Bahnstrecke Orsa–Bollnäs
Orsa–Bollnäs | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bahnhof Edsbyn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer: | Orsa–Furudal: 99 Furudal–Bollnäs: 50 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 118 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | D | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 17 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | Göringen–Dalfors: 300 m Reststrecke:[1] 400 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | SJ-Bandel 251: (Furudal)–(Bollnäs) 40 km/h[2] Orsa–Furudal 40[3] km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Orsa–Bollnäs in Mittelschweden wurde ab 1898 von der Dala-Helsinglands Järnvägsaktiebolag gebaut. Heute ist der Verkehr zwischen Bollnäs und Furudal eingestellt, die andere Teilstrecke Orsa–Furudal wird von der Inlandsbanan AB für sporadische Fahrten genutzt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eröffnung und Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 11. Oktober 1895 wurde die Konzession für den Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen Bollnäs und Orsa sowie der Nebenstrecke Göringen–Dalfors erteilt, die ein Jahr später von der Dala-Helsinglands Järnvägsaktiebolag (DHdJ) übernommen wurde. Am 4. November 1899 nahm die DHdJ den Betrieb auf und es verkehrten die ersten Züge zwischen Bollnäs und Edsbyn. Am 18. Januar 1900 wurde der provisorische Personen- und Güterverkehr zwischen Orsa und Voxna aufgenommen. Der offizielle Eröffnungstermin der Bahnstrecke und Start des durchgehenden Zugverkehrs war der 23. August 1902.
Die Baukosten betrugen 4.640.000 Kronen. Eine staatliche Beteiligung erfolgte nicht. Bereits 1913 beantragte die DHdJ aus Liquiditätsgründen die Übernahme der Strecke durch den Staat, der jedoch nicht einschritt. So ging die Gesellschaft 1915 in die Insolvenz. Für den Weiterbetrieb wurde am 20. Februar 1917 die Dala-Hälsinglands nya järnvägsaktiebolag gegründet. Am 3. Mai 1917 schlug die Eisenbahnbehörde vor, dass die Staatsbahn die Strecke mieten solle. Als Grund dafür wurde angegeben, dass es für die Staatsbahn vorteilhaft wäre, eine Verbindung zwischen der Norra stambana und der Strecke Orsa–Kristinehamn zu besitzen. Am 3. April 1917 wurde eine Einigung erzielt und ein Mietvertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren ab 1. Mai 1917 mit einer Miete von 130.000 Kronen jährlich abgeschlossen. Während der Mietdauer oblagen die Unterhaltungsarbeiten an Strecke und Einrichtungen dem Staat.
Am 1. Mai 1927 kaufte der schwedische Staat die Strecke zu einem Preis von 1.500.000 Kronen. Verantwortlich war nun die schwedische Eisenbahngesellschaft Statens Järnvägar (SJ), die ab dem 1. Januar 1928 den Tarif der Staatsbahnen anwandt.[1]
Zustand ab 1970
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die schwedische Staatsbahn SJ stellte zum 1. September 1971 den Personenverkehr auf der Gesamtstrecke ein, schon am 27. Mai 1972 folgte der Güterverkehr zwischen den Stationen Edsbyn und Furudal. Anschließend verkehrten nur noch Draisinen für Touristen auf diesem Streckenabschnitt. Seit 2002 ist die Strecke Edsbyn–Furudal auf Grund der schlechten Gleislage für jeglichen Schienenverkehr gesperrt. Der Güterverkehr von Mora über Orsa bis Furudal wurde von 1991 bis 1996 von der dazu gegründeten Bahngesellschaft Dalatåg erbracht, anschließend von der 2005 in Konkurs gegangenen BK Tåg AB. 2004 endete der Holzverkehr zwischen Bollnäs und Edsbyn, so dass diese Strecke nun ohne jeglichen Verkehr ist.
Allerdings existiert die gesamte Strecke noch – bis auf einige Ausnahmen bei Voxna und Göringen, wo Straßenübergänge bereits zugeteert sind.[4] Der Abschnitt zwischen der Eigentumsgrenze bei Furudal nach Bollnäs ist nicht stillgelegt und in den aktuellen Unterlagen der SJ mit dem Vermerk „Underhåll har upphört“ (Unterhalt eingestellt) verzeichnet. Der Verein Dala–Hälsinglands Järnväg (DHdJ) bemüht sich um eine Wiederaufnahme des Holzverkehrs zwischen Orsa und Bollnäs. Dadurch wäre die Strecke für Sonderfahrten zum Beispiel mit dem Museumstriebwagen nutzbar. Der aktuelle Entwicklungsplan der Inlandsbanan AB sieht eine Übernahme der Gesamtstrecke vor.[5]
Am 7. September 2013 wurde ein Fünfjahresvertrag zwischen Trafikverket und dem Verein DHdJ zur Beräumung der Bahnstrecke abgeschlossen. Nach eigenen Aussagen hat 2014 der Freischnitt zwischen Furudal und Göringen oberste Priorität.[6][7] In einer offiziellen Mitteilung vom 16. Juni 2015 gab Trafikverket bekannt, dass der Unterhalt der Bahnstrecke Bollnäs–Edybyn–Furudal zum 13. Dezember 2015 eingestellt wird. Ein möglicher Beschluss, die Bahnstrecke endgültig aufzugeben, kann entsprechend der Gesetzeslage in drei Jahren fallen.[8] Der Verein DHdJ veröffentlicht auf seiner Homepage Fotos, auf denen die Bahnstrecke von der Eisenbahnbrücke in der Nähe von Finnshögst zu sehen ist. Darauf sind die Gleise inzwischen wieder weitgehend freigeschnitten.[9] Auch schenkte die Inlandsbanan AB dem Verein die bisher in Sveg stationierte Motordraisine MD 13107, um die Freischnittarbeiten zu vereinfachen.
Der historische Y7-Triebwagen der Inlandsbahn verkehrte zwischen Orsa und Furudal zu besonderen Anlässen wie dem Musikfestival Orsayran. 2017 wurde dieser planmäßig mittwochs in der Zeit vom 5. Juli bis zum 2. August eingesetzt.[10] Diese Fahrten wurden vom Verein Orsa Jernvägsförening organisiert.
Abriss des Kalkwerkes 2020
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2020 wurde mit dem Abriss des alten Kalkwerkes in Kallholsfors begonnen. Aus technischen Gründen wurde die gesamte Strecke 2020/2021 für den Verkehr gesperrt. Sämtliche Nebengleise im ehemaligen Bahnhof Kallholsfors wurden entfernt.
Die Fahrten zu Orsayran nach Furudal fanden 2023 nicht statt. Die Karte der Trafikcentralområde Gävle weist die Strecke auch 2024 als „gesperrt“ aus.
Bahnstrecke Göringen–Dalfors
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahnstrecke zwischen Bollnäs und Orsa sollte die alte Industriegemeinde Dalfors mit anschließen. Das Gelände war jedoch zu ungünstig für eine direkte Verbindung. Deshalb führte die Hauptstrecke ein wenig weiter nach Nordwesten und Dalfors wurde über eine drei Kilometer langen Nebenstrecke angebunden. Diese zweigte in dem kleinen Ort Göringen ab. Am 12. November 1902 verkehrte der Eröffnungszug. 1960 wurde der Betrieb eingestellt und anschließend die Gleise abgebaut.
Bahnhof Göringen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ursprüngliche Name des Bahnhofes war „Dalfors“, er wurde aber schon 1901 in Göringen umbenannt. Das erste Bahnhofsgebäude in Göringen war ein Ausstellungspavillon, der 1901 auf der Messe in Gävle stand. Es wurde von der Eisenbahngesellschaft gekauft und wurde in seiner neuen Funktion ein Bahnhofsgebäude mit einer Cafeteria. 1919 wurde ein richtiges Bahnhofsgebäude errichtet. Es wurde vom damaligen Chefarchitekt der SJ, Folke Zettervall, entworfen und entsprach dem SJ-Standard. Er hatte eine Reihe von Bahnhofsmodellen konzipiert, die nach Standard-Zeichnungen je nach Verkehrsaufkommen erweitert werden konnten. Göringen war ein Modell der zweiten Ausbaustufe. Gleiche Gebäude standen an der abgebauten Bahnstrecke Sveg–Hede.[11]
Das Bahnhofsgebäude bestand aus zwei Zimmern, einem Warteraum für Fahrgäste und einem Büroraum für das Personal. Es hat Ausgänge auf beiden Seiten und einem kleinen Erker Richtung der Gleise. In den 1940er Jahren wurde der Bahnhof modernisiert. Die Mauer zwischen den Warteraum und der Expedition wurde verschoben, so dass der Wartesaal kleiner wurde. 1954 wurde das Haus an die Stromversorgung angeschlossen und 1956 eine Toilette im Warteraum eingebaut.
Auf dem alten Dalforsbangården (deutsch Dalforsbahnhof) wurde ein Terminal für den Umschlag von Rundholz zwischen LKW und Bahn gebaut. Bis 1969 war der Bahnhof in Göringen mit Personal besetzt. Danach wurde es ein unbesetzter Bahnhof. Die Holzverladung in Göringen endete 1970 und im folgenden Jahr fuhr der letzte reguläre Personenzug zwischen Bollnäs und Orsa. Bedarfsgüterverkehr bestand für ein weiteres Jahr. Das Bahnhofsgebäude verfiel. Der Umzug des Gebäudes in ein Eisenbahnmuseum war in den 1980er Jahren angedacht, wurde aber nie durchgeführt. Stattdessen erwarb 1998 Dala–Hälsinglands Järnväg (DHdJ) sowohl das Bahnhofsgebäude und einen großen Teil des Bahnhofsgeländes. Nach einer umfangreichen Sanierung wurde das Gebäude 2001 wieder in Betrieb genommen.
Der Bahnhof zeigt heute den früheren Zustand mit Bahnsteigen an der Hauptstrecke und der Nebenbahn nach Dalfors, mit Güterschuppen und dem ehemaligen Bahnhofsgarten des Personals.
Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- April 1899 – Bollnäs–Voxna, 51 km, Betriebsaufnahme provisorischer Verkehr
- 4. November 1899 – allgemeiner Verkehr
- Dezember 1899 – Skattungbyn–Orsa, 17 km, provisorischer Verkehr
- 18. Januar 1900 – Voxna–Skattungbyn, 50 km, provisorischer Verkehr, wenn schneefrei
- 18. Oktober 1900 – Voxna–Orsa, 67 km, allgemeiner Verkehr
- 1. November 1902 – Göringen–Dalfors, 3 km, allgemeiner Verkehr
- 29. Mai 1960 – Göringen–Dalfors, 3 km, Einstellung Gesamtverkehr
- 1. September 1971 – Bollnäs–Orsa, 119 km, Einstellung Personenverkehr
- 27. Mai 1972 – Edsbyn–Furudal, 49 km, Einstellung Güterverkehr
- 1. Oktober 1983 – Edsbyn–Furudal, 49 km, Strecke für jeglichen Verkehr gesperrt
- 11. Juni 1995 – Edsbyn–Voxna, 15 km, privater Güterverkehr
- 19. August 1996 – Voxna–Furudal, 34 km, privater Güterverkehr Orsa–Bollnäs
- Herbst 2001 – Orsa–Edsbyn, 33 km, Einstellung Güterverkehr
- 2002 – Edsbyn–Furudal, 49 km, Einstellung Güterverkehr
- 13. Juni 2004 – Alfta–Edsbyn, 15 km, Einstellung Güterverkehr (formell 1. Januar 2007)
- 12. Juni 2005 – Bollnäs–Alfta, 22 km, Einstellung Güterverkehr (formell 1. Januar 2007)[12]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christer Hammare, Bengt Sandhammar: Göringen–Dalfors – tretusen tvåhundra meter järnvägshistoria. Hrsg.: Dala-Hälsinglands Järnväg. 2000, S. 64 (schwedisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Infos. historiskt.nu (schwedisch).
- Bollnäs-Edsbyn-Orsa. In: jarnvag.net. Abgerufen am 2. Februar 2016 (schwedisch).
- Homepage Dala-Hälsinglands Järnväg. Abgerufen am 22. Januar 2014 (schwedisch).
- Linienbuch der Inlandsbahn inkl. Orsa–Furudal. (PDF) Abgerufen am 3. April 2018 (schwedisch).
- Streckenteil von Trafikverket Furudal–Bollnäs. (PDF) Ehemals im ; abgerufen am 2. Februar 2016. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- Orsa Jernvägsförening. orsajf.se, abgerufen am 13. Mai 2020 (schwedisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b KUNGL. JÄRNVÄGSSTYRELSEN (Hrsg.): STATENS JÄRNVÄGAR 1906—1931. MINNESSKRIFT I ANLEDNING AV DE SVENSKA STATSBANORNAS 75-ÅRIGA TILLVARO MED KUNGL. MAJ:TS NÅDIGA BEMYNDIGANDE. Band 2. CENTRALTRYCKERIET, Stockholm 1931, S. 70–72 (schwedisch, Del III, BANA OCH BYGGNADER).
- ↑ Järnvägsnätsbeskrivning 2024. (PDF) UTGÅVA 2024-03-22; För leverans under tidsperioden 2023-12-10 till 2024-12-14. trafikverket.se, 26. März 2024, S. 135, abgerufen am 18. Juli 2024 (schwedisch).
- ↑ a b Linienbuch der Inlandsbahn Orsa–Furudal. (PDF) 17. März 2014, abgerufen am 12. Mai 2020 (schwedisch).
- ↑ Fotos von 2011
- ↑ Inlandsbanan, en integrerad del av det nationella järnvägsnätet. (PDF) Utvecklingsplan inlandsbanan. inlandsbanan, 19. Februar 2009, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2012; abgerufen am 2. Februar 2016 (schwedisch).
- ↑ Mitteilungen des Vereins DHdJ
- ↑ helahälsingland.se: Nu ska banan röjas vom 6. September 2013 (schwedisch).
- ↑ Trafikverket: Beslut om upphörande av underhåll och nedläggning av järnväg vom 16. Juni 2015.
- ↑ http://dhdj.se/aktuellt.html
- ↑ Orsa Järnvägsförening 2017 ( vom 20. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Göringens station. Dala-Hälsinglands Järnväg, abgerufen am 13. Mai 2020 (schwedisch).
- ↑ http://www.historiskt.nu/bandata/bandelsdata/Baslista/Alla/bd141.htm