Ziegler (Adelsgeschlecht)
Ziegler ist der Name mehrerer Adelsgeschlechter.
Ziegler und Klipphausen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ziegler und Klipphausen sind ein altes meißnisches Geschlecht, dass in mehreren Linien bis zum heutigen 21. Jahrhundert besteht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stammreihe der Herren von Ziegler beginnt mit dem Besitzers des Vorwerks Röcknitz bei und Ratsherrn zu Dresden Wigand Ziegler, der 1329 urkundlich erwähnt wird und 1348 starb. Die Familie wurde noch 1372 urkundlich untert den Bürgern Dresdens genannt,[1] hatte später das meißnische Münzamt inne und ging dann begütert in den Landalel über. Der 1553 gestorbene Stiftshauptmann zu Wurzen Hieronimus Ziegler baute auf seinem Besitz Röhrsdorf bei Meißen Schloß Klipphaus, wonach der Beiname angenommen wurde.[2]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stammwappen zeigt in Silber einen vierzinnigen roten Mauerbalken. Auf dem Helm mit rot–silbernen Helmdecken eine durch ein rotes Ziegeldach gesteckte silberne Säule, besteckt mit sechs Hahnenfedern.
Von Ziegler-Witzleben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Heirat von Johanna Margarete Maximiliane von Ziegler und Klipphausen (* um 1770; † 26. Dezember 1815) mit Karl von Witzleben wurde das Geschlecht der Von Ziegler-Witzleben begründet.[3][4] Der Doppelname wurde offiziell eingetragen, bereits ihre Kinder Gustav Wilhelm Dietrich von Witzleben; Eduard von Witzleben; Maximilian Ernst Julius von Witzleben; Dietrich Rolf Friedrich von Witzleben und Eduard Philipp Karl von Witzleben führten allerdings nur den Namen Witzleben weiter.
Von Ziegler und Ziegelberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Linie der Freiherren von Ziegler genannt Ziegelberg (Ziegelberger Linie) begann wohl mit Nikolaus Freiherr Ziegler genannt von Ziegelberg, auf der Herrschaft Barr. Weitergeführt wurde sie von Maximilian Freiherr Ziegler genannt von Ziegelberg und Friedrich Freiherr Ziegler genannt von Ziegelberg.[5]
Nikolaus Freiherr von Ziegler war kaiserlicher Vizekanzler, Münzwarde in der Reichsmünzstätte in Nördlingen, oberster Sekretär der Hofkanzlei, Herr zu Barr im Elsaß und Landvogt von Schwaben[6]. Sein Bruder Paul von Ziegler von Ziegelberg wurde Bischof von Chur (seit 1509)[7]. Weitere Brüder sind Caspar, seit 1498 Sekretär in der Kanzlei Königs Maximilians I., Hans, seit 1506 Probierer und Silberbrenner d. Berg- und Hüttenwerks Rattenberg (Tirol); und eine illegitime Tochter[8] Ihr Vater war Friedrich († wohl 1513), wohl aus Dornhan (Schwarzwald), v. Friedrich III. nobilitiert, Geschlachtgewander (Tuchmacher), seit 1471 Bürger in Nürnberg.[9]
Auch Friedrich von Ziegler (Verwaltungsjurist) (Linie nicht genau bekannt) war als Leiter des Kabinettssekretariats von König Ludwigs II. in staatlichen Diensten. Von 1888 bis 1894 war er Regierungspräsident der Oberpfalz und anschließend bis zu seinem Tod Regierungspräsident von Oberbayern.[10]
Ziegler (Erfurt)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wappenverschiedenen Erfurter Ziegler waren ein Ratsherrengeschlecht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht erscheint urkundlich 1216–1217 mit dem Bürger zu Erfurt Henricus de Latere, mit dem auch seine Stammreihe beginnt. Es war seit dem 16. Jahrhundert in der Gegend begütert und ging teilweise im 17. Jahrhundert als von Ziegler in den Landadel über.[11] 1602 erwarb der vermögende Erfurter Waidhändler Hans von Ziegler das Rittergut Ingersleben und ließ den Adelssitz zwischen 1609 und 1622 vollständig umbauen. 1622 ließ Otto Heinrich von Ziegler anlässlich seiner Heirat mit Maria von Wangenheim einen großen Torbogen und ein schönes Hofportal errichten, das die Wappen beider Familien zeigt. Johann Siegmund von Ziegler kaufte 1702 das Rittergut Stotternheim. Der preußische Kriegs- und Domänenrat Ludolf Phillip von Ziegler ehelichte J. E. von Tresckow und erwarb das Rittergut Parcy im Herzogtum Magdeburg. Sein Sohn Carl Friedrich Phillip Ludwig vermählte sich mit einer von Botzheim, seine Töchter heiraten in die Familien von Katte und Phloto.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigt in Silber ein rotes Hirschgeweih vor sich hingekehrt. Helmzier: zwei nach außen gekehrte rotem Hirschköpfe, sodass von jedem nur eine Stange sichtbar ist; Helmdecken: weiß-rot.[12]
Andere Geschlechter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ziegler von Pürgen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wahrscheinlich Abstammung von den Ziegler der Ziegelberger Linie. Diese Linie sind ursprünglich Immigranten aus Oberösterreich. Von König Max I. wurden sie in den Bayerischen Adel aufgenommen.[13]
Ziegler auf Schonstett und Stephanskirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gleichen Ursprungs wie die Von Ziegler von Pürgen, allerdings anderen Wappens und Diploms.[14]
Weitere Geschlechter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Martin von Ziegler[15][16] Burgsasse zu Wetterfeld, Ehemann von Barbara von Ziegeler, geboren von Kapfelberg. Nach dem Tod des Sohnes Thomas von Ziegler (geboren 1543) ist diese Linie ausgestorben.
Albrecht Adolf von Ziegler[17] (* 23. Juni 1722, † 26. Dezember 1805) Sohn des am 25. Januar 1675 in Brandenburg a/H. geborenen und 18. April 1743 verstorbenen Schwedischen Hofkonditors Joachim Christopher von Ziegler. Albrecht Adolf von Ziegler war königlich Schwedischer Lieutenant beim Leibregiment zu Pferde, erhielt d. d. Wien 22. Mai 1762 des Heiligen Römischen Reiches Adelsstand, sowie d. d. 8. August 1775 auch den Schwedischen Adelsstand. Seine Nachkommenschaft ist nicht eindeutig geklärt. Einerseits soll er kinderlos verstorben sein, einige Experten allerdings meinen, dass er folgende Nachkommen hat:
- Johann Dettleff von Ziegler, königlich Polnischer Hofrat, verstorben am 5. September 1830 im Alter von 81 Jahren in Tuckum, hinterließ nach 35½ Jahren Ehe die Witwe Sybilla Gottliebe von Ziegler, geboren von Neuendorf
- Johann Ziegler, erhielt am 11. November 1790 den polnischen Adelsstand
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz von Groß Zauche und Camminetz: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, S. 525–531. ISSN 0435-2408
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hauptstaatsarchiv Dresden
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, 2005, S. 530–531
- ↑ Johanna Margarete Maximiliane von Witzleben. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
- ↑ Adelskartei.de - Adelsrechtliche Gutachten zu deutschen Familien. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
- ↑ Deutsche Biographie: Ziegler, Friedrich von - Deutsche Biographie. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
- ↑ Deutsche Biographie: Ziegler von Ziegelberg, Nikolaus Freiherr - Deutsche Biographie. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
- ↑ Deutsche Biographie: Paul Ziegler von Ziegelberg - Deutsche Biographie. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
- ↑ Deutsche Biographie: Paul Ziegler von Ziegelberg - Deutsche Biographie. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
- ↑ Deutsche Biographie: Paul Ziegler von Ziegelberg - Deutsche Biographie. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
- ↑ Deutsche Biographie: Ziegler, Friedrich von - Deutsche Biographie. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, 2005, S. 525–526
- ↑ George Adalbert Mülverstedt: Ausgestorbener preußischer Adel. Bauer & Raspe, Nürnberg 1884, S. 195 (uni-goettingen.de [abgerufen am 19. Oktober 2020]).
- ↑ MDZ-Reader | Band | J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch / Siebmacher, Johann | J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch / Siebmacher, Johann. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
- ↑ MDZ-Reader | Band | J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch / Siebmacher, Johann | J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch / Siebmacher, Johann. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
- ↑ Abgestorbener Bayerischer Adel. III. Teil. Bauer & Raspe (uni-goettingen.de [abgerufen am 19. Oktober 2020]).
- ↑ Abgestorbener Bayerischer Adel. III. Teil. Bauer & Raspe (uni-goettingen.de [abgerufen am 19. Oktober 2020]).
- ↑ Der Nichtimmatrikulierte Adel. Bauer & Raspe (uni-goettingen.de [abgerufen am 19. Oktober 2020]).