Arthur Werner

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Arthur Werner (1946)
Gedenktafel am Haus Köhlerstraße 22, Berlin-Lichterfelde
Grabanlage mit dem Grab von Arthur Werner (zweites von rechts)

Arthur Victor Hugo Werner[1] (* 15. April 1877 in Berlin; † 27. Juli 1967 in West-Berlin) war der erste Oberbürgermeister von Groß-Berlin nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa.

Arthur Werner begann nach dem Abitur 1898 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Berliner Universität, wechselte aber dann an die Technische Hochschule Charlottenburg, um Bauingenieurwesen zu studieren. Dort wurde er 1898 Mitglied der Burschenschaft Hevellia Berlin. Nach Erlangung des Diploms 1907 eröffnete er eine private Technikerschule. Arthur Werner promovierte 1912 an der Technischen Hochschule Danzig zum Dr.-Ing. Nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg, wo er 1916 schwer verwundet wurde, führte er seinen Schulbetrieb weiter. Werner trat am 1. Januar 1932 im Auftrag der KPD der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 855.778) und November desselben Jahres wieder aus.[2][3]

1942 musste er seine Lehrtätigkeit aufgeben, da er an seiner Technikerschule auch Juden unterrichtete.

Acht Tage nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht ernannte der sowjetische Stadtkommandant Bersarin den parteilosen Werner am 17. Mai 1945 zum Oberbürgermeister von Groß-Berlin, der damit die Nachfolge des NSDAP-Mitglieds Ludwig Steeg antrat. Die Ernennung wurde später von der Alliierten Kommandantur bestätigt. Nach den ersten freien Wahlen in Berlin am 20. Oktober 1946 musste er sein Amt an den SPD-Politiker Otto Ostrowski abgeben.

Arthur Werner ist auf dem Parkfriedhof Lichterfelde beigesetzt. Auf Beschluss des Berliner Senats ist seine letzte Ruhestätte seit August 2021 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet. Diese Widmung gilt für die übliche Frist von zwanzig Jahren, kann anschließend aber verlängert werden.[4]

Zur 750-Jahr-Feier von Berlin im Jahr 1987 malte Walter Womacka ein Porträt von Arthur Werner nach einem historischen Foto.[5][6]

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 6: T–Z. Winter, Heidelberg 2005, ISBN 3-8253-5063-0, S. 269–270.
  • Dieter Hanauske: „Ein ehrlicher Mann, aber etwas naiv“. Arthur Werner – Berliner Oberbürgermeister von 1945/46. In: Der Bär von Berlin. Jahrbuch 2002 des Vereins für die Geschichte Berlins, Westkreuz Verlag Berlin / Bonn 2002, S. 131–160.
  • Lutz Heuer: Der erste Berliner Magistrat nach dem II. Weltkrieg. Oberbürgermeister Dr. Arthur Werner und sein Team Mai 1945 bis Dezember 1946. Reihe Berlin und seine Geschichte beim Verein Helle Panke
  • Lutz Heuer: Arthur Werner (1877–1967). Berlins Oberbürgermeister in der Stunde Null. Trafo, Berlin 2011.
  • Bernd-Rainer BarthWerner, Arthur. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Gunnar Udke: Arthur Werner und seine Schinkel-Akademie. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 3, 1996, ISSN 0944-5560, S. 71–73 (luise-berlin.de).
Commons: Arthur Werner – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Nachlass Arthur Werner bei content.landesarchiv-berlin.de
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/48051407 Lutz Heuer übernimmt Werners eigene Angabe August 1932 zum Austrittsdatum, dem steht aber das XI/32 auf der NSDAP-Karteikarte entgegen, siehe https://www.tagesspiegel.de/berlin/biografien-mit-braunen-flecken-unzahlige-berliner-ehrengraber-gehoren-ehemaligen-nsdap-mitgliedern-8869063.html
  3. Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 366.
  4. Ehrengrabstätten des Landes Berlin (Stand: August 2021). (PDF, 2,3 MB) Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, S. 83; abgerufen am 15. Oktober 2021. Anerkennung, Verlängerung und Nichtverlängerung von Grabstätten als Ehrengrabstätten des Landes Berlin (PDF, 196 kB). Abgeordnetenhaus Berlin, Drucksache 18/3959 vom 4. August 2021, S. 2 und 7. Abgerufen am 15. Oktober 2021.
  5. Bürgermeister Arthur Werner: Ein Fachmann vom Bau an der Spitze des Magistrats. In: Berliner Zeitung, 27. Mai 2015
  6. Ausstellung „Berliner Bilder“ des Malers Walter Womacka. Freundeskreis Walter Womacka e. V., 6. Oktober 2009; mit Abbildung des Gemäldes