Allendorf (Rhein-Lahn-Kreis)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 16′ N, 8° 0′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Lahn-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Aar-Einrich | |
Höhe: | 325 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,03 km2 | |
Einwohner: | 590 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 195 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56370 | |
Vorwahl: | 06486 | |
Kfz-Kennzeichen: | EMS, DIZ, GOH | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 41 001 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Burgstraße 1 56368 Katzenelnbogen | |
Website: | www.vg-aar-einrich.de | |
Ortsbürgermeister: | Lars Denninghoff (SPD) | |
Lage der Ortsgemeinde Allendorf im Rhein-Lahn-Kreis | ||
Allendorf (Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Aar-Einrich an.
) ist eineGeographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allendorf liegt ca. 1,6 km Luftlinie östlich von Katzenelnbogen im westlichen Hintertaunus. Der Weg über die Kreisstraße 54 und Landesstraße 322 ist etwa 2 km lang.
Die Hälfte des Gemeindegebiets wird landwirtschaftlich genutzt, ein Drittel ist Waldfläche.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1259 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte bis Anfang des 19. Jahrhunderts zur Niedergrafschaft Katzenelnbogen. 1806 wurde das Dorf dem Herzogtum Nassau zugeordnet. 1847 wurden die letzten Reste der Grundherrschaft durch Zahlung einer Abfindungssumme beseitigt. Ab 1866 war Allendorf preußisch und kam 1946 zum damals neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz. 1972 kam es im Zuge der rheinland-pfälzischen „Funktional- und Gebietsreform“ zur Bildung der Verbandsgemeinde Katzenelnbogen, der die Ortsgemeinde Allendorf bis 2019 angehörte und die dann in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich aufging.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Allendorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]
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Die von Allendorf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die niederadlige Familie von Allendorf ist mehr als 300 Jahre lang in zahlreichen Funktionen in der erweiterten Region nachweisbar. Ihr Wappen zeigte in Silber einen roten Herzschild begleiutet von einem goldenen Ring im rechten Obereck. Ältestes fassbares Mitglied ist Dietrich von Katzenelnbogen, der im Jahr 1258 erstmals erwähnt wird. Sein Sohn Heinrich von Katzenelnbogen, genannt vom Turm, nannte sich im Jahr 1276 erstmals „von Allendorf“. Der letzte Namensträger wird letztmals im Jahr 1594 erwähnt. Bedeutende Mitglieder waren Henne (von 1422 bis 1445 erwähnt), Burggraf von Burg Rheinfels, Kraft († 4. Oktober 1474), Schultheiß zu Mainz, Kraft († 29. März 1560), kurtrierischer Haushofmeister, Heinrich († 26. Mai 1557) Domherr zu Mainz, und Hans Heinrich († 1576), Obervogt zu Tuttlingen.
Anfangs stand das Haus in enger Verbindung zu den Grafen von Katzenelnbogen, später zu Kurmainz und dem Haus Nassau. Entsprechend der langen Existenz des Hauses waren die Besitzungen weit über die entsprechenden Herrschaftsbereiche gestreut, mit einem Schwerpunkt um Katzenelnbogen herum.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Allendorf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[3]
Wahl | SPD | WGR | Gesamt |
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2019 | 7 | 5 | 12 Sitze |
2014 | 7 | 5 | 12 Sitze |
2009 | 5 | 7 | 12 Sitze |
2004 | 5 | 7 | 12 Sitze |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeister von Allendorf ist Lars Denninghoff (SPD). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 84,24 % wiedergewählt.[4] Zur Wahl am 9. Juni 2024 trat er nicht mehr an. Es wurde Martina Schrage (SPD) ohne Gegenkandidaten mit 73,3 % der Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,3 %.[5]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber ein rotes Schild, belegt mit goldenen schräggekreuzten Hammer und Schlägel, begleitet im rechten Obereck von einem schwarzumrandeten goldenen Ring.“ | |
Wappenbegründung: Hammer und Schlägel weisen auf den früheren Bergbau auf dem Eisensteinfeld und in der Grube Zollhaus hin. Der Ring ist aus dem Wappen der ortsansässigen niederadeligen „von Allendorf“ übernommen. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Nordosten der Gemarkung liegt ein Teil des Naturschutzgebiets Hohlenfelsbachtal.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Allendorf
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Stand 2007 gibt es drei landwirtschaftliche Betriebe mit durchschnittlich 43 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche, 1971 waren es noch 20 Betriebe mit durchschnittlich 7 ha Fläche.[2]
Der Ort verfügt über ein Gemeindehaus, einen kommunalen Kindergarten und eine Freiwillige Feuerwehr.
Durch Allendorf verläuft die Kreisstraße 54.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Allendorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
- Hellmuth Gensicke: Die von Allendorf. In: Nassauische Annalen 85. 1974, S. 208–219.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Allendorf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Aar-Einrich
- Literatur über Allendorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Aar-Einrich, Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile. Abgerufen am 19. November 2019.
- ↑ Allendorf, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Wahlen in RLP. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 29. Juni 2024.