Barsukowka (Kaliningrad, Gurjewsk)
Siedlung
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Barsukowka (russisch Барсуковка, deutsch Duhnau, auch: Legehnen, Kreis Königsberg, litauisch Dunava und Legėnai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er liegt im Rajon Gurjewsk und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk. Die Ortsstelle Duhnau ist verlassen.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das heutige Barsukowka liegt ganz im Osten des Rajon Gurjewsk (Kreis Neuhausen) an der Grenze zum Rajon Polessk (Kreis Labiau), zwei Kilometer nördlich von Dobrino (Nautzken). Bis zur heutigen Rajonhauptstadt Gurjewsk (Neuhausen) sind es 20 Kilometer, während die frühere Kreisstadt Polessk (Labiau) 15 Kilometer entfernt liegt. Bahnstation ist Dobrino an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Duhnau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei dem ehemals Duhnau[2] genannten Ort handelte es sich vor 1945 um ein nur kleines Dorf am Westufer des Westkanals (russisch: Sapadny Kanal). Gegründet im Jahre 1365 wurde der Ort 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Bendiesen[3] (russisch: Dalneje, heute nicht mehr existent). Er gehörte zum Landkreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte Duhnau 115 Einwohner.[4]
Legehnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das früher Legehnen genannte Dorf war ein Vorwerk des Gutsbezirks Domäne Kaymen (1938–1946 Kaimen, russisch: Saretschje) im Amtsbezirk Bendiesen.[3]
Zusammenlegung 1928
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 30. September 1928 vergrößerte sich die Gemeinde Duhnau um den Nachbarort Legehnen. Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 162 und betrug 1939 noch 132.[5] Der Ort kam infolge des Zweiten Weltkrieges innerhalb des nördlichen Ostpreußens zur Sowjetunion.
Barsukowka
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1950 wurden Duhnau in Barsukowka und Legehnen in Turgenewo umbenannt.[6] Gleichzeitig wurden diese beiden Orte in den Dorfsowjet Dobrinski selski Sowet im Rajon Gurjewsk eingeordnet. Vor 1975 wurde Turgenewo (wieder) an Barsukowka angeschlossen.[7] Wohl seit spätestens etwa 1990 ist die Ortsstelle Duhnau verlassen. Im Jahr 2008 wurde Barsukowka in die Landgemeinde Dobrinskoje selskoje posselenije eingegliedert und gehört seit deren Auflösung im Jahr 2013 zum Stadtkreis Gurjewsk.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945 war die fast ausnahmslos evangelische Bevölkerung Duhnaus und auch Legehnens in das Kirchspiel Kaymen (1938–1946 Kaimen, russisch: Serteschje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Labiau (russisch: Polessk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Heute liegt Barsukowka im Einzugsbereich zweier in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinden: Marschalskoje (Gallgarben) und die Kirche Turgenewo (Groß Legitten). Beide sind Filialgemeinden der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) und gehören zur Propstei Kaliningrad[8] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Duhnau
- ↑ a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Bendiesen
- ↑ Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Labiau
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Labiau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
- ↑ Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( vom 29. August 2011 im Internet Archive)