Altenhof (Weitramsdorf)
Altenhof Gemeinde Weitramsdorf
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Koordinaten: | 50° 15′ N, 10° 53′ O |
Höhe: | 289 m |
Einwohner: | 331 (2004)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 96479 |
Vorwahl: | 09567 |
Backhaus
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Altenhof ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Gemeinde Weitramsdorf im Landkreis Coburg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altenhof liegt etwa sieben Kilometer südwestlich von Coburg in einem Tal, durch das der Tambach fließt. Die Staatsstraße 2202 von Weitramsdorf nach Tambach führt durch den Ort. Eine Gemeindeverbindungsstraße verbindet Altenhof mit Scheuerfeld.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altenhof wurde am 27. Juni 1226 erstmals urkundlich erwähnt, als der Würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg einen Streit zwischen Ulrich von Calwenberg (Callenberg) und dem Abt des Klosters Langheim schlichtete. Ulrich von Calwenberg und seine Brüder mussten dabei auf den Hof zu „Burckersdorf“, das spätere Tambach, und die Güter in den zugehörigen Dörfern „Vetus curia“ (Altenhof), „Weitersdorf“ (Weitramsdorf), „Gersbech“ (Gersbach), „Neuendorf“ (Neundorf) und Witzmannsberg verzichten.[2]
Dem Ortsnamen nach war es wohl der erste Langheimer Klosterhof, dem der Klosterhof Tambach nachfolgte.[3] Verwaltet wurde Altenhof vom Klosterhof Tambach, der bedeutendsten Filiale des Klosters Langheim, das Grund- und Lehenherr des Mönchsdorfes war. Der Ort gehörte zum fürstbischöflich würzburgischen Territorium, das benachbarte Weitramsdorf zum Fürstentum Sachsen-Coburg. Dazwischen lag eine Konfessionsgrenze.[4]
1779 brannte das Dorf nieder. Im Jahr 1803 wurde Franken ein Teil Bayerns und mit der Säkularisation in Bayern folgte die Auflösung des Klosters Langheim. Im Januar 1806 nahm Graf Joseph Carl von Ortenburg die Tambacher Lande, zu denen auch Altenhof gehörte, als reichsunmittelbare Grafschaft Ortenburg-Tambach in Besitz. Im Oktober 1806 wurde die Grafschaft mediatisiert. Von Dezember 1806 bis 1810 gehörte Altenhof als Teil des Tambacher Landes zum Großherzogtum Würzburg. Danach wurde das Herrschaftsgericht Tambach dem bayerischen Mainkreis zugeordnet. Es kam zum Zusammenschluss von Altenhof und dem größeren Tambach zur Gemeinde Altenhof. Ein weiterer Ortsteil war das Dorf Hergramsdorf. 1835 erhielt der Ort eine Schule für die katholischen Schüler. 1862 erfolgte die Eingliederung der Landgemeinde Altenhof in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein.
1925 hatte das Kirchdorf Altenhof 158 Einwohner und 28 Wohnhäuser, die Gemeinde 360 Einwohner. Die Schule für die evangelischen Schüler war in Tambach.[5] Am 1. April 1931 wurde die Gemeinde Altenhof aus dem Bezirksamt Staffelstein in das Bezirksamt Coburg eingegliedert.[6]
Am 1. Januar 1972 erfolgte die Eingemeindung von Altenhof nach Weitramsdorf.[6] Im Jahr 1987 hatte das Dorf 293 Einwohner und 77 Wohnhäuser mit 104 Wohnungen.[7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1875 | 1900 | 1925 | 1950 | 1970 | 1987 | 2004 |
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Einwohner | 115[8] | 129[9] | 158[5] | 203[10] | 331[11] | 293[7] | 331[1] |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die römisch-katholische Filialkirche Mater Dolorosa wurde 1779 als einfacher Saalbau mit Dachreiter und Walmdach errichtet. 1840 wurde der Altar mit einer geschnitzten Tafel mit der Krönung Mariens ausgestattet und 1902 eine neue Orgel eingebaut.
→ Liste der Baudenkmäler in Altenhof
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2007. Verlag de Gruyter, ISBN 978-3-00-042206-5.
- ↑ Friedrich Hausmann: Tambach und die Grafen zu Ortenburg. In Weitramsdorf Vergangenheit und Gegenwart 1177–1977. Weitramsdorf 1977, S. 278.
- ↑ Horst Graßmuck:Die Ortsnamen des Landkreises Coburg. Inaugural-Dissertation der Universität Erlangen 1955, S. 4
- ↑ www.weitramsdorf.net ( vom 21. Juni 2015 im Internet Archive)
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1157. (Digitalisat).
- ↑ a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 441.
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 301. (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1121., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1121. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 899. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 153. (Digitalisat).