten.[4] Das Schlupfwespenei wird nicht wie von anderen Arten von der Spitze des Ovipositors, sondern vom hinteren Ende des Hinterleibs aus abgelegt.[4] Die geschlüpfte Larve entwickelt sich als Außenparasit, durchläuft drei Stadien und tötet schließlich am Ende ihrer Entwicklung ihren Wirt. Von März bis November werden sämtliche Stadien der Schlupfwespenart beobachtet, im Winter dagegen nur das zweite Larvenstadium. Es wird daher vermutet, dass während dieses Stadiums im Winter eine Diapause stattfindet.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Zatypota wird innerhalb der Tribus Polysphinctini einer Untergruppe mit Acrodactyla, Polysphincta und 15 weiteren Gattungen zugeordnet.[3] Innerhalb der Gattung Zatypota gehört Zatypota albicoxa zu der so genannten discolor-Gruppe.[2]
Es gibt offenbar zwei Unterarten:[5]
- Zatypota albicoxa albicoxa (Walker, 1874) – Nominatform
- Zatypota albicoxa meridicolor Aubert, 1989
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Weibchen bei der Eiablage
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Animation
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Weibchen, Seitenansicht
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Weibchen, Ansicht von Kopf und Mesoscutum
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Ovipositor mit ventraler Verdickung der unteren Valven
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Flügel
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Larve an einer Gewächshausspinne
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Zatypota albicoxa bei Fauna Europaea. Abgerufen am 23. Oktober 2021
- ↑ a b c d e f g h i j Jin-Kyung Choi & Jong-Wook Lee: Review of Zatypota Förster, 1869 (Hymenoptera: Ichneumonidae: Pimplinae) from South Korea. In: Journal of Asia-Pacific Biodiversity, Vol. 10, Issue 3. ScienceDirect, 1. September 2017, S. 413–420, abgerufen am 23. Oktober 2021 (englisch).
- ↑ a b c d Keizo Takasuka, Niclas R. Fritzén, Yoshihiro Tanaka, Rikio Matsumoto, Kaoru Maeto & Mark R. Shaw: The changing use of the ovipositor in host shifts by ichneumonid ectoparasitoids of spiders (Hymenoptera, Ichneumonidae, Pimplinae). In: Parasite. Band 25, Nr. 17, 28. März 2018, PMID 29589827.
- ↑ a b c d Keizo Takasuka, Rikio Matsumoto & Nobuo Ohbayashi: Oviposition behavior of Zatypota albicoxa (Hymenoptera, Ichneumonidae), an ectoparasitoid of Achaearanea tepidariorum (Araneae, Theridiidae). In: Entomological science, Vol. 12, No. 3. 2009, S. 232–237, abgerufen am 23. Oktober 2021 (englisch).
- ↑ Zatypota albicoxa. www.biolib.cz, abgerufen am 2. Oktober 2021.