Übernthal
Übernthal Gemeinde Siegbach
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Koordinaten: | 50° 43′ N, 8° 25′ O |
Höhe: | 300 (314–329) m ü. NN |
Fläche: | 2,79 km²[1] |
Einwohner: | 559 (2013)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 200 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35768 |
Vorwahl: | 02778 |
Blick auf Übernthal aus Südost
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Übernthal ist einer der fünf Ortsteile der Gemeinde Siegbach im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Übernthal liegt, von Wald umgeben, im Gladenbacher Bergland.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf wurde 1240 erstmals urkundlich erwähnt. 1781 bauten die Einwohner mitten im Dorf einen Schul- und Kirchsaalbau aus Fachwerk. Heute wird es als Dorfgemeinschaftshaus genutzt. Daneben steht eine ehemalige Kapelle, die seit Jahrhunderten als Backhaus genutzt wird.
Die Aar-Salzböde-Bahn besaß einen Haltepunkt in Übernthal. Der Personenverkehr, der zuletzt mit der Relation Herborn–Hartenrod bedient wurde, endete im Juni 2001. Nachdem Reaktivierungsbemühungen gescheitert waren, wurde die Strecke 2006 abgebaut.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Die Gemeinde Siegbach fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 31. Dezember 1971 freiwillig mit den Gemeinden Tringenstein, Übernthal und Wallenfels zur neuen Gemeinde Siegbach.[2][3] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Übernthal angehört(e):[4][5]
- vor 1739: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Dillenburg, Amt Tringenstein[6]
- ab 1739: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Diez, Amt Tringenstein
- 1806–1813: Großherzogtum Berg,[Anm. 2] Département Sieg, Arrondissement Dillenburg, Kanton Herborn
- 1813–1815: Fürstentum Nassau-Oranien, Amt Tringenstein
- ab 1816: Herzogtum Nassau,[Anm. 3] Amt Herborn
- ab 1849: Herzogtum Nassau, Kreisamt Herborn[Anm. 4]
- ab 1854: Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1867: Norddeutscher Bund[Anm. 5], Königreich Preußen,[Anm. 6] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis[Anm. 7]
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Dillkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 8] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis
- ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis, Gemeinde Siegbach[Anm. 9]
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Siegbach
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Siegbach
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Übernthal 531 Einwohner. Darunter waren 6 (1,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 81 Einwohner unter 18 Jahren, 225 zwischen 18 und 49, 117 zwischen 50 und 64 und 108 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 216 Haushalten. Davon waren 48 Singlehaushalte, 57 Paare ohne Kinder und 84 Paare mit Kindern, sowie 27 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 135 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Übernthal: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 235 | |||
1840 | 271 | |||
1846 | 275 | |||
1852 | 285 | |||
1858 | 298 | |||
1864 | 292 | |||
1871 | 290 | |||
1875 | 264 | |||
1885 | 295 | |||
1895 | 323 | |||
1905 | 351 | |||
1910 | 383 | |||
1925 | 429 | |||
1939 | 423 | |||
1946 | 546 | |||
1950 | 567 | |||
1956 | 537 | |||
1961 | 576 | |||
1967 | 615 | |||
1970 | 607 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 531 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[4]; Zensus 2011[7] |
Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1885: | 295 evangelische (= 100,00 %) Einwohner[4] |
• 1961: | 523 evangelische (= 90,80 %), 28 katholische (= 4,86 %) Einwohner[4] |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ort gibt es:
- ein Heimatmuseum[8]
- ein Freizeitzentrum
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erwin Immel (1927–2006), Politiker, ehemaliger Abgeordneter des Hessischen Landtags
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Übernthal nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Übernthal im Internetauftritt der Gemeinde Siegbach.
- Übernthal, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge des Friedens von Tilsit.
- ↑ Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Abtrennung der Justiz (Justizamt Herborn) bis 1854.
- ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
- ↑ Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Herborn) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 1. Oktober 1971 wurde Übernthal als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Siegbach eingegliedert.
Einzelnachweise
- ↑ a b Infobroschüre der Gemeinde Siegbach von 2013. ( vom 5. Juli 2016 im Internet Archive) Seite 6. (pdf 7,73 MB).
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 356 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b c d Übernthal, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 5. Dezember 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Anton Friedrich Büsching: D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich. Band 3. J.C. Bohn, 1771, S. 841 (online bei Google Books).
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Webseite des Heimatverein 1968 Übernthal