Antoniuskapelle (Höchstadt an der Aisch)
Antoniuskapelle Stadt Höchstadt an der Aisch
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Koordinaten: | 49° 41′ N, 10° 45′ O |
Höhe: | 302 m ü. NHN |
Einwohner: | 7 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91315 |
Vorwahl: | 09193 |
Antoniuskapelle ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Antoniuskapelle liegt in der Gemarkung Sterpersdorf.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde befindet sich auf dem Lauberberg (308 m ü. NHN) umgeben von Acker- und Grünland und kleineren Waldgebieten. Im Nordosten wird das Waldgebiet Gründl genannt. Zwei Anliegerwege führen nordwestlich zu einer Gemeindeverbindungsstraße zwischen Weidendorf und Sterpersdorf.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprüngliche Kapelle wurde 1489 erstmals urkundlich erwähnt. Fritz Brüler aus Winterbach hatte zu dieser Zeit jährlich zwei Metzen Getreidegült für die Kapelle zu entrichten. Bereits 1544 war die Kapelle beschädigt, wie aus einem Bericht des Dachsbacher Kastners Bartholomäus Korn hervorgeht, 1612 galt sie als „ganz öd und deswegen niemals besucht“. Erst 1678 konnte dort wieder Gottesdienst gehalten werden, nachdem die Kapelle wieder instand gesetzt wurde, was aufgrund eines Gelübdes geschah, das der kaiserliche Oberstwachtmeister Georg von Lauter 1674 im Feldlager von Straßburg abgelegt hatte. Pfarrer Johann Philipp Hellmuth und Michael Joseph Mühlich riefen etwas später eine Wallfahrt ins Leben, sicherlich motiviert durch die zu der Zeit bestehenden Rivalität zwischen dem katholischen Höchstadt und dem protestantischen Lonnerstadt. Finanziert durch eine Kollekte im Bistum Würzburg, wurde 1763 neben der Kapelle eine Wallfahrtskirche erbaut. 1806 wurde diese im Zuge der Säkularisation versteigert. Der neue Besitzer, ein Sterpersdorfer, ließ sie 1827 abreißen. Nur die Beichtkapelle blieb erhalten, die 1842 von einem Höchstadter Kaplan erworben und erneut zum Mittelpunkt der noch heute bestehenden Wallfahrt gemacht wurde.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus der Antoniuskapelle und einem Hof. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus. Der Hof war ein bäuerliches Freieigen.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Antoniuskapelle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sterpersdorf zugewiesen. Es gehörte auch zur 1818 gegründeten Ruralgemeinde Sterpersdorf.[7]
Am 1. Mai 1978 wurde Antoniuskapelle im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Wallfahrtskapelle St. Antonius
- Bildstock
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1827 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 6 | 5 | 6 | 4 | 5 | 5 | 5 | 6 | 7 | |
Häuser[8] | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | ||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und war ursprünglich nach St. Georg (Höchstadt an der Aisch) gepfarrt,[18] seit Ende des 19. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Vitus (Sterpersdorf) zuständig.[12] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Oswald (Lonnerstadt) gepfarrt.[16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 128.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 60 (Digitalisat). Ebd. S. 136 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 136.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Antoniuskapelle. In: hoechstadt.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- Antoniuskapelle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Antoniuskapelle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- Antoniuskapelle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. Oktober 2019.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 335 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Höchstadt an der Aisch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 136 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 128 = Antoniuskapelle auf der Website hoechstadt.de
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 60. Dort werden fälschlicherweise sieben Anwesen angegeben.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 136.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
- ↑ Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, OCLC 165778714, S. 131 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1047, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 992 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1041 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 926 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 60.