Amtsgericht Grünberg
Das Amtsgericht Grünberg war von 1879 bis 1968 ein hessisches erstinstanzliches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit mit Sitz in Grünberg.
Gründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Oktober 1879 ersetzte das Amtsgericht Grünberg das Landgericht Grünberg als Gericht erster Instanz. Anlass war das Gerichtsverfassungsgesetz, mit dem reichsweit die Gerichtsverfassung einheitlich organisiert wurde. Das Amtsgericht Grünberg war dem Bezirk des ebenfalls neu errichteten Landgerichts Gießen zugeteilt.
Zum Amtsgerichtsbezirk Grünberg gehörten die Gemeinden[1]:
- Atzenhain,
- Beltershain,
- Ermenrod,
- Flensungen,
- Geilshausen,
- Göbelnrod,
- Groß-Eichen,
- Grünberg,
- Harbach,
- Ilsdorf,
- Ilsdorf (Solms),
- Kesselbach,
- Lauter,
- Lehnheim,
- Lindenstruth,
- Londorf,
- Lumda (Groß- und Klein-Lumda),
- Merlau,
- Nieder-Ohmen,
- Ober-Ohmen,
- Odenhausen,
- Queckborn,
- Reinhardshain,
- Rüddingshausen,
- Ruppertenrod,
- Saasen,
- Stangenrod,
- Stockhausen,
- Weickartshain,
- Weitershain und
- Wettsaasen.
Weitere Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Wirkung vom 1. Januar 1882 wurden Rüddingshausen und Weitershain dem Amtsgericht Homberg an der Ohm sowie Ermenrod dem Amtsgericht Alsfeld zugeteilt.[2] Weitershain kam aber bereits zum 1. Juli 1886 an den Sprengel des Grünberger Gerichts zurück.[3] Ebenso kam mit Wirkung vom 1. Juli 1912 das 1879 dem Amtsgericht Gießen zugeteilte Allertshausen in den Grünberger Gerichtssprengel, das bereits zum Bezirk des Landgerichts Grünberg angehört hatte.[4] Am 1. Oktober 1938 kam die zum Amtsgericht Homberg an der Ohm gehörende Gemeinde Rüddingshausen, die vor 1879 ebenfalls zum Bezirk des Landgerichts Grünberg gehörte, zum Bezirk des Amtsgerichts Grünberg.[5]
Ende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum 1. Juli 1968 löste das Land Hessen das Amtsgericht Grünberg auf. Die Gemeinden Atzenhain, Flensungen, Groß-Eichen, Ilsdorf, Lehnheim, Merlau, Nieder-Ohmen, Ober-Ohmen, Ruppertenrod und Wettsaasen gelangten zum Amtsgericht Alsfeld, die restlichen Gemeinden des Sprengels zum Amtsgericht Gießen.[6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr. 15, S. 197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8 MB]).
- ↑ Bekanntmachung, die Bildung der Amtsgerichtsbezirke Hungen, Lich, Laubach, Grünberg, Homberg, Alsfeld, Vilbel und Friedberg betreffend vom 24. Dezember 1881 (Hess. Reg.Bl. S. 203–204)
- ↑ Bekanntmachung, die Bildung der Amtsgerichtsbezirke Grünberg und Homberg betreffend vom 9. April 1886. In: Großherzogliches Ministerium des Innern und der Justiz (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1886 Nr. 10, S. 75 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,8 MB]).
- ↑ Bekanntmachung, die Bildung der Amtsgerichtsbezirke Gießen, Grünberg, Nidda, Ortenberg, Oppenheim, Wörrstadt, Nieder-Olm, Ober-Ingelheim und Bingen betreffend vom 3. April 1912. In: Großherzogliches Ministerium der Justiz (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1912 Nr. 16, S. 334–335 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 29,4 MB]).
- ↑ Verordnung über die Änderung von Gerichtsbezirken vom 3. September 1938 (RGBl. I S. 1154–1156)
- ↑ Zweites Gesetz zur Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (Ändert GVBl. II 210–16) vom 12. Februar 1968. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1968 Nr. 4, S. 41–44, Artikel 1, Abs. 2 a) und Artikel 2, Abs. 4 a) und 4 d) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 298 kB]).