Truppenübungsplatz Grafenwöhr

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Truppenübungsplatz Grafenwöhr

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Aufstellung 1910
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte NATO
United States Army
Bundeswehr
Organisationsbereich NATO NATO
Unterstellung US-Heeresgarnison Bayern
United States Army Europe and Africa
7th Army Training Command
Standort Grafenwöhr
Leitung
Kommandeur U.S. Army Garrison Bavaria Colonel Kevin A. Poole
Kommandant 7th Army Training Command Brigadier General Joseph Hilbert

Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr ist ein Übungsplatz der US-Streitkräfte (Grafenwöhr Training Area (GTA)) in der Oberpfalz (Bayern).[1]

Lage und Ausdehnung

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Der Truppenübungsplatz liegt in der Nähe südwestlich der Stadt Grafenwöhr im Landkreis Neustadt an der Waldnaab (Oberpfalz) in Bayern und gehört großteils zur Gemarkung von Grafenwöhr. Er nimmt eine Fläche von 233 km² ein.[2] Die Ost-West-Ausdehnung beträgt etwa 25 km und die Nord-Süd-Ausdehnung umfasst circa 14 km.[3] An den Truppenübungsplatz grenzen im Osten die Gemeinde Grafenwöhr, im Süden die Gemeinden Freihung, Vilseck, Edelsfeld und Königstein, im Westen Auerbach und im Norden grenzt die Gemeinde Kirchenthumbach an.

Fallschirmjäger in der Bunker Drop Zone

Das Übungsgelände befindet sich in der Naturraumeinheit Oberpfälzisches Hügelland in den mittleren Breiten. Die potentielle Vegetation besteht aus Laubwald und teils auch Wiesenlandschaften. Der Naturraum ist in weiten Teilen des Übungsplatzes noch erhalten. Durch den Übungsbetrieb sind gebietsweise Flächen durch den Beschuss beschädigt.[4]

Im Westen des Areals dominiert der Mittelgebirgscharakter, nach Osten fällt der Landschaftsraum sukzessive ab. Der Süden zeichnet sich durch die bewaldeten Höhenrücken des Schwarzenberges aus.[3]

Truppenlager Grafenwöhr, Postkarte um 1910
Kommandantur und Garnisonsverwaltung, Postkarte um 1915

Das Königreich Bayern ließ in dem dünn besiedelten waldreichen Gebiet in der nördlichen Oberpfalz von 1907 bis 1910 einen Schießplatz für das III. Korps der Armee einrichten und durch die Bahnstrecke Grafenwöhr–Grafenwöhr Lager ans Schienennetz anschließen. Dazu mussten rund 230 Menschen ihre Heimat verlassen. Folgende Ortschaften wurden aufgelöst und abgesiedelt: Annahütte, Erzhäusl, Flügelsburg, Grünhund, Grünhunder Schmierhütte, Hirschmühle, Schwarzenhäusl, Wolfslegel und Ziegelhütte.

Von 1914 bis 1918 bestand auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes das Kriegsgefangenenlager Grafenwöhr.

Nachdem das NS-Regime ab 1935 die Aufrüstung der Wehrmacht vorangetrieben hatte, wurde das Gebiet 1936 bis 1938 stark erweitert und die „Reichsumsiedlungsgesellschaft RUGES“ gegründet. Es gibt einen Amateurfilm über die Umsiedlung: „Das vergessene Land“ von Peter Ponnath (Telefilm, Fürth). Für die Menschen war die Aufgabe ihrer angestammten Heimat sehr schwer. Viele wurden in Wolfskofen/Mintraching bei Regensburg in einer bäuerlichen Mustersiedlung untergebracht. Dort entstand, um die Menschen zu beruhigen, der wohl einzige katholische Kirchenbau, den die Nationalsozialisten bezahlten. In dieser Kirche befinden sich die Altäre und das Marien-Gnadenbild (das Original kam im Dreißigjährigen Krieg in das Strahov-Kloster nach Prag) der Kirche von Pappenberg. Die nachfolgenden Orte sind durch die Erweiterung des Geländes durch die Nationalsozialisten erloschen:

Altenweiher, Altneuhaus, Baumühle, Beilenstein, Bergfried, Bernhof, Bernreuth, Betzlhof, Boden im Thal, Braunershof, Dorfgänlas, Dörnlasmühle, Dornbach, Ebersberg, Eibenstock, Erlbach, Fenkenhof, Fronhof, Grünwald, Haag, Hammergänlas, Hebersreuth, Hellziechen, Hermannshof, Hirschmühle, Höhenberg, Hopfenohe, Kaundorf, Kittenberg, Kotzmanns, Kühberg, Kumpf, Langenbruck, Leuzenhof, Luisenhof/Hub, Meilendorf, Netzaberg, Netzart im Thal, Nunkas, Oberfrankenohe, Pappenberg, Pinzig, Pommershof, Portenreuth, Römersbühl, Sommerhau, Schindlhof, Schloßfrankenohe, Schwarzenhäusl, Stegenthumbach, Unterfrankenohe, Walpershof, Weihern, Wirlhof, Wolframs, Zeltenreuth, Zissenhof.

Insgesamt wurden 780 Familien (mehr als 3500 Personen) umgesiedelt. Die Ortschaften wurden zerstört und abgetragen, einige wenige Reste stehen heute noch als Geisterstädte, zum Beispiel die Ruinen der Kirchen Hopfenohe und Pappenberg. Für militärische Übungen im Häuserkampf wurden spezielle neue Ortschaften aufgebaut.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden etwa 300 sowjetische Kriegsgefangene in Arbeitskommandos zur Zwangsarbeit eingesetzt. Dabei wurden durch die Gestapo bei sogenannten „Überprüfungen“ Juden, Kommissare und „Hetzer“ ausgesondert und zur „Sonderbehandlung“ dem KZ Flossenbürg überstellt, wo sie erschossen wurden. Das geschah beispielsweise am 25. August 1941 mit 41 dieser Kriegsgefangenen. Viele weitere Sowjetbürger kamen durch Krankheit und Hunger ums Leben. Ein Offizier wurde wegen Befehlsverweigerung erschossen. 32 von ihnen sind seit 1987 auf dem Friedhof von Auerbach in der Oberpfalz begraben.[5]

Amerikanische Soldaten bei einer Übung mit einer M777A2-Haubitze auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr, 2009
Britischer Challenger-2-Panzer beim Feuern auf dem Truppenübungsplatz

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die US Army den Truppenübungsplatz und nutzte ihn in seiner ursprünglichen Bestimmung weiter. Am 2. September 1960 gegen 9.20 Uhr schlug eine zu weit geschossene 203-mm-Granate in ein Zeltlager von in Büdingen stationierten, frisch eingetroffenen Angehörigen einer Einheit der 3. US-Panzerdivision im Camp Kasserine ein. Drei große Mannschaftszelte wurden vollständig zerfetzt, 15 Soldaten sofort getötet; von den 28 teilweise schwer Verletzten starb ein weiterer kurz danach. Das 8-Inch-Artillerie-Geschoss hatte eine andere Teileinheit derselben Division mit einer Haubitze aus einer Feuerstellung in der Nähe des aufgelassenen Orts Hopfenohe abgeschossen, das eigentliche Ziel lag in der drei Kilometer vor dem Camp Kasserine befindlichen Impact Area A.[6] Das Unglück war das opferreichste, das sich bis dahin bei den US-Truppen in Deutschland ereignet hatte.

Mit Kosten von rund 210 Millionen D-Mark wurden von 1979 bis 1984 computergesteuerte Schießbahnen errichtet. Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr galt damals als modernste Schießeinrichtung der NATO.

Seit der Absiedlung und Auflösung der Gemeinden Haag, Höhenberg, Hopfenohe, Kaundorf, Leuzenhof, Nunkas, Oberfrankenohe und Pappenberg 1938/39 waren diese gemeindefrei[7] (nachträglich durch Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 22. August 1951 verfügt) und bildeten das Kerngebiet des gemeindefreien Gebietes Truppenübungsplatz Grafenwöhr, das am 1. Juli 1978 in die Stadt Grafenwöhr eingegliedert wurde, das gemeindefreie Gebiet war damit aufgelöst.

Zur Geschichte des Truppenübungsplatzes gehört auch ein sechswöchiger Manöveraufenthalt von Elvis Presley, der im Museum dokumentiert ist. 1958 wurde der Film Zeit zu leben und Zeit zu sterben in den Ruinen der Orte Hopfenohe, Bernreuth und Altenweiher gedreht.

Aufstellungsstandort

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Während des Zweiten Weltkriegs wurden auf dem Truppenübungsplatz verschiedene Großverbände aufgestellt. Beispielhaft:

Heutige Nutzung

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Der Truppenübungsplatz steht unter Verwaltung der US-Armee und ist Bestandteil der U.S. Army Garrison Bavaria.[8]

Der Übungsplatz wird seit 2006 als Joint Multinational Command Training Center (JMCTC) bezeichnet und bietet etwa 4000 amerikanischen Soldaten Platz.[3] Kürzlich wurden die neuen Quartiere des 2nd Stryker Cavalry Regiment bezogen. Nahe dem Truppenübungsplatz entstand die damals so genannte „New Town“, heute die Siedlung Netzaberg, die einen eigenen Stadtteil der Stadt Eschenbach in der Oberpfalz bildet, als neue Heimat für die Soldaten des 2nd SBCT.

Im Sommer 2023 wurde bekannt, dass aus dem US-Verteidigungshaushalt ein Betrag von 900 Millionen Dollar für den Ausbau des Truppenübungsplatzes bereitstehe. Das Projekt Operational Readiness Training Complex (ORTC) soll eine effektive und technisch aktuelle militärische Ausbildung ermöglichen, Truppen der US-Armee sowie der NATO-Partner sollen den neuen Übungscampus nutzen können.[9]

Das militärische Gelände wurde zur ausschließlichen Nutzung den USA von der Bundesrepublik Deutschland überlassen, wobei die US-Streitkräfte gemäß einer Verwaltungsvereinbarung aus dem Jahre 1993 befugt sind, die Mitbenutzung anderen ausländischen Truppen zu gestatten.[10] Die US-militärische Nutzung des Areals wird durch das NATO-Truppenstatut und sein Zusatzabkommen geregelt.[11]

In Grafenwöhr üben die Einheiten der United States Army Europe (USAREUR), die United States Air Forces in Europe (USAFE) und andere NATO-Streitkräfte.[3] Rund 40 Prozent der militärischen Einheiten, welche auf dem Truppenübungsplatz trainieren, stellen NATO-Partner aus Europa, Afrika und Asien dar.[2]

Der Truppenübungsplatz ist ein weitläufiges Übungsgelände mit Schießbahnen und Zielgebiet (impact area) und gilt als modernstes Übungsareal Europas.[3] Der Verwaltungs- und Unterkunftsbereich sowie die Lager für übende Truppen und der Gleisanschluss befinden sich im Nordosten, die Vilseck Military Community am Südrand und die Siedlung Netzaberg am Nordrand des Platzes. Im Ostteil des Truppenübungsplatzes unterhält die US Army einen Militärflughafen, den Flugplatz Grafenwöhr, auf dem hauptsächlich Frachtmaschinen landen.[3]

Der Truppenübungsplatz ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und einer der größten Arbeitgeber in der Region (3600 lokale Arbeitnehmer).

Wegen der Lageentwicklung in der Ukraine (Annexion der Krim 2014 durch Russland und Krieg im Donbas) wurde 2015 das Material für eine zusätzliche schwere US-Heeresbrigade in Grafenwöhr stationiert.[12]

Laut einem US-Insider wurde der Truppenübungsplatz vom US-Militär jahrelang zur Ausbildung ukrainischer Soldaten genutzt, ohne dass die deutschen Behörden darüber informiert worden waren, was einen Verstoß der Informationspflicht an die deutsche Regierung konstituieren würde.[13] Spätestens seit dem Russischen Überfall auf die Ukraine 2022 findet auch mit deutscher Unterstützung eine umfangreiche Ausbildung ukrainischer Streitkräfte auf dem Truppenübungsplatz statt.[14]

Netzaberg Housing Area

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Netzaberg Housing Area im Bau, 2008
Eine der 3000 Wohneinheiten der Netzaberg Housing Area, 2008

Am Truppenübungsplatz in der Nähe der Stadt Eschenbach in der Oberpfalz entstand von 2006 bis 2008 die Netzaberg Housing Area als größte US-Garnison außerhalb des festländischen US-Staatsgebiets.[15] Im Rahmen der Truppenumsiedlung der amerikanischen Streitkräfte nach Eschenbach wurden 832 Häuser für 3600 US-Soldaten und ihre Familien gebaut.[16] Dadurch ist eine neue Stadt mitsamt den benötigten Einrichtungen und einer überkonfessionellen Garnisonkirche errichtet worden.

Bis zur zweiten Erweiterung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr im Jahr 1936 befand sich auf dem Höhenzug, wo heute die New Town steht, bereits das 1938 aufgelassene Dorf Netzaberg.

Der Standort Netzaberg ist für eine Wohnbebauung geologisch umstritten. Bereits 1960 wurde in der Erläuterung zur Geologischen Karte von Bayern festgestellt: „G. Nutzbare Ablagerungen: Bleiglanz und Weißbleierz in nestartigen bis versprengten Auftreten finden sich in sandigen Muschelkalkschichten am Netzaberg östlich von Eschenbach und nordöstlich von Grafenwöhr“.[17]

Dies bedeutet eine erhöhte Bleibelastung im Boden. Außerdem wurde bei Brunnenbohrungen eine erhöhte natürliche Radioaktivität festgestellt.[18]

Persönlichkeiten

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Elvis Presley war zwischen 1958 und 1960 beim Panzerbataillon der 3. Armoured Division in Friedberg (Hessen) stationiert. In dieser Zeit war er im Rahmen seiner Soldatenausbildung als Jeepfahrer zweimal in Grafenwöhr auf Manöver.[3][19]

Wappen des DMV TrÜbPlKdtr Grafenwöhr

Die Bundeswehr nutzt den Truppenübungsplatz gegen Bezahlung für Übungen und scharfes Schießen. Die Interessen der Bundeswehr nimmt der Deutsche Militärische Vertreter bei der Truppenübungsplatzkommandantur (DMV TrÜbPlKdtr) wahr. Diese Dienststelle nimmt aktiv an der Verwaltung des Truppenübungsplatzes teil, ist dem Territorialen Führungskommando der Bundeswehr unterstellt und gehört zum „Bereich Truppenübungsplatzkommandantur SÜD“.[20]

Kurzdokumentation des NATO Channel zur Biodiversität auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr

Die ausgedehnten Lebensräume des Truppenübungsplatzes mit Borstgrasrasen, Zwergstrauchheiden, dystrophen bis nährstoffreichen Stillgewässern sowie Nieder- und Übergangsmoor-Gesellschaften beherbergen eine Vielzahl an seltenen und störungsempfindlichen Tier- und Pflanzenarten.[21] Das militärische Areal stellt das größte Moor-Heide-Gebiet im südlichen Mitteleuropa dar.[22]

Das Klima unterliegt starkem Kontinentaleinfluss. Es herrscht ein überwiegend raues Klima mit langen Wintern, häufigen Spätfrösten, verhältnismäßig hohen Sommertemperaturen und eher geringen Niederschlägen. Frost ist von Oktober bis April möglich.

Folgende Lebensraumtypen kommen im Einzelnen auf dem Truppenübungsplatz vor:[21]

  • Übergangs- und Schwingrasenmoore
  • Kalkreiche Niedermoore
  • Kalk-(Halb-)Trockenrasen und ihre Verbuschungsstadien
  • Artenreiche Borstgrasrasen
  • Pfeifengraswiesen
  • Feuchte Hochstaudenfluren
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
  • Moorwälder
  • Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder
  • Trockene Heiden
  • Basenreiche oder Kalk-Pionierrasen
  • Fließgewässer mit flutender Wasservegetation
  • Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer mit Strandlings- oder Zwergbinsen-Gesellschaften
  • Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbiss-Gesellschaften
  • Dystrophe Stillgewässer

Das Militärgelände bietet folgenden Tierarten geeignete Lebensraumbedingungen:[21]

Eine Vielzahl von gefährdeten Vogelarten nutzt den Truppenübungsplatz als Habitat:[21]

Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr gilt inzwischen auch als Erwartungsgebiet für Wölfe. Nachdem die Tiere dort Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet worden waren, werden heute wieder einzelne Individuen gesichtet. Nachgewiesen wurden bislang zwei Paare, die ein eigenes Rudel gründen könnten, aber noch kein Nachwuchs.[26][27]

Die halboffene Landschaft mit ausgedehnten Waldflächen und großen Offenlandbereichen des Truppenübungsplatzes bieten Rotwild ideale Lebensraumbedingungen. Etwa 7.000 Tiere des Rotwildes durchstreifen die auch als bayerischen Serengeti bezeichnete steppenähnliche Landschaft von Grafenwöhr.[28] Die US-Soldaten haben dem Gelände daher den Namen Deer Heaven (Himmel der Hirsche) gegeben.[29] Jährlich werden im Herbst etwa 120 Rothirsche (Cervus elaphus) der Klasse I und II im Rahmen der Gästejagd auf dem Übungsplatz erlegt.[30][29]

Weite Teile des Truppenübungsplatzes sind als Europäisches Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet an die EU-Kommission gemeldet und somit Bestandteil des Netzwerks Natura 2000. Die beiden Natura-2000-Gebiete weisen eine beträchtliche Größe von 19279 Hektar auf.[21][31] Der Waldanteil der beiden Schutzgebiete beträgt 9704 Hektar.[32]

Deutsch-Amerikanisches Volksfest Grafenwöhr

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Das Deutsch-Amerikanische Volksfest Grafenwöhr findet jedes Jahr am ersten August-Wochenende auf dem Truppenübungsplatz im Camp Kasserine statt. Mehr als 80.000 Menschen besuchten 2011 das Volksfest. Die Einnahmen werden vom Deutsch-Amerikanischen Gemeinsamen Ausschuss Grafenwöhr verwaltet und gemeinnützigen Zwecken zugeführt. 2013 wurde das Volksfest im Zuge von Einsparmaßnahmen der US-Army erstmals abgesagt.[33] Seit 2014 findet das Volksfest wieder jährlich statt. Aufgrund von Terrorgefahr erfolgen erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und Einlasskontrollen.

Infolge der COVID-19-Pandemie fand die Veranstaltung in den Jahren 2020 und 2021 nicht statt. Auch das für August 2022 geplante Deutsch-Amerikanische Volksfest wurde abgesagt.[34] Im Jahr 2023 wurde das Fest wieder durchgeführt, allerdings nicht mehr am ursprünglichen Ort, Camp Kasserine, sondern in im Camp Algier.

  • Eckehart Griesbach: Truppenübungsplatz Grafenwöhr – Geschichte einer Landschaft.
  • Hans-Jürgen Kugler: Hopfenohe – Geschichte einer Pfarrgemeinde. [3]
  • Hans-Jürgen Kugler: Nitzlbuch / Bernreuth – Geschichte einer bäuerlichen Region in der nördlichen Oberpfalz. [4]
  • Gerhard Müller: Geschichte des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. Ausstellung zur Militärabteilung.
  • Dominikus Kneidl, Olaf Meiler: Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Bildband
  • Paul Burckhardt: The Major Training Areas – Grafenwoehr/Vilseck, Hohenfels, Wildflecken. (1. und 2. Auflage, Englisch)
  • Paul Burckhardt: Die Truppenübungsplätze – Grafenwöhr, Hohenfels, Wildflecken. (3. Auflage, Deutsch)
  • Peter Heigl: Sergeant Elvis Presley in Grafenwöhr. deutsch/englisch, Buch & Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2007.
  • Gerald Morgenstern: „Truppenübungsplatz Grafenwöhr“ gestern – heute, Grafenwöhr 2010.
  • Christian Sebald: Wie das Militär ein riesiges Areal zu einem Naturjuwel verwandelt. Artikel in der Süddeutschen Zeitung, Online-Version vom 22. September 2017.
Commons: Truppenübungsplatz Grafenwöhr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. GTA (Memento vom 1. September 2015 im Internet Archive)
  2. a b GRAFENWÖHR TRAINING AREA. U.S. Army Europe, abgerufen am 27. Juli 2020 (englisch).
  3. a b c d e f g Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Bundesministerium der Verteidigung der Leiter des Presse- und Informationsstabes, abgerufen am 29. April 2018.
  4. Karte der Naturraum-Haupteinheiten und Naturraum-Einheiten in Bayern. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 30. April 2018.
  5. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 143.
  6. Erinnerungen an ein tragisches Unglück in: Nordbayerischer Kurier vom 25. September 2023, S. 14.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 459
  8. Truppenübungsplatz. Stadt Grafenwöhr, 2018, abgerufen am 29. April 2018.
  9. 900 Millionen Euro fließen nach Grafenwöhr in: Nordbayerischer Kurier vom 4. August 2023, S. 2.
  10. Rechtliche Rahmenbedingungen für die Nutzung der Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels durch ausländische Streitkräfte. Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages, 2016, abgerufen am 8. Juni 2018.
  11. Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Jürgen Mistol BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 21.04.2017. Bayerischer Landtag, 13. Oktober 2017, abgerufen am 30. April 2018.
  12. Truppenverstärkung (Memento vom 8. März 2016 im Internet Archive)
  13. Michael Weißenborn: „Sag nichts, frag nicht“. Stuttgarter Nachrichten, 13. September 2017, abgerufen am 1. Januar 2018.
  14. Truppenübungsplatz in Süddeutschland – Ukrainische Soldaten bekommen in Grafenwöhr Extra-Training für den Krieg. Redaktionsnetzwerk Deutschland, 17. Januar 2023, abgerufen am 29. Mai 2023.
  15. army.mil: Largest OCONUS garrison opens chapel
  16. Firma Zapf; Pressemitteilung vom 24. Oktober 2008 [1]@1@2Vorlage:Toter Link/www.zapf-gmbh.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. Erläuterung zur Geologischen Karte von Bayern, Blatt Nr. 6237 Grafenwöhr; H. Hauenschild, B. Schröder, München, 1960
  18. Michael Meyer: ZuB: Bedenkliche Werte in den Brunnen für die US-Siedlung Netzaberg: Radioaktives Trinkwasser. Oberpfalznetz, 14. Juli 2007, abgerufen am 4. März 2022 (Anmeldung erforderlich).
  19. 100 Jahre Truppenübungsplatz Grafenwöhr. VISIER, September 2010, abgerufen am 30. April 2018.
  20. Bereich Truppenübungsplatzkommandantur SÜD. In: bundeswehr.de. Abgerufen am 21. Februar 2023.
  21. a b c d e 6336-301 US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr (FFH-Gebiet). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 5. Februar 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bfn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")
  22. NATURA 2000 Bayern Gebietsbezogene Konkretisierung der Erhaltungsziele. Freistaat Bayern, 19. Februar 2016, abgerufen am 3. Januar 2018.
  23. Wolf in Grafenwöhr nachgewiesen
  24. [2]
  25. Seeadler Grafenwöhr
  26. Wolfspaar im Truppenübungsplatz Grafenwöhr
  27. Wolferwartungsgebiet Truppenübungsplatz Grafenwöhr bei Google Maps
  28. Hans Schuh: Im Himmel der Hirsche. In: DIE ZEIT. 7. Januar 2010, abgerufen am 6. Mai 2018.
  29. a b Christian Sebald: Das Militär verwandelt ein riesiges Areal in der Oberpfalz in ein Naturjuwel. In: Süddeutsche Zeitung. 24. September 2017, abgerufen am 6. Mai 2018.
  30. Jagdmöglichkeiten - Grafenwöhr. Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Mai 2018; abgerufen am 6. Mai 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundesimmobilien.de
  31. 6336-301 US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr (FFH-Gebiet und EU-Vogelschutzgebiet). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 5. Februar 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bfn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")
  32. Natura 2000 im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab. Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Weiden, Freistaat Bayern, abgerufen am 30. April 2018.
  33. Oberpfalznetz.de: Deutsch-amerikanisches Volksfest abgesagt. US-Army muss sparen. Artikel vom 30. April 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  34. Geschichte des Volksfest Grafenwöhr bei volksfest-grafenwoehr.de, abgerufen am 23. März 2022

Koordinaten: 49° 40′ 48″ N, 11° 48′ 0″ O