Überwachsener See
Naturschutzgebiet
„Überwachsener See“ | ||
Lage | Wilhelmsdorf, Landkreis Ravensburg, Baden-Württemberg, Deutschland | |
Fläche | 2,49 ha | |
Kennung | 4.069 | |
WDPA-ID | 165977 | |
Geographische Lage | 47° 52′ N, 9° 25′ O | |
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Einrichtungsdatum | 21. Dezember 1973 | |
Verwaltung | Regierungspräsidium Tübingen |
Das Gebiet Überwachsener See war ein mit Verordnung vom 21. Dezember 1973 ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.069) im Gebiet der baden-württembergischen Gemeinde Wilhelmsdorf im Landkreis Ravensburg in Deutschland. Es ist am 9. Januar 2017 im Naturschutzgebiet Pfrunger-Burgweiler Ried aufgegangen.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das rund 2,5 Hektar große Naturschutzgebiet Überwachsener See war Bestandteil der Landschaft des Pfrunger-Burgweiler Rieds. Er lag etwa 800 Meter nördlich der Wilhelmsdorfer Ortsmitte auf einer Höhe von 616 m ü. NN und gehörte naturräumlich zum Oberschwäbischen Hügelland.
Schutzzweck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wesentlicher Schutzzweck war die Erhaltung eines „verlandeten Sees, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in seinem Nordteil noch kleinere offene Wasserflächen hatte“. Heute ist die gesamte Seefläche von einem Schwingrasen überwachsen, an einigen Stellen hat sich auf Schwingrasen durch Anflug ein lichtes Weiden-Birken-Gebüsch, bestehend aus Moorbirke, Waldkiefer, Faulbaum und verschiedenen Weidenarten, eingefunden.
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus der schützenswerten Flora sind folgende Pflanzenarten (Auswahl) zu nennen:
- Bäume
- Asch-Weide (Salix cinerea), auch „Grau-Weide“ genannt
- Moorspirke (Pinus mugo subsp. rotundata)
- Faulbaum (Frangula alnus)
- Moor-Birke (Betula pubescens)
- Ohr-Weide, Öhrchen-Weide oder Salbei-Weide (Salix aurita)
- Strauch-Birke (Betula humilis), auch „Niedrige Birke“ genannt
- Waldkiefer (Pinus sylvestris)
- Flechten
- Evernia prunastri, eine Flechte, die strauchförmig auf Bäumen wächst
- Gewöhnlicher Baumbart (Usnea filipendula)
- Gräser
- Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
- Davalls Segge (Carex davalliana)
- Draht-Segge (Carex diandra)
- Faden-Segge (Carex lasiocarpa)
- Fadenwurzelige Segge (Carex chordorrhiza)
- Floh-Segge (Carex pulicaris)
- Rostrotes Kopfried (Schoenus ferrugineus), auch „Kopfbinse“ genannt
- Schilfrohr (Phragmites australis)
- Schlamm-Segge (Carex limosa), eine im Rückgang befindliche Art der Sauergrasgewächse
- Schlankes Wollgras (Eriophorum gracile)
- Steife Segge (Carex elata)
- Moose
- Sphagnum angustifolium
- Magellans Torfmoos (Sphagnum magellanicum)[2] oder „Mittleres Torfmoos“[3]
- Strohgelbes Schönmoos (Straminergon stramineum)
- Stumpfblättriges Torfmoos (Sphagnum obtusum); hier das in Süddeutschland am weitesten westlich gelegene Vorkommen
- Sumpf-Streifensternmoos (Aulacomnium palustre)
- Sonstige
- Gewöhnliche Simsenlilie (Tofieldia calyculata)
- Mehlprimel (Primula farinosa) oder „Mehlige Schlüsselblume“
- Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
- Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris)
- Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris)
- Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Regierungspräsidium Tübingen, Referat für Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-5175-1, S. 383–384.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen über das Naturschutzgebiet »Pfrunger-Burgweiler Ried« vom 9. Januar 2017. Abgerufen am 9. August 2018.
- ↑ Suche in Website „Artenschutz im Bundesnaturschutzgesetz“ und der Liste der in Baden-Württemberg aktuell vorkommenden Arten der Anhänge II, IV und V der FFH-Richtlinie. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, 30. September 2006, archiviert vom am 3. November 2013; abgerufen am 12. Mai 2010.
- ↑ Listen der besonders geschützten Pflanzen- und Pilzarten in Thüringen. Freistaat Thüringen Landesanstalt für Umwelt und Geologie, archiviert vom am 3. November 2013; abgerufen am 1. November 2013.