Bösenbechhofen

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Bösenbechhofen
Koordinaten: 49° 44′ N, 10° 51′ OKoordinaten: 49° 44′ 13″ N, 10° 51′ 1″ O
Höhe: 287 m ü. NHN
Einwohner: 73 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91315
Vorwahl: 09193
Marienkapelle

Bösenbechhofen ist ein Gemeindeteil der Stadt Höchstadt an der Aisch im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Bösenbechhofen liegt in der Gemarkung Etzelskirchen.[3]

Das Dorf liegt inmitten einer Waldlichtung an dem rechten Oberlauf des Erlenbachs, eines linken Zuflusses der Aisch. Dieser Bach speist eine Kette von Weihern, nördlich des Ortes Bösenbechhofener Weiher (zum Teil Naturschutzgebiet), südlich des Ortes Münchsweiher genannt. Das Waldgebiet im Norden heißt Grethelmark mit den kleineren Parzellen Wegholz, Dormannsholz, Dickeiche und Eichenschlag.

Die Staatsstraße 2254 verläuft nach Saltendorf (1 km südwestlich) bzw. nach Zentbechhofen (4,2 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße ERH 16 bei Aisch (2,2 km südöstlich).[4]

Aus dem Ortsnamen kann geschlossen werden, dass dort Holzteer hergestellt wurde (→ Pechofen). Zur Unterscheidung des in der Nähe gelegenen (Zent-)Bechhofen erhielt der Ort den Zusatz „Bösen-“, der auf ungünstige Bodenverhältnisse hinweist. Demnach ist von einer Gründung erst während des Siedlungsausbaus im 10. Jahrhundert auszugehen. 1202 übereignete ein nicht näher bezeichneter Wolfram seine lehensherrlichen Ansprüche im Ort dem Benediktinerkloster Michelsberg. Das Kloster hatte dort offenbar schon 1123 lehensherrliche Ansprüche, wie aus einer Urkunde hervorgeht, in der der Bamberger Bürger Gottfried Cornhunt mit einem Gut belehnt wurde. Weitere Lehensträger waren die Ministerialen von Aisch, in der Folgezeit deren Nachfahren, die Truchsesse von Nainsdorf. 1348 war Bösenbechhofen wieder direkter Besitz des Klosters. In Folge des Dreißigjährigen Kriegs verödete der Ort und galt 1653 noch als halb verfallen.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bösenbechhofen 12 Anwesen (2 Halbhöfe, 8 Sölden, Jägerhaus, Schäferei). Das Hochgericht übte links des Dorfbachs das bambergische Centamt Höchstadt aus, rechts des Bachs das bambergische Centamt Bechhofen. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Gremsdorf des Klosters Michelsberg, das auch alleiniger Grundherr war. Außerdem gab es ein Gemeindehirtenhaus.[6]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Bösenbechhofen dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Etzelskirchen und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Etzelskirchen zugewiesen.[7]

Am 1. Januar 1972 wurde Bösenbechhofen im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Höchstadt an der Aisch eingegliedert.

  • Katholische Kapelle St. Marien

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 72 76 82 111 93 77 87 81 87 73
Häuser[8] 18 18 15 15 15 16
Quelle [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1]

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Jakobus Maior (Etzelskirchen) gepfarrt.[6] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach St. Oswald (Lonnerstadt) gepfarrt,[16] heute ist die Pfarrei Höchstadt zuständig.

Commons: Bösenbechhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 335 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Höchstadt an der Aisch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 137 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 59ff. = Bösenbechhofen auf der Website hoechstadt.de
  6. a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 61.
  7. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 129.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
  9. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 11 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 989 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1038 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1071 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 922 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 678 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).