Baltic (Schiff, 2010)
Die Baltic läuft in Warnemünde ein (September 2010)
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Die Baltic ist ein Hochseebergungsschlepper, der von der Fairplay Schleppdampfschiffs-Reederei Richard Borchard GmbH betrieben wird. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) charterte den Schlepper 2010 für zunächst zehn Jahre im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Küstenschutz zum Schutz der deutschen Ostseeküste.[2] Die Baltic verfügt über die Eisklasse E2 (durchschnittliche Eisverhältnisse mit einer Eisdicke bis 0,6 m).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bau und Indienststellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Baltic entstand als Baunummer V077 auf der spanischen Werft Astilleros Armon S.A. in Vigo und basiert auf dem Design der spanischen Notschlepper Luz de Mar und Miguel de Cervantes.[3] Sie lief am 29. April 2010 vom Stapel und wurde am 26. August 2010 fertiggestellt.[1]
Einsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem die Baltic bereits am 30. August 2010 an ihrem Stationierungsort Warnemünde eingetroffen war, unterzeichnete der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, Enak Ferlemann, am 24. September 2010 den Chartervertrag für die Nutzung des Schleppers im Rahmen des Deutschen Notschleppkonzepts. Damit löste der Neubau den bisherigen Notschlepper Fairplay-26 ab.[4][5] Die Baltic sichert den stark befahrenen Seeabschnitt der Kadetrinne vor Warnemünde. Die Besatzung besteht aus acht Mann (Kapitän, ein nautischer Offizier, zwei technische Offiziere, zwei Schiffsmechaniker und zwei Matrosen).[2]
Bereits wenige Tage nach Indienststellung war die Baltic beim Brand der Fähre Lisco Gloria am 8. Oktober 2010 vor Fehmarn im Einsatz. Ebenso wurde die Baltic im Oktober 2024 bei der Havarie des Bunkerschiffs Annika in der Mecklenburger Bucht eingesetzt.[6][7]
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maschinenanlage und Antrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Antriebsanlage der Baltic besteht aus den beiden Hauptmotoren des Typs General Electric 16V250MDB3, die über Reduktionsgetriebe und Wellenanlagen auf die beiden Schottel-Verstellpropeller wirken. Bei den Motoren handelt es sich um 16-Zylinder-Dieselmotoren, die bei einer Nenndrehzahl von 1.050/min eine Leistung von jeweils 4.239 kW (ca. 5.765 PS) entwickeln. Die Drehzahl der in Kortdüsen laufenden Verstellpropeller liegt bei 170/min. Um die Manövrierfähigkeit des Schleppers zu verbessern, sind in Bug und Heck je zwei Querstrahlanlagen eingebaut.
Für die Stromerzeugung an Bord sind neben den beiden Wellengeneratoren mit einer elektrischen Leistung von je 1.500 kVA zwei Hauptgeneratoren (500 kVA) und ein Notgenerator (150 kVA) installiert.
Ausrüstung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einem Pfahlzug von 127 Tonnen (ca. 1.250 kN) war die Baltic bei Indienststellung der leistungsfähigste Schlepper in der Ostsee. Für Schleppaufgaben ist sie mit zwei hydraulischen Winden ausgestattet; der Schleppdraht hat einen Durchmesser von 62 mm und eine Länge von 500 m. Zur Brandbekämpfung stehen zwei Löschmonitore mit einem Durchsatz von insgesamt 1.200 m³/h zur Verfügung.[2]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Notschlepper Nordic
- Notschlepper VB Bremen Fighter
- Notschlepper Bülk
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Baltic. DNV GL, abgerufen am 6. Juni 2018.
- ↑ a b c d e Baltic. ARGE Küstenschutz, abgerufen am 6. Juni 2018.
- ↑ Jack Gaston: Baltic: An impressive new ETV for the German coast. Maritime Journal, 12. Oktober 2010, abgerufen am 6. Juni 2018.
- ↑ Neuer starker Notschlepper für die Ostsee gechartert ( vom 29. September 2010 im Internet Archive), Pressemitteilung, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, 24. September 2010.
- ↑ Jan-Henrik Petermann: Kraftprotz „Baltic“ schützt die Küste der Ostsee. In: Die Welt, 25. September 2010.
- ↑ Luis Kumpfmüller: Kühlungsborn: Öltanker bei Warnemünde in der Ostsee brennt. In: Die Zeit. 11. Oktober 2024, abgerufen am 11. Oktober 2024.
- ↑ Brand auf Öltanker in Ostsee. orf.at, 11. Oktober 2024, abgerufen am 11. Oktober 2024.