Astrid-Sabine Busse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Astrid-Sabine Busse, 2021

Astrid-Sabine Busse (* 23. Oktober 1957 in Berlin-Tempelhof) ist eine deutsche Pädagogin und Politikerin (SPD). Sie war von 2021 bis 2023 Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie im Senat Giffey.

Astrid-Sabine Busse wurde im Jahr 1965 an der Grundschule auf dem Tempelhofer Feld eingeschult und besuchte anschließend das Luise-Henriette-Gymnasium in Alt-Tempelhof. Sie studierte in den Jahren 1976 bis 1980 Geografie und Politologie auf Lehramt an der Pädagogischen Hochschule Berlin.[1] Das Referendariat absolvierte sie von 1982 bis 1984 an einer Grundschule in Marienfelde. Sie unterrichtete danach unter anderem bis 1992 an der Förderschule Hans-Fallada-Schule.[2]

Astrid-Sabine Busse war in den Jahren 1992 bis 2021 rund 30 Jahre Leiterin der Grundschule in der Köllnischen Heide. Von 2015 bis 2021 war sie die Vorsitzende des Interessenverbands Berliner Schulleitungen (IBS).[3][4]

Am 21. Dezember 2021 wurde sie zur Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie im Senat von Franziska Giffey (SPD) ernannt[5] und ist damit unter anderem für die Schulen des Landes zuständig. Sie trat damit die Nachfolge von Senatorin Sandra Scheeres (SPD) an, die das Amt zehn Jahre innehatte. Kurz danach trat sie in die SPD ein.[6] Im Zuge der Bildung des Senats Wegner schied sie am 27. April 2023 aus dem Amt aus. Sie war vom 1. Januar 2023 bis Ende April 2023 Präsidentin der Kultusministerkonferenz.[7]

Als Bildungssenatorin erklärte Busse im Dezember 2021, dass sie die Wiedereinführung der Verbeamtung von Lehrern für die wichtigste Reform der nächsten Jahre zur Lösung des Lehrermangels hielt.[8][9] In der Presse wurde Busse als Quereinsteigerin bezeichnet, da sie zuvor nicht politisch aktiv war.[10] Neben Zweifeln an ihrer Amtsführung wurde auch kritisiert, sie habe zwei verwaltungsunerfahrene Staatssekretäre berufen.[11][12]

Astrid-Sabine Busse wurde im Jahr 2022 wegen diskriminierender Äußerungen über Kinder und Familien mit Migrationshintergrund kritisiert. In einem Zeitungsinterview während ihrer Amtszeit als Schulleiterin hatte sie 2018 gesagt: „Wir sind arabisiert.“ und angeblich mangelnde Integrationsbereitschaft arabischer Familien in Neukölln kritisiert.[13] Es wurde bekannt, dass Thilo Sarrazin Busse in seinem Buch Deutschland schafft sich ab zitierte. Migrantenverbände und die GEW in Berlin schrieben einen offenen Brief an Busse.[14][15][16]

Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Astrid-Sabine Busse: Die Grundschule in der Köllnischen Heide. Ein Lebensraum für Kinder. In: Stefen Appel (Hrsg.), Harald Ludwig (Hrsg.), Ulrich Rother (Hrsg.), Georg Rutz (Hrsg.): Schulkooperationen. Schwalbach, Taunus, Wochenschau-Verl. 2005, S. 120–129. (Jahrbuch Ganztagsschule; 2006)
Commons: Astrid-Sabine Busse – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Senatorin Astrid-Sabine Busse. In: www.berlin.de. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, 23. Dezember 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Januar 2022; abgerufen am 25. Dezember 2021.
  2. Astrid Sabine Busse – Schule als Lebensraum für Kinder. In: Erzählcafé im Körnerkiez. Erzählcafé, 13. September 2019, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  3. Leitung. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, 21. Dezember 2021, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  4. Sandra Scheeres übergibt Amt an neue Senatorin Astrid-Sabine Busse. In: www.berlin.de. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, 22. Dezember 2021, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  5. Franziska Giffey zur Regierenden Bürgermeisterin von Berlin gewählt – neuer Senat im Amt. In: www.berlin.de. Senatskanzlei Berlin, 21. Dezember 2021, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  6. Das ist der neue Senat von Berlin. In: Berliner Morgenpost. 21. Dezember 2021, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  7. Kultusministerkonferenz vom 8. Dezember 2022: Berlin übernimmt 2023 KMK-Präsidentschaft: Senatorin Astrid-Sabine Busse gewählt, abgerufen am 31. Dezember 2022
  8. Berlins designierte Bildungssenatorin Busse: „Je eher wir verbeamten, desto besser“. In: Der Tagesspiegel. 20. Dezember 2021, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  9. Berlin will Lehrer wieder verbeamten. In: Radio Paradiso Berlin. 21. Dezember 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2021; abgerufen am 22. Dezember 2021.
  10. Robert Kiesel, Julius Betschka: Berlins „Problemsenatorin“: Wird Bildungsministerin Busse bald abgelöst? In: Tagesspiegel. 22. Mai 2022, abgerufen am 11. Januar 2023.
  11. Redaktion: Die unbequeme Quereinsteigerin. rbb 24, abgerufen am 11. Januar 2023 (Sendung: Abendschau des 2. Juni 2022).
  12. Anna Klöpper: Schulsenatorin in der Kritik: Es gibt Besseres zu tun. In: Die Tageszeitung. 11. Juni 2022, abgerufen am 11. Januar 2023.
  13. Berliner Rektorin klagt: Nur 1 von 103 Kindern spricht zu Hause deutsch. In: Bild.de. 20. November 2018, abgerufen am 7. April 2023.
  14. Eva Corino: Fan von Sarrazin? Berlins Bildungssenatorin Busse steht massiv in der Kritik. 3. Juni 2022, abgerufen am 7. April 2023.
  15. Christian Gehrke: Berlin: Rassismus-Vorwürfe gegen Bildungssenatorin Busse. 29. April 2022, abgerufen am 7. April 2023.
  16. Anna Klöpper: Rassismus-Vorwürfe gegen Senatorin: Enttäuscht und irritiert. In: Die Tageszeitung: taz. 17. Juni 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 7. April 2023]).