Bahnstrecke Butschatsch–Jarmolynzi
Die Bahnstrecke Butschatsch–Jarmolynzi ist eine Nebenbahn in der Ukraine. Sie verläuft von Butschatsch, einer Kleinstadt in der südlichen Oblast Ternopil über Kopytschynzi, einer Kleinstadt südöstlich von Ternopil und Hussjatyn nach Jarmolynzi, einem regionalen Zentrum in der südlichen Oblast Chmelnyzkyj.
Der Betrieb wird durch die Ukrainischen Bahnen, im Speziellen die Lwiwska Salisnyzja (bis Hussjatyn) und die Piwdenno-Sachidna Salisnyzja geführt. Die gesamte Strecke ist eingleisig ausgeführt und nicht elektrifiziert.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heutige Bahnstrecke besteht aus 2 Teilen:
Zum einen auf dem damaligen Gebiet des österreichischen Galiziens als spätere Staatsbahnlinie Stanislau–Husiatyn welche am 15. November 1884 (Teilstrecke Stanislau–Buczacz) bzw. 31. Dezember 1884 (Teilstrecke Buczacz–Husiatyn) durch die Galizische Transversalbahn eröffnet wurde, die Konzessionierung der Linie erfolgte bereits am 28. Dezember 1881.[1]
Zum anderen in den im damals zum Russischen Kaiserreich gehörenden Ostteil der Strecke, dieser wurde während des Ersten Weltkrieges im Jahr 1916 als strategische Anbindung an die bestehende Strecke bis Hussjatyn errichtet.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam die Bahnstrecke bis Husiatyn unter polnische Herrschaft und wurde nun von den Polnischen Staatsbahnen (PKP) bedient, der östliche Teil verblieb bei der neu gegründeten Sowjetunion.
Durch die Besetzung Ostpolens durch die Sowjetunion kurz nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 kam die Strecke in den Besitz der Sowjetischen Eisenbahnen, diese begannen sofort mit der Umspurung einzelner Strecken. Die Verbindung Jarmolynzi nach Iwano-Frankiwsk wurde sogar zweigleisig in Breitspur ausgebaut, dies wurde aber nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 rückgängig gemacht und die Strecken der Ostbahn unterstellt. Die Strecke Stanislau — Palahicze — Czortkow — Tarnopol bekam die Nummer 535a,[2] dazu kam das kurze Stück Kopyczynce — Husiatyn, welche die Nummer 535v erhielt[3].
Das Ende des Zweiten Weltkrieges brachte die Angliederung Ostpolens an die Sowjetunion mit sich und unter der Führung der Sowjetischen Eisenbahnen wurden sämtliche normalspurigen Bahnen auf Breitspur umgespurt, seither ist die Bahnstrecke in Breitspur ausgeführt. Durch die großflächigen Zerstörungen an den Gleisanlagen wurde jedoch das Stück zwischen Iwano-Frankiwsk und Butschatsch nicht wieder aufgebaut.
2014 gibt es zwischen Butschatsch und Tschortkiw sowie zwischen Kopytschynzi und Hussjatyn keinen regulären Zugverkehr, die Relation von Jarmolynzi nach Hussjatyn ist aber in Betrieb.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernhard Neuner: Bibliographie der österreichischen Eisenbahnen von den Anfängen bis 1918. Band 2. Walter Drews Verlag, Wien 2002, ISBN 3-901949-00-3.
- Inlender Adolf Władysław (ca. 1854–1920): Illustrirter Führer auf den k.k. Österr. Staatsbahnen für die Strecken…, Wien ca. 1895, S. 76–90.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Streckendokumenation Butschatsch–Tschortkiw in Bildern (russisch)
- Streckendokumenation Tschortkiw–Kopytschynzi in Bildern (russisch)
- Streckendokumenation Kopytschynzi–Hussjatyn in Bildern (russisch)
- Streckendokumenation Hussjatyn–Jarmolynzi in Bildern (russisch)
- Geschichte der Eisenbahnen der Direktion Ternopil