Assoziation revolutionärer bildender Künstler (Dresden)

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Die Assoziation revolutionärer bildender Künstler Dresdens (Kurzform ASSO Dresden) war eine Ortsgruppe der Assoziation revolutionärer bildender Künstler Deutschlands und mit über 40 beteiligten Künstlern neben Berlin schon sehr bald der zweite Schwerpunkt der gesamten Organisation.

Bald nach der Gründung der ASSO Deutschlands im März 1928, meldeten sich zahlreiche interessierte Künstler aus ganz Deutschland in Berlin, um der Vereinigung beizutreten. Diese wurden aufgefordert lokale Ortsgruppen zu bilden, um eine möglichst flächendeckende Verbreitung der Vereinigung zu erreichen.

In Dresden kam es bereits 1928 zu ersten Kontakten mit der Berliner Gruppe. Zunächst noch lose organisiert, formierte sich 1929 der Kern der Dresdner ASSO um Otto Griebel, Hans und Lea Grundig, Herbert Gute, Eugen Hoffmann. Werner Hoffmann, Wilhelm Lachnit, Alexander Neroslow, Kurt Schütze, Fritz Schulze und Eva Schulze-Knabe. Nach neueren Erkenntnissen und entgegen den zahlreichen Darstellungen in DDR-Veröffentlichungen zur Geschichte der Dresdner ASSO, in denen als Gründungsdatum Februar/März 1929 angegeben wird, fand die offizielle Gründung der ASSO in Dresden im Frühjahr 1930 statt.[1]

Die Ortsgruppe Dresden war primär ein kunstpolitischer Zusammenschluss ohne eigene Ausstellungen. Zahlreiche Künstler aus dem Umfeld der ASSO stellten allerdings wiederholt bei Josef Sandel in der Galerie Junge Kunst in Dresden aus. Die ASSO Dresden veranstaltete Diskussionen mit bis zu 200 Besuchern und Themenausstellungen in Warenhäusern (z. B. Frau in Not). Vom Februar 1931 bis Dezember 1932 war die Gruppe Herausgeber der Zeitschrift stoß von links, in der auch politische Graphik der Mitglieder veröffentlicht wurde. Die Künstler der ASSO entwarfen und produzierten im Dienste der KPD Plakate, Flugblätter und Spruchbänder für politische Aktionen. Für Agitpropgruppen und Aufführungen des Arbeitertheaters erstellten die Künstler der ASSO Bühnenbilder und Plakate. Sie traten selber als Schnellzeichner auf, die auf Zuruf aus dem Publikum, aktuelle Ereignisse aus Politik und Wirtschaft als Karikatur malten. In der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH) wurden interessierte Laien durch Künstler der ASSO im Entwerfen und Gestalten von Propagandamaterial geschult.

Die ASSO Dresden umfasste rund 40 Mitglieder, darunter zahlreiche Studenten der Kunstakademie Dresden. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Gruppe 1933 verboten. Einige der Mitglieder, die den Zweiten Weltkrieg überlebten, führten in der Künstlergruppe Das Ufer stilistisch die Tradition der 30er-Jahre fort. Sie beeinflussten damit die Kunstentwicklung in der späteren DDR.

  • Herbert Gute: Künstler im Alltag des Klassenkampfes. In: Bildende Kunst, Berlin, Heft 11/1958, S. 736–741
  • Mathias Wagner: Kunst als Waffe. Die „ASSO“ in Dresden (1930 bis 1933). In: Birgit Dalbajewa (Hrsg.): Neue Sachlichkeit in Dresden. Sandstein Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-57-4, S. 130–135 (Digitalisat [PDF]).
  • Christoph Wilhelmi: ASSO Dresden. In: Künstlergruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit 1900 : ein Handbuch. Hauswedell, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-7762-1106-1, S. 74–76.

Einzelnachweise

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  1. Mathias Wagner: Kunst als Waffe. Die „ASSO“ in Dresden (1930 bis 1933). In: Birgit Dalbajewa (Hrsg.): Neue Sachlichkeit in Dresden. Sandstein Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-57-4, S. 130.