Zeittafel Kosaken
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Die Zeittafel Kosaken gibt in Stichpunkten einen Überblick über die Geschichte der Kosaken.
Kurzeinführung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im ständigen Aufbau begriffene Chronologie ist in ihren Angaben weitgehend an den Zeittafeln von Standardwerken wie denen von Philip Longworth und Andreas Kappeler orientiert,[1] geht aber im Umfang über diese hinaus.
Zeittafel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Um 1440 Erstes Auftreten der Kosaken, tatarisch-russischer Reiterscharen im Grenzgebiet („Ukraina“) zwischen Moskowien und den Tataren.[2]
- Ende 15. Jhd. Erste Erwähnung ostslawischer Kosaken[3]
- Mitte 16. Jhd. Fürst Wyschnewezkyj begründet die Saporoger Sitsch
- 1572 Erste Registrierte Kosaken in Polen-Litauen
- 1582 Kosaken unter Jermak erobern Sibirien
- 1591–1596 Kosakenaufstände[4] in der Ukraine (unter Kryschtof Kosynskyj bzw. Seweryn Nalywajko)
- 1594 Gesandtschaft von Erich Lassota von Steblau zu den Saporoger Kosaken
- 1595/96 Kirchenunion von Brest
- 1606/07 Volksaufstand unter Führung von Iwan Bolotnikow
- 1615 Die Dnjepr-Kosaken treten der Kiewer Bruderschaft bei[5]
- 1637 Eroberung Azows durch die Don- und Dnjepr-Kosaken
- 1648 Semjon Deschnjow entdeckt die Beringstraße
- 1648 Volksaufstand unter Führung von Bohdan Chmelnyzkyj
- 1654 Vertrag von Perejaslaw: Die Dnjepr-Kosaken unterstellen sich dem Zaren
- 1667 Teilung des Hetmanats zwischen Polen-Litauen und dem Moskauer Staat
- 1670/71 Volksaufstand unter Führung von Stepan Rasin
- 1704 Den Don-Kosaken wird verboten, flüchtende Bauern aufzunehmen
- 1707–1709 Kosakenaufstand unter Führung von Kondrati Bulawin
- 1708 Hetman Masepa fällt von Peter I. ab und schließt sich dem schwedischen König an
- 1709 Schlacht von Poltawa
- 1754 Der Ataman der Don-Kosaken wird erstmals von Russland eingesetzt
- 1758 Begründung des Orenburger Kosakenheeres
- 1773–1775 Volksaufstand unter Führung von Jemeljan Pugatschow
- 1775 Zerschlagung der Saporoger Sitsch durch Katharina II.
- 1788 Begründung des Schwarzmeer-Kosakenheeres
- 1780er Jahre Liquidierung des Hetmanats
- 1808 Begründung des Sibirischen Kosakenheeres
- 1812 «Vaterländischer Krieg» gegen Napoleon
- 1817 Begründung des Astrachan-Kosakenheeres
- 1827 Russischer Thronfolger wird Ataman aller Kosakenheere
- 1834 Geschichte des Pugatschew’schen Aufruhrs von Alexander Puschkin erscheint (deutsch, Stuttgart, 1840)
- 1835/42 Taras Bulba (Novelle) von Gogol erscheint
- 1836 Die Hauptmannstochter (historischer Roman) von Alexander Puschkin erscheint
- 1840 Kobsar (Gedichtsammlung) von Taras Schewtschenko erscheint
- 1851 Begründung des Transbaikal-Kosakenheeres
- 1860 Begründung des Kuban-Kosakenheees
- 1860 Begründung des Amur-Kosakenheeres
- 1863 Die Kosaken von Lew Tolstoi erscheint
- 1867 Begründung des Semiretschensker Kosakenheeres
- 1875 Reglement über die Militärdienstpflicht der Donkosaken
- 1889 Begründung des Ussurischen Kosakenheeres
- 1905–07 Revolution in Russland
- 1914–1918 Erster Weltkrieg: Die kosakische Kavallerie erleidet schwere Verluste.
- 1917, 23.–27. Februar Februarrevolution
- 1917, 24./25. Oktober (7. November 1917 neuen Stils) Oktoberrevolution: Bolschewistische Revolution in Petrograd (St. Petersburg / Leningrad), die schnell auf das ganze Land übergreift. Spaltung der Kosaken in „Weiße“ und „Rote“. Der kosakische Widerstand gegen das neue Regime ist im Dongebiet am stärksten.[6]
- Ende 1917–1921 Russischer Bürgerkrieg
- 1918 Hetmanat unter Pawlo Skoropadskyj in der Ukraine
- 1918–1919 Ukrainische Volksrepublik
- 1918–1919 Kuban-Republik, Don-Republik
- 1918, Mai Wahl von Pjotr Krasnow zum Ataman des «All-Großen Don-Heeres»
- 1918–1921 Atamanschtschina[7] von Grigori Semjonow
- 1919, Januar Sowjetisches Dekret zur «Entkosakisierung»
- 1919, Februar Zusammenbruch des Don-Kosaken-Staates.
- 1919 Feldzüge der Freiwilligenarmee Denikins mit den Don- und Kuban-Kosaken
- 1920/21 Emigration von mindestens 60 000 Kosaken[8]
- 1921/22 Hungersnot im Süden Russlands
- 1928 Der erste Teil von Der stille Don von Scholochow erscheint
- 1929 Beginn der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft
- 1929–1933 «Liquidierung des Kulakentums als Klasse», Deportation von mindestens 200 000 Kosaken[9]
- 1932/33 Hungersnot in der Sowjetunion, u. a. im Kuban-Gebiet
- 1938–1941 Die sowjetische Armee stellt zur Verstärkung ihrer Reiterei einige Kosakendivisionen auf.[10]
- 1941, Juni Deutscher Überfall auf die Sowjetunion
- 1942 Besetzung weiter Gebiete der ehemaligen Don- und Kuban-Kosaken durch die deutsche Wehrmacht
- 1942 Bildung antikommunistischer kosakischer Freiwilligenverbände. General Krasnow Leiter des „Zentralen Kosakenbüros“ in Berlin.[11]
- 1943, April Bildung der 1. Kosaken-Kavallerie-Division unter Helmuth von Pannwitz
- 1945, Februar Bildung des 15. Kosaken-Kavallerie-Korps
- 1945, Mai/Juni Auslieferung von 40 000 Kosaken an die Sowjetunion[12]
- 1947, 16. Januar General Krasnow und General von Pannwitz in Moskau hingerichtet
- 1990, Juni Begründung des Kosakenbundes in Moskau
- 1990, 1.–5. August »Tage des Kosakenruhmes«[13] in Nikopol (Gebiet Saporischschja)
- 1990, September Begründung der Organisation «Ukrainisches Kosakentum» in Kiew
- 1990er Jahre Gründung verschiedener weiterer Kosakenorganisationen in der Ukraine[14]
- 2005, Januar Wiktor Juschtschenko wird von der Organisation »Ukrainisches Kosakentum« zum Hetman der ukrainischen Kosaken ernannt[15]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Philip Longworth: Die Kosaken. Legende und Geschichte. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-436-02478-3.
- Andreas Kappeler: Die Kosaken. Geschichte und Legenden (= C.H. Beck Wissen). Verlag C.H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64676-8. Digitalisat
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kosakenorganisationen in der heutigen Ukraine – Richard Arnold (Muskingum University, New Concord, OH)
- Geschichte der Beziehungen der Kosaken zum Kreml – Richard Arnold (Muskingum University, New Concord)
- Cosaques - Chronologie historique (französisch)
- Zeittafel
- Brief History of the Cossacks (Fotos)
Einzelnachweise und Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siehe im Abschnitt „Literatur“.
- ↑ Ph. Longworth, S. 285
- ↑ A. Kappeler, S. 117
- ↑ englisch Cossack uprisings
- ↑ A. Kappeler, S. 117
- ↑ Ph. Longworth, S. 286
- ↑ russisch атаманщина, wiss. Transliteration atamanščina
- ↑ A. Kappeler, S. 118
- ↑ A. Kappeler, S. 118
- ↑ Ph. Longworth, S. 286
- ↑ Ph. Longworth, S. 286
- ↑ A. Kappeler, S. 118
- ↑ ukrainisch Свято Козацької слави
- ↑ vgl. Kosakenorganisationen in der heutigen Ukraine - Richard Arnold (Muskingum University, New Concord, OH)
- ↑ Kosakenorganisationen in der heutigen Ukraine - Richard Arnold (Muskingum University, New Concord, OH)